Schön langsam kamen sie doch zum Punkt, was Caesoninus freute.
"Ich vermute du meinst Iulia Stella. Was ist mit ihr und was möchtest du mir sagen in Bezug auf "die Dauer der Tätigkeit in Germania"?"
Schön langsam kamen sie doch zum Punkt, was Caesoninus freute.
"Ich vermute du meinst Iulia Stella. Was ist mit ihr und was möchtest du mir sagen in Bezug auf "die Dauer der Tätigkeit in Germania"?"
Ich schätz mal damit ist gemeint, dass er nicht mehr als sein Sklave eingetragen ist, wo er ja jetzt mir gehört, aber ich hab gerade nachgeschaut, das sollte eigentlich schon erledigt sein.
Das musste der Bruder von Livia sein...anders konnte es sich Caesoninus nicht erklären. Was hatte er den Göttern nur angetan, dass er ständig so ein Möchtegernfauchebiest vor seiner Tür abgesetzt bekam? Hatte er nicht immer gut und regelmäßig geopfert? War er als Aedituus nicht sogar in einen noch größeren Dienst an sie getreten? Na hoffentlich machte sich all das irgendwann bezahlt...
"Du scheinst eine freche Zunge gegenüber deinem Dominus zu schätzen...nun ich tu das nicht."
Wieder schnippte er nach dem Nubier.
"Wonga! Weitere vier Peitschenhiebe und du Kerl hälst gefälligst still, verstanden?" schärfte er Angus nochmal ein.
Wonga trat direkt vor Angus, damit dieser nicht wieder ausweichen konnte und schwang die geflochtenen Lederriemen, um Angus vier saftige Hiebe auf die Schultern und die Oberarme zuzufügen, dann trat er wieder zurück, während Caesoninus einen Schritt näher auf Angus zutrat, mit einem eiskaltem Blick.
"Wir können das die ganze Nacht lang so weiterspielen, wenn du es so willst, ich habe Zeit. " Hoffentlich würde der Bubi schön langsam zur Besinnung kommen, andernfalls würde er sich gleich morgen auf dem Sklavenmarkt wiederfinden, vielleicht war ja auch Livia noch dort, dann konnte ein glücklicher glücklicher Glückskunde beide gleich im Doppelpack mitnachhause nehmen, das hieß wenn ihn dann noch wer nehmen wollte mit all den blutigen Peitschstriemen, die wohl noch zu den bisherigen sechs hinzukommen würden.
"Ich bin kein parthischer Großkönig und auch kein Perversling irgendeines Männerlupanars, also spar dir deinen Blödsinn von verbeugen und lutschen und fang an dich angemessen zu verhalten, verstanden? Nimm dir ein Beispiel an Iduna, oder du landest gleich morgen grün und blau geschlagen am Sklavenmarkt, das heißt falls du dann überhaupt noch am Leben bist!"
Langsam wurde Caesoninus dieser Mätzchen müde und sein ohnehin schon dünner Geduldsfaden wurde mehr und mehr strapaziert.
Caesoninus seufzte und massierte sich kurz die rechte Lende.
Schon wieder so ein Möchtegernfauchebiest, wo kamen die nur alle her? Er war doch gerade erst eines losgeworden und schon wieder hockte eines unter seinem Dach, da musste wohl irgendwo ein Nest sein.
Doch dieses Mal hatte Caesoninus entgültig die Geduld mit diesem Schlag von Sklaven verloren und er wäre nicht mehr so nachsichtig wie noch bei Livia (er hatte ja gesehen, dass das nichts gebracht hatte), daher schnippte er kurz und Wonga holte die Peitsche vom Gürtel. Dann trat er zwei Schritte vor und ließ sie zwei Mal durch die Luft schnalzen, um Angus zwei Hiebe zuzufügen. Dann ging er wieder hinter seinen Herrn zurück.
"An deinem Ton müssen wir noch arbeiten, also noch einmal. Begrüße deinen Herrn in angemessener Weise, danach sagst du mir genau wo du die letzten Tage gesteckt hast, oder die Peitsche küsst dich ein weiteres Mal, verstanden?" Caesoninus' Augen hatten sich dabei verengt.
Was dachten diese Sklaven eigentlich wer sie waren, dass sie sich bei ihm ständig solche Frechheiten herausnahmen?!
Caesoninus folgte Octavia Flora in den schönen Hortus der Casa Octavia. Wie vertraut erschien ihm nicht alles hier nach den vielen Übungsstunden mit Octavius Maro. Beim Blick in den hinteren Teil des Gartens fiel jedoch auch ein Schatten auf Caesoninus Gesicht, als er jene Stelle betrachtete, wo sich die geheime Hintertür befand, durch die der Sklave Rabastos seine Flora in die Subura entführt gehabt hatte. Doch wie ein nasser Hund schüttelte er den Kopf, um den Gedanken daran von sich zu weisen.
Das lag hinter ihnen, besser er und sie konzentrierten sich jetzt auf die Zukunft.
So ließ sich Caesoninus auf der steinernen Bank im Garten neben Flora nieder und hielt grinsend den Schriftrollenbehälter hoch.
"Ich habe hier ein Geschenk für dich! Aber ich geb es dir nicht sofort, zuerst musst du raten um was es sich handeln könnte!"
Danach kamen die beiden octavischen Sklaven mit den Erfrischungen zu ihnen. Caesoninus hörte sich an was es gab und bestellte dann: "Für mich bitte Fruchtsaft mit etwas Wasser."
Ihm war gerade nicht nach Alkohol und wer weiß, vielleicht machte das auch einen gewissen Eindruck auf Flora?
