Beiträge von Lucius Annaeus Florus Minor

    Rückschlüsse aus dem Mittelalter für die Antike zu ziehen ist immer schwierig. Es gibt Skelettfunde antiker Pferde. Ob diese allerdings Militärpferde waren, das lässt sich nur sehr schwer sagen. Sie sind zwar wesentlich kleiner als unsere heutigen Pferde, jedoch auch wesentlich grösser als bloss 1.40.


    Ich glaube, Markus Junkelmann schildert in seinem Buch "Römische Kavallerie, Equites Alae. Die Kampfausrüstung der römischen Reiterei im 1. + 2. Jhr. n. Chr." (1989) die damalige Faktenlage. Leider steht mir das Buch gerade nicht zur Verfügung, so dass ich euch die Seitenzahlen nicht angeben kann.


    Die heute gebräuchlichen Pferde im Reenactment haben eine ungefähre Risthöhe von ca. 1.60m. Soweit mir bekannt gibt es sogar eine Rasse, die ungefähr dem genetischen Fingerabdruck der gefundenen DNA aus den Skelettfunden entspricht.


    Hier noch eine schöne Seite mit Bildern von 2017: https://naehrlich.de/daserbero…avalry-turma-reiter-roms/

    Ich möchte sehr gerne noch zwei Ergänzungen anbringen:


    Es war die jetzige SL, welche angeregt hat, die Sackgasse "Liberti" zu öffnen und simON die betreffenden Gesetze zu ändern, damit auch diese IDs eine Karriere im Militär oder sogar im zivilen Leben einschlagen können. Die alte SL hat hier immer kategorisch abgeblockt, dann aber ein grössere Anzahl "Ausnahmen" einfach übersehen und weder simOFF darauf hingewiesen, noch simON etwas unternommen. Es waren die jetzigen Mitglieder der SL, welche den Weg über den Senat genommen haben und einen Weg gefunden haben, die Gesetze simON zu ändern.

    Eine neue Spielgelegenheit wurde geschaffen. :wink:


    Ausserdem hatte die alte SL ein ganzes Team von Programmierern zur Verfügung. Bei uns ist dies bloss 1 Person (!) Alles was hier über das Standard Forum von Woltlab hinaus geht, hat 1 Person geschaffen respektive auf diese neue Version angepasst. Die Menge an Arbeit für jedes Mitglied der SL ist im Vergleich zu früher (und ja, ich war auch früher schon mal im Team dabei) mindestens doppelt so gross und dies betrifft nicht bloss simOFF, sondern auch simON. Dinge wie das Führen der Eheregister, der Erbschaften, Stadtwache, etc. werden momentan praktisch nur durch die SL erledigt. Trotzdem wird alles so schnell es geht erledigt und wir versuchen trotzdem noch unsere IDs zu bespielen, auch wenn manchmal dafür kaum Zeit oder Lust bleibt.

    Lieber Tiberius Helvetius Faustus,


    Auch ich möchte dir zuerst danken für deine Überlegungen und deine Bedenken. Viele davon teile ich und daher möchte ich dir als Spieler der ältesten Garde (ich war schon im Vorgänger des IR, der RPR mit dabei) und als Mitglied der SL gerne meine persönliche Antwort mitteilen.


    Ich versuche immer wieder auch ein Privatleben oder ein ziviles Leben in meinen Ämtern zu führen. z.B. habe ich als Volkstribun hier ein Thema gestartet, welches ganz normalen politischen Alltag oder ganz normale Konversation zwischen dem Volk und dessen politischem Repräsentanten ermöglichen sollte. Ich habe im gleichen Thema angefangen Geschenke zu den Saturnalien zu verteilen. Wie viele Leute haben darauf reagiert? Richt! 0, NULL!

    Ich habe auch schon früher mit dieser ID immer wieder Posts des Alltages festgehalten, ohne dass ich jemals erwartet hätte, dass jemand darauf antwortet, einfach weil ich es wichtig finde, zwischendurch auch etwas mehr zu schreiben als bloss "x tut y".

    Auch dieser Thread hier wäre rein als Vorgeschichte für das was noch kommen soll in 1 Post möglich gewesen. Ich habe darauf verzichtet und über 4 Tage mit mir selbst gepostet, damit aus der simplen Vorgeschichte etwas mehr wird.

