Beiträge von Gaius Iulius Caesoninus

    "Gar keine schlechte Idee, dann bleiben wir doch gleich hier und machen es uns gemütlich!" grinste Caesoninus und steuerte schon die Sitzgruppe in der Nähe an.
    Dort dann sitzend winkte er einem vorbeikommenden Sklaven. "Mache er uns zwei Becher verdünnten Weines und bringe er sie!" Anhand dieser ulkigen Wortwahl merkte man, dass Caesoninus heute guter Laune war. Der angesprochene Unfreie beeilte sich gleich darauf dem Wunsch nachzukommen, während sich Caesoninus wieder etwas ernster jetzt Carbo zuwandte.


    "Fangen wir also an. Ich sehe du hast alle Gegenstände vom letzten Mal mitgebracht. Am besten wir beginnen damit, dass du mir noch einmal alles über jeden einzelnen Gegenstand erzählst was du noch weißt, ja?"

    Caesoninus richtete sich zu seiner vollen Größe auf. "Spar dir deinen Fraß, du hast jetzt ganz andere Probleme!" stellte Caesoninus gleich von vornherein das Niveau dieser Unterhaltung klar und schritt noch ein wenig näher zu Archias.


    "Mir ist zu Ohren gekommen, dass du gestern diese Sklavin" er ruckte mit dem Kopf in Richtung Eireann "für Arbeit in dieser Taverne eingespannt hast, obwohl sie dir gar nicht gehört. Wer oder was gibt dir das Recht sich ungefragt an iulischem Eigentum zu vergreifen? Sprich und erkläre dich!"
    Bestimmt würde jetzt wieder die gleiche Geschichte kommen die er auch schon von Livia gehört hatte, doch alles zu seiner Zeit wie er fand.

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    Caesoninus und der iulische Cellarius Alexander folgten dem Hausherrn also vom Atrium ins Tablinum, ein ebenfalls sehr geschmackvoller Raum wie er fand. Ihm war die witzige Wortwahl von Casca aufgefallen. Dieser entnahm er, dass es seinen Geschäften wohl gerade nicht ganz so prächtig erging. Doch bestimmt würde er es schon wieder schaffen, Casca war immerhin ein ordentlicher Bursche. Der Cellarius folgte stumm wie ein Fisch seinem Herrn.


    Im Tablinum angekommen fragte der Gastgeber dann seinerseits nach Caesoninus' Angelegenheiten. "Oh der Wein wächst bestimmt prächtig, wenn ich Onkel Proximus aus Misenum Glauben schenken darf. Ich bin immer noch nicht dazu gekommen meine erworbene misenische Geflügelfarm persönlich zu inspizieren, doch wenn ich endlich dazu komme und einmal wieder unten im Süden bin, werde ich mich vom guten Wuchs der Reben natürlich auch selbst noch einmal überzeugen." zwinkerte er.


    "Und was meine Karriere angeht, tja so ein Vigintivirleben ist doch ein wenig aktionsärmer, als z.B. höhere Posten. Mein Alltag besteht hauptsächlich aus dem Aufstellen der Wachpläne für das Tullianum. Ein Verwaltungsposten eben, so wie früher die Sache als Aedituus, nur weit weniger lustig."
    Ganz ohne Scherze konnte er seinen Bericht ja doch nicht gestalten.
    "Aber zum Glück habe ich auch noch meine Arbeit in der Baukommission der neuen Station der Urbaner, diese Arbeit erfüllt mich wirklich und auf der Baustelle gibt es immer was zu tun. Ich denke durch meine Arbeit dort habe ich mehr über Verwaltung und Organisation gelernt, als in allem anderen zuvor zusammen, was auch meine erste Amtszeit miteinschließt, da kannst du mir glauben."


