Beiträge von Gaius Iulius Caesoninus

    Caesoninus konnte seinem Freund da nur zustimmen, weshalb er heftig nickte und mit einem kleinen Häppchen durch die Luft wedelte, als er nach dem Ende von Florus' Rede antwortete: "Meine Rede! Die Familie ist das höchste Gut für einen Römer und die Ahnen MÜSSEN geehrt werden! Ihnen gebühren höchste Ehrfurcht und Respekt, immerhin haben sie alle zusammen über Äonen das aufgebaut, was wir Junge und Nachgeborenen heute haben und besitzen in der Stadt und jeder lebende Römer ist dazu angehalten mit allen seinen Taten jederzeit den Ruhm und die dignitas seiner Gens zu erhöhen und zu bestärken!" Er unterbrach und genehmigte sich ein wenig vom Fasan mit Honigkruste. Die Köche hatten sich heute wirklich selbst übertroffen.


    "Dass die Ahnen angemessen geehrt werden müssen, wenn man ein guter Römer sein will haben wir ja jetzt hinreichend geklärt und wir sind uns darin einig. Die Frage jedoch wie das zu geschehen hat, ist jedoch eine ganz andere", kurz dachte er sich, dass sie ja in ein richtiges Gespräch abzurutschen drohten, als nur kurz zum Vorwand zu plaudern, ehe sie Caesoninus' ausgedachtes Spielchen beginnen und Iulia Stella hinzuholen würden. Doch er genoss es gerade wirklich mit Annaeus Florus ein wenig zu philosophieren und Neuigkeiten auszutauschen, wie schon gesagt hatten sie ja jetzt eine ganze Weile lang keine Gelegenheit dazu gehabt. Wie er es wohl sehen mochte? Ob er schon nervös, oder aufgeregt war und unbedingt seine Angebetete endlich treffen wollte?


    "Ich bin durchaus deiner Meinung, dass Söhne das Erbe ihrer Väter antreten und es vermehren sollten. Wenn du beim Rennsport bleiben willst, haben wir nach meiner Ansicht da schon eine kleine Ausnahmesituation von der gerade aufgestellten Regel, denn wem welche Factio mehr zusagt, oder nicht, ist Geschmackssache und niemanden schert es, wenn der Sohn da eine andere Ansicht als sein Alter haben sollte, es ist ja nur Rennsport und Vergnügen. Ablenkung vom grauen Alltag ohne weiteren Belang. Anders sieht es da schon bei politischem und wirtschaftlichem Erbe aus. Das sollte man tunlichst hegen und pflegen, wenn der eigene Vater erst mal unter der Erde ist." Er nippte an seinem Wein. "Ich bin in dieser Hinsicht in einer glücklichen Position. Mein Vater war einfaches Mitglied bei den Urbanern, gänzlich unpolitisch und nie Mitglied in einer Factio, ergo auch keine durch die Ahnen vorgeschriebenen Richtlinien. Iulius Lepidus zählt für mich nicht, er ist nur weiter entfernte Verwandtschaft und ich weiß aus dem Kopf nicht einmal aus welcher Ecke des Stammbaums er herkommt. Und Iulius Centho und Dives dann wiederum sind ebenfalls bloß meine Vettern, mich kratzt also ihre Wahl ebenfalls recht wenig bei der Frage, welche Factio ich wählen "darf" und sonst gibt es keine Iulier im aktiven Rennsport." Wieder unterbrach er kurz, um seine trocken geredete Zunge etwas mit Wein zu benetzen.
    "Bei dir jedoch ist das etwas anderes. Dein Vater hat viele Jahre lang die Factio Albata tiefgehend geprägt und geformt und ohne Zweifel auch politisches Kapital aus ihr geschlagen. Außerdem sagtest du deine Familie hätte der Albata bei Mantua ein großes Gebiet zum trainieren überlassen, was zusätzlich auch noch diese Factio mit den wirtschaftlichen Interessen deiner Familie verknüpft. Du stehst also in der Tat in der Pflicht in der Albata zu wirken, denn sie ist mehr oder weniger das Erbe deines Vaters an dich, seinem Sohn." schloss er seinen Monolog mit letztem bedeutungsschweren Satz. Er hätte wohl auch noch so etwas sagen können wie, dass es daher Florus' Streben sein sollte möglichst bald die Leitung dieses Stalls als neuer Magister zu übernehmen, immerhin wäre dies sein Geburtsrecht, doch hätten die letzten Worte wohl dem wirklich gesagten ein wenig die Tiefe und Dramatik genommen und Caesoninus liebte Dramatik.
    Außerdem hielt er seinen Freund für intelligent genug das auch selber zu wissen.


    Sim-Off:

    Die Tür ist zu und außer ihnen ist niemand im Raum, ist das etwa nicht "unter 4 Augen"? -.^

    Endlich wieder ein wenig praktisches! Caesoninus musste zugeben, dass er sich darauf freute. Immerhin absolvierte er hier beim Senator ein Tirocinum Fori. Würden sie ansonsten einfach immer nur reden müsste Caesoninus hierfür nicht extra ein Tiro sein, sondern könnte auch so einfach immer wieder mit Macer zu Cenas z.B. zusammensitzen. So aber bekam er auch etwas zu tun und nach der ewigen Rederei heute brannte er schon darauf.


