Beiträge von Gaius Iulius Caesoninus

    Caesoninus winkte ab. "Wie dem auch sei, ich will meine Zeit bis zum Ordo Senatorius sinnvoll verbringen und dabei mir ein kleines Einkommen verdienen. Ein Priesteramt erscheint mir deshalb perfekt, weil ich so an mein Einkommen komme und trotzdem nicht vor den Augen der römischen Senatoren dafür arbeiten muss. Perfekt also für meine politische Karriere. Du meinst also, bloß Aedituus wäre angemessener, als gleich Pontifex Minor?"


    Als Antoninus ansprach, antwortete er ihm: "Nein, nein, wie man mit einem Schwert umgeht weiß ich ja schon und ich bin mir sicher, dass mir da Octavius Maro auch noch einiges beibringen wird. Falls du nichts dagegen hast, möchte ich bei dir gerne die wichtigeren und schwereren Dinge lernen, wie eben Taktik oder Truppenkommando. Liegt das in deinem Wohlwollen?" Caesoninus fand es sehr nett von seinen Verwandten, dass sie sich so rührend um seine Karriere kümmerten, doch insgeheim befiel ihn auch leiser Zweifel, ob er sie somit nicht zu sehr ausnutzte.

    Aufgeregt folgte er Maro zu ihrem zukünftigen Übungsplatz nach. Endlich würde es beginnen und endlich war er von dieser Frau von vorhin erlöst! "Wow, der perfekte Ort zum üben!" staunte er nicht schlecht, als er den Platz erstmals zu Gesicht bekam. "Mit was fangen wir zuerst an? Mit Militärstrategie? Mit der Ausrüstung? Mit Kampfübungen? Theoretischem Unterricht?" sprudelte es aus ihm hervor. Caesoninus war zu sehr aus dem Häuschen, um sich im Moment bedächtig und ruhig verhalten zu wollen, da ging ihm alles zu langsam und er wollte alles auf einmal haben.

    Caesoninus hatte wahnsinnige Schmerzen und glühte vor Hass und Wut. Doch er war zu schwach, um sich groß zu wehren, als eine Wache kam und ihn unsanft mitschleifte. Er wurde in einen Raum gestoßen. So grob, dass er zu Boden stürzte. Keuchend und nach Atem ringend blickte er auf. Vor ihm stand ein Fremder....und Vetter Centho!
    Immer noch voller Hass hauchte er nur: "Hurensöhne..."

    Heiße, wilde Wut stieg in Caesoninus auf, als er die Szenerie vor ihm beobachten musste. Impulsiv brüllte er aus der Sänfte zu ihnen hinüber: "Hey ihr Cunni! So habt ihr keinen Senator zu behandeln!!!!!" Was fiel diesen [HierganzganzschlimmeSchimpfwörtereinsetzen] überhaupt ein?! Es war ein Unterschied, ob einem Senator der Eintritt verwehrt, oder ob seine Dignitas verletzt wurde! Zu Cäsars Zeiten hätte so eine Beleidigung der persönlichen Ehre eine sofortige Gegenaktion auf Leben und Tod bedeutet, Caesoninus' großes Vorbild hätte so eine Erniedrigung in keiner Weise jemals toleriert, egal ob als alter Diktator, oder noch als junger Knabe. Als wahrem Römer war Cäsar seine intakte Dignitas wichtiger als sein eigenes Leben gewesen, hatte er doch immerhin sogar zu deren Wahrung den Rubicon überschritten und Krieg mit dem Senat begonnen, um von diesem nach der Niederlegung seines Imperiums nicht unter fadenscheinigen Anschuldigungen vor Gericht gestellt und ruiniert zu werden. Denn das Leben eines Römers endete irgendwann, seine Dignitas jedoch lebte weiter in der Familie des Betroffenen und im öffentlichen Ruf, den er hinterließ.


    Wie würde wohl Senator Centho auf diesen markerschütternden Angriff seiner Dignitas reagieren? Würde er wahres Römertum beweisen und Rechenschaft fordern, oder würde er den Schwanz einziehen und sich somit auf alle Zeiten mit Schande beladen und sich den Ruf eines Feiglings zuziehen?

