Seit einiger Zeit beschäftigte Florus sich intensiver mit seiner Karriere. Er war nun schon fast ein Jahr lang als Curator Aquarum tätig und die obligatorische Amtszeit ohne offizielles Amt im Cursus Honorum näherte sich ihrem Ende. Sollte er den nächsten Schritt auf der Leiter wagen? War er bereit Prätor zu werden? Waren seine Kenntnisse über die Gesetze Roms noch immer derart aktuell, dass er tatsächlich in der Lage sein würde, Recht zu sprechen?
Dann aber auch die Frage, ob er das überhaupt wollte? War er nun nicht auch Vater und hätte sich eigentlich auch um seinen Sohn kümmern sollen? Wurde jener nicht ständig älter und würde bald einen Vater an seiner Seite brauchen, um auch Reiten und Kämpfen zu lernen? Ein Vater als Vorbild zu Hause, nicht ständig weit weg und bloss als Büste irgendwo herumstehend?
Die Fragen wurden Buchrollen ergänzt, welche Gesetzestexte enthielten. Die Lex Mercatus, die Lex Vigilium, welche im Senat diskutiert wurde, die neuen Steuergesetze, über welche er mit dem Praefectus Urbi noch vor 2 Jahren als Volkstribun diskutiert hatte.
Die Fragen quälten Florus und er traute sich für einmal auch nicht, bei seiner Frau um Rat zu fragen. Eine mögliche Prätur würde auch heissen, dass er danach als Legatus Augusti Pro Praetore in Frage kam. Eine Berufung in irgend eine ferne Provinz rückte somit auch in den Bereich des Möglichen, etwas, das er eigentlich seiner jungen Familie nicht antun wollte.