Beiträge von Lucius Annaeus Florus Minor

    Auf unserer Führung kamen wir auch am Officium meines Vaters vorbei. Dieses sollte nun meines werden. Es war ziemlich gross und hell und bot eigentlich alles, was man sich so wünschen konnte. Neben dem Tisch mit den Stühlen, den Papyrusbehältern und Wachstafelkisten gab es genügend Regale und Aufhängemöglichkeiten, so dass man sich problemlos einrichten konnte. Nichts erinnerte eigentlich daran, dass dies das Officium eines Senators gewesen war und doch konnte ich in vielen Details der Möblierung die Vorlieben meines Vaters erkennen.


    Der Gedanke in Zukunft hier arbeiten zu können, erfreute mich.

    Da ich zuerst das Haus betreten hatte, konnte ich natürlich nicht sehen, wie es meiner Tante ging. Als sie mich dann ansprach drehte ich mich zu ihr um und erkannte, dass sie kreidebleich war.


    Natürlich Tante. Lass dir ruhig Zeit.
    Es wäre aber schön, wenn wir danach möglichst bald unsere Besuche abstimmen könnten. Es gibt bestimmt viele Leute die wir besuchen sollten und viel zu tun, damit die Familie wieder richtig platziert wird in der Gesellschaft. Kommst du in mein Arbeitszimmer wenn du so weit bist?


    Die Frage war eigentlich mehr als Aufforderung gedacht, doch die Höflichkeit verlangte nach einer Frage. Dann wandte ich mich dem Verwalter zu.


    Salve. Ich denke, ich könnte nun gut eine kleine Führung ertragen, damit ich mich nicht verlaufe nachher.

    Meine eigene Feier hatte sich nicht an den offiziellen Kalender gehalten, sondern nach meinem Geburtstag gerichtet. Das war auf dem Land so üblich.


    Umso mehr freute ich mich nun, zum ersten Mal in meinem Leben als erwachsener Mann das Fest der Liberalia miterleben zu dürfen. Und dies erst noch in der Stadt aller Städte, in Rom. Noch ganz frisch war die Erinnerung an die Zeremonie und die Weihe meiner Bulla. Nun trug ich die Toga meines Standes bereits mit viel Stolz.


    Daher kaufte auch ich einige Honigkuchen von den alten Priesterinnen des Liber und liess sie opfern.

    Da Mars einer meiner persönlichen Schutzgötter war, respektive seit Generationen bereits über unsere Familie wachte, lag es nahe, dass ich an diesem Tag den Weg in den Tempel gefunden hatte. Das Opfer des Consuls stellte einen Höhepunkt der Feiern dar.


    Als Neuling in Rom war ich zudem sehr darauf gespannt, wie solche grossen Opferzeremonien ablaufen würden. Da meine Ankunft erst wenige Tage zurück lag, hatte ich erst noch wenige Eindrücke von der Grösse dieser Stadt gesammelt und ein solches Opfer stellte sich mir als gute Möglichkeit dar mehr zu lernen.

    Hallo zusammen,


    Ich habe gerade per Zufall 2 Fragen entdeckt:


    - Gemäss Bildlegende bedeuten die Anzahl der Blätter am Acanthus, wie lange ein SPIELER schon im IR ist. Da mein Acanthus noch keine Blätter aufweist, nehme ich an, dass es hier aber eher um die ID geht und nicht den Spieler, denn sonst müsste mein Acanthus ja schon viele Blätter haben, denn ich war ja schon sehr viel länger als bloss 2 Jahre mit dabei.


    Könnte man das in der Bildlegende entsprechend ändern, dass es nicht Spieler sondern ID heisst? Ergibt ja auch viel mehr Sinn dann, weil der Acanthus zur ID gehört nicht zum Spieler.


    - Die zweite Frage geht meinen Status als freies Gensmitglied an. Als einziger lebender Annaeus müsste ich doch eigentlich Pater Familias sein, oder nicht?


    Danke für eure Antworten.

    Da mein Eintreffen in Rom einigermassen mit dem Beginn der Feriae Annae Perennae kollidierte, liess ich es mir nicht nehmen, diesen nicht unbedeutenden Feiertag zusammen mit meinem Leibwächter ebenfalls zu feiern. So geschah es, dass ich mich ebenfalls in der Menge der Menschen aufhielt, als von den Sklaven des Consuls Weinkrüge verteilt wurden.


    Mit etwas Nachhilfe durch meinen Leibwächter gelang es mir, 2 Krüge zu ergattern, bevor wir uns wieder etwas aus dem dichtesten Gedänge verzogen um den Inhalt gemeinsam zu geniessen.

