Beiträge von Tiberius Valerius Flaccus

    Tja, seine Pläne im Hinblick auf Rom.


    "Nun. Ich würde, wie ich dir ja ausch schon geschrieben hatte, die Arbeit, die ich mit Lupus begonnen hatte, fortsetzen. Es gibt noch viel zu tun. Selbst die Lex Mercatus, an der Lupus so hart gearbeitet hat, ist letztlich ein Kompromiss, so wie ihn die politische Arena hervor zu bringen pflegt.

    Ich bin Jurist und kann, denke ich für Rom auf diesem Feld am nützlichsten sein. Meine Ambitionen werden durch meine bescheidenere Herkunft erschwert, andererseits ist ein gesunder Ehrgeiz ja durchaus eine römische Tugend. Und wenn mich dieser Ehrgeiz also dereinst auf die Ämterlaufbahn führen sollte, könnte ich dort dem Staat sicher von großem Nutzen sein. Aber das ist sicher ein weiter und steiler Weg, der auch zu anderen Enden führen mag. In jedem Fall wäre auf einem solchen Weg deine Patronage äußerst wertvoll.


    Umgekehrt könnte ich dir und den Flaviern schon jetzt von einigem Nutzen sein, solltest du meinem Ansinnen, dein Klient zu werden, positiv gegenüber stehen. Ich denke, ich habe mir einiges Ansehen in der Stadt erarbeitet, einen schönen Landbesitz buchstäblich erredet und die Gens der Valerier hatte zuletzt die Ehre, eine vestalische Jungfrau zu stellen.

    Entsprechend war ich zuversichtlich, dass du in einem solchen Arrangement auch einen... gewissen Wert erkennen würdest."


    Das Ableben des Aureliers war für Tiberius nicht besonders günstig, aber so spielte das Schicksal. Aber die Zukunft lag vor ihnen und so war sich Tiberius sicher, dass der Flavier die Vorteile einer solchen Abmachung sehen würde. Natürlich hatte Tiberius die Bemerkung über Emporkömmlinge sehr genau registriert, aber Tiberius war nicht an irgendwelchen sozialen Paradigmenwechseln interessiert, sondern machte sich Gedanken darüber, welche Vorteile Flavius und er sich gegenseitig verschaffen konnten. Darauf kam es an.

    Tiberius grinste. "Lass dich überraschen."


    - - - - - - - - - - - - - - - - - -

    Einige Zeit später


    Seit dem ersprießlichen Gespräch mit Quintilius Clemens war einige Zeit ins Land gegangen und es stand die nächste reguläre Sitzung der Mitglieder der Factio Veneta an. Es war zu diesen Gelegenheiten, da die Gesellschaft der Blauen zu ihrer Hochform auflief und Tiberius freute sich jedes mal ganz besonders.

    Das Wort Sitzung war in der Tat ein ausdruck, der nicht besonders geeignet war, den Abend in seiner Gänze zu erfassen und die eigentlliche Tagesordnung erfasste meistens nur einen Teil von einigen. Außer, wenn besonders kontroverse Dinge diskutiert werden mussten. Oder solche, die kontrovers gemacht wurden. Die notorischen Sitzungsschwätzer, die sich einfach gern reden hörten, musste man schon möglichst früh adäquat versorgen, um einen reibungslosen Ablauf des Geschäfts zu gewährleisten und sich nicht stundenlang langatmige Ausführungen zu petitessen geben zu müssen. Auch eine Kunst.

    Meistens jedoch entwickelte sich ein rundherum angenehmer Abend.

    Küche und Weinkeller hatten wieder einmal alles mögliche aufgefahren, was an Vorhäppchen und Aperitifs so möglich war und so suchte Tiberius' Blick in dem versamelten Geschwader nach Saturninus und Clemens. Letzteren wollte er noch dem ersteren Vorstellen bevor es losging.


