Dann bin ich gespannt zu sehen, was du da festgehalten hast und ob ich mit dir einer Meinung bin. Ich bin mit meiner Arbeit am neuen Ehegesetz übrigens langsam so weit, dass wir es uns ein erstes Mal ansehen könnten. Auch die Zustimmung des Kaisers, ein solches Gesetz dem Senat vorzulegen, habe ich bei der letzten Audienz eingeholt. Somit liegt es jetzt in meinen Händen, wann der Senat mit der Diskussion beginnen kann.
Beiträge von Lucius Annaeus Florus Minor
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Ganz herzlichen Dank für diese grosse Arbeit!
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Die abschliessende Bemerkung von Senator Matinius Agrippa konnte ich sehr gut verstehen.
Ja, es ist sehr schwer in die Spuren eines grossen Vaters zu treten. Auch ich kenne dieses Gefühl, einem grossen Vater sicherlich nicht gerecht werden zu können. Ich fühle mich daher umso geehrter, dass es mir vergönnt ist, meine Karriere im Cursus Honorum weiter vorantreiben zu können, als es meinem Vater vergönnt war. Hoffentlich lebe ich lange genug, um meinen Sohn besser in der Gesellschaft platzieren zu können, als dies meinem Vater möglich war.
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Ich melde mich mal zögerlich zurück. Lesen geht, kreativ sein ist noch etwas schwer, da der Kopf noch nicht so will, aber das ist normal nach über 100 musizierend marschierten Kilometern.
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Ich nahm die mir gereichte Rolle und wog sie in der Hand. Das war wohl ein längeres Werk.
Es tut immer gut zu lesen, was andere Juristen meinen und wie sie die Auslegung der Gesetze sehen. Auch wenn es hier eigentlich keine Unterschiede geben sollte, so gibt es sie trotzdem immer wieder, was natürlich zu nicht unerheblichen Differenzen und Diskussionen führt.
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So, nun ist es so weit, bei uns beginnt um 04:00 die Fasnacht.
Wir halten uns halt noch an den Kalender von Iulius Caesar und haben den modernen Quatsch des Mittelalters in Bezug auf unsere Fasnacht nicht mitgemacht.
Wir lesen uns frühestens am Donnerstag Abend wieder. Viel Spass.
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Zum Thema Blei möchte auch noch kurz etwas anmerken: Frisches Blei überzieht sich bereits an der Luft mit einer dünnen, aber chemisch inerten Oxidschicht. Die Chemie des Wassers, insbesondere des kalkhaltigen Wassers, führt dazu, dass sich noch schwerer lösliches Bleicarbonat bildet. Auf dem Bleicarbonat wächst in der Regel Calciumcarbonat und, je nach Wasserbeschaffenheit, auch Magnesiumcarbonat auf. Doch selbst ohne die Versinterung ist das Blei bereits passiviert. Insgesamt ist Blei also gar keine schlechte Wahl für Wasserrohre.
Allerdings gibt es eine andere mögliche Quelle für eine Bleivergiftung in der Antike: Bleiacetat, auch bekannt als Bleizucker. Dieses war als Süßstoff bereits in der Antike bekannt. Das Interessante an Bleiacetat ist, dass es in der optimalen Form für die physiologische Verwertung vorliegt. Aber das hat nichts mit den Wasserleitungen zu tun.
Dies ist absolut korrekt und die Wissenschaft weiss schon seit Jahren, dass die Römer nicht an Bleivergiftung durch die Wasserleitungen gestorben sind.
Blei löst selbst ohne Oxidschicht seine giftigen Teile nur in warmem, respektive heissem Wasser.
Da wir alle wissen, dass Quellwasser kalt ist, ist eine Bleivergiftung durch die Bleileitungen völlig unmöglich.
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Und hier noch ein Nachtrag aus dem heutigen Museumsbesuch im Antikenmuseum in Basel, zur Sonderausstellung "Ave Caesar".
Viele Leute wissen nicht, dass es bei den Römern neben den Wasserleitungen auch schon Wasserhähne gab. Im Folgenden findet ihr 2 von mir gemachte Photos von einem derartigen Fund. Oben könnt ihr euch noch ein verziertes Holz oder ein Teil aus Knochen oder Elfenbein vorstellen, mit dem man das Wasser an- und abgedreht hat.
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Natürlich war dies nicht in allen Häusern der Fall, aber die reichen Villen, auch die meisten Villae Rusticae auf dem Land, hatten solche Wasserhähne.
Ebenfalls durfte ich noch eine Abschlussfigur eines Springbrunnens einer Villa Rustica bestaunen. Gefunden in der Villa Rustica in Munzach (CH). Die Figur zeigt einen Delfin. Die Figur stand auf einer Art Säule, in der Mitte eines Brunnens und wurde von unten mittels einer kurzen Druckleitung aus Blei mit Wasser versorgt. Dieses floss dem Delfin aus dem Mund.
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Da der Kaiser nicht auf dieses Thema vorbereitet war, wunderte sich Florus nicht, dass jener den Sachverhalt nicht sofort verstand.