    Ups, offenbar war Caesoninus soeben beiden Verwandten unbeabsichtigt auf den Schlips getreten. Antoninus murrte offenbar ob Caesoninus' Mitteilung, dass ein bloßer Optio ihm alles beibringen wolle und Centho fühlte sich wegen der Götter pikiert. Na gut, dann auf zur Schadensbegrenzung. Zu Iulius Centho gewandt sagte er: "Nein Vetter, ich denke du hast da etwas in den falschen Hals bekommen. Ich meinte damit, meine Zeit bis zum Ordo Senatorius damit auszufüllen, den Göttern in einem Priesteramt dienen zu wollen und so auch ein regelmäßiges Einkommen zu beziehen, ehe der Cursus Honorum für mich beginnt. So wie du dich eben damals als Aquarius verdingt hattest, um Geld zu verdienen und deine Zeit bis zum Ordo sinnvoll zu benutzen. Ich strebe dabei das Amt des Pontifex Minor an und wollte mich darüber kürzlich in der Regia erkundigen, was die Details und die Vorraussetzungen angeht. Leider aber ging das gehörig nach hinten los, wie ich dir schon mitgeteilt habe."


    An Antoninus gewandt meinte er: "Lucius Antoninus, darf ich das als Angebot auffassen, dass auch du mir das eine, oder andere zeigen willst? Falls ja wäre ich hocherfreut. Ich nehme jedwede Ausbildung, die ich nur kriegen kann, da ich weiß, dass mir alles erworbene Wissen eines Tages einmal nützlich sein wird, wenn es daran ist die Pfade des Weges der Ehre zu beschreiten."

    Endlich erschien Octavius Maro und erlöste Caesoninus. Erleichtert sprang dieser gleich auf. "Salve, Marcus Octavius! Und wie ich bereit bin, lass uns loslegen!" Mit gespanntem Blick sah er auf den Gladius. Heute würde er seine erste Lektion bekommen. Wie aufregend!
    Und damit auch wieder einen Schritt näher zu einem erfolgreichen Tribunat in den Legionen. Doch bevor er davonspurtete, hatte Caesoninus trotzdem noch einmal die Höflichkeit, sich zu Octavia Flora umzudrehen und in ihre Richtung zu sagen: "Vielen Dank für deinen Empfang. Vale." Und schon folgte er Maro zum Trainingsort, wo alles stattfinden sollte.

    Einen Moment sah ihn Caesoninus nur sprachlos an. Das... hatte er doch wohl jetzt wirklich nicht gesagt oder? Dieser Alte wollte ihn offensichtlich zur Weißglut bringen, wenn er ihn stundenlang herumfragen ließ, nur um ihn dann zu eröffnen, "er könnte doch alles beantworten".


    Caesoninus hatte genug. "Schon ok, für heute reicht es mir..." sprachs und ging von dannen. Dann musste er sich eben irgendwo ein anderes Mal Rat holen, wenn man ihm hier offensichtlich nicht weiterhelfen wollte.

    Das Gespräch versprach für Caesoninus in eine interessante Phase zu treten. Centho, immerhin ein wichtiger Senator, erkundigte sich offenkundig interessiert nach dem Stand seiner Bildung, nachdem zuvor die Themen Tirocinium Fori und Vormundschaft angesprochen worden waren. So antwortete er frei heraus: "Nun, über meinen Vater als Mitglied bei den Urbanern lernte ich schon von Klein auf viel über das Militär etc. Als Junge lernte ich wie jeder andere Römer auch von meinem Erzieher und später von einem Grammaticus Lesen, Schreiben und Rechnen und sonst eben alles, was man so in seinen jugendjahren zu lernen hat. Ich hielt meine regelmäßigen Kampf- und Reitübungen ab und bekam Einblicke in Themen wie Geschichte und Geographie. Ich habe immer schon jedes Buch über Politik, Philosophie, Religion und Kriegskunst gelesen, das ich in die Finger bekam und kürzlich erst bot mir ein Optio der Urbaner, Octavius Maro, an bei ihm zuhause in privatem Rahmen eine kleine Ausbildung zu absolvieren, in den Themen militärisches Truppenkommando und die theoretischen und praktischen Kampfmethoden der Legionen. Das würde mir später einmal sehr in meiner Zeit als Tribun helfen, wie er meinte, wenn meine Männer merken würden, dass ich auch verstehe, was ich dort dann mache und anordne. Ich plane weiters in näherer Zukunft, mir einen Lehrer für Rhetorik zu suchen und noch einmal meine sprachlichen Fähigkeiten für das Halten von Reden zu verbessern. Der nächste logische Schritt ist für mich das Tirocinium Fori, um auch endlich auf dem politischen Parkett Fuß fassen zu können. Was meine Zeit bis dahin angeht, so gedenke ich mir einen Zeitvertreib im Dienste der Götter, das macht sich bestimmt gut in einem Lebenslauf, der für den Senat bestimmt ist. Ich war vor kurzem bei der Regia, da ich mich da über das Amt des Pontifex Minor erkundigen wollte, aber nur so ein klappriger alter Aedituus, namens Ambrosianus oder so, machte auf und hatte nichts besseres zu tun, als meine Zeit zu stehlen...naja ich werde schon jemanden finden, der mir Auskunft geben kann." Caesoninus dachte noch einmal zurück an jenen Tag. Ja das war schon eine kleine Nervenprobe gewesen, doch Rom war groß und irgendwo MUSSTE es ja einen Pontifex oder sonst wen geben, der ihm weiterhelfen konnte!

