Beiträge von Gaius Iulius Caesoninus


    Decimus Iulius Antipater


    Von seiner Villa in der Nähe Capuas aus reiste Antipater nach Neapolis mit all seinem beweglichen Hausstand und von da aus per Schiff weiter nach Ostia. Als er vom Hafen in die Ewige Stadt selbst einzog glich das einer wahren Karawane an Wägen, die alles mögliche und unmögliche mit sich führten, alles umringt und begleitet von einem kleinen Sklavenheer. Natürlich hatte Antipater "nur das nötigste" eingepackt. Natürlich hatte er nicht im Traum nur daran gedacht diesen "Heereszug an Luxus" durch die Stadttore zu bringen. Die Kontrollen wären endlos verlaufen und äußerst mühsam und da er sowieso anderes im Sinn hatte, quartierte er seine Leute und sein Gut in einer luxuriösen gemieteten Villa am Lande vor den Mauern Roms ein. Dort sollten die Sklaven unter Pabatmas Aufsicht alles wohnlich einrichten, während Antipater selbst mit einem weit kleineren Aufgebot die Stadt betrat und sich in seiner eigens mitgebrachten Sänfte zur Domus Iulia tragen ließ. Dort ließ er seinen Nomenclator vor die Tür treten und klopfen.


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    | Vibilius


    Als Vibilius an die Tür ging staunte er nicht schlecht. Noch bevor er etwas sagen, oder fragen konnte, warf sich der Nomenclator in Pose und kündigte den Besuch eines gewissen Decimus Iulius Antipater an, der nach Rom gekommen wäre, um die Familie zu besuchen. Ein solch ein Name war Vibilius gänzlich unbekannt, aber der Geleitszug der Sänfte wirkte schon sehr luxuriös und herrschaftlich und das war ganz klar eine iulische Sänfte dort auf der Straße mit einer Taube als Wappen. So also nickte er und bat den Besuch ins Atrium, während er selbst die Herrschaft benachrichtigen ging.


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    Ächzend und doch (hoffentlich) vornehm entstieg Antipater der Sänfte, um das Haus zu Fuß zu betreten. Das war also der Bursche, der den Leuten jetzt statt Wonga die Tür aufmachte. Er musste später unbedingt Pabatma davon erzählen, wenn er in seine Mietsvilla zurückkehrte.


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    Tuff Tuff der Sklavenhändler


    Langsam fragte sich Tuff Tuff wirklich, ob Fortuna, oder eher eine ihrer unglückbringenden Schwestern wie Ate diese Sklavin zu ihm geführt hatte.


    Hatte alles gut begonnen, so waren jetzt schon 2x Schläge nötig gewesen, natürlich hatte er danach sofort mit dem Preis runtergehen müssen, denn wer würde schon einen Sklaven kaufen, der sogar vor aller Öffentlichkeit gemaßregelt werden musste? Unverbilligt?


    So war also der Sklavenhändler bereits von 55 auf 35 Sesterze hinunter und dem Verhalten dieses Biests nach zu urteilen war diese Talfahrt noch lange nicht zu Ende, denn auf seine leise Drohung hin sperrte die schon wieder ihr freches Schandmaul auf! Also wohl nochmal Schläge und den Preis drücken auf 25, als...


    Vollkommen überrascht blickte Tuff Tuff auf und dann hinunter in die Menge. Spielte ihm Hybris einen Streich, oder hatte er tatsächlich gerade ein sagenhaftes Gebot von 80 süßen Sesterzen gehört? Als er die Leute direkt vor sich am unteren Ende des Podests beobachtete fand sich schnell Gewissheit. Ja....ja!
    Dieser eine Urbaner hatte seinem Blick nach wirklich gerade 80 Sesterzen für das Biest geboten! Schnell die Leine eingeholt, bevor der Fisch weg war.


    "Verkauft! VERKAUFT an diesen guten Freund und Edelmann hier!"


    Schnell winkte er dem stämmigen Sklaven, damit dieser Eireanns Kette vom Pflock hinter ihr löste und an den neuen Besitzer übergab, damit er seine neue Sklavin mit dem Halseisen und der Kette dran wie eine Hündin an der Leine nachhause führen konnte. Gewiss wäre Tuff Tuff nicht so blöde sie davon zu lösen (wie normal üblich), denn gewiss würde die bei der aller ersten Gelegenheit türmen.


    Schnell sprang er vom Podest herab mit den nötigen Papieren in der Hand, um das geschäftliche mit dem Soldaten zu regeln und das Geld entgegenzunehmen.
    Er war froh, dass es einer der Soldaten war die zugeschlagen hatten. Hoffentlich würde sie das jetzt dann von seinem Stand weglocken, denn alle drei waren ihm schon ein gewaltiges Dorn im Auge, wie sie die kaufwillige Kundschaft von seinem Stand verscheuchten. Elende!

    Der Ianitor führte den Gast bis vor die Tür des Officiums von Caesoninus und klopfte.


    Im Inneren blickte dieser von seiner momentanen Schreibarbeit (ein Kommentar zu Iulius Caesars Kommentarien über den Gallischen Krieg) auf und rief: „Herein!