Erledigt
Caesoninus nickte verstehend, als Selenus antwortete, dass er wohl nicht an die Seite seines Herrn zurückkehren würde. Somit war es also auch Essig mit seiner kleinen Idee. "Nun gut, danke für diese Auskunft. Die Sache ist nämlich die, ich hatte eine Cousine von mir bei der Abfassung meines letzten Briefes an Florus schon einmal gebeten doch auch ihrerseits ein paar Zeilen für ihn zu schreiben, da ich weiß, dass er daran eine große Freude gehabt hätte. Meine Vorstellung wäre gewesen sie deshalb jetzt einen kurzen Brief schreiben zu lassen, damit du ihn dann mit dir nehmen könntest, aber ich verstehe, dass die Geschäfte in Rom jetzt Vorrang haben." Diese Koordinationsarbeit klang ja nach was ganz hartem. Ob das wirklich so schwer war? Und hatte sich nur Florus Minor damit herumzuschlagen, oder alle auf diesem Posten? Vielleicht war das auch sein spezielles Projekt? So wie es sich anhörte hielt er die Soldaten am Limes ja ziehmlich auf Trab, wenn das so viel Arbeit war.
"Ich kann mich gerade nicht daran erinnern, ob wir schon einmal darüber gesprochen hatten, aber weißt du irgendwas davon, ob er auch vorher schon militärische Erfahrung in irgendeiner Form sammeln hatte können? Wenn das wirklich so ein schwerer Posten ist, dann muss Lucius ja ein strategisches Wunderkind sein, wenn er das auf Anhieb gleich besser macht, als Vollzeitsoldaten, oder höhere Offiziere." Der Mann steckte eben immer noch voller Überraschungen. Bislang zwei offizielle Posten inne gehabt und beide gleich von Anfang an revolutioniert, was wäre erst in den höheren Ämtern? Als Quaestor? Aedil? Praetor? Caesoninus war sich sicher, dass an dem Tag Rom erbeben würde, da der Annaäer zum Konsul gewählt werden würde, voll des Jubels der Massen. Was sie wohl alle dann von ihm erwarten durften? Angesichts seiner bisherigen Leistungen bestimmt großes.
"Nun denn, Selenus, betreffen diese Interessen deines Herrn auch in irgendeiner Sache mich?"
Schön langsam wollte er ja doch wissen welche Rolle ihm bei diesem Spiel zugedacht worden war, denn immerhin musste es ja einen Grund geben, wieso der Mann in diesem Moment hier vor ihm saß.
Caesoninus trat mit dem Nubier im Schlepptau in den Raum und richtete seinen Blick auf den vermeintlichen Eindringling. Er erkannte ihn sofort wieder, es war der gleiche junge Mann, den er auch schon in der Casa Germanica gesehen hatte, der da jetzt so wütend herumstapfte.
Und Forderungen konnte er auch stellen! Vermutlich musste das Angus sein. Angus der entlaufene Sklave. Doch war er wirklich entlaufen gewesen? Glich eine verspätete Ankunft eines Sklaven einem Fluchtversuch? Dabei war sich Caesoninus gar nicht so sicher und ob hierbei eine Strafe angemessen war, besser, wenn er das jetzt herausfand was das richtige für diesen Moment war.
"Begrüßt du so deinen neuen Herrn? Ich erwarte eine ordentliche Begrüßung und dann sagst du mir wieso du jetzt erst hier auftauchst, vorher wirst du keine Antworten erwarten dürfen, Sklave." Wonga im Hintergrund zuckte kurz mit der Wimper. Er war es nicht gewohnt, dass Dominus Caesoninus jemanden mit "Sklave" ansprach, aber solange er nicht benötigt wurde hielt er sich im Hintergrund. Viel mehr war er neugierig auf diese ganze Situation, anscheinend war es wirklich ein verspäteter Standesgenosse. Ob Wonga sich darüber jetzt freuen sollte wusste er jedoch noch nicht so recht.
Neugierig sah sich Antipater im Inneren der Domus Iulia um. Alles ein wenig kleiner und bescheidener als er es gewohnt war, aber trotz ganz passabel für eine reiche Familie (so zumindest seine Vermutung). Hatte das Haus immer schon so klein ausgesehen? Wenn er ehrlich war hatte er keine Erinnerung mehr daran wie es hier früher mal gewesen war, wo seine letzte Anwesenheit in Rom das letzte Mal ja zu einer Zeit stattgefunden hatte, wo der Großteil der derzeitigen Hausbewohner noch nicht einmal geboren gewesen war. Einer der Haussklaven betrat in diesem Moment vom Aufgang aus dem Untergeschoss kommend und wollte gerade ins Tablinum einschwenken, als...
Decimus Iulius Antipater
"He, du da!"
Überrascht wandte der Sklave den Kopf in Richtung des Fremden.
"Ja du, sei doch so gut und bring mir einen Kelch Wein, ja?"
Wie vom Donner gerührt stand der Sklave da und wusste nicht so recht, ob er der Bitte des Mannes nachkommen sollte. Er war kein Familienmitglied und diese mochten es ihm vielleicht übel nehmen, wenn er ihre Weinvorräte ungefragt antastete, aber andererseits sah der Mann höchst wichtig aus. Besser vielleicht doch man kam seiner Bitte nach. So verbeugte er sich kurz und verschwand in Richtung Culina. Antipater indessen machte es sich in einer der Sitzgelegenheiten gemütlich. Wenigstens konnten die ihm etwas gewohnten Komfort bieten. Auf seinen Wein wartend stierte er auf die Statue des Brunnens in der Mitte des Atriums, während sich seine sechs Begleiter um ihn geschart hatten. Zwei fächelten ihm kühle Luft zu, einer holte eine Leier hervor und begann zum Wohlgefallen seines Herrn zu spielen und drei Nubierinnen standen zum bloßen optischen Vergnügen ihres Herrn bei ihm. Zu seinem Leidwesen bekleidet, Rom war ja immer noch so prüde was das anging. Dem Gefühl nach ein Kommentar über das Haus abgeben zu müssen meinte er zu einem seiner beiden Frischluftfächler: "Ganz nett hier, wie ich finde. Ein wenig klein vielleicht, aber als Haus für die Dienerschaft bestimmt ganz passend auf meinem Grundstück in Kampanien."
