Beiträge von Gaius Iulius Caesoninus

    "Hm, das kann ich dir leider auch nicht beantworten, ich weiß es nicht", antwortete er ihm.
    Caesoninus nahm danach den Ring entgegen. "Ahja, danke sehr."
    Prüfend hielt er ihn gegen das Licht. "Meine Güte, ein vollkommen anderes Design, diese Ringe von der Vestinus-Linie, aber die Taube ist klar zu erkennen. Ich kenne einen weiteren Siegelring aus der Vestinus-Linie, den wir immer noch hier im Haus aufbewahren, er gehörte Centurio Iulius Sparsus, ein sehr verdientes Mitglied unserer Familie. Er müsste laut diesen Aufzeichnungen...äh", schnell warf Caesoninus einen Blick auf den Stammbaum unter ihm, "Der Vetter deines Vaters gewesen sein. Ja, zumindest nach diesem Dokument." Interessant war es für Caesoninus, dass die vestinischen Iulier silberne Ringe trugen. Die rufischen Iulier dagegen trugen eiserne Siegelringe zum Zeichen ihrer Verbundenheit mit den römischen Traditionen. In der Frühzeit der alten Republik hatten die Römer außschließlich bloße Siegelringe aus Eisen gehabt, erst zu Caesars Zeiten war man von dieser Tradition abgekommen und hatte seine Ringe ein wenig "aufgewertet" durch andere Edelmetalle wie Silber, oder aufwendigere Gestaltungen. Caesoninus' persönlicher Traum war es eines Tages einen goldenen Siegelring besitzen zu können, genau wie Vetter Dives und Vetter Centho. Gold war nämlich allein den Senatoren und den an Rang gleichstehenden Magistraten (und natürlich dem Kaiser) vorbehalten.


    Auf der Innenseite des Ringes konnte Caesoninus auch in feiner Gravur die Initialen M.I.H. entdecken, fast gegenüber waren die Initialen F.I.O. "Der Ring ist auf jeden Fall authentisch, das ist wirklich der Ring des Marcus Iulius Heminus." Mit Blick auf die zweiten, sichtlich älteren Initialen am Ring fragte er als letzten Test: "Kannst du mir vielleicht auch noch den Namen des Vaters von Iulius Heminus verraten?" Wenn Iosephus auch das wusste würde Caesoninus ihm entgültig glauben. Denn er schätzte die Chance, dass ein Betrüger sich auch noch die Mühe machen würde den Namen des Großvaters in Erfahrung zu bringen als äußerst gering ein. Eher würde er ihn sich ausdenken.
    Der Stammbaum lag weit genug vom sitzenden Iosephus weg, dass er ihm keine Hilfe war. Aber als "echter" Sohn wusste er bestimmt den geforderten Namen. Caesoninus selbst hatte natürlich keinen blassen Schimmer gehabt, ehe er den Stammbaum vor sich aufgerollt gehabt hatte. Dort stand jedenfalls ein Name, der auf die Initialen passte, mal sehen ob auch Iosephus ihn kannte.

    Während Caesoninus den iulischen Stammbaum Ast für Ast absuchte, hörte er Iosephus nebenbei beim Sprechen zu. Ohne sein Ausschau halten nach einem Hinweis auf dessen Herkunft auf diesem Stück Papyrus zu unterbrechen antwortete er ihm: "Das kommt überraschend, dass ICH dich ausbilden soll, wo ich ja selber gerade noch Lernender bin und noch nicht einmal den Ordo Senatorius inne habe. Aber mich ehrt dein Vertrauen in mich, dafür danke ich dir." Also im linken Teil war er nicht vorhanden. Nach einem prüfenden Blick in die Mitte gab es auch hier keinerlei Hinweise. Auf der rechten Seite dann jedoch... "Aha! Marcus Iulius Hemina und Rosica Numida, Eltern von Iulia Vestina, alle drei tot." Caesoninus pfiff und sah danach auf. "Linie Vestinus, das heißt du gehörst zum anderen Ast der Familie. Wir sind verwandt, aber soweit voneinander entfernt, dass der Gründervater unserer Gens selbst das einzige verbindende Glied ist, das ist ganz schön weitläufig, aber auch irgendwo interessant." Er schüttelte fasziniert den Kopf und sah Iosephus danach mit neu erwachtem Interesse an. "Könnten das vielleicht deine verlorenen Eltern sein? Du selbst stehst hier auf jeden Fall nicht verzeichnet. Nur Vestina, deine Schwester. Aber andererseits kein Wunder auch, wie sollten wir je von deiner Existenz erfahren, wenn du immer in Asia gewesen warst und die Eltern keinerlei Kontakt zu Rom seither gehabt haben. Weißt du was, ich kann dich gerne eintragen lassen. Hast du jedoch vielleicht irgendetwas, das deine Persönlichkeit bestätigen kann? Z.B. den iulischen Siegelring deines Vaters vielleicht? Das würde die Sache eindeutig machen."


