Caesoninus war schon ein wenig stolz ob des Lobes des Senators. "Danke, danke, zu viel der Ehre. Zumindest die grundlegenden juristischen Lektion sollte ich ja schön langsam beherrschen, wenn ich baldmöglichst meinen Weg in die Politik einschlagen will. Ich muss mir nur noch einen geeigneten Mentor für mein tirocinium fori suchen, dann werden wir sehen, aus welchem Holz ich geschnitzt bin." er lachte. Caesoninus' Antwort auf Centhos Frage war: "Gerne Lucius, es wäre mir eine große Freude dich dabei begleiten zu dürfen. Ich werde dir nicht im Weg stehen, keine Angst." danach wandte er sich wieder der Vorspeise zu.
Als dann der Hauptgang serviert wurde langte er ordentlich zu. Ganz aufgeregt war er, dass er Centho in den Palast... oder zumindest in die kaiserliche Kanzlei begleiten durfte! Ob er wirklich einfach nur danebenstehen und zusehen sollte? Oder hatte Centho ihm auch eine etwas aktivere Rolle zugedacht, als er ihm seine Frage gestellt hatte? Hm, egal, so oder so würde Caesoninus eine neue Welt betreten, die ihm so bisher noch überhaupt nicht bekannt geworden war; der kaiserliche Verwaltungsapparat. Den politischen Forenalltag kannte er so wie jeder regelmäßige Forengänger, um dort die vielen verschiedenen Debatten, Ansprachen und Gerüchte mitanzuhören, doch mit dem Kaiser und seinen Leuten, das war ein Novum.
An Antoninus gewandt fragte er: "Ob es wohl einen Vorteil mit sich bringt, wenn du auch mitkommst? Ich weiß es nicht, aber ich vermute, es verleiht deinem Anliegen und Vetter Lucius' Anstrengungen deswegen noch mehr Gewicht, wenn du auch persönlich erscheinst. Was sagst du dazu? Und du auch natürlich Lucius, immerhin bist du der Erfahrenere von uns dreien." Ob Antoninus schon einmal den Kaiser persönlich getroffen hatte? Caesoninus nahm sich vor ihn das bei nächster Gelegenheit zu fragen. Er wäre, falls ja, sicher anders als Vetter Centho behandelt worden, immerhin war Antoninus kein Senator so wie er. Das konnte Caesoninus womöglich Aufschluss über den Charackter des Herrschers geben, denn diesen erkannte man ja für gewöhnlich an der Art, wie jemand mit einem schwächeren, unbedeutenderen Individuum umging.