    Vibilius trat ein und meldete: „Dominus, darf ich bekannt machen; das ist Selenus, Abgesandter des Annaeus Florus Minor. Er wünscht dich in dringender Angelegenheit zu sprechen.


    Der Klang des Namens seines besten Freundes ließ Caesoninus‘ Gesicht erstrahlen. „Von Annaeus! Aber gerne doch, komm nur und setz dich!“ meinte er und deutete auf den Sitzplatz vor sich.


    Dann: „Also, Selenus, was führt dich zu mir?

    Eine Weile lang starrte Caesoninus ins Nichts, während er in Gedanken versunken war über die Frage von Idunas zukünftigem Einsatzgebiet.


    Als sie sich bedankte lächelte er sie wieder freundlich an. „Natürlich, Mädchen und sicher machst du das“ meinte er und knuffte ihr spielerisch über der Decke in den Oberschenkel, um sich dann mit einem Schwung zu erheben. „Na dann, ich muss wieder weitermachen gehen, ruh dich jetzt aus. Du hast wie gesagt eine Woche frei, um dich zu erholen. Deine einzige Aufgabe währenddessen wird sein, dass du dir überlegst wie du dich im Haus nützlich machen kannst. Falls mir selbst vorher nichts einfällt wirst du dir dann eine Position wünschen dürfen. Aber genug jetzt, süße Träume!
    Und mit diesen Worten verließ Caesoninus das Cubiculum. Die Frage nach Angus hatte er nicht beantwortet.


    Nach seinem Besuch orderte er gleich ein Kinderbett für Iduna, damit es bis morgen verfügbar war und jemand von den handwerklich geschickteren Sklaven sollte sich gleich daran machen das Ledergehänge zu konstruieren. Als ihr neuer Herr fühlte sich Caesoninus im Besonderen für das Mädchen und ihr Kind verantwortlich.


    Tuff Tuff der Sklavenhändler


    Da der Urbaner deutlich machte nicht weiter bieten zu wollen ignorierte er dessen Worte, aber er hörte schon wieder seine Ware die Kundschaft anfauchen. Er unterbrach sich also in seinem Marktgeschrei und nickte noch einmal dem kräftigen Sklaven zu.


    Dieser trat wieder vor und verpasste Eireann noch einmal fünf kräftige Peitschenhiebe. Mit bedrohlich klingender Stimme flüsterte ihr Tuff Tuff zu: "Halte jetzt endlich deine verdammte Klappe du Gör und sprich erst wieder, wenn man dich fragt, oder die Hiebe werden fester..."


    Das konnte ja noch etwas werden, aber bockige Stuten standen ja in jedem Stall einmal. Nach einem ordentlichen Biss in eine Knoblauchzehe grinste er wieder breit übers ganze Gesicht und hob wieder die Arme, um die Kunden zu locken: "Freunde kommt näher zu mir! Eine einmalige Preisaktion heute! 35 Sesterze für diese Sklavin hier neben mir! Seht sie euch an, 35 Sesterze!"

    | Vibilius


    "Ich erinnere mich an dich, du hast schon mal was für sie abgegeben", das war noch nicht allzu lange her, deshalb war das Vibilius noch gut im Gedächtnis haften geblieben.


    Ob der junge Sklavenjung in sie verliebt war? Leider konnte er ihm keine guten Neuigkeiten bringen und so setzte er ein mitfühlendes Gesicht auf, als er sagte: "Vilicus Tiberios, deine Freundin Livia wohnt hier nicht mehr. Sie hat allzu sehr über die Stränge geschlagen, weshalb der Herr sie gleich heute Morgen auf dem Sklavenmarkt verkaufen hat lassen. Wenn der betreffende Sklavenhändler sie noch nicht losgeworden ist müsste sie immer noch dort sein."





    IANITOR - DOMUS IULIA


    Tuff Tuff der Sklavenhändler


    Diese allzu ausgedehnten Plaudereien mit seiner Ware gefielen Tuff Tuff aber nun wirklich nicht und so wandte er sich an diesen Typen von Soldat. "Mein Freund, der Mindestpreis liegt bei 40 Sesterze, also gib nochmal 31 zu deinem Gebot hinzu, oder lass es gut sein. Außerdem verbitte ich mir Gespräche mit meiner Ware, außer du möchtest mitbieten!"


    Und dann wandte er sich auch schon wieder an alle Zuseher, um einen interessierten Käufer zu fangen. "Tretet näher, tretet näher gute Leute! Nur hier und heute eine Sonderrabattaktion! 40 Sesterze für alle heute neu hinzugekommenen Sklaven! 40 Sesterze greift zu meine Freunde, sie sind schnell weg!"


    In der Tat kamen von derlei Preisen angelockt jetzt mehr Menschen auf Tuff Tuffs Stand zu.

    | Vibilius


    Heute war wieder einer dieser besonders geschäftigen Tage, was Vibilius aber natürlich besonders erfreute. Es war immer besser, wenn ständig jemand etwas von ihm brauchte, als stundenlang nur auf seinem Schemel zu hocken und die Risse in der Wand zu zählen, weil sonst niemand anklopfte.