    Caesoninus war zwar bereit ihm zu glauben, denn Iosephus schien trotz der Startschwierigkeiten an der Porta nett zu sein, doch sicher war sicher.

    Während er Iosephus' Geschichte vor sich ausgebreitet bekam musste er schon ein wenig schmunzeln über diesen Aristo(cats)-Kerl.
    Zuerst wollte er sich die Kosten wegen eines Sklaven ersparen...weshalb er sich dafür andere Kosten aufgehalst hatte, um das Gehalt eines Angestellten zu berappen (war da ein Sklave nicht viel billiger?). Dann wiederum versuchte er eine ganz ander Methode und stellte Iosephus kostenbefreit an (was auch immer das heißen mochte). Er musste wirklich viel verdienen, dieser Aristo, denn anders könnte er sich wohl diese ganzen Gehälter nicht leisten.


    Nachdem Iosephus geendet hatte fragte er ihn: "Interessant, also möchtest du hier in Rom einer politischen Tätigkeit und einer Beschäftigung als Jurist nachgehen? Nicht schlecht, rechtlichen Schutz kann die Familie immer gebrauchen." Caesoninus grinste sein Gegenüber an. "Ich war heute auf dem Forum Romanum, wo ich die Kandidaturrede eines gewissen Aurelius Lupus für das Amt des Praetors bei der nächsten Wahl vernommen habe. Ich schlage vor, dass du bei Gelegenheit einmal in der Villa Aurelia auf dem Quirinal vorstellig wirst, um dem ehrenwerten Senator deine Dienste anzubieten, wer weiß, vielleicht hat er ja Verwendung für dich. Ich habe zwar den einen, oder anderen Kontakt in den Senat, doch dieser Mann ist mir bislang leider vollkommen fremd, weshalb ich dir leider keine Hilfestellung hierbei geben könnte. Weiters sagtest du auch etwas von Politik, in welchem Maße schwebt dir diese vor? Das volle Programm mit Ämterlaufbahn und Senat, oder eher kleinere private Betätigungen auf diesem Gebiet? Ich selbst arbeite nämlich an Ersterem und ich kann dir versichern, es ist verdammt harte Arbeit und viele Fleißaufgaben sind nötig, um überhaupt einmal einen Fuß in die Tür zu bekommen, ergo das erste Amt bekleiden zu dürfen. Ich will es nur gesagt haben."


    Kaum dass Caesoninus geendet hatte trabte auch schon der Sklave von eben wieder an mit einer riesigen und dicken Papyrusrolle unterm Arm. Mindestens so dick und lang wie beide seiner aneinandergelegten Unterarme. Caesoninus wendete den Kopf. "Ahja, die Heraldikabteilung rückt an."
    Mit Schwung stand er auf und nahm den Papyrus mit dem Stammbaum entgegen. Dann legte er ihn auf den Tisch neben sich und entrollte die Schriftrolle. Vor ihrer beider Augen entfalteten sich zweihundert Jahre iulischer Familiengeschichte. Namen waren in gestochener, sehr feiner Schrift darauf zu lesen, sie alle irgendwie über Linien miteinander verbunden. Einzelne Namen fanden sich zu Gruppen zusammen, Verwandtschaften wurden sichtbar und nach längerem Studium der Rolle die einzelnen Äste dieses großen und alten Familienbaumes.
    Caesoninus beugte sich mit beiden Händen auf die Tischplatte aufgestützt über den Papyrus. "So, na dann wollen wir einmal sehen, ob wir deinen Vater hier irgendwo finden."

