Beiträge von Tiberius Valerius Flaccus

    Spontane Idee:
    Wäe es möglich zu den Schriftarten, die wir nutzen und die ja entschieden modern sind noch die hinzufügen, die zur damaligen Zeit auch benutzt wurden. Ich fänds nämlich durchaus atmosphärisch, wenn ich für meine Briefe etwa die ältere römische Kursive verwenden könnte oder wenn auf offiziellen Verlautbarungen die Capitalis monumentalis genutzt werden könnte. :D


    Tib Valerius Flaccus Haruspici Primo Sex Aurelius Lupus s.d.


    Gerne erinnere ich mich an die für dich hoffentlich hilfreichen und für mich jedenfalls nützlichen Stunden zurück, in denen wir über die Reform der Lex Mercatus beraten haben, deren letztliche Verabschiedung mit großer Mehrheit dir die Historie sicher als Erfolg in das Buch deines Schaffens für das Gemeinwesen schreiben wird.


    Solltest du nun auf diesen Erfolg aufbauen wollen und deine Aufmerksamkeit auf die Erlangung der Prätur gerichtet haben, könnten die folgenden Gedanken, die mir bei meinen weiteren Betrachtungen des Rechts in den Sinn kamen. Es geht hierbei um die Sache, die das Recht des römischen Gemeinwesens so groß und bewundernswert gemacht. Die Barbaren beneiden uns darum, unsere Freunde schätzen unsere Gesetze und wissen dabei, dass sie sich auf die Gerechtigkeit und Sicherheit des römischen Rechtes verlassen können. Die Gerechtigkeit und Sicherheit zu verstärken und zu verbessern ist sicherlich die Aufgabe eines jeden, der in diesem Rechte wirkt und am meisten die Aufgabe derer, die zu Aufsehern über das Recht bestimmt sind. Dies sind außer dem Erhabenen die Prätoren.


    Von alters her bestimmen die Prätoren in ihren Edikten, welche Klagearten, welche actiones sie zulassen und stellen hierfür einen für ihre Amtszeit verbindlichen Katalog zusammen. Es ist wie man weiß Brauch und Sitte, dass ein Prätors die Hinzufügungen seines Vorgängers im Katalog belässt, also den Cives keine Klagearten nimmt, in deren Genuss sie bereits gekommen sind. Trotzdem kann man bei Antritt eines Magistraten immer eine gewisse Anspannung in den betroffenen Bürgern feststellen. Ich könnte mir daher gut vorstellen, dass demjenigen, der sich dieser Unsicherheit annimmt und wenigstens die grundsätzlichsten in actiones in einem edictum perpetuum festschreibt und seine Verabschiedung durchsetzt, erhebliche Dankbarkeit entgegengebracht werden wird, denn der Bürger schätzt ein Höchstmaß an Rechtssicherheit.


    Wie siehst du diese Problematik?


    Vale bene
    Tib Valerius Flaccus



    Sim-Off:

    In unsere SIM-Zeit hier fällt einerseits die Errichtung des historischen "edictum perpetuum" (130 n.Chr.) und andererseits gibt es für unsere SIM hier anscheinend noch gar keine Liste der Klagearten im Sinne eines Prozessrechts. Hier wäre also Potential :D

    Neugierig von der Rede auf dem Forum war Tiberius der Einladung des Kandidaten gefolgt und bis hierher schien die Cena des Annaeus ein voller Erfolg zu sein. Viele, die in Rom Rang und Namen hatten schienen sich hier herum zu treiben. Diverse Iulier und auch die Flaviern verheiratete Aurelia. Bei ihrem Verwandten Lupus hatte Tiberius ja sein Tirocinium gemacht.


    Auch die Auswahl der Gladiatoren konnte man durchaus als exzellent betrachten. Besonders auf die Eques gleich zu Beginn war er gespannt. Als Wagenrennenthusiast war alles was mit Pferden zu tun hatte für Tiberius ein Augenschmaus. Man sagte, dass die Skythen und Araber mit die vortrefflichsten Reiter der bekannten Welt waren. Den Römern ging diese Fähigkeit ja traditionell ab. Reiten hatte auch etwas wildes und urtümliches, was mit dem manchmal überkultivierten Leben in der Urbs etwas in Konflikt zu stehen schien. Kulturell gesehen.