Der angesprochene Fächler nickte zustimmend. Antipaters Blick fiel auf die hübsche Dame neben diesem und mit einem Lächeln massierte er ihr etwas den Hintern.
Der Sklave kam mit dem geforderten Wein zurück. "Na endlich, das hat ja Ewigkeiten gedauert! Bekommst wohl nicht besonders oft die Peitsche zu spüren, was Bursche?" Erschrocken blickte der Sklave auf und schüttelte nur den Kopf. Antipater ließ von der Nubierin ab und ergriff lieber den ihm angebotenen Kelch. Mit der anderen Hand machte er eine verscheuchende Bewegung und dieses Mal beeilte sich der Sklave dem Wink zu entsprechen.
Nur wenige Augenblicke später betrat Caesoninus das Atrium, um diesen fremden Iulier in Augenschein zu nehmen und das Bild das sich ihm bot ließ schnell beide Augenbrauen unterm Haaransatz verschwinden. Der Gast saß bereits an Ort und Stelle, ganz so als wäre er hier zuhause und nicht Caesoninus und...war der Weinkelch in seiner Hand nicht von ihnen? Als auch Antipater den jungen Mann mit dem güldenen Haar erblickte begrüßte er ihn ohne selbst aufzustehen und wies stattdessen auf den Sessel neben ihm.
"Ah, na endlich bemüßigt sich jemand von der Familie hierher, Salve, Bursche! Komm und setz dich hier neben mich, ihr habt einen ganz köstlichen Wein wie ich schon feststellen durfte. Falerner von Iulius Proximus aus Misenum, stimmts?" Ein wenig irritiert setzte sich Caesoninus wie ihm geheißen und nickte nur. Antipater schwenkte wie ein echter Kenner seinen Wein und nahm dann noch einen Schluck, den er etwas gurgelte und dann hinunterschluckte. "Ja, ohne jeden Zweifel. Diesen Geschmack würde ich überall erkennen. Ich war es damals, der Marcus empfohlen hatte Falerner dort im Süden zu pflanzen, hast du das gewusst, Junge? Offenbar ist er meinem Rat gefolgt und das natürlich zurecht! Ich denke ich nehme noch einen Trunk, du auch?" Antipater schnippte einer seiner Nubierinnen und befahl: "Lauf los und hole jedem von uns noch so einen Wein, aber schnell jetzt!" Das Mädchen nickte und machte sich in die gleiche Richtung davon die der Haussklave von vorhin auch eingeschlagen hatte.
Endlich fand auch Caesoninus seine Stimme wieder. "Wer bist du?" war alles was er in diesem Moment herausbrachte angesichts der Aktionen seines "Gastes".
Wonga lief zuerst nach nebenan in das angrenzende Officium (das von Caesoninus), um nachzusehen, ob der Dominus vielleicht noch anwesend war und Schreibarbeit erledigte, aber nein, das Büro war leer und finster. Dann lief er die einzelnen Wohnräume im Erdgeschoss ab, doch auch hier nichts. Also musste sich der Herr wohl schon in sein Cubiculum zurückgezogen haben. Wonga lief die Stufen hoch und klopfte.
"Herein."
Er öffnete die Tür und trat ein. Caesoninus lag auf seinem Bett und hatte einen Papyrus in der Hand den er vermutlich gerade eben noch gelesen hatte. "Wonga! Was für eine Überraschung, was brauchst du denn um diese Uhrzeit noch?"
Wonga deutete auf die Tür und sprach:
[Blockierte Grafik: http://fs5.directupload.net/images/user/180226/xerb4aoh.jpg]
Wonga, Custos Corporis
"Dominus! Dominus fremde Mann da. Sagt neuer Sklave, Dominus, nix Einbrecher."
Caesoninus hob eine Braue. "Von was redest du, Wonga?"
Der Nubier deutete wieder zur Tür mit einem fragenden Blick.
"Fremde Mann schon Einbrecher? Nix neue Sklave?"
"Mein Lieber, keine Ahnung von was du da redest, aber es ist jemand Fremdes hier, der behauptet ein neuer Sklave zu sein?"
Auf Wongas Nicken hin beschloss er sich diese Sache mal näher anzusehen.
"Gut, ich werde mal nachsehen wer da uns besuchen gekommen ist. Wonga, hol eine Peitsche und begleite mich, nur für alle Fälle."
Waffen waren ja verboten innerhalb der Stadtmauern und auch wenn sie kaum bis gar nicht gebraucht wurde, so besaßen die Iulier trotzdem genauso wie jeder andere Haushalt auch eine Peitsche. Die war bestimmt genauso nützlich zur Verteidigung, wenn es wirklich ein Einbrecher war. So also holte Wonga jenes Schlaginstrument und führte seinen Herrn zum leerstehenden Officium in dem er Angus eingesperrt hatte.
"Fremde Mann seien da drinnen."
Caesoninus nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte. Die Peitsche hing zusammengerollt seitlich am Gürtel des Nubiers. Er öffnete ihm und beide traten ein.
