Caesoninus scherte sich tatsächlich keinen Pfifferling um Glaucons kleinen Versprecher, immerhin gab es heutzutage einen ganzen Haufen an monotheistischen Religionen. Einige ägyptische Spinner hingen immer noch dem Sonnengott Aton an, die Juden verehrten ihren JAHWE und die Parther opferten ihrem Schöpfergott Ahura Mazda und dessen Ewiger Flamme. Auch der im Imperium heimische Mithraskult nahm von Zeit zu Zeit beinahe monotheistische Züge an, da wunderte es nicht weiter, dass bei dieser Fülle an Eingottreligionen diese moderne kleine Sekte der Christen die letzten waren, an die Caesoninus denken würde.
Überhaupt war dieser gerade viel mehr mit seinem Wein und einer Antwort beschäftigt, immerhin hatte ihn Glaucon etwas gefragt. "Ich denke nicht, dass Venus Genetrix mich dezitiert zu ihrem Sprecher erkoren hat" begann er "immerhin bin ich nur ein kleiner Aedituus, ein Tempelverwalter, der ihre irdische Heimstatt fegt, Besuchern weiterhilft und Opfer durchführt. Ich denke sie sandte dieses Zeichen, weil bei diesem Opfer damals ja wirklich die ganze Familie anwesend war und wir plebejischen Iulier uns sowieso vermehrt in den Kult an Venus Genetrix stellen wollen, als Anknüpfpunkt an die alten patrizischen Iulier, die immerhin ihre Herkunft auf Venus zurückführten." Caesoninus unterbrach sich und nahm einen Schluck. "Nein, mein Weg in die Politik ist frei und ich werde ihn beschreiten. Ich will als guter Römer mit meiner Politik meinem Imperator und dem Volk von Rom dienen und später als Senator will ich Sorge um bessere Sozialgesetze tragen, da ich finde, dass die Sorge um die einfachen Leute der Stadt und deren Schutz ebenfalls etwas ist, dass meine Familie von ihren alten Namensvettern ererbt hat. So will ich einmal der Sprecher der Plebs im Senat sein." schloss Caesoninus. So offen hatte er es bisher noch nie ausgesprochen, basierte das gerade gesagte ja auch teils auf Gedankengängen, die ihm schon vor langer Zeit gekommen waren, als er damals am Forum Romanum einem Spinner gelauscht hatte, der teilweise wenigstens nicht völlig danebengelegen war.
Dann, nach Caesoninus' Antwort kam es dazu, dass Glaucon gerne den Ort wechseln wollte. Am besten zu einem Barbier und ob Caesoninus wohl einen kannte. Dabei musste er wieder grinsen, als er an den erstbesten Barbier dachte, der sofort vor seinem inneren Auge aufgetaucht war. "Hmm, ja ich kenne schon einen. Magister Frisenius wird er genannt und ist der Lieblingsbarbier meiner Cousine. Sein Laden liegt ganz in der Nähe zur Domus Iulia, meinem Zuhause. Wenn du willst kann ich dich dahinführen."