Beiträge von Gaius Iulius Caesoninus

    Caesoninus betrachtete eingehend das kleine zerbrechliche Bündel in seinen Armen und empfand nichts als Freude und Stolz auf dessen schöne Mutter. Jeder wirtschaftliche Gedanke war ihm in diesem Moment mehr als fern, etwa, dass diese Sklavin in 15-18 Jahren weitere Sklaven zum Weiterverkauf produzieren könnte, nein, in diesem Moment war er voll auf das junge Ding konzentriert.
    "Sie sieht schön aus, Iduna. Zu diesem Anlass möchte ich dir ein Geschenk geben, du darfst dir den Namen selbst aussuchen."


    Vorsichtig legte er das Neugeborene zurück in ihre Arme, während er sich dann zu ihr an den Bettrand setzte und Iduna eine Schulter streichelte. "Ich möchte, dass du weißt, dass du jederzeit offenen Zugang zu mir hast. Wenn du etwas benötigst, oder sonstwie meine Hilfe brauchst, dann zögere nicht zu mir zu kommen und mir dein Anliegen vorzutragen, ja? Ich möchte, dass es dir und dem Kind gut geht, denn du gefällst mir. Aber zurück zum Thema, wie möchtest du das Kind nennen?"

    Inzwischen war auch Caesoninus davon in Kenntnis gesetzt worden, dass seine neue Sklavin Iduna ihr Kind zur Welt gebracht hatte. Doch hatte er sich ferngehalten, da die Anwesenheit von Männern während einer Niederkunft verboten war. Sie durften erst hinzutreten, wenn das Kind geboren und gesäubert im Arm der Mutter lag und auch sonst alles was es mit der Geburt auf sich hatte von den beteiligten Frauen vollständig durchgeführt worden war.
    Eigentlich hatte er zuvor nur ganz gemütlich in seinem Officium gesessen und an ein paar politischen Gedankenspielen auf einem Stück Papyrus herumgekritzelt, als da einer der Sänftenträger der Iulia Phoebe hereingeplatzt und vom großen Tagesereignis gesprochen hatte. Caesoninus hatte ihm gedankt und ihn aus seiner Gegenwart wieder entlassen, doch von Stund an hatte er keine ruhige Minute mehr gehabt. Auch wenn sie immer noch eine Fremde war, so fühlte es sich für ihn trotzdem so an, als würde jemand aus der eigenen Familie gebären, vermutlich weil Iduna ihm persönlich gehörte? Vielleicht war das der Grund.


    Endlich dann die erlösende Nachricht. Es war ein gesundes Kind und ein Mädchen. Natürlich wollte er es sofort persönlich in Augenschein nehmen. Caesoninus betrat Iulia Phoebes Cubiculum (eine wirklich sehr noble Geste von seiner Cousine wie er fand, dafür musste er ihr unbedingt mal etwas kaufen) und erblickte gleich am Bett das junge Mutterglück. Beim Anblick dieses jüngsten neuen Erdenbewohners musste auch er selig lächeln. Säuglinge waren wirklich entwaffnend in ihrer Art. "Meinen herzlichen Glückwunsch, Iduna." gratulierte er der Mutter, dann kam er näher ans Bett und streckte die Hände aus.
    "Gib sie mir kurz einmal."