ZitatAlles anzeigenOriginal von Iduna
Das diese Begegnung gleichzeitig dazu diente, mehr über den anderen zu erfahren, schien Iduna nicht bewusst zu sein. So streichelte sie ihrer Tochter gar geistesabwesend über den Kopf. Ihren Kopf hob Iduna erst an, als ihr Dominus den Becher vom Tisch nahm und zur Kanne ging. Ihren kaum angerührten Wein koppte er rigoros in die Kanne. Nur um Iduna Wasser in den Becher zu füllen. Der Becher wurde Iduna auch schon gereicht und die junge Cheruskerin schenkte ihrem Dominus ein sanftes Lächeln.
“Vielen Dank Dominus.“
Murmelte die iulische Sklavin und hielt ihre Tochter weiterhin sicher im Arm. Zum Glück schlief Aislin den Schlaf der Gerechten und ließ sich dabei auch von niemanden stören.
“Wenn dein Vater Soldat war. Wieso bist du kein Soldat geworden Dominus? Hast du eigentlich Geschwister?“
Platzte es vor Neugierde über Idunas Lippen. Bevor sie schüchtern lächelte und errötend ihren Kopf abwandte. Offensichtlich taute die rothaarige Sklavin allmählich auf.
“Das bedeutet du bist sehr ehrgeizig Dominus?“
Natürlich war er das Dummchen, erklang ein leises Stimmlein in Idunas Hinterkopf. So dass die Cheruskerin leicht zusammen zuckte und sogleich auf ihre Tochter hernieder blickte. Doch Aislin schlief weiter.
“Gibt es hier in diesem Haushalt wirklich schlechte Sklaven? Das kann ich mir nicht vorstellen.“
Erhob Iduna erneut ihr Stimmlein und richtete ihren Blick mit einem neugierigen funkeln auf ihren Dominus.
Als ihr Dominus sie als Heilern bezeichnete, senkte Iduna peinlich berührt ihren Kopf.
“Nein. Das ist so nicht richtig. Mein Vater war ein Heiler und ich ... habe meinem Vater assistiert.“
Dann wollte der Römer wissen welche Heilkräuter in der Domus Iulia auf Vorrat gelagert werden sollten. Und Iduna neigte überlegend ihren Kopf auf die Seite.
“Eisenkraut sollte jeder Haushalt auf Vorrat haben. Zur Linderung für Husten oder Erkrankungen der Bronchien. Wenn es möglich wäre vielleicht auch noch Basilikum? Die Herzen der Domus Iulia sollen doch auch weiterhin kräftig schlagen.“
“Eine freudige Nachricht?“
Purzelte es mit einem freudigen strahlen in ihren Augen über Idunas Lippen.
“Nach Germania Superior?“
Abrupt spürte Iduna wie ihr Herz hastiger pochte.
“Hörst du Aislin, du wirst die Heimat meiner Eltern erblicken dürfen. Meine Heimat.“
Das strahlen in Idunas Augen wurde tatsächlich eine Spur intensiver.
“Ich würde dich sehr gerne begleiten Dominus. Aber was ist mit Angus? Wirst du ihn auch mitnehmen?“
Tatsächlich wirkte Iduna für einen Wimpernschlag besorgt. Denn noch immer war der Kelte verschwunden. Und diese Tatsache ließ Idunas Augen von einem düsteren Schatten umspielen.
Nachdem Iduna halbwegs aufgetaut war kamen ein paar weitere Fragen von ihrer Seite her, die Caesoninus leicht schmunzeln ließen, aber natürlich beantwortete er sie ihr gerne.
"Das bin ich und daher möchte ich auch Politiker werden, anstatt nur bloßer Soldat. Als Politiker gestaltet man die Ereignisse und kommandiert Legionen, während man als Soldat nichts als ein niederer Befehlsempfänger ist, das widerspricht eindeutig meinem Naturell."
Schön und gut, dass man es nach Jahrzehnten dann irgendwann einmal zum Centurio bringen konnte, aber man stand trotzdem immer noch weit unten in der Hierarchie und wenn Caesoninus bedachte, dass er mit der Aufnahme in den ordo senatorius gesellschaftlich jetzt schon höher positioniert war, als ein Centurio...
"Nein, es gibt keine schlechten Sklaven. Die Gens Iulia ist sehr gut zu ihren Untergebenen musst du wissen. Zeigt ein Sklave Fehlverhalten, dann wird zuerst versucht dieses über Gespräche und Belehrungen zu korrigieren und erst wenn auch das nichts fruchtet schreitet man zu weitergehenden Maßnahmen."
Ob das jetzt Schläge, Verkauf, oder der Tod war, hing von der Situation ab, aber besser, wenn er sie damit jetzt nicht erschreckte.
"Sehr schön, Eisenkraut also", nickte Caesoninus, "Ich werde das später gleich unserer Coqua sagen und Basilikum haben wir sowieso immer vorrätig, wo wir damit ja auch viele Gerichte würzen."
Auf Caesoninus' Neuigkeit hin, dass Iduna mit nach Germanien könne, zeigte sich das Mädchen hocherfreut. Es gefiel ihm, dass er diese Reaktion in ihr hervorrufen hatte können und natürlich fragte sie auch gleich wieder nach Angus, der Caesoninus selbst schon wieder völlig entfallen war.
"Das kann ich nicht sagen, wo er ja noch nicht einmal hier ist, aber alles nähere werden wir ja dann noch sehen. Nun denn, ich denke das war es fürs erste, du darfst dich zurückziehen."