    Deshalb hörte er umso aufmerksamer zu, als Macer ihm die Optionen aufzählte, die er ihm zur Auswahl anbot. Eine Kanditaturrede, ein Tatsachenbericht nach absolviertem Amt, Kanditatendossiers und eine Art Aufsatz. Bis auf letzteres waren es durchwegs Aufgaben die früher oder später auch im realen Cursus Honorum auf ihn zukommen würden. Die Dossiers zumindest nicht unbedingt, denn wenn er sich richtig erinnerte würden die erst im Falle schlagend werden, wenn er es tatsächlich schaffen sollte Quaestor Principis zu werden und darin die Pflicht hatte dem Imperator Caesar Augustus dann ebenfalls entsprechende Kurzübersichten zu erstellen. "Eine Kanditaturrede, ein Bericht über eine vergangene Amtszeit, Kanditatendossiers, oder der Aufsatz, geht in Ordnung! Bis wann möchtest du diese Aufgabe gelöst wissen?" fragte er, um auch dieses letzte wichtige Detail geistig festhalten zu können.

    Die letzten Momente kurz vor Ende des Rennens verliefen für Caesoninus wie in Zeitlupe. Jeder Fahrer schien plötzlich in langen, fast schon schwebenden Bewegungen über den Sand zu gleiten, der Lärm der Menge hatte sich für Caesoninus zu einem unwichtigen Hintergrundgeräusch gedämpft, als es zum Zweikampf ihres Mannes gegen Hamiris kam. Zeitlupe eben. Alles, jeder Moment. Gefühlte Stunden und doch nur Sekunden.


    Dann rasten Syennesis und Hamiris zugleich auf die Ziellinie zu, Kopf an Kopf und hinter ihnen Braecus. Caesoninus konnte es nicht mehr ertragen so spannend war es. Genauso wie Menecrates war er längst schon auf den Beinen, um bestmöglich sehen zu können wer Erster wurde. Die Fahrer donnerten über die Ziellinie und genau wie der Senator war sich Caesoninus seinerseits ebenfalls nicht hundert Prozent sicher, ob nicht beide zugleich im Ziel angekommen wären, eine Sekunde der Unsicherheit machte sich in ihm breit, bis der Sprecher das Ergebnis verkündete.


    Syennesis hatte gewonnen! Die Factio Praesina war als Sieger aus diesem Trainings- und Freundschaftsrennen hervorgegangen! Die Anhänger der Grünen brachen in den Rängen in Jubelstimmung aus und auch Caesoninus warf jauchzend die Arme in die Luft. Syennesis als erstplatzierter und Braecus als dritter, das machte zwei Fahrer seiner Factio unter den ersten Drei, ein überwältigendes Ergebnis. Caesoninus freute sich über die Maßen, für ihn war sein erstes Rennen ein voller Erfolg gewesen!

    Caesoninus lachte rau auf. "Würden wir in wilden Zeiten leben, wo Verbrechen und Missetaten an der Tagesordnung sind, oder eben einer anderen Krisensituation in der die Kriminalität dementsprechend sprunghaft anstiege wären wohl die Tresviri capitales noch etwas für mich", meinte Caesoninus nach kurzem Überlegen "dann könnte ich als ganz scharfer Hund gegen das niedere Gesindel vorgehen und sie alle der Reihe nach aufspüren, einsperren und dem Praetor anschließend beim Prozess behilflich sein. Aber ja, wenn ich von der aktuellen Situation ausgehe, haben wir derartige Ausnahmezeiten nicht, ja sogar im Gegenteil. In Rom ist es so ruhig und friedlich, dass man schon fast meinen könnte ees wäre gar niemand anwesend in unserer großartigen Stadt." Er seufzte mit abwesendem Blick. "Ich denke ich werde akzeptieren müssen, dass ich mein erstes Amt vollkommen unspektakulär absolvieren werde müssen, ohne der Aussicht Aufmerksamkeit zu erregen."
    Mittlerweile dauerte dieses Treffen schon wieder seine Zeit und er vermutete, dass der Senator es schn ziehmlich bald beschließen würde. Doch bevor dem so wäre brachte aesoninus noch folgende Frage bzw Anliegen an: "So, damit hätten wir meine gesamte Karriereplanung für die ganze Frühzeit im Cursus Honorum vesprochen, vom offenen Vigintivirsamt, über ein Tribunat an der parthischen Grenze bis zur Quaestur im Umfeld des Kaisers. Falls du dem nichts mehr hinzuzufügen hast, würde ich dich wieder einmal um eine praktische Übung bitten, an der ich mich versuchen könnte, damit wir nicht nur theoretische Gespräche in diesem Unterricht haben. Wäre dies auch in deinem Sinne?"

