Tante Sorana war auf dem Weg zunehmend ruhiger geworden, was sicherlich nicht bloss an der unbequemen Reise lag, sondern auch an der Nähe zu Rom. In gleichem Mass hatte sich meine Nervosität jeden Tag weiter erhöht. Bald schon würde ich die Freunde meines Vaters kennen lernen.
Da schob Sorana ihren Kopf aus dem Wagen und fragte nach der Ankunft.
Bald, Tante. Wir nähern uns dem Grabmahl der Annaeer. Dort werden wir rasten und die Riten abhalten.
Wenig später hatten wir das grosse Grab denn auch erreicht. Von weitem sah es fast aus wie ein kleines Haus am Rande der Strasse. Eine Säule stand auf beiden Seiten einer Tür, welche mit einem handgeschmiedeten Schlüssel geöffnet werden konnte, den ich in den Sachen meines Vaters zusammen mit einer Lagebeschreibung des Grabmahles gefunden hatte.
Der Wagen hielt an und während Sorana sich die schmerzenden Knochen ausschüttelte, machte ich den Weihrauch und die Esswaren bereit. Wenig später hatten wir den Ritus zwischen den geöffneten Türen vollzogen und sassen gemütlich im Schatten des Gebäudes am Essen, zusammen mit den Geistern meiner zahlreichen Vorfahren.
Übernimmst du die Ankunft in Rom? Ich kenne mich da ja nicht aus.