Beiträge von Viniciana Thula

    Wie vom Blitz getroffen, war ich hochgeschnellt und saß nun aufrecht in Bett – allein! Tatsächlich war ich noch einmal tief eingeschlafen und hatte gar nicht gemerkt, als Massa wachgeworden und aufgestanden war. Mein schlechtes Gewissen begann an mir zu nagen, weil ich verschlafen hatte. Andererseits hätte er mich ja auch wecken können… hatte er aber nicht! Warum bloß? Vielleicht hatte er es ja so gewollt. Jedenfalls hatte ich jegliches Zeitgefühl verloren. Kein Wunder! Der Raum war immer noch recht düster. Draußen war es trübe. Ein verregneter Morgen, bei dem die Sonne ihre liebe Mühe hatte, einige wenige Strahlen zur Erde zu schicken.
    Es half alles nichts, ich stand auf, wusch mich schnell und zog wieder meine Tunika über, um dann wieder meinen alltäglichen Aufgaben im Haus nachzugehen…


    Der Tag neigte sich inzwischen langsam seinem Ende. Im Haus duftete es bereits noch zubereitetem Essen. Tja, Massa hatte anscheinend mit der Spanierin einen echten Glücksgriff getan. Die Frau verstand ihr Handwerk! Ich hatte den Tag damit verbracht, noch die letzten mitgebrachten Gegenstände im Haus zu verräumen. Dabei war mir gelegentlich der junge Syrer zur Hand gegangen.
    Als Massa nach Hause kam, eilte ich ins Atrium, um ihn zu begrüßen. Ich hoffte, er nahm es mir nicht übel, dass ich am Morgen verschlafen hatte. „Salve, Dominus!“, grüßte ich ihn lächelnd. Dabei fiel mir gleich auf, dass er wohl einen anstrengenden Tag gehabt haben musste.

    Meine Bedenken schob ich erst einmal beiseite, denn im Grunde genoss ich ja die Wärme. In gewisser Weise war das für mich eine Premiere. Ich hatte noch nie die ganze Nacht an der Seite eines Mannes verbracht. In Massilia hatte ich davon gehört, dass mache Römer sich ihre Sklaven ins Bett holten, vielleicht um es da wärmer zu haben ode, was ich eher vermutete, um die Furcht vor dem Alleinsein zu vertreiben. Bei ihm tippte ich auf das Letztere. So wie es aussah, war er der einzige seiner Familie. Niemand sonst war greifbar. Auf die Idee, dass er für mich etwas empfinden könnte, kam ich erst gar nicht. Daher war es auch für mich besser, wenn ich mir keine Hoffnungen machte. Es gab wohl nichts Schlimmeres, als eine Sklavin mit Liebeskummer. Außerdem konnte ich auch nicht verletzt werden, wenn ich keine Gefühle zuließ.


    Eine ganze Weile hatten wir uns einfach nur gegenüber gelegen. Bei ihm hatte ich das Gefühl der Geborgenheit und daher konnte ich meine innere Spannung loslassen. Irgendwann fielen mir dann einfach die Augen zu, denn ich war so schrecklich müde. Der Tag war sehr lang und anstrengend gewesen. Dann schlief ich tief und fest ein.


    Wie gewöhnlich wurde ich am Morgen sehr früh wach, weil es normalerweise ja meine Aufgabe war, alles für den Tag vorzubereiten. Doch nun fand ich mich mit dem Rücken zu ihm in seinem Armen wieder. Er schlief wohl immer noch. Zunächst hatte ich überlegt, ob ich mich einfach aus seinen Armen herausschälen sollte. Doch dann beschloss ich, einfach liegen zu bleiben und noch einmal die Augen zufallen zu lassen.

    Offenbar war ich hier richtig. Genau das hatte ich gesucht. Dass mir die Kräuterfrau nun auch noch ein kompliment machte,ließ mich erröten, denn ehrlich gesagt, hielt ich mich nicht für besonders schön. Vielleicht sagte sie das auch nur so daher, weil es gut für's Geschäft war.
    "Danke, dass ist sehr nett von dir. Und das klingt auch alles sehr interessant. Also, ich bräuchte etwas, damit meine Haut schön weich und geschmeidig wird... und etwas für mein Gesicht... und meinst du, es gibt noch etwas für meine Haare? Ich finde die Farbe so schrecklich." Eigentlich hätte mir nur eine Portion mehr Selbstvertrauen gefehlt, um mich so annehmen zu können, wie ich nun einmal war.

