Beiträge von Lucius Annaeus Florus Minor

    Purgitius Lurco war einer jener Klienten, die immer wieder anwesend waren, egal ob sie etwas wollten oder brauchten oder einfach zeigen wollten, dass sie hier waren. Das war angenehm und es erleichterte einem die Gewährung eines Gefallens, wenn man das Gefühl hatte, der Bittsteller liesse sich nicht nur dann blicken, wenn er etwas wollte. Daher war ich ziemlich interessiert, als er mir einen neuen potentiellen Klienten vorstellte.


    Guten Morgen Caius Iunius Caepio. Willkommen in der Domus Annaea, tritt in Ruhe hervor. Gibt es eine Verwandtschaft zu Iunius Scato? fragte ich sogleich, denn ich war jemand, der gerne Verbindungen herstellte, falls sie vorhanden waren und Sisenna Iunius Scato war mir als enger Kollege meines Klienten Purgitius Lurco nicht unbekannt.

    Zitat

    ich habe den Eindruck, dass Scato von der Zeremonie für die Stationierung von Soldaten im Pomerium spricht

    So ist es, da dort ein Rollenspiel wegen der fehlenden Zeremonie feststeckt. :)

    Dann hatte ich das durch meine Abwesenheit falsch verstanden. Ich meinte, es ginge hier um die ermordete Virgo Vestalis Maxima und die entsprechende Entsühnung der ganzen Stadt.

    Wenn Scarpus dennoch gern eine Lustratio spielen wollte, wie wäre denn eine praktikable kultische Variante?

    Grundsätzlich muss man auf Grund der fehlenden Anleitungen für die meisten kultischen Handlungen davon ausgehen, dass diese bei der Erziehung der Kinder jeweils vom Vater an die Jugendlichen weitergegeben wurden. Somit wusste eigentlich jeder erwachsene Römer, wie man die grundlegenden Handlungen der Reinigung, ein Hausopfer oder auch öffentliche grössere kultische Darbietungen ausüben musste. Die Texte wurden sehr wahrscheinlich dermassen oft gehört und geübt, dass es scheinbar nicht notwendig war, sie schriftlich festzuhalten.


    Somit könnte eigentlich jede ID eine kultische Handlung im IR durchführen.


    Was wäre praktikabel?

    Zuerst müssten die Leichen geborgen und korrekt bestattet werden. Dazu müsste in der Tat "Bonifacius" etwas sagen, denn vielleicht wurden sie ja ganz bewusst dort liegen gelassen oder sie sollten (wie schon gesagt) eigentlich längst begraben sein und es handelt sich hier um ein simples Versäumnis.

    Danach müsste man den Raum reinigen, also mit Weihrauch ausräuchern.

    Als drittes müsste danach das ganze Gebäude neu unter den Schutz der Götter gestellt werden. Hierzu wäre dann eine Lustratio notwendig, wobei ich nicht weiss, ob es an dieser Stelle möglich ist, um das Gebäude zu schreiten, oder ob da andere Gebäude angrenzen. Dabei wäre vermutlich für die Wahl des Opfertieres relevant, ob es sich um eine Taberna oder eine Statio gehandelt hat.


    Die Gebetsformeln und die genaue Durchführung des Opfers sind nirgends festgehalten. Es gibt diverse Vorbilder im IR von ähnlichen Riten, welche schon einmal ausgespielt wurden, z.B. auch eine Lustratio von Tempeln durch den Senat. Aber ein genaues Vorbild gibt es nicht.

    Ursus war in Sachen der Patronate seines Herrn unbestechlich. Sein jahrelanges Training und seine vielen Siege als Gladiator, sowie seine hühnenhafte Statur machten es ihm zudem leicht, sich über etwaige negative Gedanken Anderer hinwegzusetzen. Bei der Salutatio galt die Reihenfolge, wie sie durch den Dominus festgesetzt wurde. Senatorensöhne und Ritter sowie deren Sprösslinge kamen zuerst dran. Erst danach reihte sich das übrige Volk ein, wobei auch hier nach Wichtigkeit unterschieden wurde. Somit war der Purgitius als Angehöriger der CU zwar gezwungen zu warten, fand jedoch eine nicht unbeträchtliche Menge Anderer hinter sich wieder. Ob dies nun den Sklaven des Purgitius richtig dünkte oder nicht, interessierte Ursus nicht. Nein, das war falsch. Er dachte nicht einmal einen Moment daran, was der Sklave denken könnte, denn als Sklave tat man was einem befohlen wurde.


    Wenig später stand die Gesellschaft vor dem Hausherrn.


    Ah, Purgitius Lurco. Guten Morgen. grüsste dieser wie üblich freundlich.