    Die momentane ruhige Phase im IR liegt also sicher nicht daran, dass sich eine kleine Elite in aller Ruhe und mit simOFF-Absprachen alles selbst zuschiebt. Nein, sie liegt daran, dass es nur noch ganz wenige Menschen sind, die hier z.T. mit 4, 5 oder gar 6 IDs unterwegs sind und die restlichen Leute die Spielstränge nicht aufnehmen, selbst wenn sie angeboten werden.


    Du nennst Germania als positives Gegenbeispiel. Ich kann dir ohne ein Geheimnis zu verraten sagen, dass auch in Germania nicht mehr einzelne Personen spielen, als in Rom. Sie haben bloss ganz viele IDs, welche ihre Spielstränge mit sich alleine oder zu zweit ausschreiben.


    Weibliche IDs waren schon immer ein Thema für sich. Das IR hatte eine Phase mit weiblichen Senatorinnen. Wir wissen alle, dass dies auch nicht die Lösung war. Daher ist man ja auch wieder davon abgekommen und wir wissen alle auch, dass es niemals in der Geschichte des IR die weiblichen IDs waren, welche das IR am Leben gehalten haben. Ja, mit ihnen wird das Alltagsleben vielleicht etwas breiter bespielt, aber das ist in meinen Augen nicht das, was unser IR am Leben halten würde. Ein IR ohne Männer-IDs wäre viel schneller tot als eines ohne Frauen-IDs.


    Wie auch immer, darüber kann man lange diskutieren und das würde leider das Problem auch nicht lösen, also gehe ich einen Schritt weiter. Dein Text liest sich so, als wären alle diese negativen Entwicklungen direkt eine Folge der Übernahme des IR durch die neue Spielleitung. Obwohl jeder, der schon so lange dabei ist wie ich dieses Argument mit Leichtigkeit von der Hand weisen kann, möchte ich deine Worte trotzdem ernst nehmen. Du erhebst ganz direkte Vorwürfe an uns als Spielleiter. Ich zitiere sie gerne und nummeriere sie, damit ich leichter antworten kann:

    1) ... denke ich es ist zu viel hinter den Kulissen gelaufen und manch einer wurde weg gebissen. ... Hier zu schreiben ist schon eine Leidenschaft und wer dieser frönt, möchte dazu, bei all der geschichtlichen Treue, seine Freiheit gewahrt sehen und diese gehört nicht nur einer elitären Gruppe.


    2) Jeder von uns erfuhr und erfährt bestimmt Kritik. ... Bei aller Diskussionsfreude sollte es aber freundlich und fair zugehen. Es darf nicht sein, dass nur der seine Position durchdrückt, der die Macht hat, ...


    3) Es hilft uns nicht weiter wenn wir denken, gut ein/e Nörgler weniger, dann gibt es wenigstens Ruhe. Wir sehen doch was daraus entsteht. Das IR wird weniger, die Spielerschaft verringert sich, wirklich Neue kommen kaum noch dazu. Wichtig ist dabei, auch zu merken, unser Ruf leidet.

