Zum Thema Blei möchte auch noch kurz etwas anmerken: Frisches Blei überzieht sich bereits an der Luft mit einer dünnen, aber chemisch inerten Oxidschicht. Die Chemie des Wassers, insbesondere des kalkhaltigen Wassers, führt dazu, dass sich noch schwerer lösliches Bleicarbonat bildet. Auf dem Bleicarbonat wächst in der Regel Calciumcarbonat und, je nach Wasserbeschaffenheit, auch Magnesiumcarbonat auf. Doch selbst ohne die Versinterung ist das Blei bereits passiviert. Insgesamt ist Blei also gar keine schlechte Wahl für Wasserrohre.
Allerdings gibt es eine andere mögliche Quelle für eine Bleivergiftung in der Antike: Bleiacetat, auch bekannt als Bleizucker. Dieses war als Süßstoff bereits in der Antike bekannt. Das Interessante an Bleiacetat ist, dass es in der optimalen Form für die physiologische Verwertung vorliegt. Aber das hat nichts mit den Wasserleitungen zu tun.
Dies ist absolut korrekt und die Wissenschaft weiss schon seit Jahren, dass die Römer nicht an Bleivergiftung durch die Wasserleitungen gestorben sind.
Blei löst selbst ohne Oxidschicht seine giftigen Teile nur in warmem, respektive heissem Wasser.
Da wir alle wissen, dass Quellwasser kalt ist, ist eine Bleivergiftung durch die Bleileitungen völlig unmöglich.