    Caesoninus lauschte Graecina. "Verständlich, aber wenn du öfters unter Leute gehst, wirst du bestimmt früher oder später mal vom richtigen entdeckt werden und dieser wird dann gewiss alles stehen und liegen lassen, um hier im Haus zu erscheinen und die Familie um die Erlaubnis bitten dich heiraten zu dürfen, da bin ich sicher!"
    Kurz dachte er dabei an seine eigene Situation und dass die nicht besser aussah. Die einzigen beiden Frauen, die er bislang auch nur flüchtig in Betracht gezogen hatte (eine Octavierin und eine Claudia) hatten beide schon länger nichts mehr von sich hören lassen und auch sonst war er in letzter Zeit sehr beschäftigt gewesen mit seinem Amt. So war das Thema Ehe auch für ihn flach gefallen, obwohl Caesoninus eigentlich viel hinaus ging, wie er fand. "Wie stellst du dir denn deinen Traummann so vor? Irgendwelche Präferenzen was Aussehen, den Chrackter, oder die gesellschaftliche Stellung angeht? Vielleicht kenn ich ja wen passendes und könnte euch einander vorstellen." bot er Graecina freundlich an. Es konnte ja nicht angehen, dass keiner von der jungen Generation unter den Iuliern einen Ehepartner fand! Genüsslich schaufelte er sich einige Lukanische Würstchen und etwas Gerstenpuls auf den Teller und begann zu Essen, während Graecinas Leibsklavin kam und Wein anbot. Caesoninus grinste und deutete auf seinen wieder leeren Becher. "Aber gerne doch, schönes Kind!"
    Im Kauen wandte er sich dann wieder an seine Cousine. "Bei mir sieht es ehrlich gesagt auch nicht besser aus mit der Heirat und das wird sich in nächster näherer Zeit auch nicht ändern. Ich habe nämlich schon meinen Antrag an die kaiserliche Kanzlei gesandt und um Berücksichtigung eines Tribunats ersucht, damit ich baldmöglichst in meiner Karriere weiterkommen kann nach meiner aktuellen Amtszeit. Dann heißt es für mich ein Jahr lang Germanien!."


    Zwischendurch wandte auch der Ehrengast Iulius Proximus selbst einmal kurz das Wort und erkundigte sich nach der hauseigenen Bibliothek. Caesoninus war es eine Freude ihm diese Frage zu beantworten. "Oh ja, es gibt sie noch und wird auch gern benutzt, vor allem von mir, wenn ich wieder mal auf der Suche nach Lesestoff bin. Wenn ich mich richtig erinnere war das ja mal eine öffentliche Bibliothek, oder? War sie immer schon an ihrem heutigen Standort, oder früher woanders untergebracht?"

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    Wonga, Custos Corporis


    Neuer Sklave? Der Einbrecher, immerhin ein Fremder, der mitten in der Nacht laut lärmend aus dem Untergeschoss gekommen war, sollte ein neuer Sklave sein?
    Wonga ging das eindeutig über sein Begriffsvermögen und er stutzte, unsicher geworden was er als nächstes tun sollte.


    "Du neue Sklave, ja? Wonga nix wissen. Wonga gehen und fragen Dominus. Du warten." Und mit diesen Worten stopfte er Angus in das nächstbeste angrenzende Officium und verriegelte hinter ihm die Tür.
    Dann machte er sich auf den Weg, um Dominus Caesoninus fragen zu gehen was jetzt als nächstes in dieser Sache zu machen war.





    CUSTOS CORPORIS - DOMUS IULIA

    Nach seinem Gespräch mit Livia ging der Maiordomus die Stufen hoch ins Erdgeschoss und durchquerte das Atrium zur Tür des Officiums seines Dominus Caesoninus.


    Caesoninus saß schon dort hinter seinem Schreibtisch und arbeitete gerade wieder an den Wachplänen des Tullianums, als der Maiordomus eintrat. Caesoninus sah auf und bemerkte gleich die düstere Miene des Verwalters. Diese sagte eigentlich schon alles aus.
    Stumm bedeutete er Phocylides sich zu setzen.
    "Berichte mir."


    Phocylides kaute kurz auf seiner Zunge herum, ehe er zu seiner Rede ansetzte:


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    Phocylides, Maiordomus


    "Dominus, ich habe alles innerhalb der von dir gesteckten sanften Grenzen versucht, aber das Mädchen ist bockig wie ein Esel geblieben. Sie ist unbelehrbar, es war als hätte ich gegen eine Wand geredet. Ich sagte sie sei Sklavin, sie sagte Nein. Ich sagte sie solle ihren Stolz vergessen und dienen, sie sagte Nein. Auch Verhöhnungen gegenüber den Römern waren ihren Worten zu entnehmen."


    Caesoninus nickte verstehend. Er hatte bereits genau das vermutet, hatte aber Livia noch einmal eine Chance für Besserung geben wollen. Die ausgestreckte Hand war jedoch weggeschlagen worden und damit war diese Sache im Grunde klar.
    "Irgendwelche Optionen?"
    Als Kenner des Hauses und seiner Leute und weil er das Objekt ihrer Debatte ja doch weit besser kannte als er selbst, überließ Caesoninus trotz seines bereits feststehenden Entschlusses noch einmal dem Maiordomus das Wort, damit dieser seine Gedanken äußern konnte.
    Doch er sah nicht besser aus, wie bei seinem Erscheinen und so schüttelte er nur den Kopf.