    1) Ja, bei der Forenübernahme durch die jetzigen Betreiber und Finanzierer des IR ging es turbulent zu und her. Doch dies hat nur in geringem Masse mit diesen Leuten zu tun. Viel mehr gab es eine Gruppe von Menschen, die sich betrogen fühlten, die sich mit ihrem technischen Wissen und Können versuchten zu holen, was sie glaubten gehöre ihnen. Das IR wurde bestohlen und zusätzlich öffentlich als Übeltäter dargestellt obwohl dies nicht der Wahrheit entspricht. Alle in der jetzigen SL haben mehrfach Gespräche geführt und vermittelt, geschrieben und Verläumdungen oder auch Bedrohungen übersehen und weggesteckt. Diesem Forum wurde schriftlich gedroht, man würde es verklagen und juristisch für alles verantwortlich machen, was simON jemals gegen eine der betroffenen IDs geschehen ist. Die SL hat grösstenteils darauf verzichtet Massnahmen zu ergreifen und hat bloss die Leute aus dem Forum verbannt, welche über längere Zeit trotz vieler Gespräche und trotz vieler Warnungen nicht aufhören konnten zu lügen und dem IR aktiv zu schaden. Seither wurde kein einziger Spieler mehr aus dem IR geworfen. Viele haben sich entschieden, die Geschichten der Gebannten zu glauben, sind ihnen gefolgt und haben uns auch verlassen. Das finden wir sehr schade, aber es ist ihr Recht und wir haben keinen aufgehalten. Wir haben auch kein Neumitglied abgewiesen, ausser es handelte sich nachweislich um eine der gebannten Personen. Jeder der im IR spielen möchte, kann dies in Freiheit tun. Das IR ist keine elitäre Gruppe und die SL auch nicht. Ich kenne zwar die anderen SLs nicht privat, aber das was ich von ihrem Privatleben weiss ist genug, dass ich sagen muss, wenn hier jemand von Elite spricht, dann kann er eigentlich bloss mich alleine meinen. Ich bin ein Studierter, ein Historiker, ein Lehrer, ein Mensch des "Establishments" wie ein gewisser amerikanischer Ex-Präsident sagen würde. Aber ich gehöre in meinem Land einer Elite an, aber hier bin ich bloss 1 Spieler und meine 4 IDs sind so unterschiedlich, wie unterschiedlich bloss sein kann.

    Lucius Annaeus Florus Minor, Senator, Sohn eine Senators, Kind der Elite.

    Iulia Stella, Frau (!)

    Selenus, Libertus

    Gaius Sempronius Sophus, Berufssoldat und chronischer Nicht-Befördert-Werder (Dass er nun bei den Prätis ist, hat bloss damit zu tun, dass die Legio in Cappa geschlossen wurde und die Prätis ohne ihn unbespielt wären. Wir brauchen eine Torwache im Palast.)


    2) Thema Kritik: Bitte gib uns doch einige Beispiele, wo wir als SL die uns zur Verfügung stehende Macht genutzt haben, um unsere eigenen Interessen durchzudrücken oder einer ID aktiv zu schaden. Am besten solche, wo wir gegen die Spielregeln des IR verstossen haben. Dann können wir nämlich daraus lernen und es das nächste Mal besser machen. So einfach in den Raum gestellt ist deine Anschuldigung leider ziemlich haltlos. Wir fällt gerade kein Fall ein, den wir in der SL in den letzten 2 Jahren besprochen hätten, wo eine ID durch uns aktiv regelwidrig gebremst wurde. Wir sind allerdings nicht bereit, die Regeln für Einzelfälle zu beugen, denn dies würde jeweils Präzedenzfälle erzeugen, welche die Regeln unnütz machen würden.


    3) Ja, hier hast du Recht. Die Zahl der Spieler nimmt ab. Die Frage ist jedoch, ist daran die neue SL Schuld? Hat die neue SL Spieler aus dem IR geworfen? Hat die neue SL neuen Spielern die Aufnahme verweigert? Ich glaube, die Antwort auf beide Fragen ist "nein". Tatsache ist, dass überall Forenrollenspiele und Mikronationen dieselben Probleme haben. Sind sie neu und spannend, dann locken sie die Spieler in Scharen an. Sobald sie wachsen müssen sie Regeln einführen, die am Anfang noch unnötig waren. Die neuen Regeln schränken die User ein und der Spass nimmt ab. Das IR hat in den bals schon 20 Jahren seines Bestehens ein Tabularium entwickelt, das so gross und komplex ist, dass nicht einmal ich, der fast schon seit immer dabei ist, alles weiss, was darin steht. Die simON-Gesetze und die Spielregeln beissen sich z.T. gegenseitig in den Hintern, entsprechen z.T. nicht mehr den technischen Gegebenheiten (Lex Mercatus), sind vielleicht z.T. auch hinderlich für Neue. Doch es sind simON-Gesetze. Diese können wir als SL nicht einfach ausser Kraft setzen und das tun wir auch nicht. Wir haben gerade jetzt wieder eine Diskussion geführt, (zu Gunsten einer ID), welche wieder einmal einen solchen Fall aufzeigt. Aber wir können die simON-Gesetze nicht einfach ändern, das müsste simON im Senat geschehen, doch dort sitzen momentan bloss noch 2 aktive IDs.