    Sim-Off:

    Les Bleus rassemblez-vous :D

    Tiberius ließ den Blick durch den Raum schweifen während die Stimmen gezählt wurden. Es würde eine enge Entscheidung und die Spannung stieg. Schließlich war man beim Händezählen durch.


    "Quiriten, Perigrine, Freunde. Wir haben ein Ergebnis. Ein knappes Ergebnis gleichwohl - auch jene Seite, für die es heute nicht reicht, braucht sich also nicht zu verstecken. Mit knapper Mehrheit votiert die Taberna Palindromos heute abend für die... Pro-Seite. Die Pro-Seite, geehrte Freunde, trägt heute den Sieg von der Rostra." :app:

    Das Ergebnis wurde schnell auf ein schönes Papyrus geschrieben und an exponierter Stelle aufgehängt, damit der Ruhm von Gewinnern wie Unterlegenen weiterleben mochte. Es war darauf noch viel Platz für die Resultate vieler weiterer Wettstreite


    TABERNA PALINDROMOS


    REDNERWETTSTREITE


    "Wenn das Imperium weiter wächst, wird es sich selbst aufzehren."

    PRO (Gewinner)

    Aulus Furius Saturninus et Galeo Seius Ravilla
    CONTRA

    Lucius Quintilius Clemens et Servius Annaeus Vindex

























    Sehr schön. Werbung kann ich, dachte sich Tiberius.


    "Hervorragend. Wein und Gesellschaft sind meistens sogar noch besser. Und um Papyruskram brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Es wird bald eine Versammlung geben hier in diesem Haus, wo wir allen möglichen Kram diskutieren werden und dich offiziell in unseren Reihen willkommen heißen. In dieser besten Factio der Stadt."


    Diese Treffen waren oft ganz unterhaltsam. Nach der Tagesordnung (die erste Runde) kam die "zweite Runde". Und für die, die noch konnten kam dann auch gelegentlich noch die dritte Runde.
    Tiberius streckte die Hand aus, damit der Quintilier einschlagen konnte.


    "Einstweilen freue ich mich darauf, dich an Bord zu haben, Lucius."

    Tiberius nahm Platz und ein Glas von dem angebotenen Wein. "Auf Sextus Aurelius Lupus in der Tat. Mögen seine Taten weiter leben. Rom mag sich an dem erfreuen, was er geleistet hat, denn es waren stattliche und vorbildliche Leistungen. Seine Freunde mögen sich zusätzlich noch an der schönen Erinnerung erfreuen und dankbar sein für das, was er für sie getan hat."
    Der Pontifex beließ es allerdings nicht dabei, in Trübsal zu verweilen, sondern hatte offenbar direkt auch einen praktischen Gedanken, den er mit Tiberius beratschlagen wollte. Das Ulpianum. In vielerlei Hinsicht eine der höchsten Auszeichnungen, die überhaupt erreichbar waren. Entsprechend kompliziert war es, in diese besonders ehrwürdige Halle einzuziehen.

    "Ich würde nichts lieber sehen, als dass Lupus dort seinen verdienten Platz einnehmen könnte." Tiberius versuchte sich das Gesetz zum Ulpianum in Erinnerung zu rufen. Das war keine Materie, mit der er sich jeden Tag auseinanderzusetzen hatte. "Wenn ich mich recht erinnere, müsste Lupus Name von einem gewissen eigens einberufenen Consilium für würdig befunden werden. Dieser Rat wird vom Kaiser selbst einberufen, was ihm natürlich die Möglichkeit gibt, eine gewisse Vorentscheidung herbei zu führen. Es wäre also sicher positiv, könnte man den Augustus in dieser Sache bereits vorher positiv stimmen. Letztlich liegt die Entscheidung über die Auslegung der Richtlinien zum Ulpianum einzig bei dem jeweils einrufenen Consilium. Der Text sagt uns nämlich, wie du ja sicher schon festgestellt hast, nicht besonders viel, er ist vielmehr extra so ausgestaltet, dass maximaler Spielraum für die jeweiligen Consilia entsteht." Tiberius nahm noch einen Schluck von dem exzellenten Wein, bevor er fortfuhr: "Ein Triumph ist ihm ja nun leider verwehrt geblieben. Dass er auf der anderen Seite einen Clipeus erringen konnte - und noch dazu bei der Verteidigung des Staates gegen Vescularius - allerdings ist ein gewichtiger Umstand. Allerdings haben sich in diesem Krieg viele durch Tapferkeit hervor getan.

