Beiträge von Lucius Annaeus Florus Minor

    Ich versuchte täglich, meine Arbeit als Praetor nicht von Patronaten und Klientel abhängig zu machen, soweit dies möglich war und nicht die persönlichen Interessen eines meiner Klienten geschädigt würden. Daher gab ich auch hier zur Antwort:


    Dann sehen wir uns morgen und ich werde mir morgen genau anhören, was beide Parteien zu sagen haben. Dein neues Werk werde ich mir heute Abend zu Gemüte führen. Gibt es sonst noch etwas, was ich für dich tun kann?

    Zu 1.: Du meinst oben in der Glocke?


    Zu 2.: Jop, die Box hat sich mit dem Update reingemogelt, hab ich gerade rausgeschmissen.


    Zu 3.: Jop, das is neu. Mal sehen was andere sagen, kann sie auch wieder in die Leiste aufnehmen.

    1. Ja, oben in der Glocke


    2. Danke


    3. Ich persönlich finde beides ok. Weniger Icons in der Leiste geben mehr Platz für die anderen Dinge. Hat also auch seinen Vorteil.

    Die Sache mit dem "gut geschrieben" war es, was mir Sorge bereitete.


    Gut geschrieben ist genau das, was ich nicht sonderlich gut kann. Ich kann zwar klar und deutlich sein, doch ist dies nicht immer im Sinne des Gesetzgebers. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was unser Besprechung dann ergeben wird. Du kennst ja in der Zwischenzeit die Arbeitszeiten des Praetors und des Senats, so dass du sicherlich nicht mitten am Tag um einen Termin mit mir ersuchen würdest.

    1. Wenn ich bei einer Mitteilung über einen neuen Beitrag oder eine Reaktion auf den Link klicke, komme ich seit dem Update nicht mehr direkt zum entsprechenden Beitrag, sondern oben auf die letzte Seite des Themas. ;)


    2. Zudem habe ich neu unter "Gentes" ganz unten noch eine Auswahl "Eigene Clans". Diese führt mich auf eine Seite, bei welcher ein weiterer Klick auf die Gensseite der Gens Annaea nötig ist, um weiter zu kommen. Für mich braucht es diese Rubrik "eigene Clans" nicht.

    Sollte man sie behalten wollen, dann sollte man sie umbenennen in "eigene Gentes", denn Clans gibt es bei den Hyänen, nicht bei den Römern :D


    3. Ausserdem stelle ich soeben fest, dass die "eigenen Notizen" nur noch über das Kontrollzentrum zu erreichen sind und nicht mehr mit eigenem Icon neben den Sesterzen. ;)

    Dann bin ich gespannt zu sehen, was du da festgehalten hast und ob ich mit dir einer Meinung bin. Ich bin mit meiner Arbeit am neuen Ehegesetz übrigens langsam so weit, dass wir es uns ein erstes Mal ansehen könnten. Auch die Zustimmung des Kaisers, ein solches Gesetz dem Senat vorzulegen, habe ich bei der letzten Audienz eingeholt. Somit liegt es jetzt in meinen Händen, wann der Senat mit der Diskussion beginnen kann.

    Die abschliessende Bemerkung von Senator Matinius Agrippa konnte ich sehr gut verstehen.


    Ja, es ist sehr schwer in die Spuren eines grossen Vaters zu treten. Auch ich kenne dieses Gefühl, einem grossen Vater sicherlich nicht gerecht werden zu können. Ich fühle mich daher umso geehrter, dass es mir vergönnt ist, meine Karriere im Cursus Honorum weiter vorantreiben zu können, als es meinem Vater vergönnt war. Hoffentlich lebe ich lange genug, um meinen Sohn besser in der Gesellschaft platzieren zu können, als dies meinem Vater möglich war.

    Ich nahm die mir gereichte Rolle und wog sie in der Hand. Das war wohl ein längeres Werk.


    Es tut immer gut zu lesen, was andere Juristen meinen und wie sie die Auslegung der Gesetze sehen. Auch wenn es hier eigentlich keine Unterschiede geben sollte, so gibt es sie trotzdem immer wieder, was natürlich zu nicht unerheblichen Differenzen und Diskussionen führt.

    So, nun ist es so weit, bei uns beginnt um 04:00 die Fasnacht.


    Wir halten uns halt noch an den Kalender von Iulius Caesar und haben den modernen Quatsch des Mittelalters in Bezug auf unsere Fasnacht nicht mitgemacht. ;)


    Wir lesen uns frühestens am Donnerstag Abend wieder. Viel Spass.