    Alexander stand in der hinteren Ecke des Raumes, nicht ganz sicher, ob er Abstand halten, oder sich zu den beiden Römern hinzugesellen sollte und er konnte sich auch einfach nicht entscheiden, ob er stehen, oder doch sitzen sollte. Als Sklave wurde man ja immerhin nicht alle Tage von einem freien Römer eingeladen, da waren die Verhaltensregeln für ihn um einiges unklarer als sonst.

    | Vibilius


    Vinilius schüttelte den Kopf.


    "Tut mir leid, er ist gleich wieder gegangen, nachdem er das Säckchen abgegeben hatte. Aber anscheinend hast du ja eh nichts zu tun, wieso besuchst du ihn nicht?"


    Und nach diesen Worten ging er zurück zu seiner Porta, um weiterhin auf den Ein- und Ausgang im iulischen Haushalt aufzupassen.

    | Vibilius


    Nachdem der iulische Ianitor an der Porta ein Geschenk vom furischen Sklaven für die Sklavin Livia entgegengenommen hatte, schlenderte er gemächlich hinunter ins Untergeschoss und auf die Sklavenunterkünfte zu.


    Vibilius wusste leider nichts davon, dass Eireann eigentlich gerade eine Strafe bei Wasser und Brot abzusitzen und der furische Sklave, der soeben an die Tür geklopft, das besondere Interesse von Dominus Caesoninus erregt hatte, so also spazierte er ohne jedes schlechte Gewissen zu ihr ins Servitriciuum, um ihr das Geschenk zu geben.


    Bei ihrer Schlafnische angekommen hielt er Eireann das Dattelsäckchen und die Wachstafel hin und sagte: "Sieh was ich dir bringe, ein Geschenk von einem gewissen Tiberios."


    Für Livia , von Tiberios , mit Zuneigung und Dank ,

    | Vibilius


    Doch keine offizielle Angelegenheit. Viel mehr eine persönliche unter Sklaven. Sklaven waren Vibilius ja immer schon von Grund auf sympathisch, vielleicht weil er selber einer war. Anscheinend hatte Livia sich hier gut eingelebt, wenn sie schon Freunde gefunden hatte. "Salve Tiberios, ich bin Vibilius. Ja natürlich lebt hier eine Livia was brauchst du denn von ihr?"


    Die Antwort war ein Geschenk in Form von Datteln. Eine sehr nette Geste wie er fand. Freundlich nickte Vibilius. "Ich werde es ihr zukommen lassen, Vale und einen schönen Tag noch."

    Tut mir leid ich hatte gestern ganz andere Sachen im Kopf mit dem Nachholen der Lupercaliaposts und bestimmt hätte ich es auch später übersehen. Also danke fürs aufmerksam machen und "Ihr Antrag befindet sich in Bearbeitung". :D :D

    | Vibilius


    Es war noch nicht allzu spät an diesem Morgen, weshalb Vibilius noch etwas verschlafen aus der Wäsche blickte, als er gähnend zur Porta ging und diese öffnete. Vor ihm stand ein einfacher junger Mann. "Salve, junger Freund, ich nehme an du möchtest zur Salutatio von Senator Iulius Centho? Falls ja muss ich dir leider mitteilen, dass der Herr gerade nicht in Rom verweilt, tut mir leid."
    Die Uhrzeit passte zumindest, weshalb der Ianitor eben diesen Grund erst einmal angenommen hatte.

    Caesoninus lief so gut es ging in Richtung Regia. Er freute sich schon richtig auf das Ende, denn er war mit seinen Kräften ziehmlich am Ende. Seine Füße schmerzten ihm, sein muskulöser Körper perlte vor Schweiß und seine Brust schmerzte wie verrückt. Doch einem guten Lupercus gleich tat er trotzdem auch weiterhin seine Pflicht und segnete die Leute mit seinen Schlägen. Er wollte ja immerhin nicht, dass Magister Verax zu Ohren kam, dass er sich weichlich angestellt hätte! Denn dann wäre er schneller wieder aus dem Verein geflogen, als Caesoninus hätte „unfair“ sagen können und das wollte er tunlichst vermeiden. Nicht nach all dem, was er für eine Aufnahme tun hatte müssen. Nicht dass er sich über diese zusätzlichen Schäferstündchen beklagt hätte, aber es ging hier immerhin ums Prinzip.