    Interessant, also ein Jurist wa dieser Iosephus, nicht schlecht, nicht schlecht!
    Dessen Lehrmeister sagte Caesoninus jedoch überhaupt nichts, doch kein Wunder, bisher hatte er nicht wirklich etwas mit der Juristerei zu tun gehabt, außer einem kleinen Ausflug in die Welt des Rechts damals in der Casa Valeria. Doch irgendwann einmal wollte auch er einmal als Verteidiger vor Gericht stehen und sich dort vielleicht auch einen Ruf als Redner erwerben. So wie Tullius Cicero zum Beispiel.
    Als der Sklave die Trauben und den Wein gebracht hatte und gleich einem Schatten wieder verschwinden wollte, rief ihn Caesoninus zurück. "Moment! Bring mir die große Familienpapyrusrolle! Du weißt schon, die mit dem Stammbaum darin!"
    An Iosephus gewandt meinte er: "Entschuldige die Unterbrechung. Du kannst jetzt fortfahren." Darauf hörte er sich interessiert an, wie er davon berichtete, dass Iulius Hemina sein Vater sei. Keine Ahnung wer das sein sollte, doch bestimmt würde sich die Sache gleich auflösen. "Na da hast du ja schon einiges miterlebt", meinte Caesoninus, nachdem Iosephus geendet hatte. "Doch wenn deine Eltern schon so früh gestorben sind, wer erzog dich dann? Und wieso kehrst du jetzt erst nach gut zwei Jahrzehnten zurück? Das würde mich schon interessieren, du musst doch bestimmt einsam gewesen sein, oder?

    Der Weg führte Caesoninus mitsamt dem Neuen von der Porta in das große schöne Atrium. Die Wände waren mit Fresken verziert die Szenen des Trojanischen Krieges und der Irrfahrten des Odysseus zeigten. Auf die Wasseroberfläche des Impluviums fiel das Licht und die Wärme der Sonnenstrahlen von draußen und tauchte alles in den goldenen Glanz der Mittagssonne. Beim Ausgang zum Peristyl befand sich eine kleine Sitzgruppe mit dem Stuhl des Hausherrn, auf dem Caesoninus für den heutigen Tag Platz nahm und Iosephus ebenfalls anwies sich zu setzen.


    Nach einem Mal Klatschen erschien sofort ein Sklave. "Bring uns Wein und Trauben!" befahl er. Der Sklave nickte und entfernte sich wieder auf der Stelle. Hernach wandte er sich wieder seinem Gegenüber zu. "So, du kommst also aus Ephesus? Tut mir leid, wie war noch einmal dein Name? Ich würde gern ein wenig mehr von dir erfahren.

    Caesoninus kam nach eingehender Musterung zu dem Ergebnis, dass er offenbar wie ein ganz anständiger Kerl wirkte. Außerdem wollte er arbeiten. Doch wer war sein Vater? Er zumindest hatte noch nie von einem Marcus Iulius Hemina gehört, doch war das eine Frage, die sich bestimmt klären ließ. Besondere Erheiterung erregte er bei den letzten Worten des Jungen. Die Domus Iulia hatte er nämlich als Villa bezeichnet und auch etwas von einem Geburtsrecht, wenn das Vetter Centho hören könnte!


    Mit dem Ausdruck leichter Erheiterung drehte sich Caesoninus zum Haus um und betrachtete die Fassade, während er meinte: "Naja, eine Villa haben wir hier nicht gerade, ich fürchte du wirst mit einem gewöhnlichen Domus der Oberschicht vorlieb nehmen müssen. Außerdem wäre mir das mit dem Wohnrecht aufgrund der Geburt hier ebenfalls neu. Der Hausherr dieses Domus ist Senator Lucius Iulius Centho und wenn du wirklich einer von uns bist wird er bestimmt nichts dagegen haben, wenn du auch hier ein Zimmer bekommen würdest, von "Recht", oder "Anspruch" kann jedoch keine Rede sein." Er blickte ihn an und winkte ihn dann in seine Richtung. "Es ist wohl am besten du kommst erst einmal herein. Dann sehen wir weiter. Und mit diesen Worten geleitete er Iosephus ins Atrium.