Caesoninus nickte einmal mit dem Kopf zum Zeichen, dass Iduna entlassen war. Es war ein fruchtbares Gespräch gewesen, doch deswegen war seine Schreibarbeit trotzdem nicht kleiner geworden, die noch von ihm erledigt werden wollte.
Caesoninus musste lachen.
"Da lässt er dich den ganzen weiten Weg nach Germanien reiten, nur damit du feststellen kannst, dass sowieso alles in Ordnung ist! Aber bestimmt wird er als Tribun ebenso glänzen, wie schon als Vigintivir, ich bin schon darauf gespannt inwieweit er sich dieses mal hervorgetan hat."
Auch Caesoninus nahm noch einen Schluck von seinem Becher. Na wenigstens wusste er jtzt aus erster Hand, dass es Florus Minor gut ging.
"Was ist das denn für eine Koordination dieser Zusammenarbeit zwischen der Legio und der Ala dort? Ich selbst hatte ihm auch vor einiger Zeit geschrieben, aber ebenfalls noch keine Antwort erhalten. Wobei, da fällt mir ein...kehrst du noch einmal an seine Seite nach Germania Superior zurück, oder nicht?"
Mal sehen wie die Antwort ausfiel, denn Caesoninus war ein Gedanke gekommen.
Was die Forenaktivität angeht, so kann man sich aktuell wirklich nicht beschweren, so gesprudelt hat die derzeitige Quelle neuer Posts wohl das letzte mal 2016, also da kann man wirklich zufrieden sein mit den ganzen vielen neuen Posts und Geschichten und sogar einigen Neuanmeldungen(!), oder?
Und ich schreib auch so einige Texte über das Handy und habe da nie ein Problem damit gehabt, wenn es wirklich nur um einfache Texte gegangen ist. Nervig ist nur, dass man seit einem guten Jahr immer bei einem farbig zu schreibenden Text das Handy einmal kippen und dann wieder zurück muss, ehe die Textbox ganz erscheint, damit man darin schreiben kann, aber das ist schon der einzige Makel.
Aber Texte die einen eigenen Avatar enthalten, oder was verlinken sollen schreib ich auch lieber am PC, das ist um Welten einfacher.
Hello Mr. Unbekannt, willkommen im Forum!
Ich fürchte es wird sich niemand melden und du hier in der Anmeldung auf ewig festhängen, wenn du nicht bereit bist irgendwas zu deiner Figur zu posten, immerhin spielst du ja hier um deiner Ideen willen und nicht in Abhängigkeit von anderen, oder?
Sonst hast du schneller keinen Spaß am Spiel hier mehr, als du bis 3 zählen kannst.
Und du musst hier ja noch keine weltbewegenden Dinge festlegen, lediglich Namen, Stand und Wohnort und das erste und das letzte kannst du getrost auch alleine bestimmen, oder nicht?
Von nix kommt nix, also gib uns einmal eine Basis die sich die Leute hier näher anschauen können.
Iulia Graecina folgte wohl dem Trend dem viele junge Dinger in Rom gerade anhingen, wonach sie eher ältere Männer begehrten, als gleichaltrige. Beinahe republikanische Zustände waren das, nur das die Mädchen damals wohl öfters gegen ihren Willen mit älteren Säcken verheiratet worden waren. "Nun gut Cousinchen, dann werde ich mal die Augen für dich offen halten, ob mir ein passender Fisch ins Netz springt", zwinkerte er ihr schelmisch zu.
Seine beiläufige Erwähnung, dass er bald für einige Zeit Tribun spielen würde machte offensichtlich einen unerwarteten Eindruck auf Iulia Graecina. Hatte er ihr etwa das vorher noch gar nicht gesagt, dass er bald für einige Zeit weg sein würde? "Ja genau. Jeder plebejische Politiker muss ja zwischen dem Vigintivirs- und Quaestorenamt ein Jahr lang als Tribun in der Armee dienen und das werde ich jetzt als nächstes in Angriff nehmen." Ganz ein geschickter Wortwitz am Ende.
"So ziehmlich alle die ich kenne die ihr Tribunat abgeleistet hatten, waren nach Germanien abkommandiert worden, weshalb ich natürlich auch dieses Ziel für mich annehme und..." in diesem Augenblick wurde Caesoninus unterbrochen, als Iulia Phoebes Mutter Servilia Gemina sich in ihr Gespräch drängte und fragte wer den heiraten würde. Innerlich verdrehte Caesoninus die Augen. Bei diesem Thema waren die Sensoren von Iulias Mutter leider überempfindlich...
Freundlich wandte sich Caesoninus also ihr zu und erklärte: "Es heiratet gar niemand, ich wollte mich nur bei Graecina erkundigen, ob es schon neues bei ihr an dieser Front gibt." Wieder so ein geschickter Tribunwortwitz.
Iduna schmeckte kein Wein, wieder etwas was er über sie gelernt hatte. "Das macht überhaupt nichts, genau deshalb sitzen wir ja hier, um mehr über den anderen zu erfahren." So stand er also wieder auf und nahm Idunas Becher an sich. Damit ging Caesoninus hinüber zur Kanne und leerte den Becherinhalt in sie zurück. Dann noch einmal kurz ausspülen und dann mit Wasser gefüllt zurück zur Besitzerin. "Aber Wasser trinkst du doch, oder?" fragte Caesoninus im Scherz.