    Keuchend kam er dann zum Glück für seine Lungen bei der Regia an. „Na endlich“ brachte er nur hervor. Caesoninus war nur ganz kurz nach dem vorletzten Lupercus bei der Regia, diesem ältesten aller Tempel, angekommen. Atemlos beugte er sich nach vorne und stützte sich auf seine Knie auf, während er nach Atem rang. Das war also sein zweiter Lauf als Lupercus gewesen. Er musste zugeben dieses Mal hatte er sich etwas schwerer getan, besonders wegen dieser Brustschmerzen.


    Bei diesem Gedanken blickte Caesoninus an sich herab und bemerkte, dass seine rechte Flanke beim Brustkorb ganz blau und lila war. Also hatte der Sturz die Cacustreppe hinunter doch gröbere Spuren bei ihm hinterlassen! Na zum Glück hatte er das erst jetzt bemerkt, denn ihm war als hätten die Schmerzen in dem Augenblick zugenommen, da er sich der blauen Flecken gewahr worden war. Zischend sog er die Luft ein. Das musste er hinterher wohl von einem Medicus ansehen lassen. Einer der Luperci klopfte ihm beglückwünschend auf die Schulter für den gelungenen Lauf und Caesoninus erwiderte die freundschaftliche Geste. Dann blickte er sich suchend um. Ah, dort war ja der Sklave, der seine Kleidungsstücke hierherbringen hatte sollen! Erfreut ihn zu sehen kam Caesoninus auf ihn zu und nahm ihm die Tunika aus der Hand. Dann entledigte er sich seines Fellüberwurfs und schlüpfte in die Tunika, gefolgt von den Sandalen. Das war ja gleich ein ganz anderes Gefühl, jetzt konnte er sich wieder Mensch nennen!

    Erwartungsgemäß drängten sich am Forum Romanum die meisten Menschen. Kein Wunder, immerhin war das ein großer offener Platz, wo sie sich allesamt nach Lust und Laune ausbreiten konnten. Mit einem Weg durch die Meute war es da nicht weit her. Außer vielleicht die schmalen Gässchen, die sich da und dort auftaten, wenn einer der Luperci im Kommen war. Doch nicht nur am Platz selbst, auch die Straßen davor waren schon heillos verstopft. Inzwischen mehr keuchend als lachend kam Caesoninus gerade links an der Regia vorbei, als seine Rute eine besonders feingliedrige und blonde Patrizierin traf. Erschrocken über den Schlag schrie sie auf und Caesoninus lachte noch lauter im weiterlaufen. Das würde gleich Zwillinge für das feine Fräulein geben mit Köpfen so groß wie Kürbisse!


    Ein wenig weiter vorne dann, beim Dioskurentempel zu Ehren von Castor und Pollux, musste Caesoninus doch seinen Schmerzen in der Brust nachgeben und atemlos den Lauf stoppen und ein kurzes Stück gehen. Dabei schlug er aber weiterhin brav alle Leute die er mit seinem Riemen erwischte. Das witzige war, dass er trotzdem nicht besonders hinter den anderen Luperci zurückfiel, denn die kamen auch nicht gerade schneller durch die Menschenmassen am Forum. Caesoninus ging das ganze Stück bis hinüber zur Basilica Aemilia, ehe er den Rest bis zur Rostra wieder im Lauf fortsetzte. Das kurze Stück Weg hatte ihm die nötige Luft verschafft, um wieder besser lachen zu können für das (nicht) zahlende Publikum. Auf der Rostra entdeckte er einen ganz besonderen Gast, es war der Sohn des Augustus, Appius Aquilius Bala! Natürlich empfing auch er einen segnenden Hieb, denn was konnte es ehrenvolleres geben, als Teil dieser fast ältesten aller altrömischen Traditionen zu sein? Auf dass dem Imperium reicher Kindersegen beschieden war!


