Beiträge von Lucius Annaeus Florus Minor

    Habe mir gerade 2 Folgen der Reihe "Geniale Bauten der Römer" auf ZDF Info angeschaut.


    Jaja, wir denken immer zu wissen, wie die Römer gelebt haben, doch wer wusste schon, dass jedes Amphitheater ein eigenes Abwassersystem hatte, in welchem Regenwasser gesammelt und in riesigen Becken unter dem Theater gelagert wurde, damit man es später für die Reinigung des unterirdischen Raumsystems nutzen konnte?


    Oder wer wusste, dass die Römer immer, egal wo, auch in den Provinzen, dafür sorgten, dass ihre Städte so gut mit Wasser versorgt waren, dass man sich mehr darum sorgen musste, wie man das Überschusswasser nutzen konnte, als darüber, dass es genug Wasser hatte?


    Geniale Bauten der Römer: Das Aquädukt von Nîmes - ZDFmediathek


    Wir sollten nie von unserer Zeit auf die Antike schliessen. ;)

    Die Menschen dachten damals anders und das können wir aus unserer Sicht heute nur selten und höchstens im Ansatz verstehen.

    An den Tagen der Saturnalien war ich nicht bloss in Begleitung meiner Scribae hier, um die Bedürfnisse des Volkes zu hören, sondern ich war mit mehreren zusätzlichen Sklaven da und ich schleppte selbst einen grossen Sack mit den typischen kleinen Geschenken der Saturnalien. Kleine Säckchen gefüllt mir Silbermünzen.


    Das Volk wusste, was passieren würde und wartete schon ungeduldig darauf, dass ihre Tribune erscheinen würden. Gemeinsam nahmen wir unsere Plätze ein und begannen dann, die Geschenke unter das Volk zu verteilen.


    Io Saturnalia!

    Kommt und holt euch euer Saturnaliengeschenk!

    Frohe Saturnalien!

    Ich spürte eine gewisse Enttäuschung in der Antwort meines Klienten und ich konnte es ihm nicht verübeln. Er war jung und hatte Ziele, da wollte man nicht unbedingt warten, bis man den nächsten Schritt erarbeitet hatte.


    Tribune gibt es verschiedene. Wie gesagt wäre der Tribun der Vigiles ein erster Schritt der militärischen Ritterkarriere. Ein Tribun bei einer Legion oder den Urbanern wäre dann ein zweiter Schritt. Tribun bei den Cohortes Praetoriae ist sogar erst in einem dritten Schritt möglich und für den Tribunus Laticlavius bei einer Legion müsstest du sogar über den Ordo Senatorius verfügen und nicht bloss über den Ritterstand. Je nach deinem Ziel wird es leichter oder schwerer dein Ziel zu erreichen.


    Eine weitere Möglichkeit, nämlich die einer Adoption in eine Ritterfamilie, liess ich bewusst unausgesprochen. Es wäre für einen Purgitius nicht der richtige Weg, sich einen Karriereschritt über diesen Schleichweg zu ermöglichen.


    Bei den zivilen Ämtern auf der ersten Stufe gibt es den Procurator Annonae. Er ist für die Überwachung der Häfen in Italia und die Getreidespenden zuständig. Ebenfalls möglich wäre der Procurator Civitatium. Als solcher würdest du in einer Provinz dem Statthalter zugeteilt und dich dort um die Fragen und Beschwerden der Kommunen kümmern. Die dritte Möglichkeit ist der Director Ludi, der Leiter einer der Gladiatorenschulen.


    Das Problem bleibt jedoch dasselbe. Wie können wir dir diese Erhebung in deinem jungen Alter beschaffen?

    Stimmt, das ist in der Zwischenzeit in der Forschung absolut anerkannt. Ausserdem zeigen auch "Gladiatorenfriedhöfe" immer wieder, dass es vielleicht gar nicht sooooo selten war. In London gibt es ein Relief aus dem 2. Jahrhundert, welches 2 Gladiatorinnen im Kampf zeigt, inklusive ihrer Namen (Amazona und Achilla).

    Bekannt ist auch, dass im Jahr 200 n.Chr. weibliche Gladiatoren durch den Kaiser Septimius Severus per Gesetz verboten wurden. Sie mussten also bis dahin eine Verbreitung erlebt haben, welche markant genug war, dass man ein Gesetz dagegen erlassen musste.


    Die Existenz weiblicher Gladiatoren ist auch in zahlreichen Schriften römischer Gelehrter und Historiker belegt: Cassius Dio, Tacitus (Annales 15.32.3), Petronius (Satyricon XLV), Kaiser Nero (r. 54-68 n. Chr.) und Martial (Liber De spectaculis 6 und 6b), Sueton (Vita Domitiani 4.1) und Statius (Silvae 1.6.51-56).


