Beiträge von Lucius Annaeus Florus Minor

    Bald schon kamen die ersten halb verhungerten Gestalten. Viele von ihnen waren sicherlich keine Bürger aber das war mir egal. Hier ging es ja nicht um Wahlkampf sondern um menschliche Hilfe. Mit bewundernswerter Ruhe verteilten meine Männer die Waren. Erst jetzt wurde mir klar, dass wir leider keine Getränke anboten, doch die vielen Brunnen der Stadt boten halb verhungerten Menschen zwar nicht unbedingt total sauberes, aber trotzdem erfrischendes Wasser.


    Sim-Off:

    Falls du WiSim hast darfst du dich gerne bedienen

    Zitat

    Original von Lucius Helvetius Corvinus
    Hiermit bitte ich darum Corvinus einmal ins Elysium zu versetzen.


    Ich hoffe darauf das Punkt 2 hier seine Gültigkeit behält und mir dieser Ingameabgang den ich hier und hier ausgespielt habe erlaubt wird.


    Nur einfach damit ich das richtig verstanden habe:


    Punkt 2 bezieht sich aber auf Exil und Desideratus, nicht auf Elysium also Tod, oder?

    Im Atrium sammelten sich sofort die Sklaven des Hauses. Ich erklärte ihnen was ich wusste und verteilte die Arbeiten.


    - Einige sollten in der Speisekammer sehen, worauf die Familie im Moment verzichten könnte. Vorallem frische Produkte sollten für die Ausgabe vorgesehen werden, eingelegte Früchte und geräucherter Fisch und Fleisch sollten hingegen für den absoluten Notfall eines längeren Ausfalles für uns gesichert werden.


    - Handkarren und Tische sollten für den Transport und das Verteilen auf dem Forum vorbereitet werden.


    - Holztafeln sollten gesucht, weiss bemalt und dann beschriftet werden.


    - Die Sklavinnen des Hauses sollten beauftragt werden sparsam mit den eigenen Esswaren umzugehen.


    - Die stärksten 10 Männer sollten mir auf das Forum begleiten und jeweils einen Stock mitnehmen.


    - Alle dann noch verfügbaren Männer sollten zu den Bäckereien gehen und dort die hoffentlich schon bestellten Brote abholen.


    In kurzer Zeit wurde so eine Aktion auf die Beine gestellt, welche vermutlich einige Wahlkämpfer hätte erblassen lassen. Doch daran dachte ich im Moment nicht. Hunger in Rom war schlimm und es gab tausende Personen, welche auf die täglichen Einkäufe frischer Waren angewiesen waren, da sie sonst nichts zu Essen hatten. Was ich bieten konnte, wollte ich tun, doch ich wusste, es war viel zu wenig.

    Ich war an diesem Tage wieder in meinem Officium und sass an einer Liste mit Namen, die ich nun in Rom besuchen sollte. Freunde meines Vaters, mögliche Patrones, Gäste meiner Feier in Mantua, Familie im weiteren Sinne.


    Meine Gedanken schweiften immer wieder ab zum Ritual am Lararium dieses Morgens. Irgendwie war etwas nicht in Ordnung, aber ich konnte beim besten Willen meinen Finger nicht darauf legen. Es war nur so ein Gefühl, welches mich seit dem Gebet und dem Gedenken an meinen Vater nicht mehr loslassen wollte.


    Auf der Liste standen noch nicht viele Namen und geordnet war auch noch nichts:


    Spurius Purgitius Macer - Geschenk
    Marcus Iulius Dives - Familie - Spintriae
    Marcus Decimus Livianus - Vater - Sänfte + Pferde
    Gaius Prudentius Primus - Gast
    Decimer
    Iulier


    In diesem Moment platzte einer der jungen Sklaven herein, welche im Haushalt mit den weiblichen Sklavinnen zusammen auch für die Lagerräume und die Küche verantwortlich waren. Angeklopft hatte er nicht und er war völlig ausser Atem: Dominus, dominus, verzeiht, es gibt schlimme Nachrichten!


    Ich unterliess es auf Grund dieser Ankündigung ihn für das vergessene Klopfen zu rügen, sprang auf und wischte dabei die Tabula mit den Namen vom Tisch.


    Ganz ruhig, Junge. Hol tief Atem und erzähl. Was ist denn los?


