Beiträge von Lucius Annaeus Florus Minor

    Iulius Caesoninus? Ein Iulier also, wie Licinius, den ich einige Tage vorher kennengelernt hatte, und wie meine Mutter vor ihrer Manus-Ehe.


    Doch zuerst wieder zum Gespräch, mahnte ich mich und versuchte trotz meiner leichten Abgelenktheit durch eine mögliche Verwandtschaft möglichst direkt anzuknüpfen.


    Ja, soweit ich weiss ist Ares bisher noch nie gelaufen. Es ist zwar ein wunderschönes und auch schnelles Tier, aber in einem Gespann zählt leider nicht nur das. Ares muss sich noch etwas an die Zusammenarbeit gewöhnen, bevor er Rennen laufen kann. Doch wenn er dies schafft, dann werden die anderen Factiones in Zukunft hoffentlich etwas mehr zu kämpfen haben. Ares könnte durchaus ein sehr gutes Leittier werden.


    Dann war es Zeit auf die Person einzugehen. Iulius Caesoninus, es freut mich dich getroffen zu haben. Leider bin ich selbst auch erst vor einigen Tagen als Sodalis der Factio aufgenommen worden. Ich bin also nicht der Richtige, um mit dir über eine Aufnahme zu reden. Aber ich weiss natürlich, wer unser Dominus ist. Das ist im Moment Titus Pompeius Atticus.


    Ein kurzer Blick ringsum zeigte mir, dass ich den Betroffenen gerade noch nicht sehen konnte.


    Er kommt meist auch täglich her, aber im Moment kann ich ihn noch nicht sehen.


    Nach einem kurzen Zögern entschloss ich mich dann, doch noch die andere Frage auch zu stellen.


    Kennst du Marcus Iulius Licinus? Ich war erst vor einigen Tagen bei ihm zu Besuch.


    Mehr wollte ich noch nicht sagen, da es ja auch sein konnte, dass mein Gesprächspartner aus einem anderen Zweig der Gens kam, der mit Licinus nichts zu tun hatte.

    Nachdem nun scheinbar alle anwesend waren, die meiner Einladung gefolgt waren, war es an der Zeit, die Damen und Herren zu Tisch zu laden. Ich klatschte also erst einmal in die Hände und erhob diese dann als Zeichen, dass ich gerne etwas sagen würde.


    Als es dann ruhig wurde, begann ich meine kleine Rede:
    Hochgeachtete Herren, liebreizende Damen. Es freut mich sehr, dass ihr alle heute meiner Einladung gefolgt seid und mit mir zusammen dieses kleine Mahl geniessen wollt. Leider konnte sich Lucius Iunius Silanus wie es scheint den Termin nicht einrichten. Auch er wäre noch mit Begleitung eingeladen gewesen.


    Der Grund für dieses kleine Essen ist meine kürzliche Ankunft in Rom. Wie mein Vater stets betont hatte, ist es die Pflicht jeden Römers, sich in den Dienst des Staates zu stellen und dies geht wohl am besten, wenn man in Rom damit beginnt.


    Da jedoch meine Bekanntschaften in dieser Stadt noch sehr eingeschränkt sind, ergeben sich die besten Beziehungen wohl daraus, dass man alle an einen Tisch bringt. Das möchte ich hiermit tun.
    Meine Tante, Duccia Sorana hat es sich nicht nehmen lassen, für euch das beste herstellen zu lassen, was unsere bescheidene Küche zu Stande bringen kann.


    In diesem Sinne bitte ich zu Tisch und wünsche allen einen angenehmen, entspannten und kurzweiligen Abend!


    Mit einigen Gesten wies ich den Gästen ihre jeweiligen Plätze zu. Die Damen liess ich in den vorbereiteten Stühlen an unserem Tisch Platz nehmen, da ich zu Beginn der Cena noch nicht auf eine geschlechtliche Trennung Wert legte. Sollten die Damen später ein privateres Gespräch führen wollen, so konnten sie sich noch immer später an einen der anderen Tische zurückziehen.

    Aha, also doch! Der junge Mann schien trotz der offensichtlichen Bewunderung für das Pferd dennoch auch ein halbes Auge für seine Umwelt zu haben, denn er bemerkte mich doch noch. Ob das nun ein gutes Zeichen war, oder ob er sich damit bereits als Spion einer anderen Factio verraten hatte, das konnte ich noch nicht beurteilen. Seine Eingangsfrage war auf jeden Fall noch unverfänglich.


    Dieses gute Tier heisst Ares. Es soll eines der schnellsten im Imperium sein, so habe ich mir sagen lassen. Salve! Ich bin Lucius Annaeus Florus Minor. Wer bist du und wie kann ich dir sonst noch behilflich sein?


    Ich hatte in der letzten Zeit die Erfahrung gemacht, dass es durchaus erfolgsversprechend war, wenn man die Leute direkt auf ein Anliegen ansprach. Daher stellte ich meine Fragen auch entsprechend.