Auch von ihrer neuen Redefreiheit machte Iduna gleich eifrig Gebrauch, wie er erfreut feststellte, da sie doch einiges näher wissen wollte und so machte sich Caesoninus an die Beantwortung von all ihrer Wissbegierde. "Wie gesagt, das ist lange her und seitdem sind einige Generationen geboren und wieder gestorben, seit wir das letzte Mal noch Zwiebelbauern waren. Du musst wissen nicht nur bei uns Iuliern ist das so, nahezu alle großen Familien die heute die Geschicke Roms bestimmen, existierten vor rund hundert Jahren noch nicht in ihrer heutigen prächtigen Form, sie alle sind erst nach dem Tod des göttlichen Caesar aufgestiegen, also die Gens Iulia ist eine ganz gewöhnliche römische Familie der Oberschicht in den Zeiten des Prinzipats. Und mein Vater war Soldat bei den Urbanern, wie du vorher bestimmt gehört hast."
Idunas Kichern imponierte Caesoninus sehr, er fand es machte ihr Gesicht noch schöner. Vielleicht sollte er sie ja öfters zum kichern bringen?
"Keine Angst, du hast mich nicht beleidigt und ich habe dir ja erlaubt frei zu sprechen, wenn sonst niemand anwesend ist. Ehrgeiz ist in der Tat eine sehr große Tugend der Römer. Nur wer immer vorwärts strebt kommt im Leben weiter und zählt zu den Gewinnern. Wer auf der Stelle tritt, oder sich sogar zurückentwickelt ist der Verlierer und muss tun, was ihm die Gewinner vor ihm diktieren und natürlich möchte jeder ein Gewinner sein, nicht? Die Römer mögen darum streben auf der ganzen Welt die Gewinner zu werden, aber auch im Kleinen gibt es diesen Wettbewerb, nimm nur die Sklaven eines römischen Haushalts. Diejenigen unter ihnen die sich besonders anstrengen und fleißig sind werden belohnt und die schlechten und die faulen...verkauft...im besten Falle." Dabei musste Caesoninus an eine andere gewisse Sklavin denken, die vor einer knappen Woche noch selbst genau auf dem Stuhl gesessen hatte, auf dem Iduna jetzt ihr Kind in Armen hielt.
Als Iduna gegen Schluss mehr von ihrem Vater Herun erzählte, erläuterte sie das von ihm erhaltene Wissen ein wenig näher, was auch für die Domus Iulia nützlich erschien. "Also hat uns Herun der Cherusker eine Heilerin hinterlassen, sehr spannend und vielleicht eines Tages auch noch nützlich, falls es erforderlich werden sollte. Welche Heilkräuter empfiehlst du denn z.B., welche wir in Zukunft auf Vorrat anlegen sollten?" Er würde dann gleich zu Locusta gehen und auch sie um ihre Meinung fragen bezüglich der Heilkräuter. Denn wenn sich Caesoninus richtig erinnerte, so hatten sie gerade sowieso nur sehr wenige, oder sogar gar keine Heilkräuter im Haus.
Abschließend dann noch einmal zwei kurze Sätze zu ihrer Sklavenzeit. Anscheinend wollte sie über die Tage nach ihrer Versklavung weniger gern sprechen, denn auch jetzt fielen die Informationen nur sehr knapp aus. Über ihre Zeit bei Cerretanus wusste Caesoninus im Grunde genommen immer noch nur genauso viel wie vor seiner Frage. Bei der flavischen Ära ihrer Lebenszeit war da schon ein wenig mehr zu entlocken, auch wenn es mehrdeutig erschien. Er war zu ihr nett, wenn sie es auch zu ihm war? Was war damit gemeint? Iduna erschien bislang eigentlich nicht wie ein rebellischer Störenfried vom Schlage einer Livia, dass die direkteste Interpretation ihrer Worte passend gewesen wäre. Eine andere wären intimerer Natur gewesen, ob sie solche Art von Zuwillen sein gemeint hatte?
Doch was das Reisen anging, da hatte er eine Neuigkeit für sie.
"Nun Iduna, dann habe ich eine freudige Nachricht für dich, du verreist bald wieder! Ich werde nämlich schon bald mein Tribunat in der römischen Legion antreten und daher für ein Jahr in Germania Superior verweilen und als meine Cubicularia wirst du mich natürlich dahin begleiten! Was hälst du davon? Angeblich soll meine Familie auch dort ein Haus besitzen, dort wirst du dann wohnen können zusammen mit den anderen aus meinem Gefolge. Ich werde auch vielleicht dort wohnen, aber das muss erst näher abgeklärt werden."
ZitatAlles anzeigenOriginal von Iduna
“Aber Dominus ich...“
Dann verstummte die Rothaarige auch schon. Denn das quengeln ihrer Tochter gewann an Intensität. Und dennoch war sich Iduna unschlüssig. Sollte sie sich vor ihrem Dominus entblößen? Aislin hatte Hunger und die Stimme ihres Dominus hatte einen befehlenden Klang. Mit fahrigen Bewegungen zog Iduna ihre Tunika zur Seite und entblößte dadurch eine ihrer Brüste. Sanft bettete sie ihre Tochter auf ihre Brust. Und das zahnlose Mündchen schloss sich um ihre Brustspitze. So war für einen kurzen Augenblick nur das selige schmatzen des Mädchens zu vernehmen.
Als ihr Dominus seine Stimme erhob, wandte sich Iduna kurzzeitig in seine Richtung. Bevor sie ihre volle Aufmerksamkeit ihrer Tochter schenkte. Aislin nuckelte unterdessen gierig an Idunas Brustspitze und die Rothaarige lächelte selig auf ihre Tochter hernieder.
“Ich danke dir für dein Vertrauen Dominus. Ich gelobe dir das ich dich nicht enttäuschen werde.“
Bei diesen Worten umspielte tatsächlich ein sanftes Lächeln die Lippen der Rothaarigen.