    Da es sich hierbei um eine Begebenheit in einer nicht simON mit eigenem Forum oder Thread ausgespielten Lokalität (Taberna oder Statio) handelt, sehe ich keinen Grund für eine Lustratio. Wenn das jetzt eine Taverne wäre, die weiter bespielt werden soll, die eine ID als Wirt hat und oft von anderen IDs simON besucht wird, dann würde das Sinn ergeben, dass der Wirt die Taverne reinigen und neu weihen lässt. Hier sehe ich das aber nicht als notwendig an.


    Die beteiligten Soldaten wiederum brauchen ebenfalls nicht zwingend eine Lustratio. Sie wurden angegriffen und haben sich gewehrt. Sie haben weder sich selbst entweiht, noch wurden sie von ihren Gegnern durch den Kampf entweiht. Da sehe ich ebenfalls keine Notwendigkeit. Machen könnte man es natürlich trotzdem, wenn man möchte.


    Was mir allerdings etwas zu Denken gibt ist die Tatsache, dass die toten Benefiziarier nicht bestattet oder mitgenommen wurden. Das ist doch eher ungewöhnlich. Ich würde hier nun bei den Schreibern der ursprünglichen Geschichte per PN anfragen, ob das korrekt ist, dass die Leichen noch offen zu sehen sind, oder ob da etwas einfach nicht ausgeschrieben wurde. Wenn die Leichen tatsächlich offen und unbestattet sind, dann würde ich das nun definitiv tun, damit ihre Geister ins Elysium gelangen können. Dann wäre auch ein entsprechender Ritus notwendig, den man gut auch als Lustratio bezeichnen kann.

    Salve,


    Deine Frage ist leider nicht ganz einfach zu beantworten. Es kommt sehr darauf an, was denn mit der Lustratio gereinigt werden soll. Für einen einfachen Hausaltar ist sicher kein Stier nötig. Für die Feldzeichen der Truppen gibt es jedoch keine Kompromisse.


    Einige Infos findest du bei uns im Wiki: Lustratio – Theoria Romana (imperium-romanum.info)

    Andere auf der englischen Wikipedia-Seite: Lustratio - Wikipedia


    Viel mehr ist mir nicht bekannt, was viel Platz lässt für persönliche Ideen.

    Die Lustratio eines kleinen Altares haben wir im Reenactment z.B. in den letzten 20 Jahren jeweils mit Wasser und einem Schweif aus Pferdehaar vorgenommen, mit welchem wir rund um den Altar gingen und das Wasser aus jeder Richtung auf den Altar spritzten. Nie hat uns jemand darauf angesprochen, ob das korrekt sei. Das wichtige ist das Wissen, dass man es eben nicht genau weiss und sich bemüht eine Lösung zu finden, die gemäss historischem Denken möglich gewesen wäre. ;)

    Willkommen zurück Serapio.


    Was auch immer geplant ist, es braucht auf jeden Fall entweder Gracchus oder einen aktiven Kaiser oder den Narrator.


    Leider können wir uns dabei nicht wirklich an irgend etwas halten. Es gibt kein historisches Ereignis gleicher Tragweite und auch was simON bereits vor vielen Jahren einmal passiert ist, kann nur teilweise herangezogen werden. Es würde also auf jeden Fall eine grössere Sache mit viel Mutmassung. Vorallem, wenn Gracchus nicht da ist, der sich in diesem Gebiet noch am ehesten auskennt.

    Ursus grüsste die ihm in der Zwischenzeit gut bekannten Klienten des Senators an der Porta und ordnete sie, damit die Salutatio einigermassen schnell und geschmeidig durchgeführt werden konnte. Waren es vor einigen Jahren erst einzelne Klienten gewesen, welche sich täglich versammelt hatten, so hatte spätestens die Wahl zum Volkstribun diese Zahl beträchtlich gesteigert.


    So grüsste Ursus auch den Purgitius mit seinen zwei Begleitern und wies ihnen einen Platz in der Reihe der Wartenden zu.

    Für die erste Frage erhob ich meine Hand: :dafuer:


    Bei der zweiten Frage jedoch zögerte ich. Waren wir wirklich schon so weit, darüber abzustimmen? Ich konsultierte meine Notizen. Dort stand zwar, dass Senator Claudius den Verkauf von Grundstücken besteuern wollte, doch ebenso stand daneben noch ein Fragezeichen.


    VETO rief ich daher auf die zweite Frage, erhob mich und schob gleich hinterher: Mein Veto betrifft jedoch nicht die Frage der Besteuerung von Grundstücken generell, sondern allein die hier gestellte Frage ob der Steuersatz von 5% angenommen werden soll.