    Aber nein, jetzt gerade klopfte es wieder. So ging er hin und öffnete. Er freute sich, als er ein bekanntes Gesicht bemerkte.


    "Salve junger Mann! Wie kann ich dir heute weiterhelfen?"





    IANITOR - DOMUS IULIA


    Tuff Tuff der Sklavenhändler


    Mitten in den Anpreisungen hörte er wie die neue Ware es wagte ihn anzusprechen und das sogar noch in missfallendem Ton. Ein kurzer Wink in Richtung eines kräftig gebauten Sklaven im Hintergrund und schon ging dieser hinter Eireann in Stellung und verpasste ihr fünf kräftige Peitschenschläge auf den Rücken, während sich Tuff Tuff wieder voller Begeisterung ins Zeug warf.


    "Gute Freunde! Eine Rabattaktion auf alle heute eingetroffene Ware! 40 Sesterze! 40 Sesterze!"


    Sim-Off:

    Du betreibst wieder mal Powerplay Eireann...es ist keinem Wort meiner Posts zu entnehmen, dass Tuff Tuff ängstlich ist in irgendeiner Weise, also steht es dir auch nicht zu ihn so darzustellen in deinen Posts!


    Tuff Tuff der Sklavenhändler


    Heute musste sein Glückstag sein! Nach der normalen Warenlieferung am frühen Morgen nochmal eine Sklavin für praktisch umsonst erhalten und dann gleich auch noch ein Käufer! Mit sich und der Welt zufrieden kam er einen Schritt auf den Furier zu und rief ihm entgegen: "Eine weise Wahl, guter Mann! Komm nur näher und besieh dir dieses Prachtstück von Sklavin einmal genauer an!"


    Ganz seine Ware anpreisend wies er wieder mit beiden Händen auf Eireann.
    "Schau welch schöne Augen sie hat! Und erst ihre Haare! Das Ding ist kräftig und gut genährt und wird dir mit Freuden deine kühnsten Wünsche erfüllen! 55 Sesterzen für dieses Wunderkind, 55 Sesterze!"

    Das hatte er sich schon gedacht, dass das der Vater wäre, immerhin musste ja das Kind auch von jemand anders sein als Iduna alleine. Da erst ging ihm ein Licht auf. "Dieser Angus gehört mir doch auch, oder? Ich habe doch mit Paullus um zwei Sklaven gespielt, wenn ich mich recht entsinne...wo steckt der Kerl aber dann?" Dieses winzig kleine Detail war ihm bislang vollkommen entfallen gewesen, da er nur Augen für die rote Schönheit gehabt hatte. Dabei hatte Caesoninus gleich noch während des Spiels verdrängt gehabt, dass ja auch ein zweiter Sklave als Spieleinsatz geboten worden war, wo er ihn so als Mann ja überhaupt nicht interessiert hatte, ganz im Gegensatz zu Iduna. Aber jetzt wo er so darüber nachdachte fiel ihm auf, dass dieser andere Gewinn schon seit Tagen abgängig war und ihm Caesoninus war das nicht einmal aufgefallen. Sachen gab es...


    Er musste sich die nächsten Tage unbedingt mal bei Cerretanus um den Verbleib dieses Angus erkundigen, nahm er sich halbherzig vor. Danach war Iduna mehr als verzückt über die kandierten Früchte und so lächelte er nur gütig und antwortete: "Wie gesagt Zucker wirkt wahre Wunder und er wird dir helfen wieder Kraft zu tanken. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung wo dieser Angus gerade steckt, aber sollte er doch nochmal auftauchen, so richte ich es ihm natürlich gerne aus."
    Extra nach ihm suchen würde er jedoch nicht lassen, er wusste ja nicht einmal mehr wirklich wie er aussah.
    Dann stellte sich die Frage um die Zukunft des Kindes und Idunas Aufgaben.


    "Mit deiner Tochter wird gar nichts passieren...was denn auch. Du wirst ein Gehänge bekommen das du dir auf den Rücken schnallen kannst und dann kannst du Aislin so den ganzen Tag problemlos mit dir herumtragen, egal wo du unterwegs bist oder was du machst. Wenn du dann erst wieder in deinem Bett im Servitriciuum schläfst, wird das Kinderbett natürlich mit nach unten zu dir wechseln."


    Falls Iduna wieder in den Sklavenunterkünften schlafen würde...


    "Was deine übrigen Aufgaben angeht...so bin ich noch unentschlossen wie du in Zukunft eingesetzt werden sollst. Es war ja nicht geplant, dass du in meinen Besitz wechselst und wirklich fehlen würde es mir im Moment an nichts."
    Gedanklich war er da bei Maahes der seine Korrespodenz austrug, Clarissa die zwar in der Culina mitkochte, aber ebenfalls ihm gehörte und bei Aesara die ihm sein Bett wärmte, wenn er es so wollte.