    Aber auch die Fußkämpfer, die der Kandidat heran geschafft hatte, ließen auf hervorragende Unterhaltung schließen. Tiberius hatte den Vorteil, dass er von den Feinehiten bewaffneten Kampf so gut wie nichts verstand und sich so ganz dem Spektakel und dem Effekt hingeben konnte.


    Vielleicht würde er später ja auch mal die Gelegenheit erhalten, mit dem Kandidaten selbst zu sprechen. Dann würde Tiberius ihm auf den Zahn fühlen. Vielleicht steckte ja tatsächlich so viel Potential in dem Mann, wie die Spiele hier vermuten ließen. Möglichrweise konnte der Annaeus ja Tiberius' Verbindungen zu den Aureliern oder seine juristischen Kenntnisse gebrauchen.

    Fragen zur Cena libera:


    Wie genau kann man sich den Rahmen dieser Veranstaltung vorstellen? Also wie groß ist die Räumlichkeit, wie viele Leute sind so anwesend?


    Und: Spielt die SimOn nach deiner Wahlkampfrede?


    Hätte nämlich durchaus Interesse. :D

    Tiberius hatte sich von seinen Studien erhoben um sich mal wieder die Beine zu vertreten und stieß dabei auf die Wahlkampfrede des Florus Minor. Gut. Dessen Vater war ja bekannt und es war nur natürlich, dass der Minor sich auf dessen Spuren bewegen würde.


    Der Inhalt überraschte Tiberius allerdings ein bisschen. Warum sprach der Mann auf der Rostra ausgerechnet über die Scheiße auf den Straßen? Gut, das war sein Wunschressort vielleicht, aber als politischer Ästhet war Tiberius ein bisschen irritiert.


    Trotzdem war es eigentlich eine gute Idee mehr auf die Sauberkeit der Stadt zu verwenden. Kein glamureuses Thema. Nichtsdestoweniger aber ein wichtiges.


    Höflich klatschte Tiberius Beifall. :app:


    Für die Stimmen der vernünftigen Bürgerschaft war dieses "endlich wird sich mal einer drum kümmern" sicher eine gute Strategie. Wenn das seine Strategie war. Tiberius würde ihn weiter im Auge behalten. Vielleicht doch der kommende Mann im Senat. Vielleicht würde Tiberius mal das Gespräch mit ihm suchen.


    Und der Mann hatte Essen mitgebracht. Das war natürlich immer sympatisch.

    Nach dem Tirocinium hatte Tiberius eine ganze Weile damit verbracht mit alten Freunden zu korrespondieren und Entwürfe zu diversen rechtlichen Abhandlungen zu verfassen, die er gelegentlich zu publizieren gedachte.
    Aber nun war es an der Zeit, endlich an die Arbeit zu gehen und das bedeutete, seinen Beruff aufzunehmen. Der Schritt war ganz simpel. Tiberius hatte sich eine diskrete Mamorplatte besorgt, auf dem er verkündete was er zu tun gedachte. Vielleicht nicht ganz die feine patrizische Art. Aber er war ja auch keiner von denen und musste sich so behelfen.



    TIBERIUS VALERIUS FLACCUS


    - ADVOCATUS -


    Tiberius hatte die ganze Zeit aufmerksam zugehört und gelernt. er glaubte erkannt zu haben, dass der Imperator sine stellung nutzte um auf erstaunlich subtile Weise die Agenda des abens zu lenken. Eine Kunst, die für den Kaiser sicher eine nützliche Fähigkeit darstellte.


    Als nun der Kaiser ihn aber plötzlich selbst ansprach, versagten ihm die Nerven kurzzeitig und ein Klos im Hals gepaart mit der Überraschung ließ seine Sprechfähigkeit plötzlich versagen. Und dann hatte der Nomenclator auch schon wieder die Kontrolle übernommen, wie es seine Aufgabe war. Der Imperator wandte sich sodann auch wieder den wichtigen Dingen zu und Tiberius war froh aus dem Fokus der Aufmerksamkeit entrückt worden zu sein. Gleichwohl war er natürlich wütend auf sich, dass seine Nerven ihm diese Möglichkeit versaut hatten. Aber naja.