    "Keine die helfen würden, Dominus. Natürlich könnte man sie jetzt grün und blau schlagen in der Hoffnung, dass sie es sich merkt, oder in Zukunft jedes Mal gleich zu harten Strafen greifen, wenn sie wieder..."


    Caesoninus hob die Hand als deutliches Zeichen, dass er derartiges strikt ablehnte. Er war noch nie ein Freund von unnötiger Gewalt gewesen, weshalb der Maiordomus seine Worte abänderte.


    "...aber wie zu erwarten würde sie nicht in gewünschter Weise darauf reagieren, sondern nur noch mehr Unannehmlichkeiten bereiten durch ihre zurückgebliebene, unverbesserliche Art." schloss er etwas lahm.


    So war das also geklärt. Caesoninus sah Phocylides an. Im Grunde brauchte er das folgende gar nicht mehr auszusprechen, da beide im Raum wussten wie der Ratsschluss lautete, doch der Ordnung halber sprach es Caesoninus trotzdem noch einmal laut aus.


    "Dann ist diese Sache also entschieden. Livia wird verkauft."

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    Wonga, Custos Corporis


    Da Vibilius seinen freien Tag genoss, lag es heute wieder an Wonga an der Porta der Domus Iulia zu wachen und befand sich demgemäß im Atrium. Er freute sich jedes Mal, wenn er den Italiker vertreten konnte, denn etwas vermisste er ja schon seinen Dienst als Ianitor. Wonga fand seit seiner Abberufung davon hatte er den Tag über weniger zu tun. Zufrieden mit sich und der Welt saß er auf seinem Schemel und summte eine nubische Volksweise vor sich hin. Nicht mehr lange und er würde sich auf den Weg zu seiner gemütlichen Pritsche unten in den Sklavenunterkünften machen können. Es war schon längst die Sonne untergegangen, weshalb heute auch niemand mehr an die Porta klopfen würde.


    Das war auch so der Fall, jedoch kam ziehmlich bald Aufruhr aus der anderen Richtung. Plötzlich waren nämlich von der Treppe ins Untergeschoss her laute Rufe zu hören. Wongas Blick fixierte die bezeichnete Stelle. Diese Stimme kannte er nicht. Wenig später erschien deren Besitzer auch persönlich in seinem Blickfeld, als ein ihm vollkommen Fremder laut rufend ins Atrium sprang. Es musste ein Verrückter sein, anders konnte er es sich nicht erklären und außerdem war er ein Einbrecher. Sofort erwachten die Instinkte des Leibwächters in ihm. Die Familie war in Gefahr und musste beschützt werden! So reagierte also Wonga auf diese Bedrohung. Kaum hatte der Einbrecher wieder gerufen kam der riesenhafte Nubier aus dem Schatten über ihn und verpasste ihn einen ordentlichen Schlag gegen seine linke Schläfe. Gleich sofort packte Wonga den Mann, damit er nicht flüchten konnte und verdrehte ihm einen Arm auf den Rücken.
    "Wer du sein? Warum einbreche?" bellte er ihm entgegen.





    CUSTOS CORPORIS - DOMUS IULIA

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    Phocylides, Maiordomus
    Der Maiordomus sah schon worauf das hinauslief, aber trotzdem musste er seine Aufgabe beenden. Es war als ob man gegen eine Wand sprach, so kam es ihm vor.


    "Ob du es akzeptieren willst, oder nicht ist vollkommen egal. Die Stämme herrschen aber nicht, also stellt sich auch diese belanglose Frage nicht und selbst wenn hätten die Römer genau das gleiche zu tun was jetzt von dir verlangt wird." ließ sich der Ägypter zu dieser doch sehr gewagten Aussage hinreißen.


    "Fange doch endlich an dein Schicksal zu akzeptieren, oder möchtest du wirklich einmal schlimmer bestraft werden als bloß mit Hausarrest? Aber nun gut, ich habe gesagt was ich zu sagen hatte... du kannst gehen du dummes Mädchen."


    Alea iacta est.


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    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

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    Phocylides, Maiordomus


    Phocylides seufzte wieder.
    "Ich sehe schon mit Sokrates kommen wir hier nicht weiter, bockig wie du bist...na dann..."