    Der Junge beruhigte sich etwas, erinnerte sich daran, wo er gerade war und stellte sich anständig hin, bevor er mit gesenktem Blick zu erzählen anfing:
    Die Sklavinnen, welche heute die Einkäufe erledigen sollten, sie sind ohne Waren zurückgekehrt. Sie sagten, auf den ganzen Märkten seien bloss noch Rohstoffe zur Weiterverarbeitung in Geschäften, Luxusgüter für Weihezeremonien und nur noch ganz wenige Lebensmittel zu kaufen. Möbel und andere Annehmlichkeiten gäbe es gar keine im Moment. Es muss etwas ganz Schlimmes passiert sein!


    Wie ein Vorschlaghammer traf mich die Erkenntnis heute beim Gebet vielleicht ein Zeichen meiner Vorfahren oder Familiengötter erhalten zu haben, welches ich in meiner Unwissenheit nicht richtig hatte deuten können.


    Bei allen Göttern! Das tönt in der Tat nicht gut. Hunger in Rom wäre schlimm!


    Ich begann mir zu überlegen, was wohl mein Vater getan hätte, unterbrach diesen Gedanken aber sofort. ER war nicht mehr hier. ICH war hier, ICH musste handeln.


    Schnell, schicke den schnellsten Burschen in eine Bäckerei und bestelle 100 frische Brote. Falls sie nicht liefern können, nimm alles was sie liefern können und sammle in der nächsten Bäckerei weiter. Lass alles hierher bringen!


    Der Bursche schaute mich entsetzt an. Nein, das ist nicht für uns. Ich will es auf dem Forum verteilen. Während du das machst, werde ich in der Vorratskammer sehen, was wir an frischem Fleisch und Obst gelagert haben. Dann werde ich mit den Männern die Aktion vorbereiten.


    Der Kleine sah erleichtert aus, nickte und rannte los. Ich selbst liess alles stehen und liegen und brüllte durch die Domus: Alle männlichen Sklaven zu mir in das Atrium! SOFORT!

    In den letzten Tagen war es auf den Märkten Roms etwas ruhig geworden. Nur noch ganz wenige Händler waren in der Lage frische Waren zu verkaufen. Aus diesem Grund hatte ich mir heute meine Sklaven zusammengetrommelt und auf dem Forum Romanum in einem etwas ruhigeren und nicht von politischen Ränkespielen und Reden belebten Teil meine Tische aufstellen lassen.


    In grossen roten Lettern stand auf extra angefertigten weissen Holztafeln geschrieben:


    Für die Hungernden


    Und darunter noch viiiieeel kleiner: Lucius Annaeus Florus Minor - Civis


    Meine Vorratskammer war dadurch zwar etwas geleert worden, aber mein Vater hatte mich stets gelehrt, dass die Bürger Roms wichtiger seien als alles Andere. Wenn Not herrschte, dann sei es unsere Pflicht zu helfen.
    Ich wollte diesem Vermächtnis gerecht werden und stellte mich daher an diesem Tage zum ersten Mal ins Rampenlicht der Stadt, denn seit meiner Ankunft hatte ich mich eingelebt und angewöhnt, aber noch keine Schritte unternommen.


    In den Handkarren hinter den aufgestellten Tischen lagen 100 frische Brote, welche ich gerade erst aus einer Bäckerei holen gelassen hatte, dazu 100 Tagesrationen frisches Fleisch und 100 Tagesrationen Obst bereit für die Verteilung.


    Mehr konnte ich mir im Moment nicht leisten und es war mir total bewusst, dass dies bloss einen winzigen Tropfen auf den heissen Stein darstellen würde, wenn es auch in den nächsten Tagen auf den Märkten nichts zu kaufen gäbe, doch für heute würde ich im Namen meiner Gens und in Gedenken an meinen Vater ein Zeichen setzen.


    Damit niemand auf die Idee kam uns zu beklauen oder zu überrennen hatte ich die gesamte Zahl an Sklaven, welche an diesem Tag im Haushalt entbehrt werden konnten, zum Schutze der Aktion mitgenommen. Ohne bedrohlich zu wirken standen sie hinter den Tischen und warteten auf die Bedürftigen. Doch im Notfall waren diese 10 Männer nicht zu unterschätzen.