    Lachend lief Caesoninus weiter nach links in einem großen Bogen, der ihn nach der Rostra wieder zurück zur Regia führen würde, an der er ganz am Anfang vorbeigekommen war. Unterwegs bemerkte er auch eine feine Patrizierin mit feuerroten Haaren, die vor einer Sänfte mit einem tiberischen Wappen stand. Auch sie bekam einen Hieb und lachend lief Caesoninus weiter, dem Ende dieses Laufs entgegen.

    Na endlich! Prustend kam Caesoninus am oberen Ende der Via Triumphalis an und erreichte somit den Vorplatz des Kolosseums bzw. des Amphitheatrum Flavium. Eigentlich hatte dieses größte aller römischen Amphitheater seinen weltbekannten Spitznamen ja von einer riesenhaften Kolossalstatue, die ganz in der Nähe der Arena stand. Ursprünglich hatte sie den Imperator Nero Claudius Caesar Augustus Germanicus (alias Kaiser Nero) dargestellt, doch nach dessen Tod war sie in ein Bildnis des Sonnengottes Sol umgewandelt worden. So wachte also nun die Sonne selbst über die regelmäßig stattfindenden blutigen Spiele in der Arena und heute über die hechelnden und schwitzenden Luperci, die wie Ameisen unter ihr bei einem kleinen Getränkestand eine Erfrischung bekamen. Auch Caesoninus stoppte dort zusammen mit zwei anderen Luperci und nahm das angebotene Getränk dankbar an. Es war heißer Wein, oh wie gut der tat!


    Das kalte Wasser bekam hingegen einer der beiden anderen, der noch blondere Haare als Caesoninus hatte und darüber war der ganz und gar nicht erfreut, wie man an seinem Fluchen erkannte. Jetzt hatte Caesoninus auch die Zeit sich den Zettel einmal näher anzusehen, den ihm vorher eine junge Frau unten beim Circus Maximus zugesteckt hatte. Es war darauf ein deutlicher Lippenstiftabdruck zu sehen und daneben stand eine Adresse. Caesoninus fing unhaltbar zu grinsen an, während er den Rest seines Weines hinunterstürzte und dann wieder begann loszulaufen und wieder lachend die Zuseher links und rechts zu schlagen, auf das sie fruchtbar werden mochten!


    Hatte er doch tatsächlich ein höchst amouröses Angebot von einer Passantin erhalten! Wenn das hinterher die gleiche Dame wäre, wie die, die ihm den Zettel zugesteckt hatte, dann würde er natürlich annehmen. Dann konnte die Gute sehen wie standhaft ein Wolf des Faunus im Bett war! Lachend schlug er die Männer und Frauen rund um sich, während er langsam auf den Vestatempel zusteuerte, dem Beginn des Forum Romanum. War das dort hinten nicht grade Consular Purgitius Macer gewesen? Schade, dass er so weit hinten in der Menge stand, Caesoninus hätte es eine diebische Freude beschert auch seinem alten Lehrmeister einen fruchtbarkeitsspendenden Schlag zu versetzen!
    So musste er leider auf diesen Scherz verzichten und hurtig lenkte er seine Schritte in Richtung Forum. Das Ende war in Sicht! Seine brennenden Lungen würden ihm das auf jeden Fall danken.

