Beiträge von Lucius Annaeus Florus Minor

    Am Abend kamen im Ludus Dacicus wie versprochen die 10 von mir persönlich ausgewählten Gladiatoren zum Mahl zusammen. Anwesend war ich als Editor natürlich auch und ebenso die halbe Damenwelt Roms, welche es sich nicht nehmen liess, ihre Stars oder ihre künftigen Stars, denn die grössten Gladiatoren Roms konnte ich mir einfach noch nicht leisten, aus der Nähe zu sehen.


    Natürlich waren auch einige Männer unter den Anwesenden und es wurden Speisen aufgetragen, welche nicht nur den Gladiatoren schmeckten, sondern auch den Gästen den Abend deutlich versüssen würden.

    Heute war also der grosse Tag. Mit meinem ganzen Gefolge, allen die es sich irgendwie einrichten konnten, war ich zum Senat gezogen. Gekleidet in meine beste Toga, jede Falte äusserst sorgfältig nochmals von den Sklaven überprüft, bevor ich die heilige Halle betreten hatte. Kein Staubfleck, nichts sollte die Senatoren von meiner Rede und von meinem Wunsch dem Staat zu dienen ablenken.


    Als ich dann hörte, dass ich aufgerufen wurde, trat ich vor, würdevoll aber nicht überlegen oder hochnäsig, gelassen aber nicht gelangweilt, genau so, wie ich es in Athen viele Tage lang immer wieder üben musste, bis schliesslich die Lehrer zufrieden gewesen waren.


    Mein Kaiser, Herren Consuln und gewesene Consuln, Patres Conscripti,


    Es ist mir eine grosse Ehre, heute meine Kandidatur für das Vigintivirat vor dem Senat vorstellen zu dürfen. Viele von euch haben meinen Vater gekannt, ein Mann, dessen Taten bis heute für ihn sprechen und dessen grosse Spuren mich lange eingeschüchtert haben. Heute jedoch stehe ich vor euch um diesen Spuren zu folgen.


    Ich habe mich entschlossen, den Sitz meines Vaters im Senat mit meinen eigenen Taten wieder zurück in die Familie zu holen. Aus diesem Grund bewerbe ich mich für einen Posten im Vigintivirat. Der Cursus Honorum ist seit je her eine Leiter an EHRENämtern und es ist mir eine Ehre, meine Dienste dem Kaiser ... hier neigte ich mein Haupt zum Imperator und dem Senat ich schaute entsprechend in die Runde der vor mir sitzenden und weiter hinten stehenden Senatoren anzubieten.


    Nun liess ich diese Einleitung einen kurzen Moment wirken, denn es war mir wichtig, dass ich es als Ehre empfand und nicht als Pflicht oder gar als lästige Aufgabe, auch dieses, das unterste Amt in der Laufbahn ausfüllen zu dürfen.


    Es ist eine Tradition, dass die Bewerber für das Vigintivirat in dieser Rede hier eine Vorliebe für die Eine oder Andere Tätigkeit nennen dürfen. Ich habe aus diesem Grund viel und lange über die verschiedenen Positionen nachgedacht und bin zum Schluss gekommen, dass für mich das Amt als Quattuorvir viis in urbe purgandis den höchsten Stellenwert besitzt.


    Obwohl diese Position vielleicht in den Augen Vieler nur wenig prestigeträchtig sein mag, bin ich der Meinung, dass es von den zur Auswahl stehenden doch eher eines der wichtigeren Ämter ist. Patres, jede Nacht fahren tausende von Wagen durch unsere Stadt, der Pferde ihre Bedürfnisse ohne Rücksicht auf die Sauberkeit unserer Strassen erledigen. Am nächsten Tag steht vielleicht auf derselben Strasse eine grosse öffentliche Opferprozession auf dem Plan. Ich kann mir kaum vorstellen, wie das aussehen und riechen würde, wenn die Reinigung unserer Strassen nicht konstant und konsequent durchgeführt würde. Das entworfene Bild liess ich wiederum einen kurzen Moment wirken.