    Caesoninus fand Annaeus' ablehnende Antwort schade. Beim Rennstall konnte er ihn ja noch verstehen, immerhin wusste er ja, dass schon sein Vater ebenfalls in der Albata gewesen war, doch wieso er genau jetzt auch in den Kulten verhindert war erschloss sich ihm nicht ganz. Das Tribunat war kein wirkliches Argument das in Caesoninus' Augen zählte, immerhin wurden jeden Tag irgendwo im Imperium Patrizier mit Militärkommando an die Grenzen mit einer Legion geschickt und die mussten verpflichtend einem Kult angehören. Aber vermutlich wollte er schlicht nicht, was Caesoninus jedoch lieber gewesen wäre, wenn er dies einfach gesagt hätte. So ließ er besser das Thema sein und konzentrierte sich auf die erste Aussage von ihm. "Ja ich weiß, Atticus der Proll hat ja auch damals versucht mir einen Strick daraus zu drehen, dass ich den "Familienstall" der Iulier, die Veneta verschmähen würde, dabei gab es in zweihundert Jahren Familiengeschichte gerade Mal drei iulische Mitglieder von denen zwei heute noch leben, Dives und Centho. Lachhaft! Bloß weil zwei Familienmitglieder sich eben für diesen Stall entschieden haben sehe ich noch lange keinen Grund darin mir aufgrund ihrer Entscheidung jetzt etwas aufzwingen zu lassen, vor allem weil ich weiß, dass es schon früher einmal einen Iulier gegeben hat, der in der AURATA gewesen war. Geht man also danach, dass der frühest überlieferte Rennstall zugleich der Familienrennstall ist, müsste das eigentlich die Factio Aurata sein, Dives und Centho hätten ihrerseits schon damals diese Regel gebrochen mit ihrem Eintritt in die Veneta und ich hätte dort erst recht nichts zu suchen gehabt. Klingt logisch, nicht?" meinte er und trank wieder. "Jedenfalls ist mir aus politisch-taktischen Erwägungen die Praesina als mein Stall lieber. Wer weiß, vielleicht entwickelt sich ja gerade dieser Stall zur neuen Heimatfactio der Iulii Caesones, meiner Nachkommen, doch sehe ich keinen Grund dazu meinen Sohn später einmal seine Factiozugehörigkeit vorschreiben zu wollen, sollte er sich doch für einen anderen interessieren. Nimm nur Senator Claudius Menecrates! Er ist das Haupt der Praesina, sein Sohn Gallus jedoch macht bei der Aurata mit. Wenn das sogar patrizische Senatoren nicht so eng sehen sehe ich für mich selbst noch viel weniger Grund dazu mir irgend etwas aufzwingen lassen zu wollen, vor allem wenn es von so einem Kleingeist wie deinem Factiochef kommt. Gegen die Albata selbst habe ich jetzt natürlich nichts gesagt, nur gegen ihren Chef." schob Caesoninus am Ende gleich hinten nach, damit Florus Minor sich nicht beleidigt fühlen musste und dachte, Caesoninus würde schlecht über seine Factio sprechen. Das war keineswegs der Fall, immerhin konnte die Factio ja nichts für ihren Anführer.

    Caesoninus war schon ganz aufgeregt, ob sein Plan aufgehen würde. Diese Kuppelei machte ihm ziehmlich Spaß, auch wenn er nichts davon hätte, außer hinterher als Stifter des jungen iulisch-annaäischen Glücks gelten zu können, falls doch mehr aus Florus Minor und Stella werden sollte.


    Als sein Freund dann auf der Kline lag und von seinen Tagen berichtete hörte Caesoninus aufmerksam zu. Etwas neidisch war er schon auf Florus' bisherige Erfolge, aber auf der anderen Seite musste man auch zugeben, dass er auch die privilegiertere Ausgangslage besaß. Geld, Ländereien und politischen Einfluss hatte er ja auch zum größten Teil von seinem Vater, Lucius Annaeus Florus Senior geerbt. Caesoninus hingegen musste sich alles selbst erarbeiten, politisch wie auch wirtschaftlich.


    Als es an ihm an der Reihe war zu sprechen, winkte er ab auf die Frage, ob das Priesteramt am Tempel der Venus denn viel Arbeit bereiten würde. "Apropo Betriebe, ich habe auch begonnen mich in die Wirtschaft zu wagen, wenn auch eher mau bisher. Ich habe eine Hühnerzucht in Misenum neben der Villa von Onkel Proximus gekauft und sie "Rex Gallinum Iulium" genannt. Aktuell suche ich noch Mitarbeiter, wenn du also jemanden hast schick ihn mir." Caesoninus lachte. "Was den Tempeldienst angeht arbeiten wir nach einem festgelegten Turnusdienst, damit hält es sich in überschaubaren Grenzen. Es war ja immer auch von vornherein meine Vorraussetzung, dass sich neben dieser Tätigkeit zeitlich auch anderes ausgehen muss, ansonsten würde ich sofort mein Amt beenden. Mein Ziel ist es ja weiterhin Senator zu werden und kein Vollzeitpriester, ansonsten wäre ich als Aedituus an der völlig falschen Stelle." Caesoninus unterbrach kurz, um sich etwas Wein zu genehmigen.
    "Ich muss ja sogar Mehrarbeit leisten, denn anders als du muss ich mir die nötige Zugehörigkeit zum Ordo Senatorius erst noch verdienen und das geht nur durch aktives Engagement in vielen verschiedenen Bereichen. Deshalb bin ich Aedituus, deshalb organisiere ich für meine Factio Rennen und deshalb bin ich auch kürzlich dem Kultverein der Luperci beigetreten. Bestimmt kennst du sie, oder? Übermorgen sind ja die Lupercalien, da werde ich als Sodalis mitlaufen!" meinte er stolz und schob sich noch ein paar Trauben in den Mund. "Wie stehts mit dir? Wäre eine Mitgliedschaft bei den Luperci nichts für dich? Der Magister Verax ist wirklich ein Arsch, ich könnte Verbündete gebrauchen und die Arbeit fällt effektiv bloß an einem Tag im Jahr an." Caesoninus lachte wieder.

