Beiträge von Lucius Annaeus Florus Minor

    Der Senator reagierte erst etwas abweisend aber noch immer sehr freundlich. Er gab mir Einblick in die Zusammenhänge der Diplomatie hier in Rom, oder besser gesagt in die Tatsache, dass es eigentlich egal war, ob man sich bemühte oder nicht. Die Hauptsache war wohl eher, wen man alles kannte und da hatte ich halt einfach noch Vieles nachzuholen.


    Als mir die gerufene Sklavin die Auswahl an Getränken darbot, vergewisserte ich mich der ausreichenden Verdünnung des Weines für die Stunde des Tages, bevor ich mir einen Becher dessen reichen liess. Es hätte nicht meinen Gepflogenheiten entsprochen und wäre sicherlich nicht gut gewesen, wenn ich mich vor dem Senator mit purem oder schlecht verdünntem Wein zu dieser Tageszeit betrunken hätte.


    Dann jedoch stutzte der Senator, als ich meinen Patron erwähnte ... und verkündete sofort seine Unterstützung. Ich atmete erleichtert auf!


    Ich danke euch, Senator Claudius Menecrates! Das Talent zum Einschmeicheln habe ich leider nicht. Ich bin jemand der lieber auch ungeliebte Wahrheiten ausspricht und nach Lösungen sucht. Sollte dies dazu führen, dass ich eine Wahl nicht gewinne oder eine Position nicht erhalte, welche ich anstrebe, so werde ich daraus ebenfalls etwas lernen können, was mich wieder weiter bringt. So hat es mich mein Vater gelehrt.


    Den Freundeskreis muss ich mich auch erst noch aufbauen, da ich noch nicht lange in Rom lebe, aber ich bin mir sicher, dass eure Unterstützung mir auf jeden Fall hilfreich sein wird!

    Anwesend waren an diesem Abend die folgenden Gladiatoren:


    2 Equites, Priscus und Arabus, welche die Spiele eröffnen würden.


    2 Provocatores, Dacicus und Felix, die sich als zweite Paarung angeboten hatten.


    Je 1 Murmillo (Duolix) und Thraex (Taras), die sich als drittes Paar gegenüber stehen würden.


    Und zum Abschluss je 2 Retiarii und 2 Secutores, welche alle 4 zwar erst kürzlich zu ihren Schulen gestossen waren und deswegen auch für wenig Geld bereit waren anzutreten, aber deren Kampfeswille umso grösser war, da es für sie eine erste Chance auf dem weiten Feld der ewigen Stadt sein würde.

    Der Senator hatte natürlich den Weitblick, das Problem an der Sache genau zu erkennen.


    Genau dies wäre die grosse Frage. Ich muss eingestehen, dass ich noch nicht lange genug in Rom bin, um alle Zusammenhänge schon zu kennen und kann die Frage daher sicher nicht abschliessend beantworten. Es wäre auch nicht gut, wenn ich bereits jetzt, vor meinem 20 Lebensjahr, Antworten auf Fragen hätte, mit welchen sich der Senat schon lange schwer tut. Das war nicht bloss die Wahrheit, sondern auch meine echte und unverstellte Meinung, denn die Weisheit der Männer im Senat, welche sie sich durch jahrelangen Dienst am Imperium zugelegt hatten, stand für mich ausser Frage.


    Ich würde jedoch überprüfen lassen, in welche Richtung man die Urbs erweitern könnte, über die momentanen Stadtmauern hinaus, denn ich sehe einen Grund der Situation darin, dass innerhalb der Mauern viel zu viele Menschen auf zu kleinem Raum leben. Da man nicht einfach den alten Familien ihren Lebensraum beschränken kann, sehe ich eher eine Lösung in der Schaffung neuen Raumes. Dann könnte man in diesen neuen Quartieren die Lebensbedingungen von Anfang an besser regulieren und kontrollieren, so dass nicht sofort das Gleiche wieder passiert. Dass auch diese Überlegung noch lange nicht umsetzungswürdig war, das war mir klar und ich wusste auch, dass der Senator sicherlich eine kritische Antwort finden würde.

    Naja, also grundsätzlich ist eigentlich ja jede Provinz bespielbar. Wenn du unter "Restliche Provinzen des Imperiums" ein Thema eröffnest und jemand dort mitschreibt, dann kannst du ja eigentlich überall etwas simmen.