    Es ist sogar überliefert, dass weibliche Angehörige der Patrizier im Colosseum als Gladiatorinnen auftraten! Natürlich kämpften sie nicht bis zum Tod und auch nicht um Geld, sondern ihnen ging es um Aufmerksamkeit!


    Deswegen nimmt man auch an, dass die Gladiatorinnen ohne Helm kämpften, damit man sie erkennen konnte. Auf dem oben genannten Relief tragen beide Gladiatorinnen keinen Helm, was sonst äusserst ungewöhnlich war.

    Die Ritterkarriere also. Naja, es war kein übertriebener Wunsch, aber als noch junger Soldat, das würde noch eine Weile dauern, bis er den Rang hatte um diesen Schritt sicher machen zu können.


    Die Ritterkarriere im militärischen Bereich also. Naja, üblicherweise steht dieser Schritt erst altgedienten Zenturionen offen. Davon bist du in deinem jungen Alter aber noch etwas entfernt. Auf der anderen Seite jedoch gibt es auch noch eine zivile Karriere und diese ermöglicht vielleicht einen früheren Aufstieg in den Ritterstand und dann später wieder den Übertritt in die militärischen Ämter. Auf jeden Fall wird das nicht ganz einfach, da will ich dir nichts vormachen.


    Sim-Off:

    VIII - Ritter - Imperium Romanum (imperium-romanum.info) - hier findest du fast alle nötigen Infos.


    Bei einem Übertritt in die militärische Ritterkarriere wäre dein erstes Amt entweder der Subpraefectus einer Ala oder einer Flotte, oder der Tribun bei den Vigiles. Aus diesem Grund ist üblicherweise der Aufstieg bis zum Centurio einer anderen Einheit notwendig, damit man über die nötige Führungserfahrung verfügt. Du bist noch jung und wenn meine Informationen korrekt sind, dann bist du noch nicht lange Cornicularius. Da liegt also noch etwas Arbeit vor dir, wenn du den normalen Weg gehen möchtest.


    Ich wusste nicht, ob ich über genügend Einfluss verfügen würde, um den jungen Mann bereits zu diesem Zeitpunkt für eine Erhebung zu empfehlen und ob der Kaiser auch auf mich hören würde, selbst wenn ich den Einfluss hätte. Doch wenn er darum bitten würde, dann würde ich es als Patron natürlich versuchen.



    Ich verdankte zuerst das Gastgeschenk, die Amphore Wein, und liess sie sogleich von dem Sklaven, der mir immer im Officium zur Verfügung stand, in den Weinkeller bringen. Guter Wein musste richtig gelagert werden, sonst wurde er schneller sauer als man es sich wünschte.


    Dann hörte ich mir das Anliegen meines Klienten an. Purgitius Lurco war dabei nicht irgend ein Klient. Er war einer von denen, welche ich in der Zwischenzeit etwas besser kannte. So war ich über einen Teil seines Werdeganges recht gut informiert. Er war in der Zwischenzeit Cornicularius bei den Cohortes Urbanae und damit bereits ziemlich hoch aufgestiegen. Er besass ein umfangreiches Erbe mit genügend Finanzen und Ländereien, um sich auch ein anständiges Privatleben leisten zu können, sollte er dies einmal wollen. Er war freies Gensmitglied und konnte daher seine eigenen Entscheidungen treffen, aber er war Plebejer ohne jeglichen Ordo. Daher waren ihm gewisse Positionen im Moment noch nicht möglich. Ich war gespannt darauf, welche Karriere er denn anstrebte, denn ich war mir sicher, dass er genau wusste, dass ihm in seiner momentanen Situation zwar viele Möglichkeiten offen standen, dieses jedoch in Bezug auf seine momentane Stellung oft auch einen Rückschritt bedeuteten.


    Ich könnte dir jetzt natürlich die ganzen Positionen nennen, welche dir auf Grund deines Ranges bei den CU und deiner Erfahrung dort offen stünden. Doch bin ich mir nicht sicher, ob du dies auch meinst. Die meisten dieser Ämter wären in gewisser Hinsicht ein Rückschritt von deiner momentanen Position als Offizier der Cohortes Urbanae. Bitte gib mir doch einen Hinweis, in welche Richtung deine Wünsche gehen. Strebst du eine weitere Karriere bei den Stammeinheiten hier in Rom an oder soll es ein politisches Amt in deiner Heimatstadt sein, oder strebst du gar den Aufstieg in einen höheren Ordo an? Die Unterschiede an Möglichkeiten, aber auch an Bedingungen, sind riesig. Daher erläutere mir doch bitte zuerst, in welche Richtung es gehen soll.