    Nachdem ihn der Ianitor in Kenntnis der Lage gebracht hatte, hatte sich Caesoninus seine Kleidung und insbesonders seine Toga noch einmal zurrechtgezupft und war dann ans Tor getreten. Er öffnete sie und trat einen Schritt hinaus, neugierig darauf wen er hier vorfinden würde. Vibilius' "Grieche" entpuppte sich als etwa gleichalter junger Mann mit markantem Gesicht und braunem Haar.


    Er registrierte jeden Aspekt seines Erscheinungsbildes, ehe er ihn grüßte: "Salve, du sprichst mit Gaius Iulius Caesoninus. Mit wem habe ich das Vergnügen?"

    Nach der Schließung der Eingangstür versuchte es der Ianitor Vibilius als allererstes im Cubiculum von Iulius Caesoninus. Treffer! Der Dominus war anwesend, als er anklofte und schon kurz darauf ein "Herein" zu hören bekam.


    "Ah, Vibilius! Welch freudige Überraschung! Wie kann ich dir weiterhelfen, alter Halunke?" freute sich Caesoninus, als er die gute Seele von der Porta erblickte.


    Vibilius drückte sich zuerst einen Moment etwas, doch dann sprach er:



    Vibilius, iulischer Torsklave


    "Verzeih, Dominus, ich würde es niemals wagen dich ohne Grund zu stören, aber es geht um eine Angelegenheit, die sich außerhalb meiner Kompetenzen entwickelt hat", den "Halunken" überhörte er gefließentlich, er kannte ja die Art seines Herrn und wie das gemeint war.


    Caesoninus indes horchte auf. Eine Sache, der sich Vibilius nicht gewachsen fühlte? Was es nicht alles gab! "Dann nur heraus damit, was mag das denn für eine Sache sein, die sogar einem unserer kompetentensten Köpfe hier im Haus über eben jenen wächst?"


    "Nun, an der Porta steht ein Fremder, der behauptet er sei ein Familienmitglied der ehrenwerten Herrschaft, Dominus, doch benahm er sich schnell ziehmlich rüpelhaft, als ich ihn nicht gleich einließ. Zuvor hatte er nämlich keinerlei Hinweis ergehen lassen, dass er überhaupt ein Römer sei und plötzlich wollte er doch einer sein und ein neuer iulischer Dominus noch dazu! Und wenn ich einem solchen nicht...", "Schon gut, genug jetzt!" unterbrach er ihn da grinsend die Plapperei des Sklaven. Diese kleine Zwickmühle musste den Kerl ja ziehmlich aufgewühlt haben, wie man ihm ohne weiteres ansah. Er wollte keinerlei Scharlatane zur Tür hereinlassen, andererseits wäre es natürlich auch todeswürdig, wenn er einem Familienmitglied den Eintritt verwehrte. Zeit sich der Sache anzunehmen.
    Caesoninus stand auf und sagte: "Danke Vibilius, du darfst dich zurückziehen. Ich erledige den Rest." und mit diesen Worten verließ Caesoninus den Raum, um nachzusehen, wer da an der Porta stand. Ein wenig neugierig war er ja schon.

    | Vibilius


    Der fremde Grieche war doch immer wieder für eine Überraschung gut. Jetzt wollte er plötzlich Römer sein und nicht nur bloß Titus Iosephus, sondern sogar gleich Titus Iulius Iosephus. Falls dem so war, würde das schon gleich mehr Sinn ergeben, doch, aufgrund der vorangegangenen Ereignisse war Vibilius skeptisch geworden. Außerdem sagte ihn der gerade erfolgte Wutanfall des Griechen überhaupt nicht zu. Seine Pflicht wäre es gewesen am besten kommentarlos die Tür zu schließen und sich nicht weiter um diese unflätige Person zu kümmern, doch sie hatte behauptet jetzt plötzlich zur Familie zu gehören, ein Umstand den der Ianitor nicht ignorieren konnte. Er musste also doch seine Herren über den Griechen informieren.


    "Einen Moment bitte, ich bin sofort wieder zurück." und mit diesen Worten schloss er erneut die Tür, um sich auf die Suche nach Iulius Caesoninus zu begeben. Er würde sich bestimmt dieser Sache annehmen.




    IANITOR - DOMUS IULIA"

    Caesoninus hatte heute geschäftlich auf dem Forum Romanum zu tun gehabt. Es galt immer noch geeignete Arbeitskräfte für seine neuen Besitzungen in Misenum zu finden. Als er für heute fertig war und vor der Rückkehr auf den Esquilin noch ein wenig zwischen den Menschen hier herumschlendern und sich an ihrer Betriebsamkeit erfreuen wollte, hörte er es. Jemand wollte auf der Rostra zum Volke sprechen!