    Der Senator schien sich weniger um meinen momentanen Wahlkampf zu kümmern, als um meine Aussichten in Zukunft. Das erschien mir im ersten Moment etwas irritierend, doch während er seine Frage stellte wurde mir bewusst, dass hier vielleicht ein Mann sass, der eben das grosse Ganze zu sehen versuchte und nicht einfach nur wissen wollte, ob jemand eine erste Chance verdient hatte.


    Sogleich verflog meine Nervosität wieder, die sich angedroht hatte, als er die Tafel ungelesen auf die Seite gelegt hatte.


    Senator, wenn ich morgen zum Consul Roms berufen würde, dann wäre meine wichtigste Causa die Situation in der Subura. Und sogleich begründete ich meine Wahl auch.
    In der letzten Zeit gabe es in Rom ja einige Probleme. Einige sollen ihren Ursprung auch in der Subura gehabt haben, andere, so hört man, konnten nicht gänzlich gelöst werden, weil die Subura den Betroffenen die Chance bot, sich zu verstecken.


    Die Lebenssituation der Menschen in diesem Quartier bieten zu viele Möglichkeiten für Verbrecher und ihre Helfer. Ich würde versuchen daran etwas zu ändern.

    Der Senator bot mir freundlich einen Platz an, nachdem er scheinbar zufrieden war, dass ich derjenige war, der ich vorgab zu sein. Zu meiner Freude brachte eine Sklavin noch ein Sitzkissen, so dass ich nicht auf der harten Steinbank sitzen musste. Dann begann er zu erzählen, von seinen eigenen Erfahrungen und wie es sonst bei Wahlen so läuft.


    Ich empfand die Stimmung als äusserst gelassen und freundlich, was mich sofort entspannte. Beinahe vergass ich bei dieser Gelegenheit, dem Senator meine Wachstafel zu übergeben, was ich selbstverständlich sofort nachholte, als er sich selbst unterbrach und mich einlud meine Ziele zu erklären.


    Lucius Annaeus Florus Minor grüsst den edlen Senator.


    Ich, der Überbringer dieser Nachricht, Lucius Annaeus Florus Minor, Sohn des früh verstorbenen und in den Kreis der im Ulpianum Geehrten aufgenommenen Senators Lucius Annaeus Florus, gebe hiermit meine Kandidatur für das Vigintivirat bekannt.


    Durch meinen persönlichen Besuch möchte ich die Möglichkeit wahrnehmen, mich vor meinem öffentlichen Wahlkampf persönlich vorzustellen.


    Mögen die Göttern euch und eure Familien schützen, LuAnFlo Minor


    Senator, ich stimme euch absolut zu, dass es sicherlich nicht einfach ist, sich in der heutigen Zeit Stimmen zu sichern. Ich bin jedoch bereit, mir Arbeit zu machen um den Spuren meines Vaters zu folgen. Bitte erlaubt mir daher, euch diese Tafel zu übergeben, damit ihr euch auch am Tag der Wahl und bei allen anderen Namen, welche im Wahlkampf noch auftauchen werden, an meinen Besuch erinnern werdet. Mit diesen Worten reichte ich ihm die kleine Tafel.


    Dann fuhr ich fort: Was meine Ziele und Wünsche angeht, so ist es mir leider nicht mehr möglich, auf meinen Vater oder meinen Patron zurückzugreifen. Marcus Decimus Livianus ist mein Patron und dieser weilt ja bekanntlich mit der Kaiserin in Germania. Aus diesem Grund bin ich zuerst einmal auf mich selbst angewiesen. Daher auch mein Wunsch, möglichst viele Senatoren persönlich zu besuchen.


    Ausserdem plane ich an den Kalenden des Iulius 5 Gladiatorenkämpfe zu veranstalten. Die Cena dazu wird demnach am Abend des Vortages stattfinden. Da ich seit meiner Ankunft in Rom keine derartigen Kämpfe erlebt habe, hoffe ich, dass das Volk daran viel Freude haben wird.


    Sollte meine Wahl erfolgreich sein, so wünsche ich mir die Position als Quattuorvir viis in urbe purgandis. Ich denke, dass ich in diesem Amt am meisten bewirken könnte.


    Über meine Besuche und meine Verbindung zu Senator Macer sagte ich bewusst gar nichts, da der Consular zuvor nicht sehr positiv von jenem gesprochen hatte und ich meine Chancen nicht schmälern wollte.