    "Also darfst du dir für diese Woche ebenfalls überlegen was du an Talenten in das Haus einbringen könntest. Und wenn wir wirklich überhaupt nichts finden...wer weiß, vielleicht lasse ich dich und deine Tochter sogar frei?"
    Bei allem Reichtum der Iulier, aber wirklich überflüssige Sklaven musste man ja auch nicht um jeden Preis behalten, wenn der Bedarf momentan gedeckt war und bloß weil sie frei wäre würde das natürlich nicht bedeuten, dass Iduna auf sich alleine gestellt wäre. Auch später würde Caesoninus ihr durchaus gern weiter unter die Arme helfen, aber das war noch weite weite Zukunftsmusik, wenn überhaupt.

    Nachdem Caesoninus im Gespräch mit dem iulischen Maiordomus Phocylides das entgültige Urteil über das weitere Schicksal ihrer störrischen und rebellischen Sklavin Eireann gefällt hatte, war am nächsten Morgen bereits alles nötige für ihren Verkauf in die Wege geleitet worden. Phocylides war zusammen mit Wonga dem Nubier hinunter in die Sklavenunterkünfte marschiert und hatte ihr kurzerhand die Entscheidung des Dominus eröffnet. Sie solle sofort aufstehen und sich ein Halseisen umlegen lassen und dann mit ihnen beiden auf den Sklavenmarkt mitgehen. Wenn sie Glück hätte wäre Eireann noch vor Mittag an jemand Neues verkauft und würde den Abend bereits bei einem anderen Dominus verbringen.
    Der Herr hatte ihnen auch genau gesagt bei welchem der Sklavenhändler sie Livia abgeben sollten. Natürlich NICHT bei Titus Tranquillus, wo dieser ja nur die Oberklasse an Sklaven anbot, einer von der unteren Preiskategorie tat es immerhin genauso und so war die Wahl schließlich auf Tuff Tuff den Sklavenhändler gefallen. Eben jenem Schlitzohr, bei dem Caesoninus früher schon mal eingekauft hatte.
    Phocylides und Wonga hatten Tuff Tuff ihre Ware gegen den Tausch von ein paar Münzen überlassen und waren dann guter Dinge wieder nachhause gegangen. Vor seinem Aufbruch hatte der Maiordomus der Keltin geraten sich in Zukunft besser zu fügen, denn niemand garantierte ihr, dass sie einen genauso nachsichtigen neuen Herrn bekommen würde wie es Caesoninus und die anderen Iulier gewesen waren.
    Doch für die war das Thema Eireann aka Livia mit diesem Verkauf beendet.


    Tuff Tuff hingegen freute sich über diese zusätzliche unerwartete Aufstockung seines Warenangebots. Das Mädchen sah gut aus und würde ihm bestimmt eine hübsche Summe einbringen und deshalb legte er sich für sie umso mehr ins Zeug, als er den Passanten rundum lauthals skandierte:



    Tuff Tuff der Sklavenhändler


    "Tretet näher meine Freunde, tretet näher! Seht nur welch exzellentes Objekt ich gerade hereinbekommen habe! Tretet näher! Ich habe hier eine wunderschöne junge Keltin, die euch mit ihrem Feuer gewiss gerne das Bett wärmen wird! Kommt und schaut! Schaut nur diese Kurven! Wer möchte sie nicht einmal gehabt haben? Kommt meine Freunde! Das Startgebot liegt bei 50 Sesterzen! 50 Sesterze, ein Schnäppchen angesichts ihrer Schönheit, greift zu solange sie vorrätig ist! 50 Sesterze! Kommt und schaut!"


    Sim-Off:

    Sklavenhändler-NSC mit freundlicher Genehmigung: Link

    "Aislin, ein schöner Name", wiederholte Caesoninus zustimmend. Er fand ihn wohlklingend und er war trotzdem einmal eine Abwechslung von jedem römischen Namen der ihm selbst eingefallen wäre. Mit dieser Wahl war er höchst zufrieden.
    "So soll es sein, aber wer genau ist Angus?" Dunkel kam ihm der Name bekannt vor, aber er konnte gerade nicht wirklich sagen woher.


    Eine Weile betrachtete er schweigend Iduna mit ihrem Kind, während er ihr immer noch die Schulter streichelte, ehe ihm etwas einfiel, das ihr womöglich Freude machen konnte. "Warte kurz." Schnell stand er auf und lief zurück in sein Officium. Dort holte er die kleine goldene Schale und machte sich wieder auf den Rückweg. Er stellte die Schale neben Idunas (bzw. Iulias) Bett.
    "Du hast bestimmt viel Kraft verloren bei der Geburt und musst diese schnell ersetzen für dein Kind. Hier, das wird dir dabei helfen, Zucker soll ja wahre Wunder bewirken."
    Die goldene Schale war nämlich bis zum Rand mit kandierten Früchten gefüllt. Caesoninus liebte es die neben der Arbeit im Officium zu naschen, vllt. würde auch Iduna an ihnen Gefallen finden?


    "Ruh dich jetzt aus und versuche etwas zu schlafen. Ich werde Sorge dafür tragen, dass schnellstens ein Kinderbett für Aislin neben dir aufgestellt wird, damit du dich auch so einmal gemütlich drehen kannst, ohne gleich Angst um die Kleine haben zu müssen. Natürlich hast du jetzt für die nächste ganze Woche frei, ich denke du wirst das brauchen."