    Auch ich war kurz vor dem Stadttor in eine Sänfte gestiegen und hatte mein prächtiges Pferd mit dem Wagen zusammen vor der Stadt gelassen. Der Fuhrmann wusste genau, wo man solche Tiere unterbringen könnte und wie dies zu geschehen hatte. In Rom kannte ich mich überhaupt nicht aus, ich war ja praktisch wirklich ein behütetes Landei. Daher war ich froh, dass wir in der Gens immer treue und gute Sklaven und Freigelassene hatten. Wir behandelten sie auch immer gut, so dass es fast undenkbar war, dass unsere eigenen Leute sich gegen uns wenden würden.


    Danke für das Willkommen antwortete ich, als ich meiner Sänfte entstiegen war. An die Anrede als Dominus musste ich mich noch immer gewöhnen. Es waren erst wenige Wochen vergangen seit ich diese Position durch meine Volljährigkeit erlangt hatte und entsprechend angesprochen wurde.


    Wasser bitte für die Domina und mich, sowie für die Sänftenträger! befahl ich in freundlichem Ton. Es war ein warmer Frühlingstag und die Erfrischung war sicherlich mehr als willkommen.


    Dann schaute ich mich im Vorhof um. Alles sah nagelneu und frisch geputzt aus. Nirgends war etwas von den grässlichen Ereignissen der Vergangenheit zu sehen.


    Nachdem uns ein erster Schluck Wasser gereicht worden war und ich sichergestellt hatte, dass auch die Sänftenträger verpflegt wurden, nickte ich Sorana zu und betrag das Haus. An der Schwelle hielt ich kurz inne, bedankte mich bei den Haus- und Familiengöttern für die gute Reise und wünschte uns ein herzliches Willkommen, dann betrat ich mit dem rechten Fuss zuerst die Domus, so wie es mir beigebracht worden war.

    Als wir uns nach dem traditionellen Essen am Grabmahl dann der Stadt Rom näherten, wich meine Nervosität einer Vorfreude wie ich sie noch nie gekannt hatte.


    Die Menge an Reisenden welche mit uns zusammen unterwegs war, nahm stetig zu und als endlich DIE STADT vor uns auftauchte wurde es Zeit, die Waffen, welche wir zu unserer Sicherheit bisher sichbar und griffbereit getragen hatten, im Gepäck des Wagens zu verstauen.


    Als alles bereit war, schlauften wir uns in den Sänften, welche uns hier abgeholt hatten, wieder in den steten Strom der Reisenden ein und betraten nach kurzer Befragung durch die Stadtwache die Stadt. Den Wagen mussten wir zurücklassen, da dieser erst in den Abendstunden die Stadt befahren durfte.

    Tante Sorana war auf dem Weg zunehmend ruhiger geworden, was sicherlich nicht bloss an der unbequemen Reise lag, sondern auch an der Nähe zu Rom. In gleichem Mass hatte sich meine Nervosität jeden Tag weiter erhöht. Bald schon würde ich die Freunde meines Vaters kennen lernen.


    Da schob Sorana ihren Kopf aus dem Wagen und fragte nach der Ankunft.


    Bald, Tante. Wir nähern uns dem Grabmahl der Annaeer. Dort werden wir rasten und die Riten abhalten.


    Wenig später hatten wir das grosse Grab denn auch erreicht. Von weitem sah es fast aus wie ein kleines Haus am Rande der Strasse. Eine Säule stand auf beiden Seiten einer Tür, welche mit einem handgeschmiedeten Schlüssel geöffnet werden konnte, den ich in den Sachen meines Vaters zusammen mit einer Lagebeschreibung des Grabmahles gefunden hatte.


    Der Wagen hielt an und während Sorana sich die schmerzenden Knochen ausschüttelte, machte ich den Weihrauch und die Esswaren bereit. Wenig später hatten wir den Ritus zwischen den geöffneten Türen vollzogen und sassen gemütlich im Schatten des Gebäudes am Essen, zusammen mit den Geistern meiner zahlreichen Vorfahren.


    Sim-Off:

    Übernimmst du die Ankunft in Rom? Ich kenne mich da ja nicht aus. ;)

    Die Reise von Mantua nach Rom war nicht besonders weit. In 6 Tagen sollte sie problemlos machbar sein, zumal wir ja nicht das ganze Haus eingepackt hatten.


    Der Reisewagen war nicht wirklich bequem. Jeder Schlag in der Strasse war vermutlich im Innern spürbar. Daher bevorzugte ich es, die Reise zu Pferd zu machen. Gleichzeitig sicherte ich so auch den eigenen Vorteil, sollten wir überfallen werden.