    Sim-Off:

    Danke, wird schon, hoffentlich. @Paket: Die Holzschachtel habe ich simON erhalten, allerdings kann ich dir über den Inhalt keine Angaben machen. Diese Info hat mich nie erreicht. ;)


    Mein Vater hat mir oft und viel von Euch erzählt, Senator, doch nie hat er mitgeteilt, dass Ihr mehr auf Aussehen als auf Taten Wert legen würdet. Ein Senator sollte durch Taten auffallen, nicht durch sein Erscheinungsbild, und da bin ich noch nicht lange genug in Rom, um mir bereits ein Bild von Euch gemacht zu haben. Doch mein Vater legte immer grossen Wert auf Eure Meinung. Es war auch sein letzter Wunsch, dass ich Euch in Rom unbedingt besuchen müsse.


    Dann erwiderte ich die Frage nach dem Paket. Ja, Euer Paket hat mich wohlbehalten erreicht und freudig überrascht. Ich hoffe, dass Euer Bote auch meinen schriftlichen Dank überbracht hat?

    Der Besucher, der mir heute aufgefallen war, schien sich mit Pferden auszukennen, denn er blieb bei einem der besten Tiere unserer Factio stehen, als er den Stallungen entlang geschritten war.


    Gespannt näherte ich mich ihm und dem Tier und wartete darauf, ob er mich bemerken würde und wie seine Reaktion ausfallen würde.

    Ich hatte mir in Ruhe angehört, was Tante Sorana auf dem Weg erzählte. Nun, da wir angekommen waren, war ich doch ziemlich nervös. Das Ulpianum war fast wie ein Tempel, nur war dieser hier nicht für Götter, sondern für grosse Männer des Imperium gedacht. Und hier soll mein Vater wirklich geehrt worden sein? Ich konnte es mir kaum vorstellen.


    Mit der Schriftrolle in der Hand entstieg ich der Sänfte und reichte dann meine andere Hand meiner Tante, um ihr behilflich zu sein.


    Bitte Tante, ich freue mich, dass du die Zeit gefunden hast, mir diesen Ort zu zeigen. Gerne folge ich dir.

    Und bereits traten die nächsten Gäste ein. Marcus Iulius Licinus in Begleitung einer wunderschönen jungen Dame, welche auf Grund ihres jungen Alters unmöglich seine Frau sein konnte. Sogleich trat ich zu den neuen Gästen und begrüsste auch sie freundlich.


    Ah, Marcus Iulius Licinus. Seid auch Ihr herzlich willkommen in der Domus Annaea. Wie ich sehe kontet ihr für den heutigen Abend eine reizende Begleitung gewinnen. Salve auch euch, junge Dame. Mein Name ist Lucius Annaeus Florus Minor, der Gastgeber des heutigen Abends.


    Ich begleitete die beiden zu den bereits anwesenden Gästen und stellte sie einander vor. Noch wusste ich ja nicht, wer hier wen wie gut kannte.


    Danach trat ich zu Trabea, der sich auch bereits eingefunden hatte. Salve Trabea, schön dich zu sehen! Du bist hier ja ebenso zu Hause wie ich, also fühl dich auch so. Das sollte heute wenn immer möglich ganz locker werden


    Nun fehlte nur noch der eingeladene Iunier, wobei ich nicht wusste, ob dieser auch kommen würde, da wir uns ja auch noch nicht kannten, und natürlich die Gastgeberin, Tante Sorana.

    Sim-Off:

    Sorry für die Verspätung, meine Frau musste operiert werden.


    Bereits im Atrium trat der Hausherr auf mich zu, eine besondere Ehre wie ich empfand, denn als Senator hätte er mich auch einfach zu sich kommen lassen können. Die herzliche Begrüssung liessen in mir alle Gedanken an ein steifes und lästiges Abendessen entweichen. Senator Purgitius Macer schien ein Mann zu sein, dem es an Lockerheit nicht fehlte, obwohl er sicherlich in seinem Leben mehr als genug auch auf dem Exerzierplatz das Gegenteil hatte zeigen müssen.


    Guten Abend, Senator. Es ist mir eine Ehre, euch kennen zu lernen und euer Gast zu sein. erwiderte ich seine Begrüssung.

    Sim-Off:

    Sorry, dass ich übers WE keine Zeit fand, aber meine Frau musste operiert werden.


    Beinahe zeitgleich mit den ersten Gästen trat auch ich in das Triclinium. Eine kurze Inspektionsrunde einige Stunden zuvor hatte mir gezeigt, dass alles gut vorbereitet war. Auf den Liegen waren genügend Rollen und Kissen vorhanden um ein bequemes Essen zu ermöglichen und für die Damen waren an den Tischen ebenfalls genügend Stühle bereitgestellt, dass sie sich ganz zwanglos zu uns setzen konnten oder, falls sie das lieber wollten, sich auch an einem eigenen Tisch unter sich unterhalten konnten.


