Beiträge von Marsyas

    Ich bekenne mich schuldig, hatte gestern allerdings diesen Schriftwechsel hier nicht gelesen. :no:
    Mir fehlen auch ständig Baupläne, hab deswegen sogar einen Betrieb dafür angeschafft. Aber auf den Markt kann ich nix werfen. Es klemmt beim Papyrus...

    Dieses Rennen schien das erste in seiner kurzen Laufbahn zu sein, das einmal nicht miserabel lief. Es gehörte bereits zu seiner Erwartung, als einer der Letzten ins Ziel zu trudeln, doch heute lief es viel besser. Der Start konnte zwar nicht schlechter gelingen und die erste Runde blieb er Schlusslicht, aber ab Runde zwei ahnte er die Chance. Er lag plötzlich im Mittelfeld. Runde drei allerdings verunsicherte ihn zu tiefst, denn rechts und links fielen seine Kontrahenten und Factiofahrer gleichermaßen immer weiter zurück und er konnte als erster (!) diese dritte Runde für sich verbuchen. Die mangelnde Erfahrung kostet ihn aber den erarbeiteten Vorsprung. Er sah viel zu oft zurück und fühlte sich als Führender auch unwohl. Er musste den Kopf über sich schütteln, als in Runde vier der übliche Stand im Mittelfeld erreicht war.
    Aber er feuerte sich selbst an, denn wenn er schon im Mittelfeld lag, musste er nicht unbedingt bis zum Ende abrutschen. Er gab sich jede Mühe und spornte seine Pferde an, wenigstens den Platz zu halten. Fortuna meinte es gut mit ihm, denn er schob sich in Runde fünf stückchenweise wieder nach vorn, um in Runde sechs zwar wieder etwas abzurutschen, aber immer noch den stolzen dritten Platz im Feld zu belegen.


    Die Platzierungen nach Runde sechs:
    1) Braecus
    2) Rianorix
    3) Marsyas
    4) Strabax
    5) Syennesis
    6) Tisander

    Der gute alte Seidenüberschuss ist seit längerem fort. Die Käufer scheinen sich um die wenige Seide zu reißen, zumindest ist keine da und mir fehlt noch welche. Hat jemand einen kleinen Posten für mich? :)

    Die Bücher hatte Marsyas natürlich nicht dabei, weil er ja nicht wusste, was in dem Schreiben stand. Er bot an, diese zu holen und flitzte davon. Alls er zurückkehrte, japste er nach Luft.

    "Bitte. Sind nicht von mir geführt, aber müsste alles drin stehen."

    Marsyas traf erst nach dem Einbruch der Dunkelheit ein. Geplant war diese späte Unternehmung nicht, aber da er zum ersten Mal in seinem Leben einen Brief erhielt und den noch nicht einmal lesen konnte, musste er zur Villa seines Geldgebers aufbrechen.


    Er klopfte und trat ein, nachdem er einen Ruf hörte.


    "Salve Consul, mir wurde gesagt, ich soll herkommen, weil ein Brief für mich eingetroffen ist."

    Nach Einbruch der Dunkelheit fand er diese Tür nicht mehr offen vor, also musste Marsyas klopfen. Als jemand öffnete, erklärte er sein Begehr, ohne jedoch lange warten zu wollen. Er trat während er sprach bereits ein.


    "Ich bin Marsyas, fahre für den Consul und werde vom ihm erwartet. Grob betrachtet, gehöre ich hier mir her." Stimmte zwar nur bedingt, aber falsch war es nicht. Er wurde vom Consul als Fahrer für die Praesina eingestellt und bezog regelmäßig Geld über ihn. Das einzige, was vielleicht zu Irritation führen konnte, war die Tatsache, dass er heute zum ersten Mal hier auftauchte. Allerdings gab es sonst auch keinen Grund, ihn in die Villa zu bestellen. "Es geht um einen Brief."

    Trotz des letzten Platzes ihres Fahrers feierten die grünen Fans. Das mochte daran liegen, dass es jahrelang gar keine Beteiligung ihres Rennstalls bei öffentlichen Ereignissen gab und weil sie außerdem wussten, dass jeder ihrer Fahrer ein Nachwuchstalent war. Keiner erwartete Wunder. Ein vorletzter Platz wäre bereits ein Sieg.


    Marsyas stand mit den anderen Fahrern am Rand des Marsfeldes und sah aus der Entfernung zu. Die besseren Plätze waren der Bevölkerung vorbehalten.


    Artig wartete Marsyas ab, bis er sich herausnehmen konnte, etwas zu sagen. Ein Bürger erhielt immer den Vorrang vor einem Perregrinen, zumal auch dessen Stellung gegenüber dem Consul deutlich über der seinen lag.