    Das durfte er sich natürlich keinesfalls entgehen lassen. In der vordersten Reihe angekommen lauschte er den Worten des Kandidaten für den Posten des Praetors. Interessant, er wollte also mehr Gerechtigkeit unters Volk bringen. Die Rede war stilistisch zwar etwas dürftig und Vetter Divus hätte bestimmt auch nur den Kopf geschüttelt ob der Rhetorik, aber es war verständlich, was er als Praetor bewirken wollte. Caesoninus hatte noch nie zuvor von diesem Aurelius Lupus gehört, doch anscheinend war er wichtig, wenn er oberster Haruspex war, weshalb er beschloss sich diesen Namen zu merken und seine Karriere weiterzuverfolgen. Was ihm jedoch im Detail auffiel war, dass dieser Aurelier in seiner Rede, besonders gegen Ende hin, es dem Volke so verkaufte, als liege es in dessen Macht ihn ins Amt zu hieven, ganz so, als ob sie noch in Zeiten der Republik leben würden. Dabei besaßen doch heutzutage per Gesetz nur noch die Senatoren das aktive Wahlrecht zum Cursus Honorum, also eben jene Männer, die Lupus in seiner Rede ganz leicht angegriffen bzw. angekratzt hatte. Ob das gut und schlau gewesen war?

    | Vibilius


    In Gedanken schon wieder ganz woanders wollte Vibilius wieder zu seinem Spiel mit Cellarius Alexander zurückkehren. Revance auf die Beinahe-Niederlage!


    Doch er kam nicht weit, als es da plötzlich wieder an das Tor pochte. Leicht ungehalten drehte er also wieder auf dem Absatz um, um erneut die Tür zu öffnen. Mit verkniffenem Mund musste er feststellen, dass es immer noch dieser Grieche war, der da Einlass, oder Informationen, oder sonst irgendwas begehrte.
    Doch ganz die Höflichkeit und Ruhe in Person fragte er ihn: "Salve, erneut. Kann ich sonst noch bei einem Anliegen behilflich sein?"



    IANITOR - DOMUS IULIA"


    Ad
    Herius Claudius Menecrates
    Villa Claudia
    Roma


    Salve Senator,
    mit Bestürzung habe ich aus der kürzlich veröffentlichten Lectio vom gleich doppelten Schicksalsschlag erfahren, den deine Familie erlitten hat.
    Hiermit spricht Haus Iulia seine Beileidsbekundungen für die Mitglieder der Gens Claudia anlässlich des Todesfalls von Claudia Sassia und Claudia Silana aus. Eine Tragödie für jede Familie, wenn gleich zwei junge Blüten und Zierden ihres Hauses unvermählt und lange vor ihrer Zeit, so kurz hintereinander in den Hades hinabsteigen müssen. Besonders ich kann mir das lebhaft vorstellen beim Gedanken daran wie mir zumute wäre, würde das meinen beiden lieben Verwandten Iulia Stella und Iulia Phoebe zustoßen, ich wäre am Boden zerstört.


    Und deshalb, lieber Kollege, will ich dir in diesen Zeiten der Trauer beistehen. Sollte es irgendetwas geben und sei es noch so nichtig, oder mag es in den Augen anderer unwichtig erscheinen, so zögere trotzdem nicht mich davon umgehend in Kenntnis zu setzen, wenn dir dadurch geholfen wird. Ich möchte dir da durchhelfen und natürlich werden wir auch beim Begräbnis anwesend sein.


    Mögen schon bald wieder erfreulichere Tage einziehen.


