Beiträge von Lucius Annaeus Florus Minor

    Und ich fürchte, auch wenn ich gerade ganz anders geredet habe, wird es mir wohl kaum gelingen, mich selbst davon auszunehmen, sollte es soweit kommen.


    Damit war vermutlich dieses Thema zur Genüge diskutiert und ich wartete, ob sich eine Gelegenheit ergeben würde, meine Pläne für die Kandidatur der nächsten Wahlperiode zu erwähnen.

    Hi, als einer der schon lange dabei ist, aber zwischendurch auch einmal lange abwesend war und dann zurück kam, von mir auch ein herzliches Willkommen.


    So wie ich das IR kenne, wirst du wohl kaum durch ein Geisterrom schlendern. Wenn du da einigermassen jemandem einen Einstieg in deine Thema, deine Geschichte, offen lässt, so wird sich meistens jemand finden, der darauf anspringt.


    Falls trotzdem Unklarheiten oder Probleme bestehen, dann haben wir ja genau hier den simOFF-Bereich, in welchem du gerne auch ein Thema mit einer konkreten Frage eröffnen darfst.


    Von daher, bis bald in Rom und Grüsse, LuAnFlo Minor

    In der Tat schien es so, als gäbe es für dieses Problem einfach keine Lösung, oder zumindest keine, die bequem war. Anstatt das einfach so stehen zu lassen, beschloss ich, es auszusprechen:
    Ich fürchte, für dieses Thema wird es zwar viele Ideen geben, aber keine welche schmerzlos und einfach für alle Seiten wären. Egal was, eine Menge Menschen werden auf viel verzichten müssen, wenn man das Problem wirklich lösen will.

    Ich glaube fest, dass es hier weniger um die Betriebe in der Subura geht, als um die Ansammlung von nicht gesetzestreuen Menschen, die sich in der Nacht dort aufhalten, sprich also dort wohnen. Natürlich fehlt mir in dieser Sache die langjährige Erfahrung, da ich ja erst wenige Wochen hier in Rom bin, doch ich habe dennoch schon bemerkt, dass am Tage viel mehr Menschen sich in diese Gegend trauen, als gegen Abend. Die Betriebe und die Menschen welche diese aufsuchen, scheinen also nicht das Problem zu sein.


    Ich atmete nochmals tief durch, ordnete meine Gedanken und fuhr dann fort:


    Die Besitzer und Vermieter kann man sehr wohl zwingen, allerdings erfordert dies Männer, die sich auch nicht scheuen, sich bei ebendiesen Menschen unbeliebt zu machen. Eine Art Vigiles für Vermietungen wäre da vielleicht eine Möglichkeit?

    Zitat

    Original von Gnaeus Postumius Rufus
    "Salve", grüßte der Tabellarius Dispositus den Annaeus. "Eilbriefe machen wir nicht mehr. Aber ich versichere dir, dass der Brief mit der nächstmöglichen Lieferung rausgeht", sagte er achselzuckend.


    Mit einem geübten Blick auf die entsprechende Wachstafel bemerkte der Tabellarius sodann: "Auf der Wertkarte verbleiben dann noch 400 Sesterzen." Er sah den jungen Mann an, wobei er sich in einem Lächeln versuchte. "Sonst noch was?"


    Danke, dann wird wohl der normale Weg auch ausreichen. antwortete ich auf die Tatsache, dass ich offensichtlich falsche Informationen hatte.
    Nein, das wäre alles. Habt Dank! beantwortete ich auch die Frage noch und verliess dann nach einem freundlichen Gruss das Officium wieder.

    Als auch Iulius Licinus sich noch zu uns wandte und mir ebenfalls versicherte, dass ich wirklich eine Chance hätte selbst etwas zu erreichen, da wurde mir bewusst, wie sehr sie alle vermutlich im Recht waren.