    Erst hörte ich nahende Schritte, dann ihre Stimme, woraufhin ich mich zu ihr wandte.
    "Salve, ja also ich bin auf der Suche nach einem gut duftendem Öl und vielleicht nach Kräutern, aus denen man Kosmetik herstellen kann... Oder hast du eine Idee, was man tun kann, um etwas reizvoller auszusehen. " Vielleicht hatte sie ja auch etwas für die Haare. Die nervten mich. Besonders die Farbe. Und wenn ich schon mal da war... es gab ja noch ein paar andere "Baustellen", wo Susina Alpina mir eventuell weiterhelfen konnte.

    Ich war noch ganz vertieft in meinen Gedanken. Ganz automatisch stellte ich die Schuhe ordentlich neben das Bett. Daher schreckte ich auch etwas auf, als seine Stimme zu mir dang. Eigentlich wollte ich noch die Kleidung aufräumen, ließ es aber dann sein.
    „Ja Dominus,“ entgegnete ich und stand auf. Mir war nicht so ganz klar, ob ich mich deswegen jetzt freuen sollte, dass er mich zurück in sein Bett holte und ich die Nacht über bei ihm bleiben sollte. Zum einen fand ich ihn ja anziehend, andererseits hatte ich bedenken, was passieren könnte, wenn er zu sehr mit meinen Gefühlen spielte. Doch zunächst tat ich einfach das, was er wollte. Also kroch ich wieder zurück auf das Bett und legte mich direkt neben ihn, so dass wir uns gegenüberlagen. Mir war nicht klar, ob ich jetzt etwas sagen sollte, daher lag nur ein mildes Lächeln auf meinen Lippen.

    Ich blieb eine Weile einfach so liegen bis mein Atem langsam wieder zur Ruhe kam. Langsam öffnete ich meine Augen wieder. Ein angenehmes Gefühl breitete sich in mir aus, welches ich so bisher selten erlebt hatte. Ich hatte mich so frei gefühlt und glaubte, nun sei alles möglich. Doch relativ schnell kam ich wieder zu der Überzeugung, dass alles so war, wie bisher. Ich wäre ziemlich töricht gewesen, wenn ich geglaubt hätte, dass sich nun grundlegende Dinge ändern würden, nur weil ich mit meinem Dominus geschlafen hatte.


    Etwas zögernd setzte ich mich auf. Gerne hätte ich den Moment noch länger ausgekostet. Doch ich war ja nicht zum Spaß da. Meinem geübten Auge fielen auch sofort die Kleidungsstücke auf, die einfach so achtlos hingeworfen worden waren. Dann wandte ich meinen Blick Massa zu, der mit geschlossenen Augen neben mir lag. Sein muskulöser Körper hatte mir von Anfang an gefallen. Nun lag er entblößt da, so dass es mir schwerfiel, meinen Blick wieder von ihm abzuwenden. Ich musste grinsen, als ich sah, dass er noch immer seine Caliga trug. Dann wich mein grinsen und ich erhob mich, um mich dann gleich wieder vor das Bett zu knien, um ihm seine Schuhe auszuziehen.

    Meine Güte, warum stellte er denn so viele Fragen. Aber ok, ich hatte ja überhaupt nichts zu verbergen. Wobei ich mir nicht ganz sicher war, wie Andriscus so drauf war, beziehungsweise wie er reagierte, wenn er erfuhr, dass ich eine Sklavin war. Manche dachten dann, sie könnten sich fast alles erlauben oder versuchten mir sogar extra eins reinzuwürgen.


    „Naja, so etwas in der Art… also ich bin seine Sklavin.“ So, jetzt war es raus. Na und? Es wimmelte hier doch überall nur so von Sklaven. Da konnte es schließlich mal passieren, dass einem auch eine begegnete! „Hast du ‘n Problem damit?“ fragte ich ihn direkt, denn ich war eigentlich ein Freund klarer Worte, wenn es sich irgendwie machen ließ.


