Beiträge von Marsyas

    Gutes Gelingen und Erfolg brauchte Marsyas beides, wenn er eine erfolgreiche Karriere als Wagenlenker starten wollte. Also brachte er der Felicitas ein paar Gaben in ihr Heiligtum, damit sie ihm gewogen sei. Mit etwas Glück und ihrer Unterstützung konnte er einen guten Einstand in seiner Factio feiern. Er wusste, sein Können lag weit unter dem anderer Wagenlenker, denn ihm fehlte Erfahrung. Er hoffte trotzdem, manierlich abzuschneiden, damit man ihm weiterhin Vertrauen schenkte und er eines Tages beweisen konnte, was in ihm steckte.
    Als erstes bat er Felicitas um eine für ihn günstige Auslosung der Startbox am Tag des Rennens.

    Es gab stumme Zeichen zwischen den beiden Männern, die Marsyas zwar nicht verstand, aber sie jagten ihm keine Angst ein. Der Claudius und der Helvetius machten einen aufrichtigen Eindruck, auch wenn das Angebot jenseits aller Normalität lag.


    "Wir sind im Geschäft!" Verblüfft über sich selbst, das unerwartete Eigentum und die erste Anstellung seines Lebens lachte Marsyas auf. Er konnte nicht fassen, was gerade geschah.

    Jetzt kam es darauf an, sich gut zu präsentieren. Die Einladung dafür hatte er bereits.

    "Ich bin mit Pferden aufgewachsen. Wir hatten immer ein eigenes Gespann, mit dem mein Bruder an den Start gegangen ist. Ich durfte viel damit fahren, zuerst heimlich, später von meinem Vater unterstützt. Ich möchte, nachdem mein Bruder verstorben ist, die Familientradition fortführen, deswegen bin ich hier. Es wäre meine erste Anstellung und ich habe auch noch kein offizielles Rennen gefahren. Morgen werde ich 16 Jahre alt."


    Er kratzte sich am Hinterkopf, während er überlegte, ob er etwas vergessen hatte. Da fiel ihm die Frage nach seinen Vorstellungen ein. Er wusste zunächst nicht, was er darauf sagen sollte und zuckte mit den Schultern.
    "Ich dachte, ich werde als Fahrer eingestellt, darf Rennen fahren und bekomme dafür einen gewissen Lohn, wovon ich leben kann."

    Marsyas traute sich kaum umzusehen. Wo er auch hinblickte, entdeckte er Raritäten, teure Einzelstücke und wertvollste Materialien. Er warf einen Blick auf Helvetius Faustus, der nicht so beeindruckt schien. Vermutlich ging er hier ein und aus. Für Marsyas hing viel von dem kommenden Gespräch ab. Seine Anspannung verursachte Aufregung und die wiederum bewirkte feuchte Hände. Er wischte sich immer einmal wieder die Handflächen an der Tunika ab.

    Es ging also doch in die Villa Claudia. Mit einem begleiter, der sich auskannte, fühlte sich Marsyas aber deutlich wohler als allein.


    "Mein Name ist Marsyas. Klar, komm ich mit." Und flugs ging es los.

    Es schien, als sei das Glück mit ihm, denn gleich der erste Ansprechpartner half ihm weiter.


    "Ja, das verstehe ich." Die anderen Wagenlenker mussten sich ja auch vorstellen und Fragen beantworten. "Also, es ist so. Erfahrung als Wagenlenker habe ich. Richtige Rennen bin ich aber noch nie gefahren. Mein Bruder hat mich schon als Bub nach seinen Trainings den Wagen lenken lassen. Ich kann das mittlerweile sehr gut. Ich bin auch schnell. Jetzt suche ich die erste Anstellung als Wagenlenker."
    Er wusste, Forderungen konnte er zum jetzigen Zeitpunkt keine stellen. Er musste erst liefern, sofern hier Interesse an ihm bestand.

    Ein junger Mann meldete sich am frühem Morgen an der Porta.


    "Salve, ich habe in der Stadt einen Aushang gesehen. Es ging um eine Musterung neuer Wagenlenker für die Factio Praesina. Das Plakat muss schon länger hängen, deswegen bin ich hierher gekommen und nicht zu dem angegebenen Ort. Besteht noch Bedarf?"

    Als einer von vielen verfolgte Marsyas die Opferungen und wie all die anderen Römer und Nichtrömer wartete er nun gespannt auf das Ergebnis der Eingeweideschau. Es ging darum, ob die Götter die Opfer annahmen. Problematisch fand er, dass es sich um verschiedene Eingeweideschauen für verschiedene Opferempfänger handelte.