    Die Lex Mercatus nun ist eines der wichtigsten Gesetze, die wir haben und ein solch kontroverses Regelwerk zu reformieren ist juristisch wie politisch sicher eine Leistung für die ihm das römische Volk überaus dankbar sein kann." sagte er und erinnerte sich nicht ohne Stolz an seinen eigenen Beitrag in dieser Sache während des Tirociniums zurück. "Eine Reform, die die praktischen Nöte der Händler auf dem Forum in den Mittelpunkt stellt. Pragmatisch und Praktisch. Und deswegen könnten es einige Leute auch zu... unglamurös finden. Nicht glänzend genug. Ich sehe also vor Lupus' Einzug ins Ulpianum noch einige politische Arbeit. Um den Kaiser wohlwollend zu stimmen und um das Volk daran zu erinnern, was sie Lupus alles zu verdanken haben."

    Gemessenen Schrittes folgte Tiberius dem Bediensteten, der ihn an der Porta abgeholt hatte in das winderbare Peristyl der herrschaftlichen Villa. Wiedereinmal wünschte sich Tiberius, er hätte einen ähnlich ausgeprägten Geschmack, was Innendekoration anging.

    Er beschloss, daran bei Zeiten endlich etwas zu ändern. Der Casa Valeria würde eine ordentlich ästhetische Aufrüstung durchaus gut zu Gesicht stehen.


    Tiberius fand den Pontifex in die Betrachtung seines Rosenstockes vertieft. Er räusperte sich. "Pontifex. Ich danke dir, dass du mich empfängst."

    Dass der Flavier in einer derart angenehmen Umgebung empfing beschloss Tiberius als positives Zeichen zu werten.

    "Dass das den Anwesenden reicht, glaub ich aufs Wort." grinste Tiberius.


    Er gedachte das Thema nicht weiter zu verfolgen und statt dessen einen Gedanken anzusprechen, den er schon ein bisschen im Kopf hin und her geschoben hatte.

    "Ach ja. Nun man kann jedenfalls zwischen Weib Wein und Wagenrennen hier ein ganz ordentliches Leben führen. Apropos: Du hättest nicht zufällig Lust daran, bei unserem kleinen Verein hier einzusteigen?" Mit einer durch den Wein etwas ausladenderen Geste umfasste er den Raum und gleichsam das ganze Gebäude. "Angenehme Zeitgenossen sind hier sehr willkommen und wenn sie Priester der Glücksgöttin sind, schon sowieso, hehe. Annehmlichkeiten beinhalten... alles was du hier siehst. Guten Wein, angenehme Gesellschaft und den besten Rennstall Roms."


    Tiberius fand die Art des Quintiliers in der Tat sehr angenehm und glaubte, dass er absolut ein Gewinn für die altehrwürdige Factio Veneta darstellen konnte.

    Tiberius verengte wiederum leicht die Augen, während sein geschundenes Gehirn versuchte, die neue Lage zu erfassen. Er kam dann zu dem Schluss, dass Aulus' Vorhaben, sich in den Komfort seiner eigenen vier Wände zu begeben, wohl durchaus weise war.

    "Hach, war mal wieder schön, mein Freund. Habs vermisst. Wir müssen das dringend, ähm, wiederlohnen, wiederholen, ja."