    Schwungvoll stand Phocylides auf, um sich ein wenig mehr Autorität zu verschaffen.
    "...möchte ich dich noch einmal daran erinnern, wo dein Platz in dieser Welt ist.


    Du bist Sklavin und unfrei.
    Du bist kein Mensch mehr, du bist eine willenlose Handelsware.
    Dein früheres Leben ist irrelevant.
    Dein früherer Herr ist irrelevant.
    Deine Meinung ist irrelevant.
    Deine Gefühle sind irrelevant.
    Dein Wille ist irrelevant.
    Du behälst deine "wilde Seele" für dich, es sei denn du legst Wert darauf bestraft zu werden.
    Du hast keinen eigenen Willen mehr, sondern dienst alleine den Wünschen der Herrschaft.
    Die Herrschaft hat immer recht.
    Alle Befehle müssen frag- und klaglos sofort ausgeführt werden.
    Der Herr hat das Recht alles mit dem Sklaven zu tun was er will.
    Der Herr braucht nicht auf die Gefühle des Sklaven zu achten.
    Der Herr darf den Sklaven bestrafen, oder töten wie es ihm gefällt.
    Der Sklave lebt nur, um dem Herrn zu dienen.
    "


    Phocylides beugte sich vor.


    "Mädchen, hör auf ständig von deinem früheren Leben, oder irgend einem toten Herrn zu sprechen. Beides existiert nicht mehr, also vergiss diese Dinge.
    Deine Freiheit existiert nicht mehr, also hör auf dich wie eine Raubkatze zu gebärden.
    Hör auf dich ständig an die Vergangenheit zu klammern, sondern komme in die Gegenwart.
    Akzeptiere dein Los, du machst es dir doch nur selbst schwer. Sei brav und folgsam und du wirst ein gutes Leben haben, sonst aber wirst du nur Leid erfahren, wenn du auf Rechte bestehst, die du verloren hast. Lerne wo dein Platz ist.
    Du bist Sklavin und unfrei, also vergiss deinen Stolz und fange an dich entsprechend zu benehmen.
    "




    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

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    Phocylides, Maiordomus


    Das Mädchen hatte also nicht verstanden...etwas missbilligend kräuselte der Maiordomus die Mundwinkel, blieb aber ruhig und höflich. Er befand sich nicht in der Position eines Herrn, also musste er jetzt auch nicht seine Autorität vor der aufmüpfigen Sklavin beweisen, sondern konnte ganz ruhig weitersprechen. Vielleicht hatte der Dominus sie deshalb zu ihm geschickt.


    "Merkst du es denn nicht? Du machst es gerade eben wieder....du bist wieder aufmüpfig. Und ich muss nicht wissen wie man Freiheit schreibt, denn ich bin es nicht und... du auch nicht."


    Eindringlich sah er sie dabei an.


    "Also, beantworte mir folgende Fragen: Wieso denkst du, dass du dich wie eine freie Frau benehmen darfst, obwohl du eine Sklavin bist? Wieso dürfen dich die Worte des Dominus denn nicht schmerzen und wieso darf er dich nicht behandeln wie es ihm gefällt, wo du ihm ja gehörst? Wieso denkst du ist es wichtig, was irgend ein toter früherer Herr von dir denken würde? Wieso denkst du hast du nichts falsches gesagt, wo du doch gerade behauptet hast als Sklavin hättest du irgendein Recht auf gute Behandlung und Selbstbestimmung?
    Beantworte mir diese Fragen und...(!)
    "


    Mahnend hob er den Finger.


    "NUR diese Fragen, ich möchte keine neuen unangebrachten Wutanfälle dabei sehen, verstanden?"







    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

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    Phocylides, Maiordomus


    Achja in Freiheit geborene Kelten und Germanen... das war immer die aufmüpfigste Art von Sklave. Phocylides ließ Eireann ausreden.


    Zuerst versuchte sie eine Ausrede, oder eine Art von Lüge, um sich zu retten, doch glücklicherweise brachte sie sich selbst zum verstummen und setzte dann ein weiteres Mal an. Im Grunde sprach sie aus, was Phocylides sowieso schon gewusst hatte, Livia wähnte sich immer noch als freie Frau und dass man sie entsprechend behandelte.