    Ja, das sehe ich auch. Ich werde mich sehr bemühen meinen Vater als Vorbild und nicht als Ziel anzusehen. Sein Weg ist heute alleine schon durch die Gesetze nicht mehr möglich, also wird mein Weg ein anderer sein.


    Dann :app: klatschte ich in die Hände und die Musikerinnen traten auf, um dem Abend ein kleines Intermezzo zu ermöglichen.

    Ich betrat das Officium des Cursus Publicus zum ersten Mal und sah mich um. Als einer der Angestellten frei wurde, begab ich mich zu ihm und legte die vorsichtig in Leder gebundene Schriftrolle mit dem Siegel der Gens Annaea auf den Tisch.


    Salve, dieser Brief müsste als Eilbrief an den LAPP der Provinz Germania, Marcus Decimus Livianus, in der Regia des LAPP in Mogontiacum. Bitte zu Lasten der Wertkarte der Gens Annaea verbuchen.


    Damit hoffte ich alle nötigen Informationen abgegeben zu haben. Die Schriftrolle selbst hatte an einer Schnur ein Holztäfelchen angebunden, auf welchem genau diese Informationen ebenfalls drauf standen.


    Sollte jemand das Siegel brechen und den Text lesen, so hätte er den folgenden Text gesehen:


    Lucius Annaeus Florus Minor an seinen Patron Marcus Decimus Livianus.
    LAPP der Provinz Germania
    Regia des LAPP in Mogontiacum


    Salve Patron,


    Ich schreibe dir meinen ersten Brief wie abgemacht, damit du auch von mir über die Ereignisse in Rom auf dem Laufenden gehalten wirst. Ich hoffe sehr, dass er dich und die Kaiserin bei bester Gesundheit antrifft und deine Reise zusammen mit der Kaiserin ohne Zwischenfälle verlaufen ist.


    Hier in Rom ist seit deiner Abwesenheit kein wirklich grosses Ereignis aufgefallen. Vielleicht am Wichtigsten erscheint mir das Gerücht, die Medica Personalis des Kaisers sei wieder in der Stadt. Nachprüfen kann ich dies natürlich nicht, aber es gibt verschiedene Männer, die sagen, sie hätten eine Frau angetroffen, welche sich als solche ausgegeben habe. Auch wurde sie gesichtet, wie sie das Palatium betrat, woraus ich schliesse, dass es sich hier vermutlich nicht um eine Falschmeldung handelt. Ich hoffe sehr, dass der Kaiser bei bester Gesundheit ist.


    Aus dem Senat wurde verkündet, dass der ehemalige Quaestor Consulum Manius Flavius Gracchus Minor mit einer Diploma für seine Amtszeit geehrt wurde.
    Zudem vernimmt man Verschiedenes über diskutierte Themen. Scheinbar soll über die Stellung der Frau im öffentlichen Leben diskutiert werden, man hört, das habe mit den Unruhen zu tun, bei welchen viele Frauen beteiligt gewesen seien.
    Ebenfalls wird scheinbar über eine Veränderung der Legierung des Sesterz debattiert.


    Ein Gespräch meinerseits mit Senator Purgitius Macer hat ergeben, dass der Senat auch über Massnahmen nachdenkt, wie man die Subura etwas gesetzestreuer machen könnte.


    Aus dem religiösen Bereich habe ich Kunde erhalten, dass es im Moment scheinbar reges Interesse an verschiedenen Positionen gibt. Auch eine neue junge Vestalin soll sich gemeldet haben.


    Bald schon ist die nächste Amtszeit vorüber, der Consul hat sein Haus für Bewerbungen geöffnet, und ich habe mich um ein Amt als Vigintivir beworben. Falls es in deinen Möglichkeiten liegt, deinen Einfluss aus Germania bemerkbar zu machen, würde es mir sicherlich helfen, wenn du meine Kandidatur unterstützen würdest.