“Ich werde darauf achten das dein Cubiculum immer sauber und rein ist. Und deine Togen immer frisch gewaschen.“
Noch immer nuckelte Aislin an Idunas Brust. Ob ihr Dominus ihre Tochter beobachtete?
“Du... du möchtest etwas über mich wissen Dominus?“
Mit großen Augen blickte die Cheruskerin in seine Richtung. Als er sich aus einer Karaffe seinen Becher mit einer Flüssigkeit füllte. Etwa Wein? Dann atmete Iduna tief durch und stillte die Neugierde ihres Dominus.
“Ich wurde in Germanien geboren. Dem Stamm der Cherusker entstamme ich. Mein Vater war ein angesehener Heiler in meinem Dorf. Und manchmal durfte ich ihn in die Wälder begleiten. Dort erklärte mir mein Vater die Wirkung der unterschiedlichsten Kräuter und Gräser.“
Aislin war unterdessen gesättigt und schlummerte selig an Idunas Brust. Während die Rothaarige nicht bemerkte, dass sie noch immer halb entblößt vor ihrem Dominus saß.
“Meine Kindheit war wunderschön. Dann kamen die Römer und überfielen unser Dorf. Ich weiß nicht warum. Meine Eltern starben, als sie versuchten mich zu beschützen. In Rom wurde ich auf dem Sklavenmarkt zum Verkauf angeboten und...“
Abrupt verstummte Iduna und schluckte hart. Bevor sie sich wieder gesammelt hatte und fortfuhr.
“Ein Flavier, Caius Flavius Scato kaufte mich. Ich war seine Leibsklavin. Bis er dann verstarb und ich zusammen mit Angus verkauft wurde. Den Rest kennst du Dominus.“
Das sie von Angus und einigen weiteren Männern vergewaltigt wurde, würde sie ihrem Dominus nicht auf die Nase binden.
Es war gewiss ein Vorteil, wenn Iduna sich gleich von Anfang an daran gewöhnte, keine Schamgefühle vor ihrem neuen Herrn zu zeigen und da Caesoninus auch so wusste wie eine weibliche Brust aussah, beachtete er sie nicht weiter, sondern sprach ganz normal mit Iduna, so als wäre sie noch korrekt angezogen. Das mit der Arbeitszuteilung schien ja schnell und für alle zur vollen Zufriedenheit über die Bühne gegangen zu sein. Iduna schien zumindest augenscheinlich ehrlich erfreut über ihre neue Stelle und versicherte ihn nicht zu enttäuschen. Zufrieden nickte er. "Weniger als das erwarte ich auch nicht." So viel Arbeit war das jetzt auch nicht, aber das war eben das Privileg einer Leibsklavin, die persönlich einem einzigen Familienmitglied und nicht zum anonymen Heer der Haussklaven gehörte. Leibsklaven waren in der Regel alleine für ihren Besitzer bzw. ihre Besitzerin da und das in sämtlichen Belangen. Den Heizraum würde Iduna z.B. wohl niemals zu Gesicht bekommen, für den Heizdienst gab es eben andere Sklaven.
Nachdem das mit der Arbeit geregelt war, ging es an die Vergangenheit der jungen Germanin. Mit Interesse hörte er Idunas Erzählung und was sie darin alles durchmachen hatte müssen. "Vielen Dank für diesen ersten Bericht, Iduna. Sage mir kurz, wie schmeckt dir der Wein? Ist er dir auch nicht zu viel verdünnt?" Nicht, dass sie nur Wasser im Becher hätte, anstatt Bacchus' berauschendes Geschenk an die Sterblichen. Genüsslich nippte er noch einmal an seinen eigenen Traubennektar, ehe auch Caesoninus von sich zu erzählen begann. "Natürlich sollst auch du nicht diesen Raum ohne neues Wissen über mich verlassen, immerhin leben wir ja jetzt zusammen unter dem selben Dach. Also, dann höre gut zu. Meine Familie, die Gens Iulia, gehörte nicht immer zur Oberschicht, geschweige dem war überhaupt römisch. Vor hundert bis zweihundert Jahren noch waren wir Ziebelbauern in Griechenland gewesen, ehe es meine Vorfahren nach Westen und nach Italia zog. Dort dann bekam mein Urahn, Lucius Caepio, das römische Bürgerrecht vom göttlichen Iulius Caesar selbst verliehen. Das ist auch der Grund, wieso unsere Familie heute so heißt wie sie heißt, zu diesem Andenken und in Erinnerung an den divus iulius. Die Gens Iulia war schon seit ihren Anfängen immer eine sehr militärische Familie gewesen. Viele Soldaten und Offiziere der römischen Legion hatten wir hervorgebracht, das wir auch etwas in der Politik zählen ist erst ein jüngeres Ereignis unserer Familiengeschichte, das meine beiden Vettern aufgeschlagen haben, als sie die ersten iulischen Senatoren wurden. Ich hoffe eines tages der dritte zu sein!" konnte er nicht ohne Stolz von sich behaupten, doch natürlich war das noch ein weiter Weg bis dahin.
"Was mich persönlich angeht, so bin ich der Sohn eines Soldaten der Cohortes Urbanae. Meine Mutter habe ich nie kennengelernt, da sie während meiner Geburt verstarb. Bis ich 15 Jahre alt war lebte ich zusammen mit meinem Vater auf dem Aventin, ehe er starb und ich deshalb in dieses Haus hier zu Vetter Lucius auf den Esquilin umzog. Ich habe in den letzten Jahren hart daran gearbeitet in den ordo senatorius aufgenommen zu werden, damit ich als Politiker den Cursus Honorum beschreiten kann und eines Tages im Senat sitze. Mein Ziel ist es der erste iulische Konsul meiner Familie zu werden, doch das wird noch Jahrzehnte brauchen, ehe es soweit ist."