Nicht ganz, mein Kaiser. Ja, ich sage, dass die augusteischen Ehegesetze in der heutigen Zeit nicht mehr komplett anwendbar sind. Soweit ist das korrekt. Doch ich plädiere nicht dafür, die Patria Potestas abzuschaffen, sobald eine Ehe eingegangen wird. Das wäre zu radikal und würde niemals eine Mehrheit im Senat finden, zumal es viele Frauen ohne rechtlichen Schutz lassen würde, weil sie nicht in die Potestas ihres Ehegatten übergegangen sind, jedoch auch nicht mehr derjenigen ihres Vaters angehören würden.
Nein, das wäre nicht machbar. Was ich anstrebe ist eine Klarstellung von gewissen Dingen. So will ich im Gesetz festhalten, dass ein Vater, auch wenn er seine Tochter für die Ehe nicht emanzipiert hatte, diese nicht aus einer funktionierenden Ehe heraus zurückholen kann. Dazu gibt es jetzt gerade ein Urteil meines Vorgängers, welches genau diesen Sachverhalt stützt. In diesem Falle müsste der Vater nachweisen, dass die Ehe nicht mehr funktioniert, was bloss durch die Aussagen eines der beiden Ehepartner geschehen kann. Kein Vater sollte das Recht haben, seine Kinder aus funktionierenden Ehen heraus zu holen, wo diese glücklich und zufrieden waren.
Es geht also einzig und allein um die Scheidung einer funktionierenden Ehe, die nicht länger durch einen Vater geschieden werden soll.
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Der Senator hatte offenbar Lust auf ein kleines Gespräch, also hielt ich an und nahm mir die Zeit.
Senator Publius Matinius Agrippa. Es ist schön, dich auch einmal ausserhalb des Senats zu sehen. Bisher hatte ich noch nicht die Chance, dir zu sagen, wie sehr es mich freut, dass du wieder in Rom bist! Willkommen zurück.
In der Tat kümmere ich mich um die Büste und das Andenken meines Vaters, aber ich bin auch Mitglied der Augustales, die ihre Officia hier im Ulpianum haben und sich um alle hier Geehrten kümmern. So gesehen kümmere ich mich dann eben auch um alle anderen Büsten hier, inklusive diejenige deines Schwagers und Freundes. Leider war es mir nie vergönnt, ihn zu kennen, doch ich weiss, dass mein Vater ihn kannte und ein gutes Verhältnis zu ihm pflegte. Es ist sehr schade, dass es nicht mehr viele Männer wie ihn gibt.
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Florus versuchte so oft als möglich im Ulpianum zu sein, da es auch der Sitz der Augustales war, zu denen er gehörte. Zwischen Praetur und Curator Aquarum blieb jedoch meist nicht viel Zeit. Als er heute die grosse Halle betrat, in welcher die grössten Römer aller Zeiten in Ehren gehalten wurden, traf er auf Senator Matinius Agrippa. Freundlich grüsste Florus den alten Senator. Falls dieser Zeit und Lust auf ein Gespräch hatte, würde er sich diese nehmen. Falls nicht, würde er einfach seinen Weg fortsetzen und seine täglichen Aufgaben bei den Augustales erledigen, zu denen auch die Pflege der Büste seines eigenen Vaters in dieser Halle gehörte.
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Auf diese Frage war ich natürlich vorbereitet.
Konkret geht es mir um gewisse Details der augusteischen Ehegesetze. Zum Beispiel gibt es noch keine Klarheit, ob ein Vater, welcher seine Tochter nicht emanzipiert hat, diese auch aus einer funktionierenden Ehe zurückholen kann. In dieser Frage steht die Patria Potestas des Vaters gegen die Aussage des Gesetzes, dass eine funktionierende Ehe nur von den Ehepartnern aufgelöst werden kann. Ähnliches gilt in Bezug auf die Ersitzung einer Manus durch das Nichteinhalten des Trinoctiums. Ich kenne kein einziges Beispiel aus den letzten Jahren, in welchem ein Mann die Manus erhalten oder eingeklagt hat, weil seine Frau das Trinoctium nicht einhielt. Diese beiden Dinge erscheinen mir aus einer anderen Zeit zu kommen. Sie werden heute kaum mehr eingehalten und in der Zwischenzeit gibt es zumindest in Bezug auf die Auflösung der funktionierenden Ehe auch aktuelle Gerichtsurteile, welche meine Meinung unterstützen.
Ich möchte daher im Senat eine Lex Annaea einbringen, welche in Bezug auf solche Situationen Klarheit schafft.
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Nun wurde es allerdings etwas kniffliger. Gesetzesänderungen, egal wie klein oder gross sie auch waren, egal ob das Volk und auch die Rechtsprechung diese Dinge schon längst so handhabten, waren immer ein Tanz auf der Klinge.
Nun, mein Kaiser, da habe ich in der Tat bereits einige Dinge im Edictum Praetoris angedeutet. Grundsätzlich könnte man sagen, ich möchte das geschriebene Recht an das gelebte Recht anpassen. Erst vor wenigen Wochen, kurz vor den Wahlen, konnte ich einem Prozess beiwohnen, in welchem mir wieder einmal klar wurde, dass gerade im Bereich unserer Ehegesetze einige Dinge nicht mehr dem entsprechen, was gelebt und wie juristisch gehandelt wird.