    Decimus Iulius Antipater


    Irgendwo weiter westlich von Capua gelegen befand sich zwischen den sanften Hügeln der kampanischen Landschaft ein fast schon versteckt liegendes Anwesen, das einem vorüberkommenden Wanderer keinen Zweifel daran ließ, dass dessen Besitzer großen Wert auf eine prunkvolle Wohnstatt, aber gleichzeitig auch auf Intimität und Gemütlichkeit legte. Es war eine herrschaftliche villa rustica mit einem riesigen Haupthaus und mehreren in der Umgebung verstreuten Nebengebäuden, dazwischen alles voller Felder, Hecken und Beete, die zwar ein wenig chaotisch angeordnet wirkten, doch trotzdem alles wohl durchdacht angelegt worden war. Jeden Tag wuselte eine Heerschar an Sklaven über das Gelände des Anwesens, um die Felder zu bestellen und die hier gehaltenen und gezüchteten Tiere zu umsorgen und der Herr all dieses landwirtschaftlichen Paradieses war Decimus Iulius Antipater, ältester Sohn des legendären iulischen Ritters Tiberius Iulius Numerianuns. Antipater war demgemäß natürlich nicht mehr der jüngste. Schon ganze 55 Jahre war er alt und schon seit gut zehn Jahren genoss er seinen -seiner Meinung nach- wohlverdienten Ruhestand mit seinem bescheidenen Landleben inmitten der Schönheit Kampaniens. Besonders zur Erntezeit gefiel ihm die Gegend, wenn in der Kornkammer Italias die Felder voll prächtig entwickelter Weizenähren sich soweit das Auge reichte erstreckten und seine Villa geradezu in einem goldenen Meer zu schwimmen schien durch das der Wind mit Freude fuhr und es überall nach Brot raschelte.
    Iulius Antipater war früher einmal ein großer Mann in Rom gewesen, immer danach bestrebt dem Ideal seines Vaters nachzueifern. Dadurch und durch sein geschicktes Händchen für Investitionen und Geschäftsführung war er zu großem Reichtum gelangt, der schließlich so groß geworden war, dass er beschlossen hatte sich ganz aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen und als Pensionär ein stilles beschauliches Leben am Lande zu führen mit gekühlten Fruchtsäften, deren Eis aus den Bergen Anatoliens stammte, gewandet in feinstes ägyptisches Leinen und umgeben von den liebreizendsten Sklavinnen, die man auf dem Sklavenmarkt in Capua nur finden konnte. Besonders schwarze Mädchen aus Nubien sprachen Antipater besonders an.
    Seine Geschäfte hatte er so gelegt, dass er sein gesamtes Finanzimperium von seinem Schreibtisch aus zuhause dirigieren konnte. War doch einmal nötig, dass man vor Ort anwesend war, z.B. für eine Kontrolle, oder wegen geschäftlicher Verhandlungen, so schickte Antipater für gewöhnlich einen emissarius, der die Angelegenheit in seinem Namen dann mit ganzer Vollmacht regelte. Antipater selbst aber reiste nicht mehr, das hatte er in seiner Jugend zur Genüge getan und wollte nichts weiter, als auf seinem Landgut sein Leben zu genießen und daneben seinen Sklaven bei der Erntearbeit zuzusehen, oder Zeuge davon sein, wenn ein neues Kalb, oder Fohlen das Licht der Welt erblickte. Das höchste der Gefühle mochte mal ein Tagesbesuch in Capua sein, noch seltener vielleicht sogar eine Fahrt nach Neapolis ans Meer. Doch alles andere (oder weiter gelegene) war mit ziehmlich sicherer Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen.
    Alles in seinem Leben hatte Antipater so gestaltet, dass er möglichst für den Rest seines Lebens nie mehr sein Grundstück verlassen musste. Was es nicht auf seinem Anwesen gab, er aber begehrte, das ließ er liefern und wenn es auch Seide aus Serica war. Geld spielte keine Rolle.


    So verbrachte also der reiche Iulier, der nichts mehr von der restlichen Welt wissen wollte, seine Tage, besonders süße Unterbrechungen davon stellten immer die abendlichen Gesellschaften dar, wenn er Freunde von sich in seine Villa einlud. Am nächsten Morgen nach so einem Fest stand der Hausherr im riesigen Triclinium und beobachtete seine nubischen Schönheiten, wie sie oberkörperfrei die Reste des Fests von letzter Nacht entfernten. Wenn kein Besuch anwesend war mussten alle direkt im Haus arbeitenden Sklavinnen oberkörperfrei arbeiten, so war es der Wille des Antipater. Während zwei dünne Mädchen gerade einen der Tische reinigten, walzte eine besonders große und korpulente Nubierin von gut 40-50 Jahren auf ihn zu. Sie hob sich auch besonders von den anderen ab, da sie vollständig bekleidet war. Bei ihrem Anblick lächelte Antipater. "Pabatma, meine Schöne! Was gibt es?"