    Er schätzte grob Aulus Zustand ab und war einerseits froh, dass er selbst nicht noch irgendwo hin gurken musste und andererseis, dass Aulus in seinem Zustand ordentliche Begleitung hatte. Für einen einigermaßen vollen Römer, waren die Straßen bei Nacht nicht die allerbeste Vergnügungsstätte. Tiberius stand auf und hielt sich an der Wand fest, bis der Schwindel etwas abgeklungen war.

    Tiberius stimmte dem vollkommen zu.


    "Auf Bacchus und die neuen Welten. Dass es an eurem Tempel gar zu ruhig zugeht, geht ja nun gar nicht an. Vielleicht sollte ich bei den Pontifices anregen, mal ein paar Routineüberprüfungen bei euch durchzuführen - Spaß."


    schloss er, um eventuellen Panikreaktionen seines Gegenübers zuvor zu kommen.


    "Aber den Leuten in dieser Stadt scheint es ja doch zu gut zu gehen, wenn niemand die Göttin anruft. Hoffen wir, dass sie ob dieser fehlenden Aufmerksamkeit und Verehrung nich launisch wird. Das könnte fatal sein.

    Oder vielleicht ist es einfach eine gute Göttin, die dafür sorgt, dass ihre hart geprüften Aeditui nicht zur zusätzlichen Publikumsverkehr an ihrem Tempel überarbeitet werden. Wer weiß."

    Heute rannten sich die Boten am Tor der Villa Flavia Felix beinahe gegenseitig um. Denn auch von den Tiberius kam ein Brief.




    Tib. Valerius Flaccus Manio Flavio Graccho salutem


    Mit tiefer Betroffenheit hat die Stadt das allzu frühzeitige Ableben von Sextus Aurelius Lupus aufgenommen. Man wird sich seiner als einen hervorragenden Bürger und Amtsträger erinnern, der mit seinen Leistungen dafür gesorgt hat, das Leben der ewigen Stadt zu verbessern und so stets in ihrem Gedächtnis zu verweilen, so wie es einem Mann seiner Bedeutung zukommt.


    Auch bei mir ist die Trauer groß und der Verlust ist schmerzhaft, habe ich dem Praetorius doch selbst so viel zu verdanken. Immerhin war er es, der so freundlich war, mich als Lehrer und Mentor in meinem Tirocinium Fori auszubilden und meine Dankbarkeit kennt keine Grenzen. Gerne war ich also auch sein Klient.

    Nun muss sein Werk von denjenigen, die verbleiben fortgeführt werden. Allein hinterließ der ehemalige Praetor keine Nachkommen, denen ich anbieten könnte, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und auch sonst verbleibt in der ehrenwerten Gens der Aurelier niemand, der dabei wäre, sich auf den Pfad des Dienstes in der Öffentlichkeit zu machen. Nun ergibt es sich, dass wir schon seit einiger Zeit zusammenarbeiten und das nicht ganz ohne Erfolg möchte ich behaupten. Deshalb frage ich dich also, ob ich dir auch als Klient zukünftig zur Seite stehen könnte.


    Ich bitte dich, dies nicht als einen Mangel an Pietas oder Treue aufzufassen, denn so ist es nicht. Vielmehr liegt mir daran, ohne Verzug das angefangene Werk meines Patron und Mentors auf würdige Weise weiter zu unterstützen, was ich, denke ich am besten als dein Klient könnte.

    Falls du dies weiter erörtern möchtest, stehe ich gerne für ein Gespräch zur Verfügung.


    Vale bene

    Tiberius Valerius Flaccus



    "Auf das Naturrecht." antwortete Tiberius voller Überzeugung. Es wurde so langsam Zeit, dass er mit dem Gesöff etwas langsamer machte. Sagte jedenfalls eine kleine stetig leisere Stimm in seinem Kopf. "Und die... hust... Juristen. Völlig richtig. Endlich erkennt es mal einer. Aber du warst ja schon immer ein schlauer."

