Die Rede des Kaisers war bereits in meiner Amtszeit als Quaestor Principis ein Thema gewesen. Es war also sehr viel Zeit vergangen seit den ersten Gedanken an dieses Ereignis, was sich natürlich auch in den Themen äusserte, welche der Kaiser in seiner Rede ansprach. Der Aquädukt war gerade das einzige Thema, mit welchem ich mich bereits damals beschäftigt hatte. Die Tatsache, dass in dieser Hinsicht seither nur wenig geschehen war, liess darauf schliessen, dass gewisse Probleme von damals noch immer nicht gelöst waren.
Der Hinweis auf ausbleibende Getreidelieferungen aus Mauretania Caesarea bestätigte meine Befunde beim Praefectus Annonae. Es hatte zwar aus jener Region Schwierigkeiten gegeben, die Gesamtmenge an Getreide in Rom war jedoch durch höhere Einfuhr aus Aegyptus ausgeglichen worden. So war kein Mangel an Getreide in Rom zu spüren und die mir von den Bürgern gemeldeten Unregelmässigkeiten bei der Ausgabe an die Armen war einem Beamten geschuldet, welcher in der Zwischenzeit sicherlich bereits für seine Bestechlichkeit die Konsequenzen tragen musste.
Der Punkt mit den neuen Steuern und höheren Abgaben erregte dann schon eher mein Interesse. Höhere Steuern betrafen meist weniger die Leute mit viel Geld und stärker die, welche sowieso schon wenig hatten. Als Volkstribun war da meine Aufmerksamkeit auf jeden Fall notwendig, damit die grosse Menge des Volkes nicht durch neue Abgaben geknechtet wurden, während die Reichen und Mächtigen unangetastet blieben. Aufmerksam wartete ich ab, ob einer der höhergestellten Senatoren das Wort ergreifen würde, oder ob es mir gestattet sein würde die genaueren Intentionen zu erfragen.