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    Pabatma, Maiordoma


    "Herr Decimus, den ganzen Morgen schon wischen meine Mädchen! Ich weiß ja, dass ein Mann deines Alters immer noch Spaß haben will, aber jedes Mal so einen Saustall?"


    Antipater setzte zu einer Antwort an, aber mit der in die Hüfte gestemmten rechten Hand und mit einer zur raschen Zeigefingergeste geformten linken, wedelte sie vor seinem Gesicht herum und ließ ihn so gar nicht erst zu Wort kommen.


    "Ich bin noch nicht fertig, Meister Decimus, jetzt spricht Pabatma! Du hast mich gekauft, weil ich die beste bin in meiner Arbeit. Du willst ein sauberes Haus? Du bekommst ein sauberes Haus. Du willst anständige Mädchen? Pabatma macht welche aus denen die du wöchentlich anschleppst, aber genug ist irgendwann genug!"


    Auf diese Ansprache schaffte Antipater nichts weiter, als ein wenig hilflos aus der Wäsche zu schauen. "Pabatma, meine Teuerste, so versteh doch! Das gestern war doch die Feier zum Geburtstag meine Freundes Lucius, wir hätten das unmöglich ausfallen lassen können! Was hätten die Leute in Capua nur gesagt, wenn wir nicht..."


    Wieder brachte ihn der Zeigefinger zum Verstummen.


    "Was die Leute von Capua sagen ist mir egal! Die Leute von Capua putzen nicht dein Haus, ich mache das! Also bitte Herr Decimus, ich möchte nicht immer mit dem Putzen fertig sein, nur um dann sofort wieder von vorne anfangen zu können!"


    "In der Tat..ähm, ja das muss bestimmt..." stammelte ihr Dominus, was die Maiordoma nur die Augen verdrehen ließ.


    "Frustrierend sein, ja Herr Decimus! Und eine frustrierte Pabatma ist..."


    "Schon gut schon gut, ich kann es mir ja ausmalen..." versuchte der Hausherr selbst mal zu Wort zu kommen.


    Seine Hauschefin nickte bekräftigend.


    "Sehr schön, dann ist alles gesagt. Herr Decimus, bitte sei ein guter Herr und mach weniger Feste, ja?"


    Immer noch belämmert wie eine Herde Schafe bei Blitzgewitter stammelte er: "Ja, ähm... natürlich meine Teuerste."


    Wieder ein wohlwollendes Nicken, gefolgt von einem breiten Lächeln.


    "Danke Dominus, du bist sehr gut! Aber nun entschuldige mich bitte, ich muss einen Brief an meinen Vetter Wonga aufsetzen gehen."


    Schon wollte sie sich entfernen, als sie da Antipater noch einmal zurückhielt.


    "Wonga? Ist das nicht der Ianitor der Domus Iulia in Rom bei meinen Verwandten?"


    Zumindest konnte er sich sehr dunkel daran erinnern, dass ihm Pabatma irgendwann vor Jahren einmal davon erzählt hatte, dass ihr Vetter eben diese Stellung bei einem anderen Teil der Gens Iulia inne hatte. Überhaupt dachte er fast nie an seine restlichen Verwandten und wenn er es zugab er hegte auch kein besonders großes Interesse daran mal dahin zu fahren und Hallo zu sagen, wo er ja kaum noch wen dort kennen würde, außerdem hatten ihm seine Brüder auch schon seit Jahren nicht mehr geschrieben nach ihrem großen Streit. Bestimmt würden sie es aber auch ohne ihn schaffen den Laden zu schmeißen. Doch zu seiner Überraschung lachte sie nur und meinte:


    "Nein, schon lange nicht mehr! Er ist jetzt Custos Corporis und irgendwer anders macht den Leuten die Tür auf. Er hat sich erst in seinem letzten Brief darüber beschwert, dass er die Abwechslung an der Porta vermisst, Herr Decimus, im gleichen, wo er von der Wahl eines Dominus Caesoninus zum Vigintivir erzählt hat."


    "Verstehe...interessant. Und... und dieser Wonga...schreibt dir also auch vom Rest meiner Familie?" Eine leise Neugier war in Antipater erwacht. Bislang hatte er keinen blassen Schimmer gehabt, dass Pabatma über ihren versklavten Verwandten mehr über Antipaters eigene Familie erfuhr als er selbst, aber wie auch wo ihm keiner schrieb, wenn ihn abgesehen von seinen Brüdern überhaupt noch wer von der Bande dort kannte. Sein Stolz hielt ihn selbst natürlich ab selbst einmal zu schreiben, aber durch die unerwartete Neuigkeitenquelle in Form seiner Maiordoma sah er nichts verkehrtes darin sich auf einen etwas aktuelleren Stand zu bringen, was die Gens Iulia anging.


    Pabatma zuckte mit den Schultern. "Mal so, mal so."