    Die Via Triumphalis konnte sich von ihrer Länge her in der Tat mit der Straße beim Circus Maximus messen. Doch dafür war sie eine sehr große und breite Straße, gesäumt mit wunderschönen Zypressen und Kiefern, die einen willkommenen Schatten spendeten. Die Schweißperlen bedeckten schon Caesoninus‘ ganzen Körper und auch das Atmen fiel ihm zusehends schwerer. Das stechen in seiner Brust war ärger denn je. Was war er bis jetzt gelaufen? Eineinhalb Meilen vielleicht? Und dabei jetzt schon aus der Puste? Doch zu seiner persönlichen Ehrenrettung schob er diese Schwäche kurzerhand auf seinen Sturz vorher bei der Cacustreppe. So also lachte und lief er schlagend und segnend weiter, wenn auch sein Lachen schon wesentlich heißerer klang. Direkt vor ihm sollte schon bald das Kolosseum auftauchen, doch noch war nichts von diesem gewaltigen Rund zu sehen, da Gebäude und Bäume es noch verdeckten. Wie froh wäre er erst, wenn er dort wäre, denn dann hieß das, dass er den Lauf so gut wie hinter sich hatte!


    Hier auf der Via Triumphalis standen nach seinem Gefühl etwa weniger Leute wie zuvor beim Circus Maximus. Das war Caesoninus nur recht, da er so mehr Platz zum Laufen hatte und auch besser mit seinem Riemen ausholen konnte. Natürlich versuchten auch hier ein paar der Zuseher ihr Glück und sprangen ihm in den Weg. Der Lohn dafür war ein saftiger Streich mit seiner Rute. Ganz verzückt würden wohl einige von den Getroffenen dann gleich nachhause laufen, um ihre neue Fruchtbarkeit in der Praxis zu testen, zumindest stellte sich das Caesoninus lachend vor, als er eine ganz besonders dicke und hässliche junge Frau schlug, die daraufhin strahlend einem nicht minder hässlichen und fetten Ochsen von Mann um den Hals fiel, der vermutlich mit ihr verheiratet war. Das würde bestimmt hübsche Kinder geben! Mindestens!


    Täuschte er sich, oder ging die Via Triumphalis etwas bergauf? Doch so gut er konnte biss er die Zähne zusammen. Nicht mehr weit und er hätte das Forum Romanum erreicht! Nur noch ein kurzes Stück!

    Von der Cacustreppe aus lief Caesoninus die bergab verlaufende Straßenkurve um die Ausläufer des Palatins herum und gelangte dann zum langen Pflasterweg entlang des Circus Maximus. Plötzlich fand er sich in dessen dunklem Schatten wieder und die ersten Male an dieser Stelle schlug Caesoninus mehr oder weniger blind die Leute am Wegesrand, bis sich seine Augen an das hier herrschende Halbdunkel gewöhnt hatten. Da die Straße so gerade war und auch der Circus rechter Hand eine immergleiche Fassade aufzuweisen hatte die ganze Etappe über, erschien ihm dieses Teilstück als besonders lange und weit. Caesoninus‘ Brustkorb schmerzte etwas noch vom Sturz und sich ankündigendem Seitenstechen, doch ignorierte er es weiterhin und lachte aus vollem Halse und schlug die Schaulustigen, auf dass es bald eine Geburtenflut an Kindern hier in Rom geben mochte. Trotz, dass er ein wenig aufgehalten worden war, so lag er noch halbwegs gut im Rennen. Vor ihm liefen Luperci, genauso auch wie hinter ihm. In gewissem Sinne war das ganze hier ja auch irgendwo eine Art Wettrennen zwischen ihnen, wenn es auch keinen expliziten Preis für den schnellsten gab.


    Eine besonders hübsche Frau sprang Caesoninus in den Weg und hielt ihm einen Zettel entgegen. Caesoninus schlug sie mit seinem Riemen und schnappte sich den Papyrusfetzen. Er behielt ihn in der Faust, denn jetzt war keine Zeit seinen Inhalt zu prüfen. Doch blickte er sich im Lauf noch einmal nach der Schönheit um, die ihn mit klimpernden Augenlidern lasziv nachwinkte.