    In der sechsten Runde konnten sich die Fahrer ziehmlich gut in ihren jeweiligen Positionen behaupten in der ersten Hälfte. Erst auf der Geraden nach der ersten Kurve veränderte sich etwas. Braecus hatte Prusias Kynegros sein Manöver von letzter Runde übel genommen und hetzte jetzt unerbittlich seine Rosse an, um ihn wieder zu überholen und... er schaffte es!
    Seinem Kontrahenten eine lange Nase zeigend zog er an Prusias Kynegros vorbei. Bei der Umrundung des 2. Pylons schaffte Hamiris es den bisherigen Spitzenreiter Syennesis zu überrunden und als erster Runde 7 zu eröffnen.


    Die Reihenfolge nach Runde sechs:
    1) Hamiris
    2) Syennesis
    3) Braecus
    4) Prusias Kynegros
    5) Oxtaius
    6) Rianorix


    Caesoninus zuckte kurz. "Die was? Oh, nein habe ich nicht." Caesoninus hatte bis eben nicht einmal die Spur einer Ahnung gehabt, dass irgendwelche Zeichen zu welchem Zweck und mit wem auch immer vereinbart werden mussten, aber Menecrates würde ihn bestimmt gleich darüber aufklären, wie er hoffte. Als Hamiris Syennesis überholte und damit ein Blauer die Führung übernahm, fluchte Caesoninus. Doch wenigstens waren die Plätze zwei und drei von Leuten aus der Praesina besetzt, immerhin ein Lichtblick.


    "Senator, möchtest du meine Idee bezüglich des nächsten Rennens hören?" fragte Caesoninus, um sich von diesem kleinen "Rückschlag" auf der Rennbahn abzulenken.

    Das war offensichtlich ein Punkt, wo sich Macers Meinung von der Caesoninus' unterschied.
    "Natürlich habe ich keine praktische Erfahrung in einem Amt des Cursus Honorum, doch finde ich, dass das kein Hinderungsgrund ist, sich trotzdem große Pläne zu überlegen. Sonst gebe es ja viel weniger Fortschritt in der Welt, wenn sich jeder künstlich klein halten und nie etwas wagen würde. Oder hatte z.B. Annaeus Florus Minor keine großen Ideen und Pläne während seiner Amtszeit? Er hatte sich etwas vorgenommen und zu Ende gebracht. Wo es selbst nicht weiterwusste, oder generell die Unterstützung anderer benötigte, hatte er sich Hilfe von dafür kompetenten Stellen geholt. So finde ich ist es ein guter Weg Projekte abzuwickeln. Man muss nicht alles wissen, man muss nur wissen, wo man jemanden herbekommt, der das speziell benötigte Wissen besitzt, so denke ich mir das. Natürlich kenne ich die Detailaufgaben des Vigintiviramtes und dass es aus den Tresviri capitales, den Tresviri aere argento auro flando ferunde, den Quattuorviri viis in urbe purgandis und den Decemviri litibus iudicandis besteht, doch ich weiß auch nicht. Was würdest du denn sagen, welche Aufgabe am besten zu mir passen würde? Gefangenenbeaufsichtigung und Bücherverbrennung, Münzprägung, Straßenreinigung, oder Erbschaftsverwaltung?"

    "Litatio!" rief Caesoninus erfreut. Das Opfer war angenommen, der große Iupiter selbst hatte ihm seinen Segen gewährt! Also wenn das mal kein gutes Zeichen für die Zukunft war! Euphorisch beobachtete Caesoninus, wie seine Helfer jetzt das Opfertier zerlegten. Die lebenswichtigen Organe wie Leber, Herz, oder Lunge wurden mit Mola Salsa bestrichen und am Altar für Iupiter verbrannt, während das Fleisch in Kesseln gekocht und dann in kleine Amphoren verpackt wurde. Diese Fleischamphoren würden dann gegen Mittag unter die Leute gebracht werden.
    Als alles erledigt war verließ Caesoninus mit seiner Gesellschaft das Kapitol in Richtung Forum Romanum hinab, dabei fortwährend an seine Zukunft denkend.