    "Bevor ich dich weiter belehre, oder sonstwie auf dich eindringe, bleiben wir doch mal bei dem was du mir soeben gesagt hast. Du bist ein kluges Mädchen also überdenke noch einmal deine Worte und sage mir worin der Fehler in ihnen zu finden ist?"


    Mochten sie es doch einmal nach der halb- bzw. vollsokratischen Methode versuchen, vielleicht hätte das einen besseren Lerneffekt auf das Mädchen, als ein Frontalvortrag von Anfang an.





    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

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    Phocylides, Maiordomus


    Mit einem etwas mitleidigen Blick seufzte der Maiordomus, während er Eireann dabei beobachtete, wie sie sich vor ihm setzte.
    "Ja das hat er... ach Livia, was denkst du dir dabei immer nur?"


    Er wischte die Unterlagen beiseite und zog eine darunter liegende Wachstafel zu sich. "Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich ja was du den ganzen Tag so an Verfehlungen anzettelst, aber hier in der Nachricht hat der Dominus auch nochmal aufgelistet, dass du frech bist und Entscheidungen der Herrschaft in Frage stellst. Du redest ungefragt zurück, wenn man dich belehrt, oder sonstwie mit dir spricht und..." er ließ die Tabula wieder sinken und schaute Eireann Ernst an, "...dass man während einer Standpauke unerlaubterweise aufspringt und sich lautstark über mangelnde Fairness beschwert und damit auf allerschlimmste Weise wieder einmal die Entscheidungen der Herrschaft in Frage stellt...nun das versteht sich wohl von selbst und dass du in einem weniger sklavenfreundlichen Haushalt dafür längst verkauft, oder sogar getötet worden wärst."


    Wieder seufzte er und ließ eine kurze Pause der Stille zu in der Hoffnung, dass sich vor allem seine letzten drei Worte in ihr einprägen konnten, ehe er fragte: "Du kannst mit mir offen sprechen, wo wir ja ranggleich sind, also was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?
    Wieso machst du ständig das was du machst?
    "





    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

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    Phocylides, Maiordomus


    Phocylides hatte schon von seinem Herrn gehört, dass er sich mit Livia unterhalten sollte, wegen eines nächtlichen Ausflugs in eine der Tavernen der Ewigen Stadt und dass sie nach einem kleinen Ausflug mit Dominus Caesoninus zu ihm ins Officium geschickt werden würde. So voll im Bilde wartete der ehrwürdige Maiordomus also und arbeitete solange ein paar schon länger liegengebliebene Dokumente durch, ehe es da auch schon klopfte und er aufsah. "Ja, bitte?"






    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

    Caesoninus bekam doch nicht das geboten, was er erwartet hatte. Eigentlich hatte er mit allen möglichen Ausflüchten gerechnet, oder mit der gleichen Geschichte die ihm auch schon Livia aufgetischt hatte.
    Am liebsten hätte er den Wirt eine gehörige Tracht Prügel angedeihen lassen, doch das ging natürlich nicht. Das würde ein schlechtes Licht auf seine dignitas werfen, wenn man sich in Rom herumerzählen würde, dass Gaius Iulius Caesoninus schlechter gestellte Leute, die aber trotzdem freie römische Bürger waren, wie einen gemeinen Sklaven prügeln ließ. Vielleicht konnte man sich das als Angehöriger der Oberschicht noch bei einem Peregrinus erlauben, aber bei einem anderen Römer war das ausgeschlossen. Glück für ihn.
    Außerdem würde es umso schändlicher wirken aufgrund dieser selbsterniedrigenden Art des Wirtes, wie er da vor ihm bittend und flehend buckelte. Ärgerlich knirschte Caesoninus mit den Zähnen...gut gespielt, alter Mann.