    Auf unserer Führung kamen wir auch am Officium meines Vaters vorbei. Dieses sollte nun meines werden. Es war ziemlich gross und hell und bot eigentlich alles, was man sich so wünschen konnte. Neben dem Tisch mit den Stühlen, den Papyrusbehältern und Wachstafelkisten gab es genügend Regale und Aufhängemöglichkeiten, so dass man sich problemlos einrichten konnte. Nichts erinnerte eigentlich daran, dass dies das Officium eines Senators gewesen war und doch konnte ich in vielen Details der Möblierung die Vorlieben meines Vaters erkennen.


    Der Gedanke in Zukunft hier arbeiten zu können, erfreute mich.

    Da ich zuerst das Haus betreten hatte, konnte ich natürlich nicht sehen, wie es meiner Tante ging. Als sie mich dann ansprach drehte ich mich zu ihr um und erkannte, dass sie kreidebleich war.


    Natürlich Tante. Lass dir ruhig Zeit.
    Es wäre aber schön, wenn wir danach möglichst bald unsere Besuche abstimmen könnten. Es gibt bestimmt viele Leute die wir besuchen sollten und viel zu tun, damit die Familie wieder richtig platziert wird in der Gesellschaft. Kommst du in mein Arbeitszimmer wenn du so weit bist?


    Die Frage war eigentlich mehr als Aufforderung gedacht, doch die Höflichkeit verlangte nach einer Frage. Dann wandte ich mich dem Verwalter zu.


    Salve. Ich denke, ich könnte nun gut eine kleine Führung ertragen, damit ich mich nicht verlaufe nachher.

    Meine eigene Feier hatte sich nicht an den offiziellen Kalender gehalten, sondern nach meinem Geburtstag gerichtet. Das war auf dem Land so üblich.


    Umso mehr freute ich mich nun, zum ersten Mal in meinem Leben als erwachsener Mann das Fest der Liberalia miterleben zu dürfen. Und dies erst noch in der Stadt aller Städte, in Rom. Noch ganz frisch war die Erinnerung an die Zeremonie und die Weihe meiner Bulla. Nun trug ich die Toga meines Standes bereits mit viel Stolz.


    Daher kaufte auch ich einige Honigkuchen von den alten Priesterinnen des Liber und liess sie opfern.

    Da Mars einer meiner persönlichen Schutzgötter war, respektive seit Generationen bereits über unsere Familie wachte, lag es nahe, dass ich an diesem Tag den Weg in den Tempel gefunden hatte. Das Opfer des Consuls stellte einen Höhepunkt der Feiern dar.


    Als Neuling in Rom war ich zudem sehr darauf gespannt, wie solche grossen Opferzeremonien ablaufen würden. Da meine Ankunft erst wenige Tage zurück lag, hatte ich erst noch wenige Eindrücke von der Grösse dieser Stadt gesammelt und ein solches Opfer stellte sich mir als gute Möglichkeit dar mehr zu lernen.

    Hallo zusammen,


    Ich habe gerade per Zufall 2 Fragen entdeckt:


    - Gemäss Bildlegende bedeuten die Anzahl der Blätter am Acanthus, wie lange ein SPIELER schon im IR ist. Da mein Acanthus noch keine Blätter aufweist, nehme ich an, dass es hier aber eher um die ID geht und nicht den Spieler, denn sonst müsste mein Acanthus ja schon viele Blätter haben, denn ich war ja schon sehr viel länger als bloss 2 Jahre mit dabei.


    Könnte man das in der Bildlegende entsprechend ändern, dass es nicht Spieler sondern ID heisst? Ergibt ja auch viel mehr Sinn dann, weil der Acanthus zur ID gehört nicht zum Spieler.


    - Die zweite Frage geht meinen Status als freies Gensmitglied an. Als einziger lebender Annaeus müsste ich doch eigentlich Pater Familias sein, oder nicht?


    Danke für eure Antworten.

    Da mein Eintreffen in Rom einigermassen mit dem Beginn der Feriae Annae Perennae kollidierte, liess ich es mir nicht nehmen, diesen nicht unbedeutenden Feiertag zusammen mit meinem Leibwächter ebenfalls zu feiern. So geschah es, dass ich mich ebenfalls in der Menge der Menschen aufhielt, als von den Sklaven des Consuls Weinkrüge verteilt wurden.


