Der Praefekt hatte sich scheinbar auch etwas genauer mit der Sache beschäftigt und daher kamen entsprechend viele Fragen. Ich versuchte, mir diese zu merken, machte die Eine oder Andere Notiz auf der Wachstafel und nahm dann einen tiefen Atemzug.
Also, für die Umverteilung der Männer in andere Quartiere haben wir bereits ziemlich detaillierte Pläne erstellt. Wir haben uns auch erlaubt, bei den Pumpstationen nach den Zahlen des Überschusswassers zu fragen, weil wir auch erkannt haben, dass diese Möglichkeit der Stadt einen Vorteil bringen könnte.
Ich versuchte nochmals meine Gedanken etwas zu sortieren und legte dann los:
Grundsätzlich nehmen wir an, dass diese Umstellung die Zustimmung des Senats und des Kaisers benötigt, falls du wie wir der Meinung sind, dass es Vorteile bringen würde. Ich würde mich daher sehr freuen, wenn wir unsere Pläne nach der Besprechung hier, falls du uns zustimmst, auch im Senat präsentieren dürften.
Ganz egal ob die Fäkalien nun noch weich, oder schon trocken sind, es wird ja jede Nacht geputzt, daher sind sie nie gänzlich ausgehärtet und können einfach weggewischt werden.
Der Wasserverbrauch für diese Arbeiten erfordert eine Flutung von 2-3 Fingerbreit während des Putzens. An den meisten Orten in der Stadt ist dies kein Problem, da die Strassen gegenüber den Gehwegen genügend vertieft sind und es für die Fussgänger extra erhöhte Gehsteine gibt, wo man die gefluteten oder dreckigen Strassen überqueren kann.
Ich nahm eine Karte hervor und breitete sie aus.
Lediglich die hier rot markierten Strassen kommen aus diesem Grund nicht in Frage.
Einige mehr sind es, die noch hinzu kommen, weil das Gefälle kein Abfliessen des Wassers ermöglich würde.
Ich nahm die nächste Karte, auf der zusätzlich zu den roten Strassen noch mehr Strassen in schwarz markiert waren.
Die schwarz markierten Strassen kommen wegen des zu geringen Gefälles nicht in Frage.
Für alle anderen Strassen haben wir mit den zuständigen Pumpwarten zusammen ausgerechnet, dass das Überschusswasser aus den öffentlichen Brunnen und aus den Pumpwerken für die Schwemmung ausreichen würde.
Zahlen in Amphorae pro Doppelschritt können wir nicht liefern, da diese je nach Gefälle und Verschmutzung massiv variieren. In den reicheren, weniger verschmutzten Gebieten auf den Hügeln wird massiv weniger Wasser benötigt als in anderen Quartieren. Da es dort aber auch weniger Überschusswasser gibt, wegen der vielen privaten Thermen und Brunnen, in den schmutzigeren Gebieten aber viel mehr Wasser in den Pumpstationen vorhanden wäre, geht die Berechnung am Ende gut auf.
Ich atmete einmal kräftig aus und ein, fühlte dann aber die Not, nochmals in einem Satz zusammen zu fassen:
Zusammen mit den Wasserwarten sind wir also der Meinung, dass eine grossräumige Änderung des Vorgehens für die Strassenreinigung nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll wäre.