    Bevor er in einen Monolog über die Wahnsinnstage von Athen und Saturninus berühme Schläue ausbrechen konnte, verengete er kurz die Augen. "Dem Aug? Welches Auge? Das Auge des Horus. Wups, falsche Mythologie, Saturninus, da solltest du lieber auf die diesseitige ähm Seite des Mare Nostrum zurück kommen, wa? Haha."

    Tiberius breitete die Arme aus. "Es ist immer eine gute Idee, Gedanken über den nächsten Tag hinaus zu haben." Er lehnte sich entspannt zurück. "Treib es aber nicht zu weit, nicht wahr? Das andere Extrem ist für den Kopf wahrscheinlich sogar schädlicher. Für alle Eventualitäten immer voraus geplant sein. Auch die Eventualitäten, die völlig abwegig sind. Dieses ständige sich im Kreis drehen. So wie es mich manchmal befällt. Ich glaube," sagte er und füllte den Kelch nach "das ist es was Bacchus uns mit dem Wein - also dem Wein an sich - beibringen will, sein zu lassen. Meinst du nicht auch?"

    Schließlich setzte nun Vindex den Schlusspunkt der Debatte. Tiberius war der clevere Zwischenruf des jüngeren Florus natürlich nicht entgangen, der die Stimmung im Palindromos noch einmal ordentlich steigen ließ. Die ganze Versammlung war bester Laune und Tiberius äußerst zufrieden. Nichtsdestoweniger verordnete er sich selbst als unparteiischer Ansager heute Abend allzu großen Enthusiasmus für die eine oder andere Seite und beließ es wie bei den anderen Reden bei einem sportlichen Applaus:app:.

    Nachdem er Vindex etwas Zeit gegeben hatte, sich im Beifall stand Tiberius wiederum auf. Als der Applaus schließlich etwas leiser geworden war erhob er selbst noch einmal die Stimme.


    "Vielen Dank, Annaeus Vindex für diese letzte Rede heute Abend. Ich gratuliere beiden Seiten, allen vier Rednern für ihre hervorragenden Leistungen und ihren Reden zu einem, so darf ich sagen, durchaus schwierigen und komplexen Thema. Darf ich euch vier noch einmal zusammen nach vorn bitten, damit ihr gemeinsam euren verdienten Schlussapplaus der Menge empfangen könnt? Denn auch wenn wir zu diesem oder irgendeinen Thema verschiedene Meinungen vertreten, so begegnen wir den Problemen unserer Zeit doch gemeinsam und vereint. Roma aeterna, nicht wahr?

    Wenn die Debattanten sodann hier stehen, darf ich um das Votum des Palindromos heute bitten. Handzeichen, jeder eine Stimme."


    Sim-Off:

    Darf ich zu diesem Zweck nun noch einma um eine entsprechende Umfrage im Forum bitten? Mit den Optionen "Pro" und "Contra" am besten. Abstimmen möge jeder im Publikum, der hier mindestens einmal gepostet hat

    Während des Schlussappalus für Ravilla stand Tiberius ein weiteres mal auf.

    "Seius Ravilla mit der vorletzten Rede. Vielen Dank. So, und nun zum großen Finale. Die letzte Rede des heutigen Abends. Für die Contraseite Annaeus Vindex." :app:

    Wiederum klatschend stand Tiberius nach Clemens' Rede auf.


    "Vielen Dank an den Redner der Contraseite. Nun antwortet der Redner der Proseite auf diese eloquente Gegenrede. Wird Ravilla nun das Schiff nach Hause segeln für die Proseite? Oder wird er die Tür offen lassen, sodass sich die Contraseite mtit Vindex den Sieg sichern kann. Wir werden es bald wissen. Haltet euch also ordentlich an euren Bechern fest, denn es spricht nun Seius Ravilla für die Pro-Seite."

    Tiberius klatschte wie alle anderen Beifall und stand dann wieder auf.