    Doch bei seinem Blick zurück bemerkte er auch zwei der anderen Luperci die drauf und dran waren ihn überholen zu wollen. Nur über seine Leiche! So konzentrierte er seine Gedanken wieder auf den Weg vor sich und lief weiter mit seiner blutigen Rute. Die Frauen und Männer am Wegesrand mochten immerhin einen Segen von ihm haben! Also fröhlich weitergeschlagen und weiter dann! Endlich erreichte er das Ende dieser elendst langen Straße und bog in die Via Triumphalis ein…einer genauso elendst langen Straße, wenn nicht sogar noch länger als die grade bewältigte.

    Gemeinsam mit seinen Kollegen spurtete Caesoninus unter lautem Gelächter vom Lupercal weg auf die Cacustreppe zu, die den Beginn ihres insgesamt zwei Meilen langen Laufs darstellte. Hier wie schon rund um das Lupercal drängten sich die Menschenmassen dicht an dicht, denn jeder wollte einen segnenden Hieb erwischen. Rom zeigte sich heute von seiner besten Seite. Überall waren die Männer und Frauen gute gelaunt und einige besonders hibbelig und voller Elan in dem Bestreben einen Schlag aufs rechte Teil von sich zu erhaschen. Das bekam Caesoninus schon gleich jetzt ganz am Anfang zu spüren. Er lief lachend die ersten Stufen hinunter und schwang seine Rute feste nach links und rechts, dass es nur so klatschte. Ein Mann und eine Frau nach dem/der anderen sollte daraufhin um einiges fruchtbarer nachhause gehen dank ihn. Es war gar nicht so leicht zu laufen, zu lachen, zu schlagen und dabei nicht auch noch das Gleichgewicht zu verlieren und die große lange Treppe hinunterzustürzen auf der er sich befand. Doch einmal geriet Caesoninus doch kurz ins straucheln, was ihm sein Gleichgewichtssinn einbüßen ließ und er ins Stolpern kam. Doch glücklicherweise konnte er sich vor einem Sturz bewahren, indem er sich an seinem Vordermann Scato festkrallte, was zur Folge hatte, dass er Eireann und Tiberios mit seinem Schlag verfehlte. Caesoninus hörte ihn den beiden noch etwas hinterherrufen, doch achtete er nicht weiter darauf. Immerhin galt es Segen auszuteilen und laut zu lachen!


    Doch sein kleines Missgeschick musste einem Tunichtgut eine boshafte Idee beschert haben, denn am unteren Absatz der Cacustreppe spürte er plötzlich ganz deutlich, wie jemand ihm da urplötzlich ein Bein stellte! Caesoninus konnte nicht mehr gegensteuern, sondern fiel mit voller Wucht der Länge nach hin und rollte stürzend die letzten paar Meter die Treppe hinunter. Unten angekommen prustete er und wuchtete sich wieder hoch und blickte zurück zur Treppe. Dort stand der Kerl ja, der ihn zu Fall gebracht hatte! „Na warte!“ knurrte Caesoninus und rappelte sich wieder hoch. Dann sprintete er (unter leichten Schmerzen) die Stufen wieder hoch zu seinem Peiniger und ehe dieser reagieren konnte, hatte er ihm schon seine Rute quer übers Gesicht gezogen, gefolgt von einem saftigen Hieb mit seiner Faust. Der Beinsteller fiel jetzt seinerseits hin und Caesoninus schlug ihn nochmal zweimal ordentlich. „Das wird dich in Zukunft lehren jemanden ein Bein zu stellen!“ Dann nochmal einen „segnenden“ Schlag mit der Rute und schon drehte er sich um und lief lachend die Treppe wieder hinunter, dabei links und rechts die Leute segnend, während sich der Beinsteller keuchend und ächzend wieder langsam aufsetzte und sich seine blauen und blutigen Wunden im Gesicht betastete.