    Sim-Off:

    Ich poste gleich 2 in 1, das spart etwas Zeit.


    Ich dankte dem Pförtner freundlich: Gut, danke für diese Auskunft. Dann werde ich morgen früh wieder hier sein. und wandte mich mit dem ganzen Gefolge zum Gehen.



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    Am nächsten Morgen war ich wieder vor der Villa Aurelia, diesmal allerdings alleine und ohne Gefolge. Bloss meine Ledertasche mit den Wachstafeln hatte ich wieder mit dabei.


    Erneut meldete ich mich an der Porta, diesmal direkt mit Name und Wunsch: Salve, mein Name ist Lucius Annaeus Florus Minor und ich war gestern schon einmal hier. Man sagte mir, dass Senator Sextus Aurelius Lupus heute nach der Salutatio vielleicht Zeit hätte für mich. Es geht um die kommenden Wahlen.

    Am Vormittag des Kampftages war nun der feierliche Umzug durch die Strassen Roms ins grosse Amphitheater angesagt. Gewählt wurde dazu der direkte Weg vom Ludus in die Arena, ohne Umwege, damit die Stars nicht unnötig ermüdeten.


    Obwohl es sich nur um kleine Spiele mit 5 Kämpfen handelte, gehörte das trotzdem dazu und nach der Cena am Abend zuvor war dies die zweite Möglichkeit für das Volk, seine Helden aus der Nähe zu sehen.


    Wie es üblich war führte ich die Prozession an, die 3 Schiedsrichter begleiteten mich. Dahinter folgten die Sklaven mit den Waffen, Helmen und der weiteren Ausrüstung der Gladiatoren und dann die Helden selbst. Fein herausgeputzt, jeder mit spezieller Kleidung aus den feinsten Stoffen und von ihm selbst ausgesuchten Erkennungsmerkmalen, damit es auch bei grossen Veranstaltungen leichter fiel, sich zu merken für wen man sein wollte.

    Nachdem die erste Welle von Sprechchören abgeklungen war, die mir zeigte, dass mein Argument durchaus verstanden wurde, versuchte ich mir durch das Gemurmel wieder Gehör zu verschaffen, denn ich war noch nicht ganz fertig gewesen.


    Bürger Roms, hört mich an!


    Bürger, bitte, beruhigt euch!


    So wichtig es mir ist, euch mitzuteilen, welche Position ich mir wünsche, so wichtig ist es mir jedoch auch zu betonen, dass der Cursus Honorum eine Ehre ist. Sich in den Dienst Roms zu stellen bedeutet dem Staat zu dienen und dienen bedeutet seine eigenen Interessen hinter die des Staates zurück zu stellen!


    Ich werde genau dies tun!


    Welche Position auch immer mir der Kaiser und der Senat zuteilen werden, ich werde sie mit genau derselben Leidenschaft und Intensität erfüllen, die ich für meine Wunschaufgabe empfinde.


    Und damit ihr alle ersehen könnt, dass ich nicht nur rede sondern auch handle ... auf dieses Stichwort hin hob ich die Hand und drehte mich einmal um mich selbst und aus allen Strassen die auf das Forum führten kamen meine restlichen Sklaven mit Handkarren, um den Bürgern der Stadt Brote oder Gebäck aller Art zu verteilen.


    Damit war meine Rede beendet und ich stellte mich wieder hin um die Reaktionen des Volkes entgegen zu nehmen.


    Sim-Off:

    Jeder Bürger der hier postet und ein WiSim Konto hat, erhält entweder 5 Brote oder 5 Gebäck als persönliches und kostenloses Angebot von mir.

    Ja, das gibt in der Tat einiges zu tun, aber ich weiss auch, dass einige Senatoren derzeit nicht in Rom weilen und daher hoffe ich, es wirklich auf eine Mehrheit zu schaffen.


    Was ich natürlich noch tun muss, ist meine Kandidatur beim Consul anzumelden. Ausser dass dies nun erfolgt ist und ich mir vielleicht noch eine weitere Sache für den Wahlkampf überlege, wozu ich aber erst mit dem Schatzmeister der Gens sprechen muss, wird es wohl nicht viel Neues gaben, da hast du sicherlich Recht.