    "Vielen Dank an den ersten Redner für diesen ersten Aufschlag. Nun ist es an der Contra-Seite, uns davon zu überzeugen, dass Saturninus Unrecht hat." Und mit einer einladenden Geste zum anderen Duo meinte nur: "Bitte schön."

    Sim-Off:

    Ich musste zweimal würfeln, weil ich beim ersten mal nicht klar gemacht hatte, was was ist. Jetzt müsste das aber Sinn ergeben ^^


    "Kopf liegt oben." Er blickte zu Saturninus und Ravilla. "Der erste Redner dieses Duos möge also hervor treten. Zeitangabe: Übertreib es nicht."

    Es war an diesem Abend volles Haus in der Taberna Palindromos, denn es versprach ein denkwürdiges Ereignis zu werden heute. Zwei Duos würden heute antreten um eine Frage zu klären, die wahrscheinlich einigen ärger auf den Nägeln brannte, als es ihnen lieb sein konnte. Die Stimmung war gut, der Wein floss breits in Strömen und die Bedienung kam kaum noch durch.

    In bester Stimmung stand Tiberius also auf und verschaffte sich Gehör.


    "Liebe Römer, liebe Perigrine, liebe Freunde. Willkommen zu diesem außergeöhnlichen Abend hier im ehrwürdigen Palindromos. Auf uns wartet heute ein Fest der Rhetorik, ein Sturm der Gedanken. Vier treten heute jeweils zu zweit gegeneinander an. Sie treten an um die folgende Frage zu klären: "Wenn das Imperium weiter wächst, wird es sich selbst aufzehren.". Eine spannende Frage, eine brisante Frage, wenn ich das so sagen darf und eine Frage die uns hier alle interessieren sollte.

    Die Mannschaften werden in folgender Formation antreten: Auf der einen Seite finden wir den Primicerius ab Epistulis für den großen Augustus. Aus dem Kaiserpalast Aulus Furius Saturninus. Zusammen tritt er an mit dem neuen politischen Talent in der ewigen Stadt Galeo Seius Ravilla."

    Tiberius wartete den Applaus ab.

    "Und ihre Talente werden sie auch brauchen, denn sie treten an gegen einen Aedituus der Fortuna, der Göttin der glücklichen Fügung selbst. Lucius Quintilius Clemens. Und Clemens wird sicher keine Milde walten lassen, denn die zweite Säule dieses Duos ist Servius Annaeus Vindex. Ob sie also heute auch den Sieg für sich vindizieren können? Wir werden sehen."

    Wieder Applaus.

    "Das Ganze wird folgendermaßen funktionieren: Wir werden gleich losen, welches Duo Pro und welches Contra vertritt. Sodann wird der erste Redner der Pro-Seite aufstehen und uns erklären, warum das Imperium sich aufzehren wird, wenn es sich weiter ausdehnen wird. Danach wird der erste Redner der Contra-Seite aufstehen und uns erklären, warum sein Vorredner völlig daneben liegt. Nach dieser Reihenfolgen werden auch die zweiten Redner der Duos reden. Danach, liebe Freunde, werden wir hier in der Taberna Palindromos abstimmen, welche Seite hier und heute den Sieg davon getragen hat.

    Gut. Das Schicksal wird nun entscheiden, welches Duo welchen Standpunkt vertritt."

    Tiberius holte eine Münze heraus.

    "Kopf (1): Ravilla und Saturninus. Die Statue(2): Clemens und Vindex. Oben ist Pro."

    2er Würfel: Tiberius Valerius Flaccus hat eine 1 gewürfelt.

    Hervorragend. Es wurde das Thema "Wenn das Imperium weiter wächst, wird es sich selbst aufzehren." gewählt. Vielen Dank für die Abstimmung. Heute Abend werde ich dann den Eröffnungspost im Palindromos starten.


    Es sind alle herzlich zum Zuschauen eingeladen. Diejenigen, die sich mit min. einem Post in der Taberna gemeldet haben, dürfen nachher auch abstimmen, welches Team gewonnen hat.