    Vale Bene


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    GAIUS IULIUS CAESONINUS
    AEDITUUS ET TIRO PURGITIO MACRE


    Domus Iulia | Collis Esquilinus | Roma

    | Vibilius


    In ehrwürdiger Haltung stand der Torsklave in der offenen Porta und lauschte den Worten des Fremden. Dabei war es unvermeidbar, dass beim Zuhören unweigerlich eine seiner Augenbrauen nach oben wanderte. So? Ein Fremder aus Ephesus (also vermutlich ein Grieche mit lateinischem Namen) wollte zu seiner Familie und suchte nach einer Bezugsperson? Was suchte er aber dann vor der Tür der Domus Iulia? Ob er am Ende gar vielleicht ein Verrückter war? Jedenfalls sah Vibilius bis zum jetzigen Zeitpunkt keinen ernsthaften Grund den fremden Griechen hereinzulassen, oder gar die iulische Herrschaft damit zu behelligen. Einen Termin hatte er offensichtlich auch nicht, weshalb die Sache schnell für ihn klar war.


    "Tut mir leid, ich kann bei dieser Sache leider nicht weiterhelfen. Einen schönen Tag noch, Vale.


    Und mit diesen Worten schloss Vibilius die Tür.



    IANITOR - DOMUS IULIA"

    | Vibilius


    Vibilius saß gerade an einer komplizierten Partie Ludus Latunculorum mit dem Cellarius Alexander. "Na möchtest du aufgeben?" höhnte der Wächter der Weinvorräte. Der Ianitor war durchaus ins Schwitzen gekommen. Zum ersten Mal bei ihren vielen Partien dieses Spiels war Alexander dabei zu gewinnen und seine ununterbrochene Siegessträhbe zu unterbrechen. Jetzt der nächste Zug würde das Spiel entscheiden, jetzt..... doch da klopfte es an der Tür. Götter! Seine Rettung!
    "Die Pflicht ruft!" rief er da und beim aufstehen kam er "versehentlich" beim Spielfeld an, sodass einige Figuren umfielen und ein Weiterspielen damit sinnlos geworden war. Götter, was hatte er für ein Glück.


    Hinter der Porta der Domus Iulia richtete er noch einmal seine Kleidung, und straffte seine Haltung, ehe er die Tür ergriff und sie öffnete. Der junge Mann vor ihm kam ihm nicht bekannt vor. "Salve, was ist dein Begehr?" fragte er in gemessenen Ton.




    IANITOR - DOMUS IULIA

    Es war soweit, Caesoninus konnte und wollte nicht noch länger warten. Schon lange war es sein Wunsch gewesen der Societas Claudiana et Iuliana beizutreten und wie es der Zufall so wollte war er zufällig mit dem Stellvertreter des Chefs verwandt; Iulius Dives.


    Deshalb hatte er gehofft die Sache zusammen mit Dives rasch erledigen zu können, doch kurz bevor er ihn fragen wollte, hatten den Senator wichtige Geschäfte aus Rom gerufen. Seither hatte Caesoninus Tag um Tag gewartet und gewartet, doch vergebens. Dives blieb Rom fern.
    So beschloss also Caesoninus an diesem Tag die Sache mit der Mitgliedschaft selbst in die Hand zu nehmen. Er trat vor das Tor des Vereinshauses und klopfte.


    *POCH* *POCH*

    Macer hatte seine Antwort gegeben. Caesoninus nickte, während er noch über die gestellten Aufgaben nachdachte. "Nun gut, dann werde ich zusehen, was ich schaffe bis zum nächsten Mal." Anscheinend hatte er Zeit zugesprochen bekommen, so viel wie er nun einmal benötigte. Das mochte etwas gnadenvolles sein, oder auch ein Test. Um zu sehen wie lange er sich Zeit lassen würde, wenn keine Frist drückte. Nun gut, er würde den Senator nicht allzu lange warten lassen wollen.


    Sim-Off:

    Wie aalglatt sich Macer bei diesem Treffen ständig um Caesoninus' Fragen herumdrückt. :D

    Es war alles vorbei für Flora, Maro hatte dafür gesorgt und er, Caesaoninus, würde ebenfalls in nächster Zeit ein wenig mehr auf sie aufpassen wollen. Irgendwas an ihrem Gesichtsausdruck hatte ihn gefangen genommen. Er spürte es immer deutlicher, während er ihr beim Sprechen zusah. Wie zerbrechlich sie doch wirkte. Zerbrechlich und gleich einem Sog, der ihn mit sich zu reißen drohte, weshalb er kurz nachdem Flora ihren letzten Satz beendet hatte sie aus einem Impuls heraus plötzlich umarmte und vorsichtig, aber doch fest an sich drückte. "Dir wird nichts mehr geschehen, das verspreche ich dir." und dann küsste er sie.