Es waren einige Tage ins Land gezogen, seit Titus in Mogontiacum angekommen war und die Herrschaft über das kleine prudentische Heim übernommen hatte. Er hatte sich die ersten Tage über ein wenig unwohl gefühlt, was vor allem daran lag, dass er im Grunde genommen allein im Haus war. Die wenigen Sklaven und der Hausverwalter, die mit ihm zusammen im Haus lebten, waren den ganzen Tag über beschäftigt und er bekam wenig von ihrer Anwesenheit mit.
Nachdem er am ersten Tag auf dem Landgut der Duccii gewesen und sich dort die Unterstützung des Ducius Marsus gesichert hatte, war Titus mit dem wenigen Geld, dass ihm noch von seiner Abreise geblieben war, auf den Markt gegangen und hatte einige Dinge gekauft, die ihm fehlten. Die Konsequenz daraus war, dass er selbst nun fast kein Geld mehr hatte und sich ziemlich glücklich schätzen musste, dass der Hausverwalter ein fähiger Mann war, der mit dem Geld, dass ihm zum Unterhalt des Hauses zur Verfügung stand, äusserst effektiv arbeitete und so auch der Füllstand der Speisekammer durchaus akzeptabel war.
Die Tage, die auf seine Ankunft folgten, nutzte er dazu, sich mit dem Haus vertraut zu machen. Es war zwar nicht sonderlich groß, aber seine Verwandten, die vor ihm hier gelebt hatten, hatten sich viel Mühe gegeben, dass es trotzdem ein wunderbares Heim war. Mehrere Tage verbrachte er allein damit, dass er sich mit der kleinen Bibliothek des Hauses beschäftigte. Sie bot zwar nur einen winzigen Bruchteil dessen, was die große Bibliothek des Prudentius Commodus auf dem Landgut im Norden zu bieten hatte, aber dennoch fand er hier Dinge, die er dort nicht gefunden hatte. Er merkte schnell, dass dies hier nicht nur die Bibliothek eines alten Senators war, sondern dass hier auch die jungen Frauen, die hier gelebt hatten, ihre Spuren hinterlassen hatten.
Während Commodus' Bibliothek vor allem historische, politische und juristische Schriften umfasste, fand Titus hier eine große Zahl poetischer und dramatischer Werke. Für den jungen Mann war es ein Blick auf eine neue Welt.