    Florus Minor ließ Caesoninus auch gar nicht erst lange warten, was diesen sehr freute. Ein wirklich guter Freund! "Salve Lucius Annaeus! Ja wichtig und dringend, in der Tat!" rief er und deutete dem Sklaven an der Tür, dass er sie schließen solle, nachdem sein Gast vollends den Raum betreten hatte. Die Tür fiel ins Schloss und Caesoninus und Florus waren unter sich. Ersterer wies mit einer Hand auf die Kline neben sich. "Bitte, nimm nur Platz! Koste unbedingt die Trauben, sie stammen von Onkel Proximus' Weingut aus Misenum und sind wirklich köstlich!" Caesoninus genehmigte sich ebenfalls noch ein oder zwei und spülte sie mit einer ordentlichen Portion Rebensaft hinunter, ehe er seinen Gast fragte: "Und wie geht es dir? Schon nervös wegen heute? Was hast du so in letzter Zeit gemacht?" Ein wenig Konversation wäre bestimmt durchaus unterhaltsam, bevor er seine Verwandte hinzuholen würde, vor allem, wenn sie sowieso bisher eher selten die Gelegenheit zu einem gemütlichen Gespräch ohne jeden Zwang gehabt hatten.

    Caesoninus freute sich darüber, dass Macer seinen Plan offenbar ebenfalls gut fand. "Dann will ich es bei nächster Gelegenheit auch Senator Claudius vorschlagen, danke für deine Einschätzung! Damit wäre das Quästorenamt vorerst genug vorbereitet im Moment. Beim Vigintivirat jedoch weiß ich noch nicht so recht wohin ich will, ich kann mich einfach nicht für eine bestimmte Sparte dieses Amtes festlegen, das ich favorisieren und dafür Pläne schmieden könnte. Ist das schlecht? Was sollte ich tun?" Bei diesem Amt des Cursus Honorum hatte Caesoninus bei seinen Zukunftsplänen tatsächlich noch Schwierigkeiten. Nichts war dabei, was ihn auf Anhieb begeisterte, oder ihm auf Anhieb grandiose Vorhaben einfielen, vor allem jetzt nachdem Annaeus Florus Minor die Latte derart hoch gelegt hatte. Ob der Senator auch hier vielleicht guten Rat wusste?

    Und mit unverminderter Geschwindigkeit ging das Rennen in die vierte Runde. Inzwischen hatten sich die Rennpferde zur genüge warmlaufen können, was sich langsam auch im Wettlauf abzuzeichnen begann, denn jetzt begann sich die Reihenfolge ordentlich zu verändern. Hamiris holte unerbitterlich auf und ließ sogar Prusias Kynegros hinter sich und focht fortan mit Syennesis um den Spitzenrang. Prusias Kynegros jedoch erlebte einen beispiellosen Absturz. Denn als am zweiten Pylon einige aufgeregte Zuschauer Sand in die Luft geworfen hatten, hatte der Wind diesen genau auf die Fahrer zugetragen, als sie an besagter Stelle vorbeijagten. Prusias Kynegros und seine Rosse hatten am meisten davon abbekommen. Der Sand fiel in ihre Augen, die Pferde wieherten und bäumten sich auf und schüttelten sich, um die feinen Körner wieder wegzubekommen, doch das kostete immens viel Geschwindigkeit, weshalb Hamiris schon kurz nach Beginn von Runde 4 an seinem Kollegen vorbeizog und auch... Braecus!
    Ein weiterer Renner von den Grünen hatte es geschafft sich stärker im Rennen zu positionieren und dabei zwei ganze Plätze gut gemacht. Rianorix hingegen spielte auch weiterhin das hoffnungslose grüne Schlusslicht.


    Die Reihenfolge nach Runde vier:
    1) Syennesis
    2) Hamiris
    3) Braecus
    4) Prusias Kynegros
    5) Oxtaius
    6) Rianorix


    Caesoninus freute sich über die unvermittelte Verbesserung von Braecus im Feld und dem Totalabsturz von Prusias Kynegros, wenn auch fremdverschuldet, doch wie sagte Caesoninus (seit heute) immer so schön? Nur ein blauer Letzter war ein guter Blauer. An den Senator gewandt sprach er: "Nun, ich vertraue da ganz deiner kundigen Erfahrung. Immerhin ist das ja mein erstes Rennen, an dem ich nicht als Zuschauer teilnehme, für mich ist das alles noch ziehmlich neu." Weshalb er sich auch vornahm später sehr gut aufzupassen, wenn Menecratus die angedrohten Auswertungsgespräche mit den Fahrern durchführen würde.