    Du siehst, es ist immer einfach, einer neuen Spielleitung den Sündenbock unterzuschieben, wenn nach einer Veränderung nicht mehr alles rund läuft. Doch ich bin der Meinung, dass das IR weder seine Freiheit noch seine Grosszügigkeit verloren hat. Was wir verloren haben, das sind Spieler, Menschen. Diese entwickeln sich üblicherweise schneller als ein ganzes Spiel-Universum und daher kommen und gehen sie.


    Ich werde in der SL weiter allen auf die Füsse treten, welche jemals versuchen werden, die Freiheiten im IR einfach willkürlich zu beschneiden, auch wenn ich hier das bin, was du vielleicht als "elitäre Gruppe" empfinden könntest. Aber das musste ich seit ich hier bin noch nie.

    Die nächsten Tage vergingen im Flug. Selenus war dabei, die Reise zu planen, ich traf mich regelmässig mit dem Verwalter und begutachtete mit ihm auch die anderen beiden Ländereien.


    Bereits wenige Tage später waren alle Informationen gesammelt und schriftlich festgehalten für Selenus und er hatte seine Reisegruppe beisammen. Insgesamt waren sie nun 10 Kerle, alle ehemalige Soldaten oder Strassenkämpfer, welche sich von irgendwo kannten.


    Selenus begleitete mich mit seiner Truppe bis vor die Tore Roms, wo sie mich alleine lassen mussten, da sie mit ihren Waffen im Gepäck nicht eingelassen worden wären. Doch ohne Waffen nach Germania zu reisen war lebensgefährlich. So dumm war kaum jemand. Wir verabschiedeten uns und ich wünschte Selenus viel Erfolg bei seiner Aufgabe. Die Tabula mit der Handlungsermächtigung drückte ich ihm als letztes in die Hand und er steckte sie in eine Tasche, welche er unter seinem Mantel versteckt trug. Sie war versiegelt und trug das Zeichen der Gens Annaea.

    Wir wurden von dem Verwalter des nachbarschaftlichen Gehöfts freundlich empfangen, denn obwohl die Distanzen zwischen den eigentlichen Wohnbauten der Latifundien in Italia recht gross waren, so kannte man sich trotzdem und arbeitete zusammen, um mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Ertrag zu erwirtschaften.


    Salve vilicus1, ich dachte ich schaue einmal vorbei, weil mir aufgefallen ist, dass seit meinem letzten Besuch auf meinem benachbarten Gut der Zustand deiner Felder gelitten hat. Gibt es ein Problem, bei dem wir vielleicht behilflich sein könnten?


    Die anfängliche Frage war zwar direkt auf den Punkt, doch sie beinhaltete ein Angebot zur Hilfe. Das Gespräch entwickelte sich danach höflich und informativ. Es stellte sich heraus, dass der Tod des ehemaligen Besitzers Duccius Marsus dazu geführt hatte, dass keinerlei Kontakt zu seinem Erbe erstellt werden konnte. Es war zwar bekannt, dass seine Frau, Petronia Octavena, offiziell geerbt hatte, doch es war bislang nicht gelungen, mit ihr in Kontakt zu treten. Entweder waren die Boten überfallen worden, oder sie waren auf dem Weg irgendwo entlaufen und genossen ihre Freiheit.

    Zwar war der Besitz des Duccius in Italia nur klein, es waren nicht mehr als 3 Landgüter und die anderen beiden waren noch etwas besser dran als dieses hier, doch es gab Probleme die nötigen geschulten Feldarbeiter und Ingenieure zu finden um die Bewässerung der Felder und ihre Bestellung aufrecht zu erhalten.


    Der Verwalter zeigte mir auf einer Karte, wo die anderen Güter lagen und mir fiel auf, dass sie alle in der Nähe von Gütern der Annaei lagen. Ein Zufall? Vermutlich nicht, denn die Duccii waren ja durch Heirat verwandt mit den Annaei und zumindest eines der Güter in der Nähe hatte ich selbst von Duccia Sorana, meiner Tante, erhalten. Ein Grund mehr, weshalb es mir wichtig war, dem Verwalter ein Angebot zu machen.