Nach diesem kurzen Abriss über seine Familie und zu ihm selbst genehmigte sich Caesoninus einen weiteren Schluck Wein.
"Ich gebe dir jetzt und für die Zukunft an die Erlaubnis deine Gedanken und deine Meinung stets frei und unverfälscht zu äußern, wenn wir unter uns sind, also falls du noch etwas wissen willst, oder Fragen hast nur zu. Ich selbst möchte auch noch einiges näheres von dir erfahren. Erzähl auch du mir von dem was du über deine Familiengeschichte weißt und wie hieß dein Vater? Wie war deine Zeit bei den Flaviern und deine Zeit als Sklavin des Germanicus Cerretanus hast du mir bislang vollkommen unterschlagen, wenn ich das nicht überhört haben sollte."
All das hatte er in einem freundlichen Ton gesprochen.
Zur erneuten Ermunterung, dass er sich ruhig erheben und setzen durfte, deutete Caesoninus noch einmal auf den Platz vor ihm, ehe er aufstand und zu dem Tisch hinüberging, wo er immer den verdünnten Wein stehen hatte. Er goss zwei Becher ein und trug diese anschließend zurück zum Schreibtisch. Einen stellte er vor Selenus ab, ehe er sich mit seinem wieder setzte. "Du bist weit gereist und wirst einen kleinem erfrischenden Trunk bestimmt nicht abgeneigt sein, Selenus, du hast dir das redlich verdient."
Er hatte zwar keine Ahnung wie weit genau Germania Superior von Rom entfernt war, aber bei mehreren Wochen an nötiger Reisezeit würde es gewiss so oder so lange genug sein, dass es einen Becher Wein für Florus' Untergebenen rechtfertigte.
Dann machte er es sich gemütlich und war schon ganz gespannt auf das was da kommen mochte.
"Also, mein Freund, was führt dich zu mir? Und wie geht es Annaeus Florus Minor, dem alten Haudegen? Noch am Leben, oder schon erfroren?"
Als Aislin vor lauter Hunger quängelte war das kein Problem für Caesoninus. "Stille sie", befahl er deshalb. Das arme Kind musste ja nicht hungern, bloß weil seine Mutter sich gerade in einem Gespräch befand.
"Nun zu deinen Fragen. Von diesem Angus habe ich bislang noch nichts gehört, aber falls doch erfährst du es natürlich zuerst. Ich dachte mir schon, dass du im häuslichen Bereich eingesetzt wurdest, ich denke fürs erste werden wir das so beibehalten. Ich mache dich zu meiner Cubicularia. Du wirst also die Aufsicht und Sauberhaltung über meine Kammer übernehmen. Zusätzlich wirst du noch die Arbeiten einer Vestispica übernehmen und daher bei der morgendlichen Anlegung meiner Toga assistieren. Ansonsten denke ich kannst du auch allgemein im Haus helfen, wenn dich Aislin nicht gerade in Beschlag nimmt...oder ich. Das mit dem Servieren während der Mahlzeiten klingt z.B. gut."
Damit wäre dies ja geklärt. Caesoninus war schon aufgefallen, dass Iduna sich sehr devot gab, ob sie Angst vor ihm hatte? Vielleicht hatte sie ja schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht? Im Grunde wusste er ja immer noch so gut wie nichts über sie, weshalb dies gleich eine passende Gelegenheit für ihn darstellte seine neue Sklavin ein wenig besser kennenzulernen.
"Also, jetzt wo du weißt was du zu tun hast möchte ich gerne dich ein wenig besser kennenlernen. Erzähle mir von dir. Ich möchte erfahren wo du herkommst und wie du versklavt wurdest und dann erzähl mir von deinem Leben bei deinen früheren Familien und wie deine Herren so zu dir waren."
Da das bestimmt jetzt eine lange Geschichte werden würde, stand Caesoninus auf und ging zu einem Tisch an der rechten Wand hinüber. Dort standen immer einige Kelche und ein Weinkrug voll von mit Wasser verdünnten Weines bereit. Er füllte zwei von ihnen und kam zum Schreibtisch zurück. Einen der Kelche stellte er vor Iduna ab, der andere war für ihn selbst bestimmt. Derart gerüstet konnte ihre kleine Geschichtsstunde beginnen.
Der Logik halber geh ich mal davon aus, dass Angus erst nach diesem Gespräch an diesem Abend, oder noch später in der Domus Iulia aufkreuzt, auch wenn es sich mit den diversen simOn getätigten Zeitangaben beisst.
Caesoninus blickte auf und sah Iduna zur Tür hereinkommen.
"Ahja, da bist du ja! Setz dich nur, setz dich." Dabei deutete er auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch.
Ales es dann soweit war richtete er seinen Blick gespannt auf seine Sklavin. Die eine Woche Pause hatte ihr wirklich gut getan.
Caesoninus hatte sie extra so gut es ging in Ruhe gelassen, damit sie auch wirklich ausspannen konnte.
Natürlich war für einen stetigen Nachschub an kandierten Früchten stets gesorgt worden.
Die goldene Schale hatte es kein einziges Mal geschafft wirklich leer zu werden.
Interessiert legte er die Fingerkuppen aneinander.
"Also, Mädchen, wie geht es dir? Gut erholt? Dann trage mir einmal vor welche Gedanken du dir vergangene Woche so gemacht hast bezüglich deiner künftigen Aufgaben."