    Nun, da auch die frischen Blumengirlanden und die Musik dabei war, schien alles für einen gelungenen Abend bereit zu sein.


    Aha, die ersten Gäste! Salvete! Seid willkommen in der bescheidenen Domus Annaea. begrüsste ich die beiden ersten Herren, deren Gefolge bereits in anderen Räumen "untergebracht" worden war.


    Senator, es ist mir eine Ehre und Freude, dass wir uns nach so kurzer Zeit bereits wiedersehen! Willkommen! begrüsste ich zuerst Purgitius Macer, da ihm als Senator diese Ehre zukam.


    Und ihr müsst Duccius Callistus sein! Es freut mich sehr euch kennen zu lernen. Ich bin Lucius Annaeus Florus Minor. Duccia Sorana hat mir schon einiges von euch erzählt, nur Gutes natürlich! begrüsste ich danach den anderen Herrn, den ich noch nicht persönlich kannte, aber den ich auf Grund verschiedener kleiner Hinweise sofort als Duccier einordnete.


    Bitte meine Herren, bedient euch mit Wein und gedörrten oder eingelegten Früchten! Dabei zeigte ich auf die bereitstehenden Silbertabletts mit Schalen voller Früchte oder fein gearbeiteten gläsernen Bechern mit gut verdünntem Wein.

    Wie jeden Tag seit meiner Aufnahme in die Factio, war auch ich einmal auf dem Campus anzutreffen. Die täglichen Arbeiten, die Fortschritte oder Probleme der Fahrer interessierten mich dabei genau gleich, wie die Menschen, welche sich für die Factio zu interessieren schienen. Manchmal waren es wohl auch "Spione" der anderen Factiones, aber die Gespräche waren eigentlich immer interessant, denn jeder der sich hier aufhielt interessierte sich schlussendlich auch für Wagenrennen, Pferdezucht oder Pferdetraining.

    In meiner Sänfte liess ich mich wieder einmal zum Haus eines Senators tragen. Heute war es dasjenige des Spurius Purgitius Macer.


    Während mein Sklave klopfte, richtete ich Toga und Tunika wieder und freute mich auf diesen Besuch.

    Gut, dann machen wir das so. Ich werde die entsprechenden Schreiben gleich aufsetzen.


    Weiter habe ich kürzlich gehört, dass mein Vater im Ulpianum geehrt wurde. Würdest du mich dorthin begleiten und mir das zeigen? Du kennst den Ort sicher, ich jedoch nicht.


    Damit war das zweite Thema ebenfalls gleich angesprochen. Die Sache mit den Betrieben, welche Duccia in Mantua noch angesprochen hatte, wollte ich ruhen lassen. Die neue Lex Mercatus konnte da eventuell auch einiges für mich ändern.

    Anscheinend hatte ich es mit meinem Engagement bereits etwas übertrieben, denn Pompeius Atticus reagierte etwas barsch auf meine eigentlich doch ganz harmlosen Fragen.


    Ich danke dir, Pompeius Atticus, doch leider kann ich im Moment die Arbeit für die Organisation eines eigenen Rennens nicht leisten. Ich werde mich aber bestimmt bei dir melden, bevor ich irgendwelche Schritte in diese Richtung unternehmen würde.


    Der Hinweis auf das Wagenrenngesetz ist sehr gut, danke auch dafür. Da ich noch nicht lange in Rom bin wusste ich noch nichts davon.


    Damit war für mich dieses Thema für den Moment abgeschlossen, da der neue Dominus scheinbar kein Interesse daran hatte.


    Selbstverständlich habe ich nichts dagegen, wenn du die Gespräche alleine führen möchtest. Ich wünsche dir dafür gutes Gelingen. Mögen die Götter dich schützen und der Albata Erfolg bringen. Vale Domine.


    Auch hier mochte ich nicht auf weitere Diskussionen eintreten. Ich war ein Mann der klare Antworten mochte und damit umgehen konnte, zumindest innerlich, wenn es mir auch gegen Aussen nicht immer gelang, das Verständnis korrekt auszudrücken. So verabschiedete ich mich vom neuen Dominus der Factio und hoffte, dass seine Suche erfolgreich sein würde.

    Wie seit der Abreise meines Patronus nach Germania üblich, verbrachte ich auch heute wieder viel Zeit auf dem Forum Romanum. Wenn gerade im Senat nichts lief und auch niemand auf der Rostra eine grosse Rede halten wollte oder kein Prozess stattfand, so gab es doch immer genügend zu sehen und hören. So sah ich heute, wie eine unbegleitete junge Dame fast ein kleines Mädchen anrempelte, das in Begleitung eines Sklaven beinahe ehrfürchtig vor dem Vestatempel stand.