    Ausserdem habe ich versucht bei einer Cena die Herren Purgitius Macer, Iulius Licinus, Caius Duccius Callistus und Lucius Iunius Silanus an einen Tisch mit mir zu bringen. Leider ist dabei Iunius Silanus ohne Antwort ferngeblieben. Mit Purgitius Macer und Iulius Licinus verstehe ich mich aber sehr gut und Duccius Callistus schient ebenfalls ein freundlicher Mann zu sein.


    Ich hoffe, diese Zeilen entsprechen deinem Wunsch und freue mich über deine Antwort.


    Mögen die Götter dich und die Kaiserin beschützen.


    Dein Klient, Lucius Annaeus Florus Minor

    Ich freute mich, mit meiner Metapher ein Lob eingeheimst zu haben. Doch die folgende Frage war gar nicht einfach zu beantworten. Daher liess ich sie etwas im Raum stehen und hoffte, dass vielleicht der andere Senator auch seine Meinung einbringen würde.


    Ich glaube nicht, dass man dies irgendwie verhindern kann. kam dann auch bald eine Meinung. Gleich und gleich gesellt sich nun mal gern und somit wird es wohl immer Gegenden geben, die kaum jemand freiwillig betreten würde.


    Da hoffe ich, dass ihr im Unrecht seid, Senator. hob ich zu einer Antwort an. Per Gesetz könnte der Senat mit dem Kaiser zum Beispiel erlassen, dass sich die verschiedenen Schichten in den Stadtteilen besser durchmischen müssen. Wenn man untere Schichten verpflichtet auch in momentan gehobenen Wohngegenden ansiedelt und umgekehrt, dass wird es vermutlich auch einfach werden die Stadtteile unter Kontrolle zu halten als wenn sich die Kriminellen an einem Ort zusammentun können.


    Ich war mir sicher, dass ich hiermit wieder eine kontroverse Meinung geäussert hatte, aber in der Zwischenzeit hatte sich der Wein bereits auf mein Selbstvertrauen bemerkbar gemacht.

    Als der Iulier mit seinen beiden Damen im Tempel verschwand, kam ich wieder zu mir. Ein schneller Blick links und rechts zeigte, dass wohl niemand von den Anwesenden meinen Zustand bemerkt hatte, doch die Reaktion von Iulia Phoebe und die suchenden Blicke der erspähten fremden Schönheit hatten mir verraten, dass ich sehr wohl bemerkt worden war.


    Nun denn, so war es an der Zeit zu gehen, denn öffentlich der Lächerlichkeit preisgeben wollte ich mich nun wirklich nicht.


    Doch meine Füsse wollten nicht weg. So sehr mein Gehirn auch daran dachte, dass es wohl besser sei, sich in den nächsten Tagen weit weg von allen Iuliern zu halten, so wenig liessen meine Füsse dies zu. Ich stand wie angenagelt da und blickte gespannt auf den Tempel um zu sehen, was sich in seinem Inneren tat. Bald würden die 3 ja wieder heraustreten.

    Mit dieser Antwort hatte der Consul wiederum in der Tat die Wahrheit ausgesprochen.


    In der Tat, das eröffnet bestimmte Möglichkeiten. Jedoch muss ich erst bis dahin gelangen. Ein erster kleiner Schritt wäre also das Vigintivirat. Ich danke euch daher, dass ihr mich zu dieser Wahl zulasst.

    Genau.


    Und damit waren wir vermutlich beim Kern der Sache angelangt.


    Ich fürchte daher, dass man, bevor man Lösungen für die Subura suchen kann, erst einmal eine Lösung für den Platzmangel in der Stadt suchen muss. Wie ein Medicus müsste man meiner Meinung nach nicht nur das Fieber des Patienten senken, sondern die Ursache dafür suchen und heilen. Sonst kommt das Fieber immer wieder zurück.