    Würde es euch helfen, wenn mein Freund Selenus hier die Reise nach Germania machen würde und Petronia Octavena aufsuchen würde? Vielleicht kann er neue Anweisungen für euch erhalten oder Mittel beschaffen, um die Sicherung der Wasserversorgung und der Arbeitskräfte zu bewerkstelligen. Er kennt Germania schon und ist viel auf Reisen, so dass seine Chancen gut stehen, diese zu überstehen.


    Der Verwalter war hoch erfreut über dieses Angebot und versprach, mir in den nächsten Tagen eine detaillierte Liste zu überbringen, was alles auf den betroffenen Gütern fehlte. Selenus und ich verabschiedeten uns danach wieder und ritten zurück zu unserem Gehöft. Es gab viel zu tun, damit eine Reise nach Germania auch von Erfolg gekrönt sein könnte. Wir besprachen verschiedene Varianten und ich nannte Selenus auch die Möglichkeit, die 3 Güter zu kaufen, falls Petronia Octavena antönen würde, dass sie die Güter in Italia von Germania aus nicht führen könne oder sie gar nicht mehr halten wolle. Ich würde ihm auf jeden Fall ein entsprechendes Ermächtigungsschreiben mitgeben.


    Sim-Off:

    1 vilicus = Verwalter auf Latein

    Was ich da beim Ritt der Grenze entlang sah, das machte mir auf der einen Seite Sorgen, auf der anderen auch wieder nicht sonderlich. Die Felder brachten zwar offensichtlich nicht das, was sie bringen könnten, sie waren nicht wirklich gut bestellt, aber sie wurden auch nicht vernachlässigt. Es sah so aus, als gäbe es trotz allem noch einen Verwalter, der gewisse Dinge am laufen hielt.


    Selenus, ich glaube, wir werden dem Verwalter doch einen Besuch abstatten. Es interessiert mich, was hier los ist, auch wenn die Felder nicht so schlecht aussehen. Vielleicht sind sie ja froh, wenn wir ihnen Hilfe anbieten, vielleicht ist ein Bewässerungssystem defekt oder es fehlen Arbeiter. Wir sollten unseren Nachbarn zeigen, dass sie auf uns zählen können, wenn sie das wollen.


    Selenus nickte und bei der nächsten Gelegenheit liessen wir unsere Pferde zwischen zwei Feldern in Richtung des entlegenen Gehöfts unserer Nachbarn traben.

    Ich wünsche dir ganz viel kreative Kraft für deine Aufgabe und das IR. Es wäre wirklich sehr, sehr schade, wenn wir längerfristig auf Flavius Gracchus verzichten müssten. Ich glaube, ich spreche für sehr viele hier, wenn ich sage, der alte Patrizier fehlt uns!

    Selenus war ein guter Freund geworden in den vielen Jahren, welche wir gemeinsam erlebt hatten. Dass er mich noch immer Dominus nannte war vermutlich eher die Gewohnheit als echte Untergebenheit. Immerhin war er auch nicht mein Freigelassener, aber er war ein guter Freund und schon oft äusserst nützlich.


    Das ist eine gute Idee. Lass uns zuerst einmal sehen, wie das Land und die Grenzmarkierungen aussehen. Dann können wir entscheiden, ob wir die Nachbarn aufsuchen wollen und ihnen Hilfe anbieten wollen, oder ob es vielleicht doch nicht so schlimm ist.


    Es war ein schöner Tag, die Sonne schien warm, aber nicht heiss, und ich genoss den gemütlichen Ritt über die weiten Felder. Meine Sklaven und Liberti arbeiteten fleissig und liessen sich durch uns nicht stören. Auf dieser Seite der Grenze funktionierte die Arbeit. Ich war gespannt, wie es an der Grenze aussehen würde.

    Es war selten, dass Florus selbst die Zeit hatte, sich um die ausgedehnten Ländereien der Annaei in Italia zu kümmern. Langjährige und vertrauenswürdige Verwalter führten dort die Geschäfte und berichteten in wöchentlichen Abständen über den Zustand und die Erträge der Latifundien oder Villae Rusticae, welche ihnen unterstellt waren. Die gute Bestellung und Führung dieser Höfe diente nicht bloss der Bereicherung der Gens Annaea, nein, sie stellte auch sicher, dass kein Land verschwendet wurde und einfach vor sich hinwucherte.