    Er straffte seine Haltung und richtete sich eine Falte seiner Toga mit jener Hand an der er den Latus Clavus trug, damit der Wirt nochmal deutlich sehen konnte mit welcher Gesellschaftsschicht er es sich verscherzt hatte. Als Archias zu Ende gesprochen hatte fegte er dessen Bitten und Flehen mit einer unwirschen Handbewegung von sich. "Das bist du in der Tat nicht und du sollst lernen, dass man sich nicht an anderer Leute Eigentum vergreift!" dröhnte er laut. "Helvetius Archias, ich fordere den Stundenlohn für Livia von dir zurück als Ausgleich für deine Tat, außerdem sei versichert, dass du und dein Lokal von Stunde an in Ungnade bei der Gens Iulia gefallen seid und niemand aus dieser Gens mehr diese Taverne betreten wird. Jeder in Rom wird von deinen linkischen Methoden erfahren, dich an den Sklaven anderer Leute zu vergreifen! Bezahle bis morgen Mittag, ansonsten sehe ich mich gezwungen doch noch einmal deine Gegenwart aufsuchen zu müssen, so wider sie mir auch ist! Ich habe gesprochen, Vale!" Und damit wandte sich Caesoninus um und rauschte aus der Taverne, gefolgt von den iulischen Beimännern und dem Rest seines Gefolges. Im Vorbeigehen knurrte er auch Livia zu: "Keine Besuche mehr hier, verstanden? Zuhause meldest du dich gleich beim Maiordomus und dann ab in die Sklavenunterkunft."
    Es würde wohl eine Weile dauern bis er sich wieder beruhigt hatte. Caesoninus bestieg wieder seine Sänfte und ließ sich zurück auf den Esquilin tragen.

    Weil ich jetzt mal wieder damit begonnen habe an meinem oben erwähnten Sparta-Roman weiterzulesen, habe ich mich wieder das gleiche wie schon Mitte Februar zu fragen begonnen und zwar wie sich das so mit historischen Romanen im alten Griechenland verhält.


    Kennt ihr gute Romane die im antiken Griechenland spielen?
    Ich hatte ja schon mit „Sparta“ versucht so ein Buch zu kaufen, nur um dann eins zu erwischen, das in Persien und nicht in Hellas spielt.
    Beim Thalia im Regal wäre auch noch „Sohn des Archill“ daneben gelegen, aber da ich beides in den Perserkriegen spielend glaubte, entschied ich mich eben für die Spartaner.


    Aber ich möchte ein Buch lesen in dem es um Schauplätze in Griechenland geht, um den Alltag dort, die Tagespolitik einer Polis, oder davon lesen wie Griechen in den Krieg ziehen.


    Auf Amazon mag man ja einiges finden, aber mir geht es um eure persönlichen Erfahrungen. Kennt ihr historische Romane aus dem alten Griechenland die ihr gelesen habt und die euch gut gefielen?

    Ich würde es auch mal toll finden alle Bücher von Livius auf Deutsch zu besitzen, aber noch habe ich keine Ausgabe gefunden wo wirklich alle erhaltenen Teilschriften übersetzt und vollständig erhalten sind bzw. Reclam hat noch nicht alle veröffentlicht.

    Was habt ihr so an römisch-griechischer Literatur zuhause im Regal?


    Ich habe diese hier (meist Reclam)


    .) Homer - Ilias
    .) Homer - Odyssee
    .) Hesiod - Theogonie
    .) Hesiod - Werke und Tage
    .) Aischylos - Der gefesselte Prometheus/Die Schutzsuchenden
    .) Sophokles - König Ödipus
    .) Sophokles - Antigone
    .) Herodot - Historien 1. Buch
    .) Platon - Der Staat
    .) Platon - Das Gastmahl
    .) Aristoteles - Rhetorik
    .) Aristoteles - Poetik
    .) Aristoteles - Der Staat der Athener
    .) Apollonios von Rhodos - Die Fahrt der Argonauten
    .) Cicero - Über den Staat
    .) Caesar - Der Gallische Krieg
    .) Caesar - Der Bürgerkrieg
    .) Sallust - Zeitgeschichte
    .) Vergil - Aeneis
    .) Livius - Römische Geschichte 1. - 5. Buch
    .) Livius - Römische Geschichte 21. Buch
    .) Ovid - Metamorphosen
    .) Seneca - Von der Kürze des Lebens
    .) Sueton - Caesar
    .) Sueton - Augustus
    .) Sueton - Tiberius
    .) Sueton - Claudius
    .) Sueton - Nero
    .) Sueton - Vespasian Titus Domitian
    .) Tacitus - Agricola
    .) Tacitus - Germania
    .) Tacitus - Dialog über die Redner
    .) Tacitus - Historien
    .) Tacitus - Annalen
    .) Marc Aurel - Selbstbetrachtungen
    .) Eugippius - Das Leben des heiligen Severin