    So nickte er auf die Aussage des Kaisers, die eher ei Lob des Aurelius war, ernsthaft.


    "Jawohl, mein Kaiser.", was den Imperator augenscheinlich auch zufrieden stellte.


    Und Tiberius verfolgte weiterhin das Gespräch.

    Tiberius grüßte den Duccier freundlich:


    "Valerius Flaccus. Wir haben uns neulich beim Trainigsrennen kennen gelernt."


    Zum Gesprächsthema sprechend meinte er:


    "Dieser Meinung bin ich auch. In der Tat erscheint mir der Ehrgeiz, den jeder haben muss, der nicht von Fortuna mit einer Geburt in den Patrizierstand gesegnet wurde und der einen seinen Platz vergessen lässt eine zutiefst römische Eigenschaft zu sein, meint ihr nicht?"


    Tiberius hatte es hier mit plebejischen Politikern zu tun. Ihre Anwesenheit im Senat und den anderen Beratungen des Staates war keine Selbstverständlichkeit. Das galt für den germanisch stämmigen Duccius im Besonderen. Es verlangte Ehrgeiz und Kampfgeist in die erlauchten Ränge aufzusteigen. Trotzdem war Tiberius gespannt, wie die Einstellung der Herren gegenüber ihm sich zu diesem Thema darstellen würde. Stand er hier einem paar Traditionalisten oder Popularen gegenüber? Gerade erfolgreiche plebejische Politiker neigten ja gelegentlich zu übermäßig konservativen Einstellungen um ihre Herkunft zu kaschieren. Was tatsächliche Adlige dann hiervon denken mochten, wusste Tiberius nicht zu sagen.

    Die Ernennung der neuen Magistrate konnte sich Tiberius natürlich auch nicht entgehen lassen. Wie er es erwartet hatte, hatte es Duccius ins Decemvirat geschafft.


    Auch dass ein weiterer Claudier in den Cursus einstieg war keine Überraschung. Der würde auf seine Liste der interessanten Personen kommen. Schicksal ist in diesem Staat, der Weg der Claudier in das Konsulat. So oder so ähnlich ging doch der alte Vers.


    Was die anderen anging? Mal sehen.

    "Vorbildlich", "gewissenhaft". Tiberius war schon ein bisschen gerührt, als er den Papyrus entgegennahm. Und ihm war auch nicht entgangen, dass der Ädil das Diploma persönlich geschrieben hatte. Tiberius empfand dies als besondere Würdigung.


    Dieses Diploma konnte ihm dabei helfen einige Türen zu öffnen und war daher über die Maßen wertvoll für Tiberius. Die Familie war sicherlich stolz.


    "Ich danke dir von Herzen, Ädil. Dies wird mir noch gute Dienste leisten, da bin ich mir sicher."


    Er wollte die gewisse Feierlichkeit des Augenblicks nicht stören. Also schwieg er respektvoll. War er nun entlassen oder gab es da noch etwas?

    Wahrscheinlich hatte der Ädil Recht. Es war nach dem Tirocinium Zeit für Tiberius etwas eigenes auf die Beine zu stellen.


    "Ich wäre dir sehr dankbar für das Diploma. Genauso wie ich dankbar dafür bin, was du für mich möglich gemacht hast. Und ich werde das Gelernte zum Besten meiner Möglichkeiten nutzen.Ansonsten stehe ich dir wenn es mir möglich ist, immer gern zur Verfügung, Ädil"


    Er war sich tatsächlich aber noch nicht sicher, wie genau er das gelernte nutzen würde. Bis er sinnvoll eine politische Karriere beginnen konnte würde es noch eine ganze Weile dauern und ein harter Weg werden. Falls er sich überhaupt in diese Richtung bewegen würde. Aber die gemachten Bekanntschaften waren hier natürlich von unschätzbarem Wert. die würde er pflegen müssen.