    "Und...und hat er auch einmal wieder etwas neues von meinen Brüdern erwähnt, vielleicht auch nur beiläufig? Von Paullus, Tiberius, oder Kaeso? Kaeso muss gerade bei Proximus in Misenum sein, oder? Ich bilde mir ein in seinem letzten Brief vor gut 10 oder 20 Jahren hatte er mich dahin eingeladen zur Feier der Geburt einer kleinen Tochter, aber ich war gerade geschäftlich in Sizilien gewesen." Jetzt war seine Neugier schon größer geworden. Was Pabatma wohl von ihnen alles wusste? Vielleicht würde dieser Wonga ja des öfteren einen von ihnen beschützen müssen und sie deshalb gelegentlich in seinen Briefen an die Maiordoma erwähnen?


    Doch zu seiner großen Überraschung runzelte diese nur die Stirn in dem Glauben ihr Herr hätte soeben einen Scherz gemacht und zuckte wieder mit den Schultern. "Was soll er schon über die schreiben? Sie sind tot."


    Antipaters Herz setzte für einen Moment aus und er musste mehrmals blinzeln, bevor ihm so richtig bewusst wurde, was die Nubierin da gerade eben gesagt hatte. "T..tot?!"


    "Mausetot, alle drei, ja. Schon sehr sehr lange."


    "TOT?! Was...wie...warum....WIESO WEIß ICH NICHTS DAVON?!"


    Pabatma hob eine Braue und machte ein Gesicht, als würde sie mit einem Kleinkind reden.


    "Hast du denn keine Benachrichtigung davon bekommen aus Rom, Meister Decimus?"


    Bei dieser Frage lief Antipater blutrot an im Gesicht.


    "Ich...ähm...najaaa....um ehrlich zu sein habe ich jeden iulischen Brief der aus Rom gekommen war immer gleich weggeschmissen in der Annahme er wäre von meinen Brüdern mit weiteren bösen Worten und Vorwürfen wegen Vaters Erbe..also ich.."


    Pabatma nickte. "Ich verstehe schon, Meister Decimus."


    Eine unangenehme Leere drückte Antipaters Brust innerlich zusammen angesichts dieser Neuigkeit. Seine jüngeren Brüder waren also alle tot und das schon seit einigen Jahren...er war der Letzte der Söhne des Ritters Iulius Numerianuns. Als ihm das bewusst wurde griff er schnell nach einem Tisch neben sich und musste sich setzen, während er sein Gesicht in seinen Händen vergrub. Alle tot und er hatte nicht einmal davon gewusst. Jetzt würde es nie mehr eine Möglichkeit geben ihren Streit vielleicht doch noch zu begraben und sich auszusprechen und er musste mit dieser Schmach leben. Wie hatten ihm seine Brüder nur all die Jahre so sehr egal sein können?
    Heiße Tränen rannen zwischen seinen Fingern hervor und Antipater begann heftig zu schluchzen, während Pabatma sich neben ihn setzte und mitfühlend einen Arm um ihn legte. "Lass es raus, Meister Decimus, lasse alle Tränen raus, dann geht es besser. Pabatma ist für dich da."
    Eine ganze Weile lang weinte Antipater über diesen überraschenden Verlust. Mit einem Schlag war für ihn seine jahrzehntelang vernachlässigte Familie um so vieles kleiner geworden.


    Als er sich halbwegs wieder beruhigt hatte, war ihm etwas eingefallen. "Das Mädchen! Kaesos Mädchen! Was ist mit ihr jetzt, wo mein Bruder und ihr Vater im Hades weilt? Weißt du irgendwas? Und...hatten Paullus und Tiberius auch Kinder?"


    "Das weiß ich nicht, aber ja auch die hatten Töchter."


    "Noch mehr Töchter! Wie geht es ihnen nur? Und wer sorgt für ihre Mitgift, wenn sie mal heiraten, geschweige dem wer ist ihr Vormund?"


    "Das weiß ich nicht, Meister Decimus."


    Nach dem Kummer über seine toten Brüder war da jetzt noch etwas anderes in ihm erwacht und zwar die Sorge über das Wohlbefinden seiner Nichten, von deren Existenz er bis vor kurzem noch nicht einmal gewusst hatte. Doch jetzt wo das anders war wusste er, dass er keine ruhige Minute mehr haben würde, ehe er sich nicht über deren Wohlergehen vergewissert hätte. Er sah dies als einen schwachen Versuch an all die jahrelange Ignoranz gegenüber seiner Familie wiedergutmachen zu wollen, wenn er auch vorher schon nicht für seine Nichten da gewesen war.


    "Pabatma, ich hätte nie gedacht das noch einmal zu sagen, aber pack den Haushalt zusammen für eine Reise, ich will nach Rom und nachsehen wie es um meine Familie steht!"


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    "Das weiß ich noch nicht sicher, das genaue Datum wird mir wohl erst mein Marschbefehl diktieren, aber ganz sicher erst nach meiner Amtszeit und die ist ja bald schon zu Ende."


    Zum Abschied dann umarmte er Cerretanus dann noch einmal mit den Worten: "Nun, dann will ich dich nicht länger aufhalten. Vielen Dank für deinen Besuch und ich wünsche dir nur das beste für Germanien! Mögen die Götter dich auf allen deinen Wegen behüten und beschützen!"


    Auch Vibilius hinter Caesoninus nickte stumm dem Germanicer entgegen zum Zeichen eines wohlwollenden Abschieds.