    Was er mich dann fragte, verwirrte mich erst komplett. „Ob ich Bock habe?“ Was wollte der Kerl von mir?! Bis endlich auch mir ein kleines Licht auf ging und ich kapierte, dass es ums einladen ging. „Ach so ja! Na von mir aus gerne.“

    Ich hatte den Eingang gefunden und öffnete die Tür. Als allererstes registrierte ich den Duft, der in der Luft lag, eigentlich mussten es wahrscheinlich verschiedene Düfte gewesen sein, die sich nun miteinander vermischten. Als nächstes nahm ich den Raum wahr, in dem ich mich gerade befand und sah mich interessiert um, was es hier in diesem Laden alles gab. Die Stimme aus dem Hintergrund lenkte eine Aufmerksamkeit auf den Durchgang, der anscheinend zu einem Nebenraum führte. Zweifellos war ich hier am richtigen Platz. Also wartete ich auf die Eigentümerin des Lädchens.

    Oh ja, es gefiel mir und ich hatte den Eindruck, dies beruhte auch auf Gegenseitigkeit. Theoretisch hätte er dies bereits an meinem ersten Tag in seinem Haus einfordern können, was er allerdings nicht getan hatte. Ich hatte ich lange zappeln lassen und er hatte dies akzeptiert. Doch nun konnte er alles nachholen, alles wonach ihm war. Doch dabei achtete er stets darauf, nicht grob oder gar brutal zu werden. Dazu hätte er ohne weiteres ein Anrecht gehabt, wäre er egoistisch gewesen. Dies war auch eine Seite, die mir an ihm sehr gefiel.


    Irgendwann trafen sich unsere Blicke wieder, als ich zu ihm schaute unnd er zu mir. In meinem Gesicht spiegelte sich das Verlangen nach ihm. Er folgte meiner unausgesprochenen Bitte und kam mir wieder entgegen, zurück in meine Arme. Diesmal küsste er mich und endlich war es so weit, dass wir eins wurden. Mit meinen Armen hielt ich ihn bei mir, während wir gemeinsam den Gipfel der Lust bestiegen bis ich schließlich den höchsten Punkt erreichte und mein ganzer Körper voller Ektase erfüllt war. Dabei wurde mein Seufzen zu einem Stöhnen, ja fast zu einem Schrei.

    Ja, genau! Und wie er staunte! Wahrscheinlich dachte er sogar, ich würde ihn an der Nase herumführen. Außerdem machte ich mir gar keine großen Gedanken, ob ich ihm nun brühwarm erzählen sollte, dass ich nur eine Sklavin war, oder nicht. Viel mehr Spaß hatte ich daran, ihn zu beeindrucken. „Naja, ich wohne dort in einem der Häuser, in denen die Tribunen und ihr Anhang leben,“ meinte ich voller Lauterkeit.
    Ach herrje, machte ich etwa wieder einen hungrigen Eindruck? Das war mir ja direkt peinlich. Allerdings, wenn ich es recht betrachtete, konnte ein kleiner Imbiss bestimmt nicht schaden. Vielleicht ein paar leckere Oliven mit Brot oder ne Lukanische Wurst… oder vielleicht doch was einheimisches? „Klar, warum nicht! Du kannst mich ja beraten, wenn du magst…. Vielleicht irgendetwas einheimisches?“ Mhm, wollte er mir sogar was spendieren? Ach das musste er doch gar nicht! „Keine Sorge, ich habe genug Geld dabei! Eigentlich könnte ich dich einladen,“ entgegnete ich lächelnd.

    „Naja, was muss, das muss,“ meinte ich und zuckte mit den Schultern. „Wenn’s nach mir gegangen wäre, hätte ich in Rom bleiben können. Aber mich fragt ja keiner.“
    Mit meiner Vermutung, er könne vielleicht Koch sein, lag ich ja total daneben! „Oh, du bist Soldat! Sieht man dir gar nicht an. Also, nicht dass du meinst, ich fände das schlecht. Äh… Naja, … und dann kochst du also für dich und deine Kameraden? Find ich gut!“ Mit diesem ganzen Soldatenkram kannte ich mich noch gar nicht so gut aus. Ich war ja erst ein paar Tage hier. Außerdem hatte ich ja auch reichlich anderes zu tun, als mich damit zu beschäftigen. Aber anscheinend lebten die einfachen Soldaten wesentlich spartanischer, als so ein Tribun, wie Massa es war. Da war es echt gut, wen man wusste, wie man sich auch selbst versorgen konnte.
    „Ja, da sagst du was! Ich hab auch immer ständig Hunger!“, entgegnete ich und grinste auch. Das lag garantiert daran, weil ich in meiner Kindheit öfters hungern musste.
    „Ja, also ich wohne oben in der Castra… ah von der II. Legion,“ Das staunte er bestimmt nicht schlecht. Schließlich gab es ja nicht sehr viele Frauen, die dort wohnten.