    In einigen Teilen unserer Stadt scheinen wir jedoch zuweilen genau dieses Problem zu haben. Zumindest hat mir dies ein persönlicher Augenschein in den letzten Tagen bestätigt. Strassen die kaum nutzbar sind weil tierischer und menschlicher Unrat liegen bleibt, Menschen, die nur mit zugehaltener Nase gewisse Teile unserer Stadt betreten können, das habe ich selbst gesehen. Ich weiss nicht, ob ich in der Lage sein werde, diese Situation zu ändern, aber wenn ihr mir die Chance geben wollt, dann werde ich mein Bestes versuchen, um auch in der Subura und Transtiberim wieder geregelte Verhältnisse zu erstellen. Eine nächste kurze Pause diente nun eher mir, um wieder Luft zu holen, denn ich hatte meine ganze Energie in die letzten Worte gelegt, um sie wirklich überzeugend klingen zu lassen.


    Solltet ihr, patres conscripti, in eurer Weisheit jedoch entscheiden, dass meine Kräfte besser an einem anderen Ort gebraucht werden, dann bin ich sofort und ohne eine Sekunde zu zögern oder meinem Wunsch nachzutrauern bereit, auch diese Aufgabe zu übernehmen und dort ebenfalls mein Bestes zu geben. Es heisst Dienst am Vaterland und Dienst kommt von dienen. Ich bin bereit ein Diener Roms zu werden.


    Damit schloss ich meine Rede und senkte Blick und Kopf als Zeichen, dass ich bereit war, meinem Vaterland zu dienen.

    Das war nun in der Tat keine gute Nachricht für meinen Wahlkampf und auch privat. Denn wäre der Senator demnächst erwartet worden, hätte ich einen Grund gehabt, um Iulia Stella wieder zu sehen.


    Das ist äusserst schade. Ich hoffe dennoch, dass ich bei anderer Gelegenheit die Freude deines Anblickes wieder erleben dürfte. sprach ich und merkte erst als es schon gesagt war, was ich da eigentlich gerade getan hatte.


    Schnell empfahl ich mich der jungen Frau, bevor sie mir böse sein konnte und machte mich mit dem gesamten Gefolge auf den Weg zum nächsten Senator.

    Nach dieser ersten Pause erhob ich wieder die Hand und bat um Ruhe.


    Natürlich ist es schön, dass hier in Rom, dem Zentrum unserer Welt, immer etwas läuft und man sich nie Sorgen machen muss, an einem Tag ohne Ziel einfach zu Hause sitzen zu müssen.


    Doch, Bürger dieser Stadt, was wäre denn, wenn ihr vor lauter Dreck diese Zersträuungen gar nicht mehr aufsuchen könntet? Jede Nacht fahren tausende und abertausende von Wagen durch die Strassen. An den Lärm haben wir uns alle schon längst gewöhnt, doch die Pferde machen auch Dreck. Am Tag dann verursachen die Menschen mindestens den gleichen Dreck! Und was, wenn niemand das wegputzen würde?


    Ich erkläre daher hiermit, dass meine Wunschposition im Amt eines Vigintivir, diejenige eines Quattuorvir viis in urbe purgandis oder auch viarum curandum ist. Ich werde dafür sorgen, dass in den Quartieren, welche im Moment vor Unrat stinken, häufiger und gründlicher geputzt wird. Gleichzeitig werde ich selbstverständlich die nobeln Bereiche unserer Stadt nicht vernachlässigen. Aber ich verspreche euch, ich werde auf den Strassen persönlich sichtbar sein und nicht wie andere meiner Vorgänger nur am Schreibtisch sitzen und Befehle erteilen! Es kann nicht sein, dass unsere wunderschöne Stadt zum Teil in Unrat versinkt!

    Der für meine Bewachung und Führung abgestellte Soldat brachte mir zu diesem Officium, wo er mir bedeutete, mein Anliegen erneut vorzubringen. Ich bedankte mich bei ihm und sprach den Mann an, der vor mir am Tisch sass.


    Salve, mein Name ist Lucius Annaeus Florus Minor und ich hätte sehr gerne eine Audienz bei meinem Kaiser beantragt. Es geht um die nächsten Wahlen.


    Ich hoffte auch hier, mit meinem korrekten und höflichen Auftreten für einen gewissen Bonus sorgen zu können.