    Der junge Iulier verzweifelte langsam mit diesem Fossil. "Aedituus..." presste er zähneknirschend hervor "Aedituus, ich kann kaum den Augustus mit banalen Fragen zu Priesterämtern belästigen, geschweige dem, dass ich nie und nimmer eine Audienz wegen so einer Lapalie bekommen würde! Das hier wo wir stehen ist doch die Regia, der Sitz des religiösen Roms. Willst du mir ernsthaft weismachen, dass mir bei allen Göttern verdammt nochmal NIEMAND hier Auskunft geben kann über das Amt des Pontifex Minior?" Was war das nur für eine unerhörte Frechheit. Das wäre das gleiche, als ginge man zu einem Bankier, der nichts von seinem Fach verstand, wenn einem religiös Interessiertem nicht einmal an der Pforte der REGIA Auskunft gegeben werden konnte...

    Falls ich mich bzgl. Tiberius Tiro kurz einklinken darf, ich hätte ihm schon ein konkretes Spielangebot gestellt und mit ihm was geplant, aber außer PN-Versprechen kam bisher nie was, ich weiß also nicht, ob er wirklich noch ernsthaft daran interessiert ist mitzuspielen im IR. Außerdem steht in seinem Profil unter dem Avatar "Nur ein Übergangsprofilbild. Das Richtige folgt in kürze".


    Ich denke also, wir werden Tiro nie zu Gesicht bekommen, was ich sehr schade finde.

    Ich hätte die Erlaubnis bekommen Caesoninus' Beitritt zu den Luperci selbst auszuspielen, da dieser Verein zwar im Tabularium existiert, aber nie ausgespielt wurde (ergo auch keine Mitglieder, die einen aufnehmen könnten).


    Ich fasse das so auf, dass das auch bedeutet, dass ich den Verein nach meinem Ermessen erstgestalten kann. Vorerst wäre ja nur ich ein Luperci + ein paar NPCs. Um zusätzliche reale Spieler werde ich mich natürlich auch bemühen, doch meine Frage ist jetzt, was wäre besser als Sitz dieses Vereins? Ein einfacher Thread im Pietas et Cultus-Bereich, oder doch ein eigenes Unterforum? In einem eigenen Unterforum würde ich mir alles viel übersichtlicher vorstellen. Ein eigener Thread mit der Mitgliederliste, ein Postkasten, eine Porta, ein eigener Thread für dieses Höhlenheiligtum des Lupercus/Faunus und dann die normalen Sim-On-Threads, in denen erzählt wird, was so bei den Lperci passiert.


    Was würde eher für diesen Verein passen, ein Thread, oder ein Unterforum? Bzw. würde ich ein Unterforum überhaupt bewilligt kriegen? :D