    Caesoninus setzte sich ein wenig aufrechter hin und begann seine Erklärung für Senator Flavius: "Nun, gewiss wirst du dich noch an jenen Tag vor etwas mehr als einem Jahr erinnern, an dem du neben Pontifex Cornelius Scapula mein Prüfungsopfer als neuer Aedituus für Venus Genetrix abgenommen hattest. Deine Meinung war, ich hätte meine Arbeit tadellos geschafft." Caesoninus ließ Gracchus einen Moment der Stille, damit dieser sich besser besinnen konnte, wovon er sprach, ehe er fortfuhr:


    "Nun, seit einem Jahr und etwas mehr also bin ich nun schon als stolzer Aedituus im Dienste der Götter und habe mit viel Freude und Gründlichkeit meine Aufgaben am Venustempel erledigt. Doch in letzter Zeit begab es sich, dass ich viel Zeit zum nachdenken hatte, weil ich mich um ein verletztes Falkenweibchen gekümmert habe. Ich dachte über viele verschiedene Fragen in Bezug auf die Menschen und auf die Unsterblichen nach, was mich endlich zu dem Schluss gebracht hatte, dass ich gerne noch mehr über den Kult lernen möchte. Über die fortgeschritteneren Geheimnisse der Divination z.B., oder höheres Wissen um die Kultsprache und kultische Handlungen, oder die richtige Reaktion auf Prodigien. Kurz gesagt möchte ich einfach in kultischen Belangen "mehr" werden, als ich derzeit bin in der Hinsicht, dass ich so eines Tages vielleicht ein höheres Amt im Cultus Deorum erlangen kann, neben meinen hauptsächlichen Aktivitäten im Cursus Honorum natürlich. Bin ich da bei dir richtig, o Senator?"

    Schon zwei Tage nach seinem Aufnahmegespräch mit dem Magister der Luperci, Gnaeus Nasidius Verax, war Caesoninus soweit, sich an die von Verax gestellte Aufgabe zu machen, um Mitglied bei den Luperci zu werden. Dafür musste er mit drei freien Frauen geschlafen haben, stets bezeugt von einem anwesenden Mitglied der Luperci. Erst nach diesem Männlichkeitsbeweis wäre er für gut genug befunden, um im Kreis der Wölfe aufgenommen zu werden.


    Die erste Frau war kein Problem für ihn, denn er hatte sich hierfür seine Freundin (und zuweilen auch schon manchmal Bettgespielin) Rufia Ravilla ausgesucht. Er vereinbarte einfach ein Treffen mit ihr in ihrem üblichen Nest am Aventin holte natürlich zuvor noch am Tage des Geschehens seinen unfreiwilligen lupercalischen Schatten aus der Casa Lupae ab. Dann begaben sie sich vor die Fassade eines etwas baufälligen, alten Hauses, das verlassen war. Rufia wartete schon vor der Eingangstür, der Lupercus jedoch war unauffällig weitergegangen, sodass nicht der Eindruck entstand, dass er zu Caesoninus gehörte, um dann in der Nähe herumzulungern. Erfreut über Caesoninus' Auftauchen ging Rufia ihm schon ein paar Schritte entgegen und warf dann lächelnd ihre Arme um ihn. "Da bist du ja, starker Mann, du hast mich ziehmlich überrascht mit deiner Botschaft!" Caesoninus lächelte. "Ich hatte Sehnsucht nach der Schönsten aus dem Clan der Rufier" "Grrr alter Chameur" kicherte sie und küsste ihn, ehe Caesoninus sie auf Händen haltend ins Innere des Hauses trug. Dort dann eine Treppe hoch und einmal um die Ecke den Korridor entlang bis zum letzten Zimmer, dort lag ihre übliche weiche Unterlage für die Wonnen der Lust.
    Schnell ging es zur Sache und Caesoninus genoss jeden Augenblick. Gesellschaftlich und persönlich befand er Rufia zwar für unmöglich, doch im Bett war sie einsame Spitze. Kurz knarzte einmal die Tür, weshalb Rufia den Kopf gehoben hatte, um zu erkunden, was das wohl für ein Geräusch gewesen sein mochte, doch Caesoninus lenkte sie wieder relativ problemlos ab, während der nachgeschlichene Lupercus rasch den Kopf zurückzog und auch sonst das Haus verließ.