    Dass dies nicht einfach war und vermutlich auch gar nicht durch die nun im Senat sitzenden Männer geschafft werden konnte, sondern eher duch ihre Nachfolger oder deren Nachfolger, das war mir ebenso klar.

    Diese Antwort hatte ich nicht erwartet. Iulia Phoebe kannte mich ja noch gar nicht, war etwa gleich alt wie ich, so schätzte ich das zumindest, und schien von meinem Vater gehört zu haben. Weshalb wussten nur alle Menschen so viel von meinem Vater, nur ich nicht? Nun ja, scheinbar war das auch eine Seite von ihm gewesen.


    Ich danke dir für diese Wünsche und deine Einschätzung. Ich hoffe, dass sie eintreffen wird, auch wenn ich zugegebenermassen in dieser Hinsicht noch etwas skeptisch bin.

    Ja, das Leben ist in der Tat abwechslungsreicher hier, aber eben auch anforderungsreicher. Ständig muss man überall mit dem Kopf dabei sein. Es ist nicht leicht, in der grossen Urbs.


    Ja, obwohl ich mich gut eingewöhnt hatte, war ich mir bei einigen Dingen nicht wirklich sicher, wie ich sie angehen sollte. Auch war es mir noch nicht ganz geheuer, meine Meinungen zu vertreten, auch gegenüber den alteingesessenen Mächten.


    Wohin soll es denn nun gehen? Direkt zur Domus, oder möchtest du sonst noch etwas erledigen?


    Ich stellte die Frage in den Raum zwischen uns, weil in der Zwischenzeit Iulia sich wieder sehr gut gefangen zu haben schien. Sie strahlte aus der Sänfte zu mir herüber, so dass ich das Gefühl bekam, hier jemanden kennen gelernt zu haben, mit dem man auch sonst reden konnte.

    Das Gespräch zwischen Atticus und Caesoninus war etwas anders verlaufen als ich mir das vorgestellt hätte. Es waren da einige Dinge passiert, die ich nicht so schnell einordnen konnte oder wollte, daher hatte ich auch die ganze Zeit über geschwiegen.


    Nun, da sich der Iulier von mir verabschiedete, tat ich dies ebenfalls. Auch vom Dominus verabschiedete ich mich höflich, dankte ihm dafür, dass er sich die Zeit genommen hatte für das Gespräch und verliess dann, immer noch darüber nachdenkend wie komisch das Gespräch verlaufen war, den Campus.

    Langsam dämmerte mir, dass der Senator und ich zwar vom gleichen Thema, aber nicht ganz von der gleichen Sachen sprachen und das gab mir neuen Mut.


    Senator, ich fürchte, ihr habt mich missverstanden. Mir geht es weniger darum, dass dieses Gremium die Gebäude besitzen soll, sondern deren Bau überwachen, respektive die Einhaltung der Vorschriften zum Bau und der Bewohnung überwachen soll.


    Ich bin der Meinung, dass mit solider Bauweise und konkret durchgesetztem Wohnraum pro Person ein grosser Teil der Lebensumstände in der Subura verbessert werden können.


    Damit hoffte ich, das Missverständnis einigermassen geklärt zu haben.


    Trotzdem bliebe dann die Frage, wo man in Rom diese riesige Zahl an Menschen sonst noch unterbringen könnte. Gibt man jedem Menschen einen angemessenen Wohnraum, so würde sich wohl die Fläche der Subura verdreifachen. Damit würde die Stadt aus allen Nähten platzen und selbst vor den Stadtmauern ist nicht wahnsinnig viel Platz.

    Nachdem der Consul sichergestellt hatte, dass mein Name notiert wurde, wandte er sich an mich, so dass ich ihm eine Antwort schuldete:


    Selbstverständlich Consul. Ich befürchte bloss, dass das Übertreffen im Falle meines Vaters nicht sehr einfach werden wird. Daher werde ich mich umso mehr bemühen, sein Andenken nicht zu beschmutzen.