    Überrascht horchte er auf, als sein Gegenüber etwas vom fernen Alexandria erwähnte und die Römer mit ihrem griechischen Namen Rhomäer ansprach. Interessant, also war er gar nicht von hier aus Rom? Caesoninus wäre es nicht weiters aufgefallen, wenn Mamercus sich nicht "versprochen" hätte. Schlagartig tauchte eine exotische Traumwelt vor Caesoninus innerem Auge auf. Alexandria! Ägypten! Große, weite Wüsten, Oasen mit Schatten spendenen Palmen und dem besten und süßesten Wasser, das man sich nur vorstellen konnte. Kamelkarawanen die langsam vor den majetätischen Pyramiden vorüberzogen, immer unter dem hypnotischen Blick der Sphinx, während sich Krokodile am Ufer des ewigen Nil sonnten und ihre Mäuler weit öffneten, um sich die Zähne von Vögeln pflegen zu lassen. Caesoninus' Blick leuchtete. "Oooh, Ägypten! Du bist also in Ägypten aufgewachsen? Sag das doch Mann! Ich bin so derart von diesem Land fasziniert, wow!" und lachend klopfte Caesoninus Mamercus auf die Schulter. Er kannte da keine Skrupel. "Sag mal wie ist es so da? Stimmt es, dass alle Frauen immer barbusig auf die Straßen gehen müssen? Ich habe mal gehört, dass ein Junge das auf der Straße gesagt hat, der anscheinend auch aus Alexandria kam. Ich würde gerne einmal den Leuchtturm und die berühmten Pyramiden sehen! Wie stehts mit dir? Warst du schon Zeuge dieser Wunderwerke?" Wie unschwer zu merken war, war der Iulier ganz aus dem Häuschen. Für ihn gab es kaum eine zweite so faszinierende Provinz wie Ägypten im Imperium. Römische Ordnung herrschte dort verbunden mit dem Mysterium des Ostens. Nicht so wie in Parthien, dass sich Caesoninus zwar auch als sehr geheimnisvoll und exotisch vorstellte, doch dort herrschten bestimmt Wildheit und Barbarei. Wie sonst hätten die Parther sonst so lange und erbittert Widerstand gegen Rom leisten können?


    Kurz nach seinem Frageschwall platzte aus Caesoninus heraus: "He Caius, du bist ein echt toller Kerl, wie würdest du es finden, mir im Rhetorik-Kurs Gesellschaft zu leisten? Dann hätte ich wenigstens schon jemanden wo ich jetzt schon weiß, dass ich mich mit ihm verstehe" Caesoninus grinste. "Es wäre mir eine Freude, falls du mich begleiten wolltest. Jeder kann Rhetorik brauchen, egal ob jetzt als Politiker vor dem versammelten Senat, oder als einfacher Händler, der seine Kunden mit geschickten Redeweisen über den Tisch zu ziehen vermag. Was diesen Iulius Cerco angeht, so kenne ich niemanden, der so heißt. Aber ich weiß, dass mein Vetter, der Augur Iulius Centho damals in seiner kultischen Funktion an der Feier teilgenommen hatte. Ich selbst konnte leider nicht dort sein, weil mich damals ein ganz schlimmes Fieber geschüttelt hatte. Doch jetzt ist wieder alles gut."


    Die Idee mit dem gemeinsamen Rhetorik-Kurs war ihm spontan gekommen. Er mochte Mamercus und zusammen würden sie bestimmt viel Spaß dort haben. Und falls sie einmal Übungen machen sollten, die einen Partner erforderten, hätte er schon jemanden parat. Außerdem würde es auch bestimmt Mamercus selbst einmal nutzen, wie Caesoninus fand. Er sprach wunderbar Latein seiner Meinung nach, doch das war ja noch lange kein Grund, wieso man nach Erwerb der Alltagssprache plötzlich mit dem Lernen aufhören sollte, wo es doch noch so viele weitere spannende Themen in dieser Sprache zu entdecken gab.

    Prompt antwortete Caesoninus seinem Vetter: "Vater hatte dich in seinem Testament als mein Vormund bestimmt, falls ihm vor seiner Zeit etwas zustoßen sollte und ich noch zu jung bin. " Wie schmerzlich war nur der Gedanke an seinen guten alten tata für Caesoninus! Einen Moment lang musste er gegen eine spontane Gefühlsregung ankämpfen, die drohte in ihm aufzusteigen und ihm die eine oder andere Träne hervorzulocken. Nicht weinen! Bloß nicht weinen Junge! Für uns Iulier geziemt sich das nicht!... hatte sein tata immer zu Klein-Gaius gesagt. So machte Caesoninus seinem toten tata jetzt alle Ehre und schaffte es die Gefühlsregung niederzukämpfen. Bestimmt hatte niemand von den anderen etwas gemerkt.


    Nach diesen wenigen Augenblicken, als sich Caesoninus wieder heimlich gefangen hatte, fragte er nach: "Tut mir leid, dass ich noch keine Zeit hatte dir das mitzuteilen. Du weißt ja selbst, dass das eigentlich das erste hätte sein müssen, was du von mir erfahren solltest. Ich hoffe du bist mir nicht böse deswegen, vor allem nach all der Zeit schon, die ich seit tatas... ähm, "Vaters" Tod hier in deinem Hause wohne." verbesserte er sich rasch. "Tata" war eine sehr vertraute Anrede, so wie "Papa" und sollte nur in engstem familiären Umkreis gebraucht werden. Doch leider war dieser Kreis bei Caesoninus schon lange verstorben.