    Zum Thema Blei möchte auch noch kurz etwas anmerken: Frisches Blei überzieht sich bereits an der Luft mit einer dünnen, aber chemisch inerten Oxidschicht. Die Chemie des Wassers, insbesondere des kalkhaltigen Wassers, führt dazu, dass sich noch schwerer lösliches Bleicarbonat bildet. Auf dem Bleicarbonat wächst in der Regel Calciumcarbonat und, je nach Wasserbeschaffenheit, auch Magnesiumcarbonat auf. Doch selbst ohne die Versinterung ist das Blei bereits passiviert. Insgesamt ist Blei also gar keine schlechte Wahl für Wasserrohre.


    Allerdings gibt es eine andere mögliche Quelle für eine Bleivergiftung in der Antike: Bleiacetat, auch bekannt als Bleizucker. Dieses war als Süßstoff bereits in der Antike bekannt. Das Interessante an Bleiacetat ist, dass es in der optimalen Form für die physiologische Verwertung vorliegt. Aber das hat nichts mit den Wasserleitungen zu tun. ;)

    Dies ist absolut korrekt und die Wissenschaft weiss schon seit Jahren, dass die Römer nicht an Bleivergiftung durch die Wasserleitungen gestorben sind. ;)


    Blei löst selbst ohne Oxidschicht seine giftigen Teile nur in warmem, respektive heissem Wasser. ;)

    Da wir alle wissen, dass Quellwasser kalt ist, ist eine Bleivergiftung durch die Bleileitungen völlig unmöglich.

    Und hier noch ein Nachtrag aus dem heutigen Museumsbesuch im Antikenmuseum in Basel, zur Sonderausstellung "Ave Caesar".


    Viele Leute wissen nicht, dass es bei den Römern neben den Wasserleitungen auch schon Wasserhähne gab. Im Folgenden findet ihr 2 von mir gemachte Photos von einem derartigen Fund. Oben könnt ihr euch noch ein verziertes Holz oder ein Teil aus Knochen oder Elfenbein vorstellen, mit dem man das Wasser an- und abgedreht hat.


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    Natürlich war dies nicht in allen Häusern der Fall, aber die reichen Villen, auch die meisten Villae Rusticae auf dem Land, hatten solche Wasserhähne.


    Ebenfalls durfte ich noch eine Abschlussfigur eines Springbrunnens einer Villa Rustica bestaunen. Gefunden in der Villa Rustica in Munzach (CH). Die Figur zeigt einen Delfin. Die Figur stand auf einer Art Säule, in der Mitte eines Brunnens und wurde von unten mittels einer kurzen Druckleitung aus Blei mit Wasser versorgt. Dieses floss dem Delfin aus dem Mund.


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    Da der Kaiser nicht auf dieses Thema vorbereitet war, wunderte sich Florus nicht, dass jener den Sachverhalt nicht sofort verstand.


    Nicht ganz, mein Kaiser. Ja, ich sage, dass die augusteischen Ehegesetze in der heutigen Zeit nicht mehr komplett anwendbar sind. Soweit ist das korrekt. Doch ich plädiere nicht dafür, die Patria Potestas abzuschaffen, sobald eine Ehe eingegangen wird. Das wäre zu radikal und würde niemals eine Mehrheit im Senat finden, zumal es viele Frauen ohne rechtlichen Schutz lassen würde, weil sie nicht in die Potestas ihres Ehegatten übergegangen sind, jedoch auch nicht mehr derjenigen ihres Vaters angehören würden.


    Nein, das wäre nicht machbar. Was ich anstrebe ist eine Klarstellung von gewissen Dingen. So will ich im Gesetz festhalten, dass ein Vater, auch wenn er seine Tochter für die Ehe nicht emanzipiert hatte, diese nicht aus einer funktionierenden Ehe heraus zurückholen kann. Dazu gibt es jetzt gerade ein Urteil meines Vorgängers, welches genau diesen Sachverhalt stützt. In diesem Falle müsste der Vater nachweisen, dass die Ehe nicht mehr funktioniert, was bloss durch die Aussagen eines der beiden Ehepartner geschehen kann. Kein Vater sollte das Recht haben, seine Kinder aus funktionierenden Ehen heraus zu holen, wo diese glücklich und zufrieden waren.


    Es geht also einzig und allein um die Scheidung einer funktionierenden Ehe, die nicht länger durch einen Vater geschieden werden soll.