    Außerdem würde er zuerst etwas Geld verdienen. Ihm ging die Kohle zwar nicht aus, aber reich waren die Valerii auch nicht. Das hatte man davon, wenn man keiner dieser Patrizier war, deren Vermögen so enorm war, dass sie es kaum überblicken konnten. Andererseits war es ein wilkommene Herausforderung für Tiberius.

    Ach ja, die Zeit war schneller rum gegangen, als Valerius vermutet hatte.
    "Nun, Ädil ich kann mich wahrlich nicht beschweren, ganz im Gegenteil. Was ich sehen durfte hat meine Erwartungen weit übertroffen. Vor ein paar Monaten hätte ich mir im traum nicht eingebildet, an einem Gesetz mitzuarbeiten oder mit dem Kaiser bei einem Arbeitsessen zusammenzutreffen. Der Einblick in so viele Dinge war unschätzbar."


    Tiberius war tatsächlich mehr als beeindruckt gewesen. Auch und gerade von den politischen Spielchen, in die er Einblick erhalten hatte.


    "Was die Zeit danach angeht, habe ich noch keine konkreten Pläne. So wie ich mich aber kenne wird es im juristischen Bereich stattfinden. Vielleicht nehme ich mir das neue Gesetz mal für einen Kommentar vor, wer weiß. Aber wenn du zufällig irgendwelche Aufträge hast, wär ich dem auch nicht abgeneigt, ganz im Gegenteil."

    Etwas frustriert kam Tiberius von seiner fehlgeschlagenen Mission die Berichte der Curatoren beizutreiben wieder in das Officium des Ädils


    "Salve Ädile. Ich muss gestehen, dass ich bei dem Auftrag, den du mir erteilt, hast nicht erfolgreich war. Oder besser nicht erfolgreich sein konnte. Man hat mir nämlich nichtmal die Türen aufgemacht. Ich wüsste jetzt nicht, was ich anders hätte machen sollen."

    Nun. Es schien tatsächlich niemand zuhause zu sein.
    Und so hatte Valerius beschlossen erstmal bei der Villa Flavia weiter zu machen. Wo lag die nochmal... ach ja.
    Dann mal Abmarsch.

    Tiberius bekam den Mund quasi gar nicht mehr zu, seit sie den kaiserlichen Komplex betreten hatten. Beim Imperator zum Arbeitsessen. Wenn ihm das jemand vor ein paar Wochen noch erzählt, hätte er ihn schlicht ausgelacht. Hätte ihm irgendein Orakel das geweissagt, hätte er zuerst einen schalen Witz und dann auf dem Absatz kehrt gemacht.


    Aber nun war er hier und würde mit dem Kaiser selbst die Cena bestreiten. Sie fanden ihn in legerer Stimmung, aber Tiberius musste sich ersteinmal daran gewöhnen, dass da vor ihnen gerade keine Statue oder Münze war. Aber die legere Stimmung ergab durchaus Sinn, nachdem auch er den angemessen, aber auch ein wenig außer Atem Imperator begrüßt und sich sich niedergelassen hatten. Würde sich der Kaiser in Gegenwart vor anderen ständig wie ein distanziertes und übermäßig würdevolles Standbild verhalten, wäre ihm schlicht keine Kommunikation möglich.


    Trotz der vergleichsweise lockeren Stimmung würde Tiberius jedoch nicht vergessen, dass das da vor ihm der Herr der Welt war und er würde sich entsprechend verhalten. Beschieden und zurückgenommen.

    Vom Forum kommend, wo er die Lebensmittelverteilung des jüngeren Annaeus Florus gesehen hatte beschloss Tiberius in seiner Bibliothek, dass es an der Zeit war, das politische Feld der Res Publica so wie er es wahrnahm für sich im Geheimen genauer zu dokumentieren.



    Interessante Senatoren:
    Herius Claudius Menecrates Amtierender Consul
    Unumstrittener Kopf der Claudischen Fraktion


    Manius Flavius Gracchus Consularis
    Der große alte Mann der flavischen Fraktion


    Gaius Octavius Victor Praetorius
    Entdeckt vielleicht doch noch mal seinen Ehrgeiz. Wie man hört, einer der reichsten Nichtpatrizier in Rom. Die Kohle für einen Konsulatswahlkapf hätte er auf jeden Fall.