    Mit etwas Nachhilfe durch meinen Leibwächter gelang es mir, 2 Krüge zu ergattern, bevor wir uns wieder etwas aus dem dichtesten Gedänge verzogen um den Inhalt gemeinsam zu geniessen.

    Auch ich war kurz vor dem Stadttor in eine Sänfte gestiegen und hatte mein prächtiges Pferd mit dem Wagen zusammen vor der Stadt gelassen. Der Fuhrmann wusste genau, wo man solche Tiere unterbringen könnte und wie dies zu geschehen hatte. In Rom kannte ich mich überhaupt nicht aus, ich war ja praktisch wirklich ein behütetes Landei. Daher war ich froh, dass wir in der Gens immer treue und gute Sklaven und Freigelassene hatten. Wir behandelten sie auch immer gut, so dass es fast undenkbar war, dass unsere eigenen Leute sich gegen uns wenden würden.


    Danke für das Willkommen antwortete ich, als ich meiner Sänfte entstiegen war. An die Anrede als Dominus musste ich mich noch immer gewöhnen. Es waren erst wenige Wochen vergangen seit ich diese Position durch meine Volljährigkeit erlangt hatte und entsprechend angesprochen wurde.


    Wasser bitte für die Domina und mich, sowie für die Sänftenträger! befahl ich in freundlichem Ton. Es war ein warmer Frühlingstag und die Erfrischung war sicherlich mehr als willkommen.


    Dann schaute ich mich im Vorhof um. Alles sah nagelneu und frisch geputzt aus. Nirgends war etwas von den grässlichen Ereignissen der Vergangenheit zu sehen.


    Nachdem uns ein erster Schluck Wasser gereicht worden war und ich sichergestellt hatte, dass auch die Sänftenträger verpflegt wurden, nickte ich Sorana zu und betrag das Haus. An der Schwelle hielt ich kurz inne, bedankte mich bei den Haus- und Familiengöttern für die gute Reise und wünschte uns ein herzliches Willkommen, dann betrat ich mit dem rechten Fuss zuerst die Domus, so wie es mir beigebracht worden war.

    Als wir uns nach dem traditionellen Essen am Grabmahl dann der Stadt Rom näherten, wich meine Nervosität einer Vorfreude wie ich sie noch nie gekannt hatte.


    Die Menge an Reisenden welche mit uns zusammen unterwegs war, nahm stetig zu und als endlich DIE STADT vor uns auftauchte wurde es Zeit, die Waffen, welche wir zu unserer Sicherheit bisher sichbar und griffbereit getragen hatten, im Gepäck des Wagens zu verstauen.


    Als alles bereit war, schlauften wir uns in den Sänften, welche uns hier abgeholt hatten, wieder in den steten Strom der Reisenden ein und betraten nach kurzer Befragung durch die Stadtwache die Stadt. Den Wagen mussten wir zurücklassen, da dieser erst in den Abendstunden die Stadt befahren durfte.

    Tante Sorana war auf dem Weg zunehmend ruhiger geworden, was sicherlich nicht bloss an der unbequemen Reise lag, sondern auch an der Nähe zu Rom. In gleichem Mass hatte sich meine Nervosität jeden Tag weiter erhöht. Bald schon würde ich die Freunde meines Vaters kennen lernen.


    Da schob Sorana ihren Kopf aus dem Wagen und fragte nach der Ankunft.


    Bald, Tante. Wir nähern uns dem Grabmahl der Annaeer. Dort werden wir rasten und die Riten abhalten.


    Wenig später hatten wir das grosse Grab denn auch erreicht. Von weitem sah es fast aus wie ein kleines Haus am Rande der Strasse. Eine Säule stand auf beiden Seiten einer Tür, welche mit einem handgeschmiedeten Schlüssel geöffnet werden konnte, den ich in den Sachen meines Vaters zusammen mit einer Lagebeschreibung des Grabmahles gefunden hatte.


    Der Wagen hielt an und während Sorana sich die schmerzenden Knochen ausschüttelte, machte ich den Weihrauch und die Esswaren bereit. Wenig später hatten wir den Ritus zwischen den geöffneten Türen vollzogen und sassen gemütlich im Schatten des Gebäudes am Essen, zusammen mit den Geistern meiner zahlreichen Vorfahren.


    Sim-Off:

    Übernimmst du die Ankunft in Rom? Ich kenne mich da ja nicht aus. ;)