    Wir hatten noch keinen Konsens gefunden, ob der Verkauf von Grundstücken besteuert werden soll oder nicht. Es war die Meinung des Senators Claudius, dass man dies sollte, doch eine grosse Zahl der Anwesenden hat dagegen gesprochen. Dieser Punkt ist meiner Meinung nach noch nicht bereit für eine Abstimmung und schon gar nicht die Abstimmung über einen konkreten Steuersatz, da noch gar nicht entschieden ist, ob der Verkauf von Grundstücken besteuert werden soll oder nicht.


    Ich bitte darum, zuerst einen Konsens zu erarbeiten, ob man Grundstücksverkauf besteuern soll, dann in einem zweiten Schritt darüber zu sprechen, wie man diese Besteuerung vornehmen würde, da auch diese Verkäufe oft privat innerhalb eines Officiums in einer Domus abgewickelt werden und nicht öffentlich vor einem Beamten.


    Sollte es der Wunsch dieses Gremiums sein, dass Grundstücksverkäufe besteuert werden, und eine gangbare Möglichkeit gefunden worden sein, wie man diese Steuern auch erheben und eintreiben kann, dann ziehe ich auf der Stelle mein Veto zurück und schliesse mich der Abstimmung über den Steuersatz an.


    Das Veto eines Volkstribunen war noch immer eine mächtige Waffe, auch wenn der Kaiser selbst es überstimmen konnte. Sonst jedoch war es noch immer das letzte Mittel, ein Gesetz aufzuhalten, wenn es dem Wohle der Plebs nicht diente. Hier, in dieser Runde, war es ein legitimes Mittel, zumal in meinen Augen das Veto nicht gegen einen ganzen Punkt eingelegt wurde, sondern bloss gegen das in meinen Augen übereilte Vorgehen.

    Das RL beglückt dafür mich mit 2 Wochen Urlaub, wobei das bedeutet, dass ich sicher nächste Woche sehr wenig online sein werde. FASNACHT! Ich befürchte, niemand kann einem Basler nachvollziehen, wie schwer 3 Jahre ohne Fasnacht sind. ;) Immerhin UNESCO Weltkulturerbe, unsere Fasnacht. ;)


    Diese Woche bin ich aber erst mal wieder da.

    Wie gesagt, kürzlich verstorben ist niemand.


    Aber ich kann dir eine Liste der Möglichkeiten anfertigen:


    Verstorbene Senatoren (bringt deiner ID nichts, aber ist für den Hintergrund des ehemaligen Herrn relevant):

    - Kaeso Annaeus Modestus (war leider nicht so "modestus" und daher bei mir nicht sehr hoch im Kurs. Seine Witwe (Duccia Sorana) war dem damals noch sehr jungen Lucius Annaeus Florus Minor bis zu ihrem Tod jedoch eine grosse Hilfe. ;) )


    Verstorben mit Ordo Senatorius (bringt deiner ID nichts, aber ist für den Hintergrund des ehemaligen Herrn relevant):

    - Sextus Annaeus Rufus

    - Drusus Annaeus Canio

    - Marcus Annaeus Metellus


    Verstorbene Ritter (bringt deiner ID nichts, aber ist für den Hintergrund des ehemaligen Herrn relevant):

    - Decimus Annaeus Varus

    - Marcus Annaeus Scipio


    Verstorbene normale Bürger:

    - Marcus Annaeus Philogenes

    - Tiberius Annaeus Scipio

    - Quintus Annaeus Galba

    - Lucius Annaeus Agrippa

    - Titus Annaeus Trabea

    - Lucius Annaeus Gratus


    Alle diese Namen lassen eine Anknüpfung zu. Sie sind zwar real schon seit Jahren tot, aber wie gesagt kann das im IR auch erst gestern gewesen sein. Naja, nicht wirklich, weil die Familie sonst noch trauern würde, was sie nicht tut, aber trotzdem relativ kürzlich.

    Auch für mich tönten 5 Prozent sinnvoll und richtig. Einige Herren, welche sich scheinbar beim Kaiser einschmeicheln wollten, plädierten für unterschiedliche Sätze von bis zu 20 Prozent, doch ihre Argumente und Begründungen waren nicht sehr gut.


    Andere wollten noch weniger als 5 Prozent, doch auch hierfür gab es kaum eine gute Begründung zu hören.


    Am Ende meldete auch ich mich zu Wort: Patres, ich finde 5 Prozent eine gute Lösung. Wie Senator Claudius bereits sagte, ist dies ein Satz, welcher in eventuell kommenden Notlagen kurzfristig eine Erhöhung ermöglicht, ohne gleich den ganzen Sklavenhandel in den Ruin zu treiben.


    Mehr hatte ich dazu nicht zu sagen, denn diese Steuer betraf eher weniger den Teil des Volkes, für welchen ich in dieser Amtszeit einstehen wollte.