Ich machte eine kurze Pause, nahm einen Schluck Wein und fuhr dann fort.Auch im Senat gab es erst gestern eine Abänderung des Codex Universalis, über die du sicherlich bereits informiert bist, welche in diese Richtung geht. Ich bin ganz generell der Meinung, dass das geschriebene Recht nicht gänzlich am gelebten Recht vorbei gehen soll. Gesetze sind immer Spiegelbild ihrer Zeit, also müssen sie auch angepasst werden, wenn es sich zeigt, dass sie den aktuellen Gegebenheiten nicht mehr gerecht werden.
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Das ist erfreulich!
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Selbstverständlich verlangte der Kaiser damit nichts, was nicht sowieso gemacht werden würde. Gerade der Termin einer solchen Eröffnungsfeier musste zwingend sowohl mit der Kanzlei, als auch mit den Pontifices abgesprochen werden. Niemand wollte ein derartiges Fest an einem von den Göttern nicht bewilligten Tag und ohne Anwesenheit des Kaisers erleben.
Natürlich mein Kaiser. Es wird keine Eröffnung ohne den Segen der Götter geben.
Die Bemerkung, dass der Termin mit der Administratio koordiniert werden würde, den sparte ich mir, denn das war nun wirklich normal.
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Wie vom Consul erwünscht, erhob sich Florus und begab sich mit vielen anderen Zusammen in Richtung der Tür.
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Die Architekten und Bauführer hatten keinerlei Interesse daran, dass nun am Ende noch etwas schief laufen würde. Entsprechend sorgfältig kontrollierten sie jeden Schritt, bis das Aquädukt mit dem Speicherwerk verbunden, der Schieber zur Schliessung angebracht und geschlossen und die Mauern sorgfältig geschlossen waren.
Nun war alles bereit für die feierliche Eröffnung durch den Kaiser. Diese Zeremonie musste nur noch geplant und mit dem kaiserlichen Terminplan abgestimmt werden.
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Ich mochte die Art des Kaisers, direkt zur Sache zu kommen. Vielleicht hatten wir uns deswegen von Beginn an gut verstanden und sofort eine gemeinsame Art der Kommunikation entdeckt.
Das ist korrekt, mein Kaiser. Die Arbeiten verliefen dank den Wachen der Prätorianer und der Cohortes Urbanae beinahe ungestört. Innerhalb der Stadtmauern war die Planung zwar nicht ganz einfach, doch war es möglich, die Leitungen vielerorts sicher auf oder neben bereits bestehende Leitungen zu legen. Es sollte eigentlich soweit als möglich sichergestellt sein, dass niemand ohne dass es auffällt Wasser abzweigt.
Diese Gefahr bestand zwar immer, doch wenn man die Kanäle mit eigenen Mauern versah und sie wo immer möglich nicht direkt an die Häuser anlegte, konnte man das Risiko minimieren. Zudem standen hohe Strafen auf den Diebstahl von Wasser.Da der Kaiser mich nicht unterbrach, obwohl ich eine kurze Pause eingelegt hatte, fuhr ich fort.
Ausserhalb der Stadtmauern konnte der Aquädukt an vielen Orten in die Hügel hinein gebaut werden. Nur über ganz wenige Strecken war es notwendig, einen offenen Aquädukt zu bauen. Auch hier verliefen die Arbeiten grossteils ohne jegliche Störungen. Durch den Bau in die Hügel hinein konnten wir an verschiedenen Stellen weitere Zuläufe einbauen, welche das Wasser der Hügel einfangen. So können wir die gesamthafte Menge an Wasser vergrössern, welche in die Stadt geführt wird.
Somit ist der Bau beinahe fertiggestellt. Es fehlen noch die letzten Steine, in der Verbindung vom Speicherwerk zum Aquädukt, welche bestimmt in diesen Tagen sorgfältig zugeschnitten und eingesetzt werden. Danach wäre alles für die Einweihung und die Öffnung des Stautores im Speicherwerk bereit.
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Danke für den interessanten Einblick! Als was gehst du/ihr denn dieses Jahr?
Für Montag und Mittwoch bleibt DAS bleibt traditionell geheim bis zum letzten Moment.
Für den ursprünglichen, unkontrollierten, freien Dienstag habe ich mich noch nicht entschieden. Da liegen so viele Varianten im Keller, das ist meist sehr spontan.
Die meisten Masken finde ich grusliger als den Krampus. Man muss es wohl selbst erlebt haben, um den Unterschied zu begreifen, weil vor allem das Flair sich unterscheidet und weniger die Oberfläche.
Stimmt! Bei uns ist das eher eine ernste Sache, der Humor ist sehr schwarz und manchmal auch grenzwertig. Geblödel und gehaltlose Sprüche sind nicht so erwünscht und obwohl sehr viel Alkohol ausgeschenkt wird, siehst du nirgends einen betrunkenen Aktiven! Die jungen, welche das als Party nutzen und sich nur besaufen, die wollen wir eigentlich lieber nicht.