    Sextus Aurelius Lupus Amtierender Aedil
    Für den Chef führt eigentlich kein Weg am Konsulat vorbei


    Marcus Iulius Dives Aedilicius
    Mal sehen


    Caius Flavius Scato Aedilicius
    Für den gilt dasselbe wie für den Lupus
    Wie hart ihn die Aktion bei seinen ädilischen Spielen getroffen hat, muss man abwarten. Ist ein aber ein Flavier. wenn sich jemand von sowas erholen kann, dann einer von denen.


    In absehbarer Zeit könnten dazu stoßen:


    Lucius Annaeus Florus Minor (Große Fußstapfen zu füllen)
    Duccius Callistus (Herkunft könne immer noch ein Problem sein)
    Manius Flavius Gracchus Minor (Fast noch größere Fußstapfen)
    Diverse Claudier (!)



    Beziehungen:
    Beziehung zwischen Aurelius und Claudius spannungsgeladen.
    (Ausruf des Orator Publicus neulich); Lupus kann den Konsul nicht ausstehen. Fraglich, ob sich das für die restlichen Claudier so fortsetzt.
    Wenn man nach dem Orator geht, will der Consul den Duccius nicht mal in der Nähe des Senats wissen. Das prädestiniert ihn für die aurelische Fraktion.
    Die Flavier sind mit beiden durch Heirat verbunden; Aurelius sieht sie als Freunde an. Dem Treffen nach neulich zu urteilen nicht unbegründet aber mal sehen. Fraglich letztlich, wer ihnen am meisten nutzt. Aufstieg von Scato und Gracchus Minor etc.
    Plebejische Senatoren elementar, vor allem im Notfall. Iulius Dives, Duccius Callistus (?) (Kameraden der Factio. Ich könnte im Zweifelsfall durchaus nützlich sein.)


    Tiberius wurde so langsam einiges klarer und er würde das hier über die Zeit vervollständigen. Vorerst aber würde er die Tafeln aber gut wegsperren.

    Auf seinem Weg über das Forum sah Tiberius einmal mehr eine Lebensmittelverteilung.
    Für diese gab es normalerweise zwei Erklärungen. Genuinen Altruismus einerseits. Ein reicher Mann konnte den Anblick der hungernden nicht mehr ertragen und hatte beschlossen seinen kleinen Beitrag gegen den Hunger zu leisten Oder andererseits politische Ambitionen. Die Liebe des Volkes ging durch den Magen, das wusste man schon seit der Republik und das hatte sich auch nach deren Ableben nicht geändert.
    Vielleicht spielten gelegentlich auch beide Motive zusammen. Wer war den der Wohltäter in diesem Falle? Lucius Annaeus Florus Minor. Aha. Anscheiend der Sohn des großen Senators, der eine Statue im Ulpianum für sich in Anspruch nehmen konnte. Und der Filius wollte seinem alten Herrn nun nacheifern. Höchst interessant.


    Tiberius hatte natürlich nicht vor sich etwas von dem Brot zu nehmen, so weit war es noch lange nicht, sondern er beschloss diesen neuen Spieler auf der Bühne der Politik von nun an genauer im Auge zu behalten. Es schien, dass im Moment eine ganze junger Adeliger sich anschickte aus dem Schatten ihrer alten Herren heraus zu treten. Gracchus Flavius Minor, Duccius Callistus und nun Annaeus Minor. Diese Leute würden die Politik in den nächsten Jahren immer stärker prägen.


    Grübelnd machte sich Tiberius auf den Weg nach Hause.

    Auch beim Curator Aquarum hatte Tiberius ja im Wege der postalischen Anfrage keine Antwort erhalten - wahrscheinlich war seine Nachrichte einfach dazwischen gerutscht - und so wurde er auch bei den Flaviern persönlich vorstellig und klopfte an die Porta der großen Villa einer der wichtigsten Familien des Reiches.