    Den höheren Herren meiner Gästeschar folgten wie gewohnt auch Angestellte oder Sklaven. Die genauen Aufgaben oder den Status konnte man nicht immer wirklich erkennen. Die Zeiten in welchen Sklaven mit dem Sklavenring auch in Rom erkennbar gemacht worden waren, waren natürlich schon längst vorbei.


    Sollte sich jemand auf diese Art unter die Gäste schleichen wollen, war dies erstens bei einem Fest dieser Grösse ziemlich egal und zweitens würden es die Herren recht schnell bemerken, falls sich ihnen jemand anschliessen würde, den sie nicht kannten.


    Aus diesem Grund widmete ich mich wieder den Leuten, die mich ansprachen.

    Den nächsten jungen Gast kannte ich nicht. Als er sich aber vorstellte und den Namen seines Grossvaters nannte, da läuteten gewisse Glocken und Geschichten die mein Vater mir noch als ganz kleinem Jungen erzählt hatte kamen mir in den Sinn.


    Salve Prudentius Primus. Es freut mich sehr, dass auch du den Weg hierher gefunden hast. Der Name deines Grossvaters ist mir aus den Geschichten meines Vaters bekannt. Ich hoffe sehr, dass es mir gelingen wird, in gutem Geiste auch mit dir diese Verbindung aufrecht zu erhalten.


    Herzlichen Dank für deine Teilnahme!


    Der junge Mann schien selbst nicht viel älter als ich zu sein und daher war ich mir sicher, dass er noch ziemlich genau wusste, wie stolz man an so einem Tag war.


    Bitte lass dich nicht davon abhalten ebenfalls an einem freien Platz mit uns zu speisen.

    Ich war erleichtert, als Sorana so schnell einverstanden war. Wenn es bloss nach mir geht, so schnell wie möglich. Allerdings wäre ich schon froh, wenn wir auf dem Weg einen kurzen Halt beim Grab der Annaeer machen könnten.


    Die Religio Romana erforderte, dass man sich von Zeit zu Zeit zu einem kleinen Essen mit seinen Ahnen und ihren Geistern traf. Das sollte auf dem Weg eigentlich auch möglich sein und das entsprechende Picknick würde nur einen kleinen Korb in Anspruch nehmen, da Sorana und ich mit wenigen Sklaven reisen würden. Es hatte ja keinen Sinn die Casa in Mantua verwaist zurück zu lassen. Sie sollte auch weiterhin mein 1. Wohnsitz bleiben.


    Sim-Off:

    Wir können ja problemlos auf dem Weg noch das Essen beschreiben und gleichzeitig in Rom schon schreiben. Ist ja innerhalb der gleichen Provinz. Oder habe ich die Reiseregeln falsch im Kopf?

    Nun, da wir vermutlich doch einige Zeit in Rom sein werden, bis alles geregelt ist, denke ich, dass wir alles mitnehmen sollten was im Haus dort nicht mehr vorhanden ist.


    Du weisst sicherlich am besten, was alles kaputt gemacht oder gestohlen wurde. Wir können ja problemlos einen Wagen nehmen. Alleine schon für ein standesgemässes Reisen deiner Person wäre ein schneller Ritt nicht angebracht.


    Um meine persönlichen Sachen kümmere ich mich natürlich selbst. Ich werde einiges aus dem Nachlass meines Vaters mitnehmen, Aufzeichnungen, Briefe und so, damit ich auch weiss, wen ich alles besuchen sollte.

    Diese Antwort freute mich sehr. Auch wenn mein jugendliches Ego es wohl ausserhalb der Familie nie zugeben würde, aber ich war natürlich auf helfende Hände und Köpfe angewiesen, wenn ich auch nur annähernd das erreichen wollte, was mein Vater mir vorgelebt hatte.


    Ich danke dir, Tante.


    Dann erinnerte ich mich wieder an ihre vorhergehende Frage.


    Und was deine Frage zu einer weiteren Ehe angeht, so weiss ich leider bloss, dass man ab dem 50. Lebensjahr davon absehen könnte, aber davon bist du ja noch eine ganze Weile entfernt. Ich fürchte, hier werden wir uns noch etwas Rat einholen müssen.


    Was meinst du, wie sollten wir nun am besten vorgehen?

    Die Trauer nahm auch bei mir überhand und ich nahm unvermittelt meine Tante in den Arm und liess den Tränen ebenfalls freien Lauf. Ich hatte mit Rufus natürlich nie viel zu tun gehabt, da er in Rom war und ich in Mantua. Trotzdem hatte man mir ein starkes Gefühl für die Familie mitgegeben.


    Als wir uns nach einer Weile wieder beide beruhigt hatten sagte ich: Ja, wir sollten möglichst schnell nach Rom gehen. Es wartet so viel Arbeit auf mich! Was denkst du, kommst du mit?