Sim-Off:Sorry für die Verspätung. Wir hatten Fasnacht in Basel, da gelten andere Prioritäten 
Nach dem erneuten Applaus war es nun an der Zeit, meine erste echte Handlung als Erwachsener zu vollziehen. Es war nun meine Aufgabe, die Lares familiares, die Penaten, die Genii der früheren patres familiae und natürlich die Familiengötter Venus und Mars anzurufen und meine Bulla auf dem Alter zu weihen.
Ich schritt also hinüber zum vorbereiteten Altar auf welchen der Sklave gerade eben meine Bulla schon hingelegt hatte. Mit einem Blick kontrollierte ich dass die Glut auf dem Altar noch heiss war und Rasur, Weihrauch, Wein und Puls als Opfergaben bereit lagen.
Dann liess ich mir einen Teil der neuen Toga vom Rücken her über den Kopf legen und hob beide Arme zum Himmel:
Favete Linguis! begann ich das Ritual, damit alle erkennen konnten, dass nun absolute Ruhe angebracht war. Schon der kleinste Mucks konnte die scheuen Geister und Götter verschrecken und so zu ziemlichem Ungemach für die Familie führen. Damit leises Gehüstel nicht gleich diese Wirkung haben würde, klingelten die Sklaven nun mit kleinen Zimbeln und Glöckchen. Eine junge Sklavin spielte eine leise Melodie auf einer Flöte.
Ich rufe Venus und Mars, welche schützend ihre Hand über die Gens Annaea halten, seit Aeneas diese nach seiner Ankunft gegründet hatte. Ich rufe die Geister dieses Hauses, die uns diesen Ort als Heimat zugestanden haben. Ich rufe die Penaten, welche unsere Familie seit Jahrhunderten begleiten und die Genii meines Vaters und der Patres Familiae vor ihm. Ich rufe euch als Zeugen an für das Erreichen meiner Volljährigkeit.
Gütige Venus und grosser Mars, nehmt diese Bulla als Zeichen, dass ich meine Jugend nun verlasse und bereit bin in den Kreis der Männer einzutreten. Haltet schützend eure Hand über mich und die, welche ich die "Meinen" nenne.
Nun legte ich die Bulla feierlich an den vorbereiteten Platz gleich neben der Schale mit der glühenden Kohle.
Ihr Genii, Laren und Penaten, nehmt diese Gabe als Zeichen meinen Volljährigkeit und führt meinen Geist und meine Hand um meinen Vorvätern Ehre zu erweisen.
Nun nahm ich die Schale mit der Rasur vom Morgen, hob sie zum Himmel und leerte sie dann langsam und feierlich in die Glut. Im ersten Moment passierte nicht viel, dann fing es an zu brutzeln und etwas Rauch stieg empor. Zudem verbreitete sich der Geruch von verbrannten Haaren, während ich einen Moment wartete.
Oh ihr anwesenden Götter und Geister, nehmt nun als Teile unseres Mahles und mit der Bitte um Schutz für mich, die Meinen und alle Anwesenden mit ihren Familien, diesen Wein und diesen Brei. Haltet Wache über uns, während wir mit Speise und Trank meine Aufnahme in die Reihen der Annaeer feiern.
Nun gab ich zuerst den vorbereiteten Opferbrei und danach den Wein in die Glut. Es zischte und vorallem beim Wein erhob sich eine grössere Wolke Dampf aus dem Gefäss und es roch ziemlich stark nach verbranntem Essen.
Nehmt nun zum Abschluss diesen Weihrauch und geleitet uns auf unseren Wegen in die Zukunft. Nichts mehr erbitte ich!
Feierlich nahm ich nun den grossen Weihrauchlöffel und schöpfte dreimal aus dem Gefäss in die heisse Glut. Sofort wurde der zuvor störende Geruch nun von Weihrauch überdeckt. Es zischte und knackte in der Glut während eine weisse Rauchfahne sich erhob.
Dann legte ich alles weg, senkte mein Haupt zu einem Moment des stillen Gebetes, in welchem ich hoffte, dass ich alles richtig gemacht hatte und streifte danach das Stück Toga wieder von meinem Haupt herunter.
Damit war die Opferzeremonie beendet.