    Der Senator hatte offenbar Lust auf ein kleines Gespräch, also hielt ich an und nahm mir die Zeit.


    Senator Publius Matinius Agrippa. Es ist schön, dich auch einmal ausserhalb des Senats zu sehen. Bisher hatte ich noch nicht die Chance, dir zu sagen, wie sehr es mich freut, dass du wieder in Rom bist! Willkommen zurück.


    In der Tat kümmere ich mich um die Büste und das Andenken meines Vaters, aber ich bin auch Mitglied der Augustales, die ihre Officia hier im Ulpianum haben und sich um alle hier Geehrten kümmern. So gesehen kümmere ich mich dann eben auch um alle anderen Büsten hier, inklusive diejenige deines Schwagers und Freundes. Leider war es mir nie vergönnt, ihn zu kennen, doch ich weiss, dass mein Vater ihn kannte und ein gutes Verhältnis zu ihm pflegte. Es ist sehr schade, dass es nicht mehr viele Männer wie ihn gibt.

    Florus versuchte so oft als möglich im Ulpianum zu sein, da es auch der Sitz der Augustales war, zu denen er gehörte. Zwischen Praetur und Curator Aquarum blieb jedoch meist nicht viel Zeit. Als er heute die grosse Halle betrat, in welcher die grössten Römer aller Zeiten in Ehren gehalten wurden, traf er auf Senator Matinius Agrippa. Freundlich grüsste Florus den alten Senator. Falls dieser Zeit und Lust auf ein Gespräch hatte, würde er sich diese nehmen. Falls nicht, würde er einfach seinen Weg fortsetzen und seine täglichen Aufgaben bei den Augustales erledigen, zu denen auch die Pflege der Büste seines eigenen Vaters in dieser Halle gehörte.

    Auf diese Frage war ich natürlich vorbereitet.


    Konkret geht es mir um gewisse Details der augusteischen Ehegesetze. Zum Beispiel gibt es noch keine Klarheit, ob ein Vater, welcher seine Tochter nicht emanzipiert hat, diese auch aus einer funktionierenden Ehe zurückholen kann. In dieser Frage steht die Patria Potestas des Vaters gegen die Aussage des Gesetzes, dass eine funktionierende Ehe nur von den Ehepartnern aufgelöst werden kann. Ähnliches gilt in Bezug auf die Ersitzung einer Manus durch das Nichteinhalten des Trinoctiums. Ich kenne kein einziges Beispiel aus den letzten Jahren, in welchem ein Mann die Manus erhalten oder eingeklagt hat, weil seine Frau das Trinoctium nicht einhielt. Diese beiden Dinge erscheinen mir aus einer anderen Zeit zu kommen. Sie werden heute kaum mehr eingehalten und in der Zwischenzeit gibt es zumindest in Bezug auf die Auflösung der funktionierenden Ehe auch aktuelle Gerichtsurteile, welche meine Meinung unterstützen.


    Ich möchte daher im Senat eine Lex Annaea einbringen, welche in Bezug auf solche Situationen Klarheit schafft.

    Nun wurde es allerdings etwas kniffliger. Gesetzesänderungen, egal wie klein oder gross sie auch waren, egal ob das Volk und auch die Rechtsprechung diese Dinge schon längst so handhabten, waren immer ein Tanz auf der Klinge.


    Nun, mein Kaiser, da habe ich in der Tat bereits einige Dinge im Edictum Praetoris angedeutet. Grundsätzlich könnte man sagen, ich möchte das geschriebene Recht an das gelebte Recht anpassen. Erst vor wenigen Wochen, kurz vor den Wahlen, konnte ich einem Prozess beiwohnen, in welchem mir wieder einmal klar wurde, dass gerade im Bereich unserer Ehegesetze einige Dinge nicht mehr dem entsprechen, was gelebt und wie juristisch gehandelt wird.


    Ich machte eine kurze Pause, nahm einen Schluck Wein und fuhr dann fort.


    Auch im Senat gab es erst gestern eine Abänderung des Codex Universalis, über die du sicherlich bereits informiert bist, welche in diese Richtung geht. Ich bin ganz generell der Meinung, dass das geschriebene Recht nicht gänzlich am gelebten Recht vorbei gehen soll. Gesetze sind immer Spiegelbild ihrer Zeit, also müssen sie auch angepasst werden, wenn es sich zeigt, dass sie den aktuellen Gegebenheiten nicht mehr gerecht werden.