    Manchmal ergaben sich jedoch trotzdem Pausen in den Dienstpflichten des Senators Annaeus Florus Minor und diese nutzte er gerne mit seinem Vertrauten Selenus zusammen, um immer wieder einzelne Höfe zu besuchen. So auch heute.


    Sim-Off:

    Das Thema spielt in einer Zeit, wo Annaeus Florus Minor kein Amt des Cursus Honorum belegt und daher als Senator durchaus auch einmal Rom verlassen darf.


    Heute ritten Florus und Selenus zusammen über das Land und kontrollierten die Grenzmarkierungen zu den Nachbarn.

    Eine Kommission? Die dann den Vorschlag zuerst dem Kaiser vorlegte, der diesen dann dem Senat unterbreiten würde? Weshalb nicht gleich die Ausarbeitung in den Senat geben? Auch die ersten Namen, welche der Kaiser nannte, schienen auf eine Gruppe aus dem Senat hinauszulaufen und weniger eine offene Kommission.


    Mein Kaiser, wenn diese Kommission aus den richtigen Vertretern des Senats zusammengestellt wäre, so dass keine Vertretung ausserhalb des Senats dabei sein müsste, dann würde der Prozess wesentlich erleichtert. Die Senatskommission erarbeitet dann den Vorschlag, diskutiert ihn im Senat, überarbeitet ihn erneut, bis eine Version entsteht, welche im Senat eine Mehrheit erzielen kann. Diesen Vorschlag legen wir dir dann vor, damit du auch deine Meinung und deine Ergänzungen oder Änderungen einbringen kannst. Dieser Weg wäre wesentlich einfacher, als eine gemischte Kommission, welche vielleicht einen Vorschlag ausarbeitet, der nie eine Senatsmehrheit erreichen würde. Gerade in einer so delikaten Angelegenheit wie einer Erbschaftssteuer sehe ich ein grosses Risiko, dass sonst eine Spaltung der Bevölkerung erfolgen könnte.


    Ich war mir bewusst, dass ich hier eine Stärkung des Senats und vielleicht auch eine Schwächung der Kaiserposition proklamierte. Der Kaiser hatte die Macht und die Möglichkeit ohne den Senat neue Steuern zu erlassen. Doch ich war mir sicher, dass er dies nicht riskieren wollte.

    Als der Praefectus Urbi Menecrates, nachdem er seine Antwort auf die erste Frage bekommen hatte, eine zweite Frage zu den Steuern stellte, horchte ich äusserst interessiert zu. Sein Vorschlag, für die Ärmsten Roms eine Art Freibetrag zu schaffen, damit sie keine Erbschaftssteuern auf das wenige bezahlen mussten, was sie besessen hatten, wäre eine gute Lösung, welche auch mich als Volkstribun sicherlich bis zu einem gewissen Masse zufrieden stellen könnte. Es kam nun bloss auf die Antwort, respektive die Höhe des angedachten Betrages an. Je höher desto besser, in meinen Augen, auch wenn dies unter Umständen mehr Last für mich und meine Familie bedeutete.

    Sim-Off:

    Die folgende Begebenheit spielte sich in den ersten Wochen meiner Amtszeit ab. Sie wird jedoch erst jetzt beschrieben, weil die Rede des Kaisers erst jetzt erfolgt ist und ich darauf gewartet habe, um keine simON-Unstimmigkeiten zu produzieren.


    Getreu meinem Versprechen an die besorgten Bürger, welche sich bei mir gemeldet hatten, und in Einklang mit dem, was ich bei meiner Audienz zum Amtsantritt mit dem Kaiser besprochen hatte, wandte ich mich an den Praefectus Annonae. Als diesem gemeldet wurde, dass einer der Volkstribunen ihn zu sprechen wünschte, liess er mich sofort eintreten. Auch wenn der Praefectus Annonae ein Ritter war, so kannten wir uns durch die Senatsarbeit dennoch bereits, denn dieses Amt stellte die höchste zivile Stufe der Ritterkarriere dar. Diese Männer waren bekannt und hatten Verbindungen in praktisch alle Kreise.