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    "Ein Soldat begleitet dich zum Schreibamt des procurators, wo du warten kannst, oder dir einer der notarii weiterhelfen kann."
    Ob der oberste Terminkalenderverwalter sich des jungen Mannes selbst annehmen würde oder das einem der Notare überlassen würde konnte die Torwache schlechterdings nicht sagen. Das würde nicht hier entschieden und entsprechend machte sich im Hintergrund einer der jüngeren Soldaten, die zum Laufdienst eingeteilt waren bereit den jungen Mann zu begleiten.
    Dass er durch die Entlassung seines Personals einen gewissen Stein im Brett bei den Wachsoldaten hatte, würde sich durch eine gewisse reduzierte Grobheit bei der Durchsuchung durchaus bemerkbar machen.


    Danke, ich werde deinem Soldaten gerne folgen. gab ich dem Wachmann Auskunft über meine Intention.


    Nachdem das ganze Prozedere am Eingang hinter mir war, ging es mehr oder weniger schnell zu meinem nächsten Schritt am dem Weg ans Ziel.

    Sim-Off:

    Die Rede spielt simON NACH meiner Rede im Senat. Ich will die Rede im Senat aber noch etwas vorbereiten und wenn ich die Spiele noch durchposten will, muss ich hier vorher anfangen.


    Mit meinem ganzen Gefolge, allen möglichen Freunden und Bekannten, Freigelassenen, Klienten und Sklaven, war ich heute auf dem Weg zum Forum. In den Strassen wurde immer wieder gerufen "Wählt Florus Minor zum Vigintivir" oder "Florus Minor wird für saubere Strassen sorgen", so dass eigentlich schon ziemlich klar war, als ich das Forum betrat und den Weg zur Rostra einschlug, um was es heute gehen würde.


    Auf der Rostra angekommen, liess ich mir die Toga neu richten und wandte mich dann an das in der Zwischenzeit versammelte Volk. Mit einer erhobenen rechten Hand bat ich um etwas Ruhe, bevor ich mit lauter Stimme zu meiner wohl eingeübten Rede anhob:


    Volk von Rom, hört mich an! Ich habe gestern im Senat meine Kandidatur für das Vigintivirat verkündet, heute tue ich dies vor euch!


    Doch bevor ich euch erklären werde, für welches der Ämter ich mich besonders interessiere, lasst mich zuerst noch bekannt geben, dass ich in den kommenden Tagen insgesamt 5 einzelne Gladiatorenkämpfe werde abhalten lassen. Die Spiele werden mit der Cena Libera morgen Abend beginnen, zu welchen ich euch alle einlade. Kommt vorbei im Ludus Dacicus und seht euch an, wer in der Arena kämpfen wird.


    Hier hielt ich ein erster Mal inne, da mein Gefolge und die in der Zwischenzeit angesammelte Menge an Menschen anfingen zu jolen.

    Es freute mich sehr, meinen ersten Verbündeten gewonnen zu haben, bevor ich den Wahlkampf überhaupt offiziell aufgenommen hatte.


    Ich werde nicht nur meine Rede gewissenhaft vorbereiten, sondern habe mir auch vorgenommen, jeden Senatoren der sich in Rom aufhält, persönlich zu besuchen. Ich werde dir also in den nächsten Tagen wiederum einen kurzen Besuch abstatten, wenn das in Ordnung ist. Leider kann ich dabei nicht sagen wann, da dies auch sehr von der Länge der anderen Besuche abhängig ist.

    Ich wurde vom Senator höflich im Garten empfangen und mir wurde sogleich Wein und eine Kline angeboten, was ich natürlich gerne annahm.


    Salve Senator Manius Flavius Gracchus und herzlichen Dank für die Zeit, welche du dir für meinen Besuch nimmst.


    Dann öffnete ich die Tasche mit den Schreibtafeln, welche ich in den letzen Wochen geschrieben hatte und übergab ihm eine:


    Lucius Annaeus Florus Minor grüsst den edlen Senator.


    Ich, der Überbringer dieser Nachricht, Lucius Annaeus Florus Minor, Sohn des früh verstorbenen und in den Kreis der im Ulpianum Geehrten aufgenommenen Senators Lucius Annaeus Florus, gebe hiermit meine Kandidatur für das Vigintivirat bekannt.


    Durch meinen persönlichen Besuch möchte ich die Möglichkeit wahrnehmen, mich vor meinem öffentlichen Wahlkampf persönlich vorzustellen.