    Sim-Off:

    Damit wäre das Thema innerhalb des Threads auch wieder in die Reihenfolge der anderen Geschehnisse korrekt eingebaut. ;)

    Der Senator musterte mich interessiert aber freundlich, als ich mich ihm näherte. Auch seine Anrede war freundlich aber forderte konkrete Antworten, so dass ich ihm diese natürlich lieferte.


    Durchaus, Senator. Es ist immer schön, wenn man sich nach einer getanen Arbeit auch einmal Musse gönnen kann.


    Ja, mein Vater war ebendieser Lucius Annaeus Florus und ich habe mich entschieden, seinen Spuren zu folgen und habe mich für das Vigintivirat gemeldet. Aus diesem Grund besuche ich euch. Ich möchte mich möglichst vielen Senatoren vor meiner Rede im Senat bereits persönlich vorstellen, da ich leider noch nicht lange genug in Rom weile, um mir bereits einen eigenen Namen gemacht zu haben.

    Am Abend kamen im Ludus Dacicus wie versprochen die 10 von mir persönlich ausgewählten Gladiatoren zum Mahl zusammen. Anwesend war ich als Editor natürlich auch und ebenso die halbe Damenwelt Roms, welche es sich nicht nehmen liess, ihre Stars oder ihre künftigen Stars, denn die grössten Gladiatoren Roms konnte ich mir einfach noch nicht leisten, aus der Nähe zu sehen.


    Natürlich waren auch einige Männer unter den Anwesenden und es wurden Speisen aufgetragen, welche nicht nur den Gladiatoren schmeckten, sondern auch den Gästen den Abend deutlich versüssen würden.

    Heute war also der grosse Tag. Mit meinem ganzen Gefolge, allen die es sich irgendwie einrichten konnten, war ich zum Senat gezogen. Gekleidet in meine beste Toga, jede Falte äusserst sorgfältig nochmals von den Sklaven überprüft, bevor ich die heilige Halle betreten hatte. Kein Staubfleck, nichts sollte die Senatoren von meiner Rede und von meinem Wunsch dem Staat zu dienen ablenken.


    Als ich dann hörte, dass ich aufgerufen wurde, trat ich vor, würdevoll aber nicht überlegen oder hochnäsig, gelassen aber nicht gelangweilt, genau so, wie ich es in Athen viele Tage lang immer wieder üben musste, bis schliesslich die Lehrer zufrieden gewesen waren.


    Mein Kaiser, Herren Consuln und gewesene Consuln, Patres Conscripti,


    Es ist mir eine grosse Ehre, heute meine Kandidatur für das Vigintivirat vor dem Senat vorstellen zu dürfen. Viele von euch haben meinen Vater gekannt, ein Mann, dessen Taten bis heute für ihn sprechen und dessen grosse Spuren mich lange eingeschüchtert haben. Heute jedoch stehe ich vor euch um diesen Spuren zu folgen.


    Ich habe mich entschlossen, den Sitz meines Vaters im Senat mit meinen eigenen Taten wieder zurück in die Familie zu holen. Aus diesem Grund bewerbe ich mich für einen Posten im Vigintivirat. Der Cursus Honorum ist seit je her eine Leiter an EHRENämtern und es ist mir eine Ehre, meine Dienste dem Kaiser ... hier neigte ich mein Haupt zum Imperator und dem Senat ich schaute entsprechend in die Runde der vor mir sitzenden und weiter hinten stehenden Senatoren anzubieten.


    Nun liess ich diese Einleitung einen kurzen Moment wirken, denn es war mir wichtig, dass ich es als Ehre empfand und nicht als Pflicht oder gar als lästige Aufgabe, auch dieses, das unterste Amt in der Laufbahn ausfüllen zu dürfen.


    Es ist eine Tradition, dass die Bewerber für das Vigintivirat in dieser Rede hier eine Vorliebe für die Eine oder Andere Tätigkeit nennen dürfen. Ich habe aus diesem Grund viel und lange über die verschiedenen Positionen nachgedacht und bin zum Schluss gekommen, dass für mich das Amt als Quattuorvir viis in urbe purgandis den höchsten Stellenwert besitzt.