    Der Sklave meldete mir meinen Klienten an und ich rief ihn sobald es mir möglich war herein. Wie meistens musste ich bloss einige Rollen wegräumen und noch einen Satz in einer Tabula fertig schreiben. Ich war es mir gewohnt Arbeiten zu unterbrechen und später an gleicher Stelle wieder aufzunehmen.


    Salve Purgitius Lurco. Was kann ich heute für dich tun?

    Die Frage war wie immer freundlich gestellt und die Handbewegungen dabei deuteten zum Einen auf den Stuhl am Tisch und zum Anderen auf die Getränke, welche mit feinen Silberbechern auf einem ebenfalls silbernen Tablett bereit standen.

    Das Ding ist so klein, das finden die kaum ohne grossen Schaden anzurichten. Dieser würde dazu führen, dass ich nie wieder Leistungssport machen könnte. Dazu bin ich noch nicht bereit.

    Das Ding reizt eben bei Bewegung die Sehne und diese entzündet sich dann. Daher muss ich ruhig stellen und immer wieder röntgen, damit wir den Weg feststellen können, den das Ding nimmt, und sich ohne weitere Reizung auch die Entzündung legt.


    Wenn alles gut geht, dann dauert es halt noch etwas, aber sollte wieder ganz ausheilen. Allemal besser, als meinen geliebten und seit bald 40 Jahren ausgeübten Wettkampfsport aufzugeben. ;)

    Manchmal wirkt nichts. Schleppe seit mindestens 4 Monaten eine Entzündung im Grundgelenk der grossen Zeh mit herum. Schmerzhaft! Jetzt hat sich herausgestellt, dass dort ein Stück des Knochens abgebrochen ist. Was kann man tun? Warten, nicht belasten, sonst nichts. :cursing:


    Gute Besserung Scato!

    Da ich nicht vorhatte irgendwen gegen mich oder den Kaiser aufzubringen, weil ich nicht vorhatte die Vergangenheit oder ihre Gespenster wieder zu erwecken, nickte ich.


    Ich habe verstanden, mein Kaiser.


    Dass dies allerdings meine Arbeit nicht erleichtern würde, war mir auch klar. Ein Scheitern war nun vorprogrammiert, denn als Volkstribun war es eigentlich nicht meine Aufgabe eine neue Gesetzesvorlage zu Gunsten des Kaisers einzubringen, sondern mich um das Volk zu kümmern. Vermutlich würde dieser Entscheid des Kaisers also dazu führen, dass am Ende halt doch wieder gar nichts geschah, was ich sehr schade fand.


    Doch dies würde sich alles erst später zeigen. Nun galt es fürs Erste auf die Entlassung aus der Audienz zu warten, falls der Kaiser nicht selbst noch etwas anzumerken hatte.

    Nun war ich definitiv verwirrt. Zuerst hiess es "prüfe alles" und nun wurde der Zugriff auf die Unterlagen und jede Diskussion über die Streichungen verboten? Ich blickte komplett verwirrt drein und fragte dann:


    Mein Kaiser? "Prüfe alles und sende mir einen Vorschlag" hast du soeben gesagt. Um alles prüfen zu können, benötige ich Zugriff auf alles und da dies damals über die Kanzlei lief und nicht über den Senat, werden wohl die Unterlagen im Archiv der kaiserlichen Kanzlei liegen und nicht in demjenigen des Senats.


    Eine Diskussion ist erst über einen konkreten Vorschlag geplant, welcher auch deine Zustimmung hätte. Das hatte ich dir bereits zugesichert. Ich möchte meinen Blick in die Zukunft richten, nicht in die Vergangenheit, aber dazu sollte man die Vergangenheit kennen, weil man sonst das Risiko eingeht die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen.

    Damit hatte ich zum Einen eine klare Anweisung und zum Anderen die Bewilligung, meine Nachforschungen offiziell und mit Befehl des Kaisers zu tätigen.


    Ich straffte automatisch den Rücken.


    Jawohl mein Kaiser. Das werde ich tun. Bedarf es für meine Nachforschungen eines Schreibens, damit ich in der Kanzlei die nötigen Nachforschungen betreiben kann? Oder stehen die kaiserlichen Archive dem Tribunus Plebis automatisch offen?

    Das war wichtig. Es sollte nicht geschehen, dass ich mitten in der Arbeit durch irgend einen Bürokraten ausgebremst würde.