    Mögen die Göttern dich und deine Familie schützen, LuAnFlo Minor


    Ja, ich komme auf Grund meiner Kandidatur als Vigintivir. Ich finde es wichtig, dass die Herren Senatoren die Möglichkeit haben, mich kennenzulernen, bevor ich meine Rede im Senat halte.

    Der Sklave führte mich in den Garten, wo ich den Senator, welchen ich von seiner erst gerade absolvierten Amtszeit als Consul kannte, auf einer Bank sitzend antraf.


    Salve Senator Herius Claudius Menecrates. Danke, dass du mich so spontan empfängst


    Mehr schien mir noch nicht angebracht zu sein.

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    "Der Normalfall," erläuterte der Wachsoldat, der hier am Tor auch die Funktion eines lebendigen Wegweisers inne hatte. "Wäre einen Brief an die kaiserliche Kanzleich zu richten mit der Bitte um eine Audienz. Den Grund angeben. Anfragen ohne Grund werden immer abgewiesen.
    Alternativ kannst du in der Schreibabteilung des procurators a libellis persönlcih vorsprechen und dein Anliegen vortragen. Das ist aber mit Wartezeit verbunden und ich kann nicht garantieren, dass du heute noch gehört wirst."

    Dabei warf der Soldat einen missfälligen Blick auf die Entourage des jungen Mannes. Es mochte ja sein, dass im zivilen Leben sich der Wert eines Mannes nicht zuletzt an der Anzahl der begleitenden Sklaven bemaß. Aber für eine Terminanfrage ... naja. Immerhin würden er und seine Kameraden die alle durchsuchen müssen.


    Ich dankte der Wache für diese Auskunft und fragte dann weiter:


    Danke für deine Auskunft. Und wie gelange ich dann zum Procurator a libellis, wenn ihr mich hier passieren lässt? Dass der Procurator sein Officium irgendwo in der Domus Augustana hatte, war mir ja bewusst, aber wo genau das war, da hatte ich keine Ahnung.


    Ein Handzeichen an meine Entourage zeigte ihnen, dass ich sie nicht länger benötigte und sie sich den Rest des Tages selber einteilen konnten.

    Während drinnen die Voropfer stattfanden, wartete ich ungeduldig darauf, dass die Schönheit, welche als Opferdienerin amtete, mit dem Iulier zusammen wieder aus dem Tempel hervortreten würde.


    Während der Wartezeit hatte sich in mir ein Verdacht aufgetan. Iulius Caesoninus hielt das Opfer ab. Eine der Opferdienerinnen war Iulia Phoebe und Iulius Licinus hatte ebenfalls eine Aufgabe bei der Zeremonie. Könnte es sein, dass auch die mir den Atem raubende zweite junge Frau eine Iulia war?


    Vermutlich würde ich es nie erfahren.


    Dann endlich war es so weit und die Prozession kam wieder aus dem Tempel heraus. DA! Sie war noch immer dabei!

    Es freute mich sehr, dass Purgitius Macer meine Entscheidung und ihre Begründung gefielen.


    Danke Senator, das freut mich, dass meine Begründungen auf Wohlwollen stossen. Selbstverständlich werde ich im Senat nicht derart offen sprechen, wie hier.


    Dann musste ich die Frage halt dennoch in den Raum stellen.


    Darf ich bei meiner Rede im Senat auf eure Unterstützung zählen?


    Die Frage war zwar an Senator Macer gerichtet, aber mein Blick galt beiden Herren und natürlich wäre es für mich von grossem Vorteil, wenn ich gleich 2 Senatoren als Unterstützer hätte gewinnen können.

    Sim-Off:

    Kein Problem.


    Auch hier wurde ich von einem durchaus freundlichen Sklaven begrüsst und wieder kamen dieselben beiden Fragen, welche ich natürlich beantwortete.


    Eigentlich wäre es ganz schön gewesen, wenn ich gleich beide zusammen hätte sprechen können, aber da Senator Flavius Scato noch unterwegs ist, wird es auch einzeln ohne Probleme möglich sein.


    Nach einer kurzen Pause um Luft zu holen fügte ich an:


    Mein Name ist Lucius Annaeus Florus Minor und es geht um die bevorstehenden Wahlen.