    Die zweite Frau zwei Tage später war da schon eine größere Herausforderung. Er wollte nicht unbedingt seine Subura-Kontakte ausspielen, zumindest bei Nummer Zwei noch nicht, wer weiß, vielleicht waren die für den Magister ja nicht "gut genug". Caesoninus hatte die beiden Tage zwischen Dame 1 und Dame 2 damit verbracht sich umzuhören, welche junge Römerin leicht zu haben wäre. Als Ergebnis war bei diesen Erkundigungen Atia Aciscula herausgekommen, Frau des imperialen Kanzlisten Appius Redivivus Cotyla. Auch, dass sie gerne in den Horti Maecenatis Spazieren ging. Hier wollte er "zuschlagen". Und um zu beweisen, dass er nicht bloß bereits bekannte Frauen aufreißen konnte, sondern das durchaus auch bei neuen schaffte, nahm er je einen Lupercus auch schon bei der Kontaktanbahnung mit, denn die gute Atia kannte ja Caesoninus noch nicht. Er hatte sich von einem Freund Atia zuvor einmal auf der Straße zeigen lassen (zum Glück ging die Gute gerne und häufig außer Haus), damit er wusste, nach wem er in den Gärten später Ausschau halten musste. Zugegeben, dieses Mal benötigte das ganze viel mehr Vorlaufzeit, doch es machte Caesoninus selbst auch irgendwo Spaß. Wenn er auch immer mehr und mehr die Sinnhaftigkeit dieser ganzen Aktion hinterfragte, als er dies sowieso schon zu Beginn getan hatte. Während seiner Nachforschungen im Falle Atia war ihm auch schon eine Idee gekommen, wie er die Sinnlosigkeit und unendlichen Täuschungsmöglichkeiten bei so einer lapidaren "Manneskraftprüfung" offensichtlich machen könnte und es diesem selbstverliebten Oberlupercus damit heimzahlen würde, indem er genau diese Schwachstelle auch nutzte. Doch zurück zu Atia.
    Caesoninus war zusammen mit dem üblichen Wolfsschatten zwei Tage nach dem Stelldichein mit Rufia in den Horti Maecenatis gegangen und hatte Atia angesprochen und sie ein wenig bezirzst, bis sie ganz hingerissen war von seinem Charme, dann war er wieder gegangen. Das machte er auch noch am nächsten Tag und dem Tag darauf, bis sie von sich aus ebenfalls erste Annäherungsversuche unternahm, in der Meinung Caesoninus nach drei vollen Tagen ja schon sooooo gut zu kennen. Götter, war die offensichtlich leicht zu haben...armer Redivivus Cotyla, der Kerl musste wirklich kein Rückgrat haben, falls er von den Aktivitäten seiner Frau wusste und trotzdem nichts bisher unternommen hatte, aber naja. Als der "große Tag" endlich da war, kam Caesoninus mit einer Amphore Wein in die Gärten, als Geschenk für Atia, die sich über alle Maße freute. Wein trank sie am liebsten. Ständiger Körperkontakt, ein Arm um ihren Rücken hier, ein Streicheln dort und Caesoninus' Worte taten ihr übiges, um Madame schlussendlich zu verzaubern und ganz hibbelig vor Erregung zu machen. Nicht weit von der Szenerie stets der Lupercus, der aufpassen musste wegen der Prüfung.
    Als Atia es nicht mehr aushalten konnte zog sie Caesoninus von sich aus aus dem Park hinaus in eine nahe Taberna und verlangte ein Zimmer. Caesoninus ging mit ihr hinauf und zwanzig Minuten später war die Sache erledigt.
    Atia, immer noch schwer atmend und die Decke bis zum Kinn hochgezogen gurrte und wollte sich näher zu Caesoninus hin drehen, als dieser aufstand und sich anzuziehen begann. "Du gehst schon?" fragte sie enttäuscht. "Tut mir leid, aber die Pflicht ruft." sagte er automatisch, ohne den geringsten Schimmer, was denn genau diese "Pflicht" wäre, die so dringend wäre. Doch Atia störte das nicht, verträumt (oder doch etwas verliebt?!) sah sie ihren kürzlichen Liebhaber an. "Ach, was bist du nur für ein guter und starker Mann! Ganz anders als Appius. Haaach... Morgen wieder um die selbe Zeit im Park?" Innerlich verdrehte er die Augen, während er seine Tunika straff zog, doch so freundlich er konnte, meinte er nur: "Tut mir leid, aber morgen habe ich viel um die Ohren, genauso wie überhaupt in nächster Zeit. Aber irgendwann melde ich mich mal wieder bei dir, ja?" "Ja tu das!" rief sie entzückt. Wie naiv konnte man eigentlich sein? Naja, trotzdem freundlich bleiben. So verabschiedete er sich angemessen und verließ das Zimmer, wo er am Korridor fast mit dem "Wache" haltenden Lupercus zusammengestoßen wäre...


    Als letztes war Dame Nummero 3 an der Reihe und mit dieser hatte Caesoninus vor dem Lupercus-Magister Verax ein Schnippchen zu schlagen. Er nahm Kontakt auf mit einer seiner schon vielerwähnten Suburabekanntschaften (eine Blondhaarige namens Fulvia) und ließ sie in der Domus Iulia ordentlich waschen und aufputzen. Mit "geborgten" Kleidern und Schmuck von seinen weiblichen Verwandten und kunstvoll frisiertem Haar. Er setzte sie in eine iulische Sänfte (auf der das Wappentier, die Taube, zuvor durch einen Wolf ausgetauscht worden war) und brachte sie so in Stellung. Dann holte er seinen üblichen "Schatten" von der Casa Lupae ab und machte sich auf den Weg zum Horti Lolliani, wo er diesem schon unterwegs erzählte, dass er dieses Mal eine ganz besondere Herausforderung klar gemacht hätte, die jetzt nur noch kurz im Park unter Zeugen "abgeschlossen" werden müsste. Im Park angekommen gingen sie an der Sänfte mit den Wolfswappen vorbei, an der die entsprechenden Trägersklaven warteten. Die Sänfte war leer. "Warte hier am besten." meinte Caesoninus und ging dann weiter in ein dichtes Gebüsch etwas abseits des Weges. Dort wartete schon die von ihm voll aufgetakelte Fulvia. Was sie zu tun hätte, hatte er ihr zuvor aufs genaueste eingeschärft. Erfreut rief sie aus: "Gaius! Endlich kommst du zu mir!" Der Angesprochene hob seinerseits die Arme für eine Umarmung und grüßte sie: "Cornelia! Welch Freude, dass du dich davonstehlen konntest!" Die vermeintliche Patrizierin kicherte. "Ja das war gar nicht so einfach, aber jetzt sind wir ja vereint." während Caesoninus sie nach der Umarmung mit der rechten fest an sich zog und sie zu küssen begann, während er mit der linken unter ihr Kleid fuhr. Für Fulvia war es während des Liebesspiels sehr anstrengend sich nicht einfach gehen zu lassen so wie sonst, da sie ja eine feine "Cornelia" zu spielen hatte, doch immer wenn sie drohte zu ausufernd zu werden und Caesoninus sie darauf unauffällig zwickte, schaffte sie es wieder halbwegs sich mehr zusammenzunehmen, bis auch diese Zweisamkeit ihr Ende fand und Caesoninus damit seine Aufgabe erledigt hatte.