    Obwohl diese Position vielleicht in den Augen Vieler nur wenig prestigeträchtig sein mag, bin ich der Meinung, dass es von den zur Auswahl stehenden doch eher eines der wichtigeren Ämter ist. Patres, jede Nacht fahren tausende von Wagen durch unsere Stadt, der Pferde ihre Bedürfnisse ohne Rücksicht auf die Sauberkeit unserer Strassen erledigen. Am nächsten Tag steht vielleicht auf derselben Strasse eine grosse öffentliche Opferprozession auf dem Plan. Ich kann mir kaum vorstellen, wie das aussehen und riechen würde, wenn die Reinigung unserer Strassen nicht konstant und konsequent durchgeführt würde. Das entworfene Bild liess ich wiederum einen kurzen Moment wirken.


    In einigen Teilen unserer Stadt scheinen wir jedoch zuweilen genau dieses Problem zu haben. Zumindest hat mir dies ein persönlicher Augenschein in den letzten Tagen bestätigt. Strassen die kaum nutzbar sind weil tierischer und menschlicher Unrat liegen bleibt, Menschen, die nur mit zugehaltener Nase gewisse Teile unserer Stadt betreten können, das habe ich selbst gesehen. Ich weiss nicht, ob ich in der Lage sein werde, diese Situation zu ändern, aber wenn ihr mir die Chance geben wollt, dann werde ich mein Bestes versuchen, um auch in der Subura und Transtiberim wieder geregelte Verhältnisse zu erstellen. Eine nächste kurze Pause diente nun eher mir, um wieder Luft zu holen, denn ich hatte meine ganze Energie in die letzten Worte gelegt, um sie wirklich überzeugend klingen zu lassen.


    Solltet ihr, patres conscripti, in eurer Weisheit jedoch entscheiden, dass meine Kräfte besser an einem anderen Ort gebraucht werden, dann bin ich sofort und ohne eine Sekunde zu zögern oder meinem Wunsch nachzutrauern bereit, auch diese Aufgabe zu übernehmen und dort ebenfalls mein Bestes zu geben. Es heisst Dienst am Vaterland und Dienst kommt von dienen. Ich bin bereit ein Diener Roms zu werden.


    Damit schloss ich meine Rede und senkte Blick und Kopf als Zeichen, dass ich bereit war, meinem Vaterland zu dienen.

    Das war nun in der Tat keine gute Nachricht für meinen Wahlkampf und auch privat. Denn wäre der Senator demnächst erwartet worden, hätte ich einen Grund gehabt, um Iulia Stella wieder zu sehen.


    Das ist äusserst schade. Ich hoffe dennoch, dass ich bei anderer Gelegenheit die Freude deines Anblickes wieder erleben dürfte. sprach ich und merkte erst als es schon gesagt war, was ich da eigentlich gerade getan hatte.


    Schnell empfahl ich mich der jungen Frau, bevor sie mir böse sein konnte und machte mich mit dem gesamten Gefolge auf den Weg zum nächsten Senator.

    Nach dieser ersten Pause erhob ich wieder die Hand und bat um Ruhe.


    Natürlich ist es schön, dass hier in Rom, dem Zentrum unserer Welt, immer etwas läuft und man sich nie Sorgen machen muss, an einem Tag ohne Ziel einfach zu Hause sitzen zu müssen.


    Doch, Bürger dieser Stadt, was wäre denn, wenn ihr vor lauter Dreck diese Zersträuungen gar nicht mehr aufsuchen könntet? Jede Nacht fahren tausende und abertausende von Wagen durch die Strassen. An den Lärm haben wir uns alle schon längst gewöhnt, doch die Pferde machen auch Dreck. Am Tag dann verursachen die Menschen mindestens den gleichen Dreck! Und was, wenn niemand das wegputzen würde?


    Ich erkläre daher hiermit, dass meine Wunschposition im Amt eines Vigintivir, diejenige eines Quattuorvir viis in urbe purgandis oder auch viarum curandum ist. Ich werde dafür sorgen, dass in den Quartieren, welche im Moment vor Unrat stinken, häufiger und gründlicher geputzt wird. Gleichzeitig werde ich selbstverständlich die nobeln Bereiche unserer Stadt nicht vernachlässigen. Aber ich verspreche euch, ich werde auf den Strassen persönlich sichtbar sein und nicht wie andere meiner Vorgänger nur am Schreibtisch sitzen und Befehle erteilen! Es kann nicht sein, dass unsere wunderschöne Stadt zum Teil in Unrat versinkt!