Der Bitte mich zu setzen kam ich nach und als ich bemerkte um was sich unser Gespräch drehen würde, schwante mir Übles. Vermutlich hatte Sorana noch nie mit jemandem darüber gesprochen, zumindest konnte ich mir das nicht vorstellen. Ich war froh, begann sie mit dem sachlichen, geschäftlichen Teil.
Dass das Haus bewohnbar ist und vermutlich in der Zwischenzeit bereits komplett in Stand gestellt ist, freut mich natürlich. Auch schon allein für den Ruf unserer Familie kann es ja nicht sein, dass wir eine Ruine stehen lassen und nichts unternehmen. Doch daran hatte ich niemals gezweifelt!
Mir war es wichtig, diese starke Frau, die ohne ihren Ehemann ihr eigenes Leben führte und die Betriebe ihres Mannes weiterführte, nicht wie eine städtische Dumpfbacke zu behandeln. Das hätte sie niemals verdient gehabt.
Gespannt hörte ich dann der Erzählung der Ereignisse in Rom zu, welche zu ihrem Aufenthalt in Mantua geführt hatten. Ich konnte ihr anmerken, dass es sie viel Kraft kostete darüber zu reden.
Tante, über deinen Ruf solltest du dir nicht den Kopf zerbrechen. Soweit ich das verstanden habe, hast du noch versucht Rufus und das Haus zu schützen. Viele andere Frauen hätten sich irgendwo in einer Ecke verkrochen und gehofft, dass nichts geschieht. Du aber hast Mut bewiesen und darauf kannst du stolz sein, auch wenn das Endresultat leider nicht wie gewünscht war.
Ich nahm ihre Hand und drückte sie fast schon liebevoll.
Das alles geschah ja im Inneren des Hauses. Viel wichtiger finde ich, was danach geschah. Wer weiss alles davon? Falls es nämlich bloss die Duccier und die Annaeer sind, sehe ich kein Problem in einer Rückkehr nach Rom und einem normalen Leben im Kreise der Deinen. Schon gar nicht unter dem Schutz eines neue Pater Familias.
Gespannt wartete ich nun auf ihre Einschätzung.