    Einer der Neuen, die Caesoninus zuletzt bei ihrer Aufnahme sogar persönlich begrüßt hatte, setzte sich neben ihn, der Iunier Scato. Seiner Miene nach zu urteilen wusste dieser genausowenig wie er selbst.


    Freundlich lächelte er ihn an und antwortete: "Ja mir geht es gut, danke, meinem Bluterguss geht es schon wieder sehr viel besser dank der heilsamen Pflege unserer alten Coqua und der fürsorglichen Krankenpflege meiner Bettgespielin", zwinkerte er ihm zu mit der Anspieleung darauf, dass die letzte Person sich ganz und gar nicht um sein medizinisches Wohlbefinden gekümmert hatte.


    "Das Magnum Momentum, was? Da seid ihr ja zu ordentlich Geld gekommen, wenn ihr euch gerade diesen Luxusschuppen geleistet habt", lachte Caesoninus "ich bin da eher weniger ein Freund davon. Wenn es schon mal ein Lupanar sein soll, dann bevorzuge ich die billigen Spelunken in der Subura, wo die Mädels noch Feuer und Charackter und ordentlich Kurven haben und sich für keinen Blödsinn zu schade sind im Gegensatz zu diesen überteuerten Edelhuren, denen Griechisch schon zu viel ist." womit er nicht auf die Sprache, sondern die Praktik anspielte.


    Ein kurzer Kontrollblick in die Runde hatte immer noch keine Neuerung der Ereignisse gebracht, während Scato ihn auch jetzt darauf ansprach. Caesoninus schüttelte den Kopf. "Nein das weiß ich auch nicht, das ist alles sehr geheimnisvoll. Titus hat vorhin gemeint er sei beim Kommen vorher am Lupercal vorbeigekommen und habe dabei eine Gestalt wie Verax hineingehen sehen. Vielleicht war er es wirklich, oder Titus hat wieder mal einen über den Durst getrunken, keine Ahnung."

    "Natürlich natürlich, du weißt ja, du bist in der Domus Iulia jederzeit Willkommen! Ich freue mich, solltest du uns wieder mal einen Besuch abstatten wollen."


    Caesoninus hatte zwar voll und ganz zu Cerretanus gesprochen, aber das war gleichzeitig auch ein Fingerzeig für den immer noch hinter ihm stehenden Vibilius gewesen, damit dieser sich dieses Gesicht für die Zukunft als ein willkommenes einprägen möge.


    Als im noch etwas einfiel fing er zu lachen an und klopfte dem Germanicer auf die Schulter.


    "Weißt du, was mir gerade eingefallen ist? Wir werden uns ja dann schon in nicht all zu ferner Zeit wieder sehen, denn ich werde bald schon mein Tribunat in der Legion antreten und das wird höchstwahrscheinlich auf Germania Superior fallen wo du auch sein wirst."

    So nickte Vibilius und ging los die Nachricht weiterzutragen.


    Nach ein paar Momenten öffnete sich die Tür wiederum und Caesoninus selbst erschien, dicht gefolgt vom Ianitor.


    Caesoninus freute sich sehr den Germanicer wieder einmal zu Gesicht zu bekommen.


    "Salve, alter Freund! Lange schon hast du dich nicht ansehen lassen. Wie gehts dir? Ist etwa heute schon der Tag gekommen?"

    | Vibilius



    Sofort öffnete sich die Porta und Vibilius, der iulische Ianitor, trat heraus in den Sonnenschein.


    Er war sich nicht hundertprozentig sicher, ob er den Mann vor sich kannte, aber gänzlich fremd erschien ihm dessen Gesicht auch nicht. Ein interessanter Fall, der auch nicht allzu oft bei ihm passierte.


    "Salve! Ich bin Vibilius, Torhüter der Domus Iulia. Wer bist du und wie kann ich dir helfen?"





    IANITOR - DOMUS IULIA

    Es waren genau 51 Tage nach den letzten Luperkalien vergangen, als da ein Rundschreiben aus der Casa Lupae an alle Kollegienmitglieder ausgesandt worden war.
    Sie sollten sich baldmöglichst zum genannten Termin im Haus der Wölfin einfinden zwecks der Klärung einer wichtigen Angelegenheit. Was diese wohl sein mochte?


    Stirnrunzelnd hatte Caesoninus diese Nachricht zuhause gelesen. Im letzten Jahr hatte es zwar auch hin und wieder kleinere Aktivitäten der Luperci gegeben, abgesehen vom Hauptfest im Februarius, doch so eine formelle Nachricht war doch noch nie dafür notwendig gewesen. Aber mal sehen...
    So fand sich also Caesoninus an besagtem Tage am Sitz des Kollegiums ein und anscheinend wussten die anderen anwesenden auch nicht mehr wie er, wieso sie herbestellt worden waren. Die die bereits da waren saßen schon im Kreis im Nebenraum nach dem Eingang beisammen. Caesoninus nahm seinen gewohnten Platz ein und wartete zusammen mit den anderen auf die restlichen Luperci und dass der Magister baldmöglichst erscheinen und sie über den Zweck dieses Treffens aufklären mochte.