    "Für eine Schneiderei könnte ich mich begeistern."
    Er sagte es mit einem Grinsen, weil es zwar Frauen meistens schick fanden, wenn er auf sein Äußeres achtete, Männer ihn aber oft verächtlich behandelten. Mir einer eigenen Schneiderei konnte er sich extravagante Kleidung herstellen lassen, ohne dafür allzu tief in die eigene Tasche greifen zu müssen. Eine regelmäßige Abgabe würde ihn wenig stören, solange wenigstens einmal pro Woche ein Kleidungsstück für ihn abfiel.

    Seit Marsyas bei der Factio Praesina fuhr, und dabei fuhr er nicht einmal oft, wuchs sein Sparkonto und sein Eigentum beständig. Er wusste nicht, wie ihm geschah, als erneut ein Angebot winkte, ohne dass er bisher irgendeine Gegenleistung erbracht hatte.


    "Zwei Betriebe habe ich bisher von dir bekommen", antwortete er und überlegte gleichzeitig, was es mit dieser angekündigten Bedingung auf sich haben könnte.

    Marsyas stand unten am Absperrgitter und beobachtete von dort den Rennverlauf. Eines Tages würde er sich auch für Finalrennen qualifizieren. Bis dahin musste er sich in Geduld üben und viel trainieren. Er sah zu den Rängen und erkannte Zuschauer, die grüne Fahnen schwenkten. Treue Fans, die auch in harten Zeiten ausharrten. Er lächelte und konzentrierte sich wieder auf das Rennen. Möglicherweise konnte er etwas abschauen.

    Mit Tisander im Schlepptau traf Marsyas rechtzeitig vor dem Rennstart ein.


    "Eins der lenkerlosen Gespanne ist für dich bestimmt. Da gehe ich eine Wette drauf ein." Marsyas stellte sich an den Rand der Sandbahn, weil er heute nur Zuschauer sein würde. Er hatte zwar Tisander hergebracht, aber alles andere musste der selbstständig regeln.
    Marsyas wäre gern gestartet, aber als Nachwuchsfahrer in dem ohnehin jungen Aufgebot der Praesina musste er sicherlich noch öfters zurückstehen.

    Ein Ruf hallte über den Hof und Marsyas hob den Kopf. Da er beim heutigen Trainingslauf nicht startete, blieb er länger als die anderen auf dem Factiogelände. Er legte das Zaumzeug zur Seite, das er gerade in den Händen hielt und ging nachsehen.


    "Ah, bist du einer von den Factiolosen?", rief er schon Schritte entfernt. "Du sollst heute deine Eignung unter Beweis stellen, stimmt's? Ich heiße übrigens Marsyas." Als er vor Tisander stand, hielt er die Hand zum Abklatschen hoch. Reichlich junge Augen blickten ihn an.
    "Wie alt bist du denn?", fragte er neugierig, dann aber fiel ihm ein, dass sie sich schnellstens zum Trainingsplatz begeben sollten. "Komm mit, ich zeig dir den Weg."

    Marsyas nickte, als Strabax zusagte. Alles andere hätte er auch nicht verstanden. Er glaubte sogar zu wissen, dass sich der nicht angereiste Manius Scorpus im Nachhinein über die verpasste Chance ärgern würde.

    "Dann mach mal dein Gespann startklar"
    , sagte er zu Strabax, bevor er zum Venetafahrer Qxtaius blickte.
    "Du auch." Sein eigenes Gespann wartete bereits.


    Er überflog noch einmal seinen Auftrag und kam zu dem Schluss, alles erfüllt zu haben. Deswegen kehrte er schnurstracks zur Loge des Consuls zurück. Die Informationen bewahrte er in seinem Kopf. Damit sie nicht verloren gingen, wiederholte er sie flüsternd auf dem Weg dorthin.

    Von Syennesis brauchte Marsyas keine Auskunft einholen, weil der Consul bereits direkt mit ihm gesprochen hatte. Blieb noch Strabax. Obwohl Marsyas sich nicht vorstellen konnte, dass ein Factioloser eine Chance ausschlug, sollte er ihn fragen. Er verstand dieses Vorgehen nicht, weil sich dadurch die Fahrer wie Könige fühlen mussten. Trotzdem führte er den Auftrag aus.


    "Wie lautet deine Entscheidung, Strabax?"


    Da sich auch noch niemand aus besagtem Verein zu Wort gemeldet hatte, rief Marsyas noch einmal vernehmlich. "Weiß jemand, ob Manius Scorpus überhaupt hier ist?" Daran zweifelte er nämlich mittlerweile.

    Sim-Off:

    Ganz klar, dass eine bespielte ID nicht einfach so bewegt werden kann.
    Da beide Vereinsmitglieder länger nicht da waren, wird dieser Fahrer wohl nicht starten können.