    Sogleich gaben meine Arme ihn wieder frei, damit er mit seinen Lippen meinen Körper, sein Eigentum entdecken konnte. Er ging dabei sehr achtsam vor, obwohl sich sein Verlangen kaum verbergen ließ.
    Meine Finger kämmten sich sanft durch sein Haar, während er sich meinen Hals vornahm und liebkoste. Wieder durchzog ein Schauer meinen Körper, so dass ich leise seufzte. Als nächstes fand er den Weg zu meinen Brüsten, die er scheinbar äußerst anziehend fand und sich ihnen daher besonders ausführlich widmete. Dabei ging er immer noch äußerst behutsam vor, doch vielleicht war es gerade das, was mich erbeben ließ.
    Seine Reise führte ihn weiter zu meinem Bauch. Meine Finger strichen noch einmal durch sein Haar, bevor er schließlich meinen Venushügel überwand. Gleichzeitig suchten nun meine Finger nach einem Halt, den sie letztendlich in der Decke fanden, die auf dem Bett lag. Sie krallten sich darin fest, als mich ein weiterer bittersüßer Schauer durchfuhr, der diesmal stärker war, als zuvor und mich lustvoll seufzen ließ. Nun lud ich ihn ein, indem ich mich für ihn öffnete.

    Ich musste gar nicht lange warten, bis sich die Haustür öffnete und ein Mann zum Vorschein kam, der die üblichen Fragen stellte.
    "Mein Name ist Thula und ich bin auf der Suche nach einer gewissen Susina Alpina, der Heilerin und Kräuterfrau. Man hat mir gesagt, die würde ich hier finden. Stimmt das?" Ich sprach den Namen ganz deutlich aus, damit es ja nicht zu irgendwelchen Missverständnissen kam.

    Nachdem ich die Markthalle durchstöbert hatte und mich überall in Mogontiacum nach Susina Alpina, der Kräuterfrau durchgefragt hatte, war ich schließlich hier gelandet. Allerdings hatte ich so meine Bedenken, ob ich hier tatsächlich richtig war...

    Upps, war ich Andriscus netzt auf die Füße getreten und hatte unabsichtlich seine Heimat verunglimpft? Das war bestimmt nicht meine Absicht gewesen. „Naja, Massilia ist ganz nett. Auf jeden Fall viel wärmer als hier… Britannia? Ich war noch nie in Britannia… oder vielleicht doch?“ Irgendwie verwirrte mich das alles ganz schön. Allerdings hatte mich das jetzt auch neugierig gemacht. Früher hatte ich nie groß darüber nachgedacht, woher ich eigentlich kam. Meine Erinnerungen an meine eigene Familie und dem Land, aus dem ich kam, waren gekappt worden. Wahrscheinlich durch das Schiffsunglück damals. Es war einfach alles weg! Das einzige, woran ich mich erinnern konnte, war eine Frau mit einer ähnlichen Haarfarbe wie ich sie hatte. Vielleicht war das meine Mutter gewesen.
    In der Zwischenzeit reichte der Händler Andriscus seine Schweinshaxn, die er dann auch sofort bezahlte. Dann klärte er mich freundlicherweise darüber auf, was man damit eigentlich machen konnte. Seine Erklärung, dass es sich dabei um Schweinsbeine handelte, ließ mich ein wenig schütteln. Aber öffentlich waren diese Schweishaxn sehr vielseitig.
    „Aha, arbeitest du als Koch? Weil du dich so gut auskennst, meine ich,“ Es war ja ziemlich ungewöhnlich, dass sich Männer damit so gut auskannten.


    Nun ja, aber mit dieser Heilerin konnte er mir nicht wirklich weiterhelfen. Ich würde mich durchfragen müssen. Aber auf jeden Fall wollte ich heute noch zu ihr. Denn das, was ich bei ihr kaufen wollte, war (mir zumindest) ziemlich wichtig.„Ah ja, ach ich werd‘ sie bestimmt finden!“, meinte ich schließlich.