    Salve Tribunus Plebis Annaeus Florus. Was führt dich heute, so früh in deiner Amtszeit, zu mir?

    Er bot mir einen Platz an, den ich danken ablehnte.


    Salve Praefectus Annonae Avienus Mammula. Ich bleibe gerne stehen, denn ich hoffe, dass mein Besuch nur kurz sein wird.

    Der Praefekt hob eine Augenbraue, doch nickte er und liess mich weitersprechen.


    Ich wurde von einigen Bürgern darauf aufmerksam gemacht, dass sie Schwierigkeiten hätten die ihnen zustehenden Getreiderationen zu erhalten. Es wurde ihnen gesagt, dass es Lieferengpässe gebe, doch wir haben weder im Senat etwas derartiges gehört, noch haben meine Klienten mit Verbindungen zum Getreidehandel derartiges berichtet. Bevor ich die halbe Stadt mit Horrormeldungen überziehe, wollte ich mich bei dir vergewissern, dass die Getreidelieferungen in genügender Menge erfolgen und es daher für die mir gemeldeten Unregelmässigkeiten eine andere Erklärung geben muss.


    Die Miene des Praefectus hatte sich verdunkelt, seine Stirn lag in Falten und ein Mundwinkel schien leicht zu zittern.


    Ich glaube, es ist doch besser, wenn du dich setzt, denn auch ich habe Meldungen erhalten, dass scheinbar einige meiner Beamten ihre Positionen ausnutzen und Bürgern geringere oder gar keine Rationen ausgeben, wenn sie nicht dafür bezahlt werden. Ich glaube es ist müssig zu sagen, dass gerade die Armen, welche auf diese Rationen angewiesen sind, es sich nicht leisten können die Beamten zu bestechen, welche für deren leibliches Wohl vom Staat angestellt wurden!


    Ich setzte mich nun also doch, wollte ich den Praefekten ja nicht verärgern.


    Zuerst kann ich dir versichern, dass bis heute genügend Getreide geliefert wurde, um die Versorgung der Stadt ohne Abstriche sicherzustellen. Ja, es gab einzelne Probleme in Mauretania Caesarea durch schlechte Ernten. Diese konnten jedoch durch erhöhte Einfuhren aus Aegyptus ausgeglichen werden. Es gibt also keinerlei Grund wegen der Menge besorgt zu sein.
    Er nahm einen Schluck aus einem einfachen Becher, welcher auf seinem Tisch stand, bevor er weitersprach und dabei auf einen Stapel Wachtafeln deutete.

    Wie aber bereits gesagt, habe auch ich Berichte erhalten. Ich war gerade dabei sie durchzugehen. Es sieht in der Tat so aus, als hätte ich da zwei Beamte, welche versuchen sich auf Kosten der Ärmsten zu bereichern. Ich versichere dir, dass ich dieser Sache auf den Grund gehen werde und die fehlbaren Männer entlassen und bestrafen werde!


    Wir besprachen noch einige Zeit die genaue Vorgehensweise und die Antworten, welche ich den besorgten Bürgern geben sollte. Ebenfalls sprachen wir uns ab, wie wir die betroffenen Beamten in flagranti ertappen konnten, indem wir bei der nächsten Gelegenheit einen der besorgten Bürger anleiteten, wie er zu reagieren habe. Ganz zufällig würde genau in dem Moment, wo der betroffene Bürger seinen Wutanfall bekommen würde, der Praefectus vorbeischauen und die Anklage selbst miterleben. So konnte er selbst den Missstand aufdecken und es brauchte keine öffentliche Beschämung stattzufinden, in welcher ein Volkstribun den Praefectus Annonae öffentlich anklagen musste.


    Alle Seiten wären so zufrieden, die Gerechtigkeit gewahrt. Ich musste bloss noch mit dem entsprechenden Bürger sprechen.

    Ich schliesse mich den allgemeinen Wünschen hier an, allerdings ohne Feuerwerk. Ich mag kein Feuerwerk.

    Dafür genehmige ich mir heute wieder mal ein gutes Dram Whisky!