    Auch Caesoninus hatte ein paar Schrammen von seinem Sturz quer das untere Ende der Cacustreppe hinunter davongetragen, doch bemühte er sich so gut es ging sie zu ignorieren bzw. zu überspielen. Heute war wichtigeres an der Reihe, als seine kleinen Wehwehchen!

    Hast du die Verwandtschaftsfrage nicht mit Valerius Flaccus als deinem simOff-Verwalter per PN abgesprochen?
    Falls nicht tu das am besten, er wird von allen am besten wissen, was im valerischen Stammbaum geht und was nicht und wenn das Ergebnis fest steht kann dann einer von euch beiden das Ergebnis hier reinposten, oder per PN der SL mitteilen.


    Ansonsten kannst du jetzt schon loslegen mit deinem Spiel, Verwandtschaftsfrage und Charackterbogen kann man auch nebenbei machen, also viel Spaß! :):dafuer:

    Die Tür sprang auf und die sechs Männer in den weinroten Tuniken marschierten, gleich wie Liktoren (nur mit freien Händen), je zu dritt hintereinander links und rechts ins Innere der Taverne. Sie bildeten eine Gasse, in der dann Caesoninus erschien und durch sie hindurch schritt, gefolgt von Livia etwas hinter sich. Natürlich war das alles nur Effekthascherei, doch der Wirt sollte alleine schon durch Caesoninus‘ Auftritt größtmöglich eingeschüchtert werden, damit er sah, an wessen Eigentum er sich vergriffen hatte. Und sollte es im schlimmsten Fall zu einer Schlägerei kommen, so waren zwölf zusätzliche Fäuste bestimmt gut für die iulische Sache.
    So also sah das innere des „Blinden Esels“ aus, wo dieser furische Sklave Eireann her- und in Schwierigkeiten gebracht hatte. Alles hier war rustikal und bodenständig, Caesoninus hatte auf jeden Fall schon schlimmere Tavernen gesehen auf seinen zahlreichen Ausflügen zu den leichten Mädchen und seinen Freundinnen in der Subura. „Wer von euch ist hier der Wirt, der Vigintivir Gaius Iulius Caesoninus wünscht ihn zu sprechen!“ polterte er in den Raum mit einem kleinen Anflug von caesarischer Sprechweise. Er hatte schon eine Vermutung wer der Wirt war, doch der Wurm sollte sich ruhig selbst melden, wenn er sich denn traute.

    Kopfschüttelnd blickte ihr Caesoninus nach, dann, als er alleine im Raum war rieb er sich mit Daumen und Zeigefinger die Augen. Er fühlte sich so müde. Wieder nichts als -für eine Sklavin- unangemessene Worte, was da von Livia zurückgekommen war. Unaufgeforderte freche Antworten und Anmerkungen. Schön, dass Casca sie nie geschlagen hatte, das Ergebnis dieser „wundervollen“ Erziehung hatte er gerade eben hier vor sich sitzen gehabt.


    Zu ihrem Wohle hoffte Caesoninus für sie, dass der Maiordomus sie morgen wieder gerade rücken würde, denn falls am Ende alles nichts fruchten sollte, würde er sie eben wieder weiterverkaufen. Ihm war seine Zeit zu schade, als dass er sie an aufmüpfige und unerzogene Sklavinnen verschwendete. Doch genug von solch tristen Gedanken, er hörte sehr genau wie sein Bett nach ihm rief und wer konnte sich diesem Ruf schon entziehen?

    Heute wurde ihm von Octavia Floras Leibsklaven, Hephitios, geöffnet. Caesoninus mochte den Jungen (immerhin hatten sie schon einiges erlebt) und dass er im Haus anwesend war war ein gutes Zeichen, denn dann musste seine Herrin ja auch da sein. „Salve, Hephitios. Ich habe ein kleines Geschenk für deine Domina, ist sie zufällig zuhause?


    Zur Bekräftigung seiner Worte hielt er seine Holzschachtel hoch und wartete auf eine Antwort.