[Blockierte Grafik: http://fs5.directupload.net/images/user/180226/tgxmumav.jpg]
Locusta, Coqua
Die Kleine schien zu wissen was sie tat, das fand bei der Ibererin große Beachtung. Jetzt empfand sie es wirklich restlos als positiv, dass Clarissa ihr von heute an in der Küche helfen würde. Vielleicht musste sie ihr das eine oder andere noch beibringen, doch die Grundlagen beherrschte sie offensichtlich und besser noch, sie hatte sogar ihr, Locusta selbst noch etwas neues beigebracht mit ihrem Rosinentrick!
Anscheinend konnte ein alter Hund doch noch neue Tricks erlernen, doch natürlich war das nur einmal vorerst eine Vermutung. Erst nachdem Locusta den Braten mit dieser Sauce selbst gekostet hätte, würde sie sich eine entgültige Meinung bilden können. Und natürlich, wenn sie die Reaktion der Herrschaft erfuhr. Dann konnte man darüber nachdenken, Clarissa weitere solche Experimente zuzulassen, sollte sie noch etwas im Ärmel haben. Wer weiß, vielleicht war sie eine grundsätzlich jetzt schon fähige Köchin und war nur von der neuen Situation hier bei den Iuliern noch etwas verschreckt? Locusta selbst konnte das zumindest leider nicht nachvollziehen, da sie selbst in diesem Haus geboren war und nie ein anderes Leben als dieses hier gekannt hatte.
Nach einer weiteren kurzen Kontrolle des Bratens (der Rest des Essens war nun fertig), kam sie wieder zu Clarissa, um ihr zuzusehen. Nicht viel später war Clarissa fertig mit dem rühren und frage sie nach Caesoninus. "Oh, ein strebsamer junger Mann, ganz wie seine senatorischen Vettern" meinte sie leichthin. "Immer eine schlagfertige Antwort oder einen Witz auf den Lippen und bei den Frauen soll er auch nicht ganz unbeliebt sein" getraute sie sich ebenfalls noch hinzuzufügen. Hier in der Culina hörte es ja niemand außer sie beide. "Senator möchte er werden, der junge Herr und ich habe gehört, dass er auch mit hohen Senatoren regelmäßig verkehrt. Hier im Haus ist er immer eine freundliche Seele, ich habe es noch nie erlebt, dass er zu irgendjemandem unfreundlich gewesen wäre und uns Sklaven hat er bislang auch immer anständig behandelt. Er ist ein lieber Junge." Ja das war der Eindruck, den die alte Coqua von diesem Mitglied der Iulier hatte. Dass Caesoninus durchaus auch anders konnte, davon wusste sie nichts und bestimmt wäre die alte Frau über so manches entsetzt gewesen, was Caesoninus sonst schon getan hatte, um in seiner Karriere weiterzukommen. "Im Vertrauen gesagt ist er auch eine ziehmliche Naschkatze, ich habe es schon oft erlebt, dass er zwischen den Mahlzeiten hier hereinkommt für eine Kleinigkeit. Aber ja, ich sage immer gegessen wird zu Tisch und nicht dazwischen oder woanders." war die feste Ansicht Locustas. In vielen Dingen war sie durchaus konservativ und streng. Eines davon war da eben, dass man sich an die festgesetzten Essenszeiten zu halten hatte und das war bei näherem nachdenken doch ein Aspekt an Caesoninus' Ignoranz derselben, der ihr missfiel.
"Eine Frage jedoch, mein Kind. Wer ist dieser Maahes von dem du da sprichst? Ich kenne niemanden hier im Haus der so heißt." Wenn Caesoninus wirklich einen Sklaven verkaufen wollte, musste es ja einer von hier sein und es gab definitiv keinen Sklaven in der Domus Iulia, der so hieß. Da war sich Locusta totsicher.
COQUA - DOMUS IULIA