    Allen hier einen guten Rutsch! (Was übrigens aus dem Jiddisch kommt, für die, welche sich für solche Dinge interessieren. ;) )


    Zitat

    Rosch ha Schanah, direkt übersetzt "Kopf des Jahres". Auf Jiddisch wünschen sich die Juden einen "a git Rosch" (einen guten Kopf).

    Die Rede des Kaisers war bereits in meiner Amtszeit als Quaestor Principis ein Thema gewesen. Es war also sehr viel Zeit vergangen seit den ersten Gedanken an dieses Ereignis, was sich natürlich auch in den Themen äusserte, welche der Kaiser in seiner Rede ansprach. Der Aquädukt war gerade das einzige Thema, mit welchem ich mich bereits damals beschäftigt hatte. Die Tatsache, dass in dieser Hinsicht seither nur wenig geschehen war, liess darauf schliessen, dass gewisse Probleme von damals noch immer nicht gelöst waren.


    Der Hinweis auf ausbleibende Getreidelieferungen aus Mauretania Caesarea bestätigte meine Befunde beim Praefectus Annonae. Es hatte zwar aus jener Region Schwierigkeiten gegeben, die Gesamtmenge an Getreide in Rom war jedoch durch höhere Einfuhr aus Aegyptus ausgeglichen worden. So war kein Mangel an Getreide in Rom zu spüren und die mir von den Bürgern gemeldeten Unregelmässigkeiten bei der Ausgabe an die Armen war einem Beamten geschuldet, welcher in der Zwischenzeit sicherlich bereits für seine Bestechlichkeit die Konsequenzen tragen musste.


    Der Punkt mit den neuen Steuern und höheren Abgaben erregte dann schon eher mein Interesse. Höhere Steuern betrafen meist weniger die Leute mit viel Geld und stärker die, welche sowieso schon wenig hatten. Als Volkstribun war da meine Aufmerksamkeit auf jeden Fall notwendig, damit die grosse Menge des Volkes nicht durch neue Abgaben geknechtet wurden, während die Reichen und Mächtigen unangetastet blieben. Aufmerksam wartete ich ab, ob einer der höhergestellten Senatoren das Wort ergreifen würde, oder ob es mir gestattet sein würde die genaueren Intentionen zu erfragen.

    Also der Ablauf ist eigentlich einfach. Ich würde um eine Audienz für uns zwei ersuchen, mit dem Sinn deine Erhebung zu erörtern. Dann gehen wir beide zusammen zum Kaiser und versuchen ihn von den Vorzügen deiner Erhebung zu überzeugen, respektive wir legen ihm deine Errungenschaften und deinen Status dar. Aus diesen Informationen, inklusive meiner Fürsprache, wird er sich dann seine Meinung bilden und entsprechend handeln.


    Garantien gibt es da keine. Aber da du eine militärische Ritterkarriere anstrebst und über genügend Vermögen verfügst, kann ich mir vorstellen, dass er nicht auf der honesta missio nach einem Centuriat bestehen wird. Das wäre ja eher kontraproduktiv, wenn du zuerst entlassen werden müsstest, nur um danach als Ritter wieder anfangen zu dürfen.

    Ich hörte aufmerksam zu und machte mir einige Notzen. Den Fisch dieser Christensekte kannte ich ebenfalls. Verschiedene mir bekannte Schriften hatten schon darüber berichtet und daher wunderte ich mich, was daran beim Kaiser für Irritation hätte sorgen können, doch gleichzeitig war dies nicht mein Problem. (1)


    Eine Erhebung in den Ritterstand ohne den Kaiser ist leider nicht möglich. Es ist der Kaiser, der die Ritter ernennt, da diese im Gegensatz zu den Senatorenfamilien traditionell dem Kaiser ergeben sind und dem Senat gegenüber keine loyale Bindung haben, wie dies eben die Senatorenfamilien haben. Daher führt da kein Weg daran vorbei.


    Sim-Off:

    (1) Nach dem 2. Jahrhundert spielte der Fisch keine grössere Rolle mehr im Christentum. Es gibt auch keinerlei historische Hinweise darauf, dass das Zeichen als GEHEIMES Erkennungszeichen diente oder das Akronym nur Christen bekannt war: Fisch (Christentum) – Wikipedia