    Zustimmend nickte der Iulier seinem Verwandten zu. "Da hast du Recht, ich denke als Angehöriger des Militärs wirst du das schon oft genug am eigenen Leibe erfahren haben." Dann wandte sich Caesoninus an Caius Petronius Maecenas und sagte: "Bitte entschuldige, dass ich dich bisher ignoriert hatte. Mein Name ist wie schon gesagt Gaius Iulius Caesoninus. Lucius Antoninus meinte also, dass du Maler bist?"


    Interessiert betrachtete er Maecenas und war gespannt auf dessen nächste Worte.

    Caesoninus überlegte kurz. Der Imperator? Ausgeschlossen. Den Herrscher Roms behelligte man nicht mit banalen Erkundigungen. Das konnte sich höchstens ein Mitglied der kaiserlichen Familie in privatem Rahmen erlauben und selbst dann auch nur, wenn der Augustus gerade Zeit hatte und dementsprechend aufgelegt war. Blieb also nur der Pontifex pro magistro.


    "Aedituus Ambrosianus, ist der Pontifex pro magistro zu sprechen?" fragte er deshalb.

    Caesoninus verfolgte das ganze Spektakel von der iulischen Sänfte aus. Anscheinend verlief es nicht so, wie sich das Vetter Centho gedacht hatte. Sein Zwerg war zuvor schon abgewimmelt worden und als der Senator höchstselbst nun in Erscheinung trat, um sich Zutritt zu verschaffen schlug auch dieser Versuch fehl. Caesoninus war ein wenig wütend über diesen Umstand. In welcher Zeit lebten sie nur, in der ein Senator so behandelt wurde? Wie kamen selbstherrliche Herrscher dazu, die sich sowieso nur um sich selbst kümmerten, verdiente römische Männer wie Senator Centho so herablassend behandeln zu lassen, wo dieser doch mit Sicherheit schon mehr geleistet hatte für Rom als dieser Imperator?
    Caesoninus ballte die Fäuste zusammen und blickte böse zu den Prätorianern hinüber, wie sie Centho in die Mitte nahmen wie einen Strafgefangenen. Das war nicht sein Rom, soviel stand für Caesoninus fest. Er würde wohl eines Tages Sorge dafür tragen müssen, dass sich einiges, wirklich einiges in Rom ändern würde, ja sogar ändern MUSSTE!

    Caesoninus' Miene hellte sich auf. Soeben hatte er ein sehr mysteriöses Rätsel lösen können, das ihn seit den Erlebnissen bei der Tiberbrücke nicht mehr losgelassen hatte. Der Mythos des unbekannten iulischen Tribuns der Urbaner mit dem iulischen Familienwappen, der Taube, auf dem Brustpanzer war aufgeklärt. "Oh, witzige Geschichte, dann habe ich dich schon einmal gesehen, wenn auch nur von Weitem. Ich war zu jener Zeit nämlich auch an der Brücke zusammen mit Iulia Phoebe, als wir einen Trupp Urbaner kommen sahen, die sich um die Brücke kümmerten. Ihr Kommandant hatte unser Familienwappen auf der brust, obwohl er mir fremd war. Ich schätze das warst wohl dann du." Schon amüsant wie das Schicksal so manches Mal seinen Lauf nahm, fand er. Bestimmt schlenderte er nächstes Mal über den Markt, um sich einen Apfel zu kaufen und prompt würde er wieder einem neuen Iulier über den Weg laufen!


    Darin war er sich nach Iulia Phoebe und Lucius Iulius Antoninus ganz ganz sicher.

    Ob wohl noch jemand anders zuhause war? Während der vor sich hinkompostierende Aedituus sprach, stellte sich Caesoninus kurz auf die zehenspitzen und lugte über des Priesters morsche Schultern ins Innere der Regia. Leider aber Fehlanzeige. Ihm blieb wohl nichts anderes übrig, als sich auch weiterhin mit diesem Fossil unterhalten zu müssen. So sprach er nochmal laut, langsam und deutlich: "Mein Name ist Iulius Caesoninus. Ich habe Fragen über das Amt des Pontifex Minor." Caesoninus machte eine kurze Pause, damit die Hirnrinde des Alten das verarbeiten konnte. Dann: "Mit wem kann ich darüber sprechen?"