Wieder einmal hatte Titus das große Los gezogen an einem wichtigen Tag für den eingehenden Briefverkehr zuständig zu sein. Und so hatte er an diesem Tag zwischen all den weniger und pseudo-wichtigen Schreiben erneut ein Schreiben aus Rom auf dem Tisch.
Wieder hatte er, bevor er sich auf den Weg zu den Adressaten machte, das Siegel gebrochen und das Schreiben überflogen, um sicher zu gehen, dass es nicht einfach nur eine kaiserliche Bestellung für germanisches Bier war. Man wusste ja nie, was die da unten in Rom trieben.
Auch wenn der Name des Legatus Iuridicus als erster Adressat angegeben war und dieser ja auch der offizielle Vertreter des Statthalters war, machte sich Titus mit dem Schreiben, dessen Inhalt er natürlich kannte, auf den Weg zum Officium des Procurators, da ihm einer seiner Kollegen gesagt hatte, dass er den Legaten dort zuletzt gesehen hatte.
Er klopfte kräftig an die Tür und ging, nach einigen kurzen Augenblicken des Wartens, in das Officium und sprach in den Raum hinein, ohne zu wissen ob jemand da war oder nicht: "Salve. Ein Schreiben von der kaiserlichen Kanzlei."