    Caesoninus nickte. Für ihn war seine Aufgabe klar. "Gut, also muss ich den Imperator Caesar Augustus dazu bringen, dass ich dann, wenn es soweit ist sein Wunschkandidat bin. Ob wir vielleicht dieses Tiro Fori nicht ein wenig in Richtung dieses Ziels lenken könnten?"


    Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: "Schritt Eins wäre zu allererst, dass er überhaupt einmal Notitz von mir erlangt. Hierbei hätte ich schon eine Idee. Du weißt ja, dass ich im Namen meiner Factio, der Praesina, die Factio Aurata, wie auch deinen Rennstall, die Russata zu einem privaten Dreierrennen eingeladen habe, stimmts? Das kürzliche von mir organisierte Trainingsrennen Veneta vs. Praesina konnte ich schon mittels öffentlicher Anschläge nutzen, um meinen Namen und beim Rennen selbst auch mein Gesicht in der öffentlichen Wahrnehmung stärker zu etablieren und bekannt zu machen, eine ähnliche Werbeidee hätte ich auch für das zuvor erwähnte nicht-öffentliche Dreierrennen, jedoch muss ich darüber erst mit meinem Factiochef, Senator Claudius Menecrates sprechen. Meine Idee wäre, natürlich das Einverständnis von Senator Claudius vorrausgesetzt, dass ich dem Imperator Caesar Augustus höchstselbst eine Einladung zukommen lassen würde, um ihn zum Rennen einzuladen und dieses Spektakel so quasi zu einer Art persönlicher Privatvorstellung für den Herrn des Imperiums umzuformen mit dem Effekt, dass unsere aller Fahrer den Trainingseffekt erhalten, den sie sowieso durch dieses Rennen gewonnen hätten, der Imperator Caesar Augustus bestens unterhalten ist und er zudem erste Bekanntschaft mit meinem Namen macht durch meine Einladung. Was sagst du zu dieser Idee?"

    Syennesis breschte über die Ziellinie und läutete damit Runde 2 ein, dicht gefolgt vom blauen Fahrer Prusias Kynegros und nach ihm den anderen. Letzterer steuerte unentwegt auf den Wagen von Syennesis zu und schaffte es noch ein winziges bisschen mehr aus seinem Ross herauszuholen, der Abstand zu Syennesis schmolz leicht, aber unentwegt. In den hinteren Reihen blieb vorerst alles so wie es war, bis zur ersten Kurve. Diese nutzte Braecus, um an seinen Kollegen Rianorix vorbeizuziehen. Ansonsten blieb die Lauffolge jedoch ziehmlich unverändert. Bei der zweiten Kurve um einen der beiden Pylone jedoch geschah dann, das, was die Anhänger der Veneta aufjubeln ließ, Syennesis fuhr die Kurve zu weit, wesegen Prusias Kynegros weiter innen auf der Bahn ihn überholen und sich damit den aktuellen Führungsplatz des Rennens sichern konnte!


    Die Reihenfolge nach Runde zwei:
    1) Prusias Kynegros
    2) Syennesis
    3) Oxtaius
    4) Hamiris
    5) Rianorix
    6) Braecus



    Caesoninus lauschte Macers Worten und ließ sie sich durch den Kopf gehen, während er mit den Augen Syennesis auf der Rennbahn verfolgte. "Ich denke für seine Karriere wäre es besser, wenn sich dieser Umstand ändern würde für mehr Planungssicherheit. Was meinst du, sollte man nach dem Rennen einmal mit ihm reden?" Zufällig passierte genau in jenem Moment, in dem Caesoninus das gesagt hatte Syennesis' grober Schnitzer, der ihm den 1. Platz in dieser Runde kostete, als er den zweiten Pylonen zugunsten eines Blauen zu weit umfahren hatte, ganz eben so wie der Senator es vorhergesehen hatte, was Caesoninus gar nicht gefiel.