    „Ach echt! Naja, mal ganz unter uns, ich kenne da ein paar schönere Plätzchen,“ antwortete ich grinsend. Na wenigstens schienen die Leute hier Humor zu haben. Vielleicht mussten Mogontiacum und ich einfach nur noch Freunde werden. Dann konnte ich mich hier auch ein bisschen wohler fühlen. „Susina Alpina, aha. Das muss ich mir merken! Und sag mal, ist diese Susina Apina auch hier in der Markthalle oder hat sie ihren Laden woanders?“ Komisch, warum sagte er das jetzt, das diese Susina auch Hebamme war? Sah ich etwa so aus, als ob ich in nächster Zeit so etwas brauchte? Verdammt, ich musste doch zugenommen haben!


    Während ich mir mal wieder die wildesten Gedanken machte, wurde der Mann neben mir bedient. Er wollte dieses komische Zeug, was er gerade probiert hatte. Ob das auch was für Massa war? „Ähm, sag mal, was ist das Schweinshaxn? Wofür braucht man die… oder was kann man dazu essen?“
    Schließlich verriet er mir seinen Namen… ach ja und ich hatte richtig vermutet, er kam von hier. Schließlich fragte er nach mir. „Also mein Name ist Thula… Thula, wie Thule… Meinst du wirklich, ich sehe so aus, wie die Leute in Britannia und Hibernia? Weißt du, ich weiß nicht genau, woher ich komme… Ich komme irgendwo von jenseits des Meeres her... aus Thule, hat man mir gesagt. Weißt du, wo Thule liegt?“

    Ich ließ ihn nicht aus den Augen, als er begann, mir meine Tunika auszuziehen. Schließlich lag ich da vor ihm, ganz entblößt. Eine Weile betrachtete er mich und ich lächelte ihm zu. Für mich war diese ganze Situation irgendwie surreal. Meine bisherigen Erfahrungen waren so ganz anders gewesen. So voller Gewalt und Zwang. Seitdem ich nun ihm gehörte, fragte ich mich manchmal, ob ich träumte und wann denn endlich die böse Überraschung noch kam. Vielleicht gab es ja doch irgendwelche Götter die sein und mein Schicksal miteinander verbunden hatten.
    Er hatte sich seiner Uniform entledigt. Eigentlich wäre das ja meine Aufgabe gewesen. Doch hier und jetzt war nichts mehr wie es sein sollte. Denn nun lag ich hier vor ihm, bereit für ihn. Er musste sich nur noch nehmen, was er begehrte. Aber auch in mir spürte ich dieses Verlangen, wie ich eigentlich noch nie wirklich gespürt hatte. Ein Schauer durchfuhr meinen Körper, als er sich dann über mich beugte und näherkam. Dann hielt er inne und ich begann mich nach seinen Berührungen zu verzehren. Schließlich kam ich ihm entgegen, so dass sich unsere Lippen trafen und vereinigen konnten. Meine Arme umschlangen seinen Nacken, so dass ich ihn noch etwas näher an mich heranziehen konnte. „Ich gehöre dir, Dominus,“ wisperte ich ihm ins Ohr.

    Ehe der Händler etwas erwidern konnte, übernahm das dieser Kerl nehmen mir. Er faselte etwas von Touristen und rechter Seite. Automatisch schaute ich in die Richtung, die er meinte, aber dann fiel mein Blick wieder auf ihn zurück und ich betrachtete ihn mir etwas genauer.„Touristen? Du meinst, es gibt Leute, die freiwillig hierherkommen?“ Ähm was kaute er denn da eigentlich? Ich musste schon sagen, hier gab es seltsame Sachen… Und was hatte er noch gesagt? Wo konnte ich noch hingehen? Zu einer Susi Alpia oder, so ähnlich. Ich verstand eigentlich gerade nur noch „Arena“. „Zu wem kann ich gehen? Zu dieser äh Kori . dingsbums. t‘schuldige, ich hab’s nicht so mit Fremdwörtern. Äh, nee ich bin nicht schwanger…“ Hoffentlich… nun sah ich den Kerl doch mit einem skeptischeren Blick an. Hatte ich zugenommen? Sah ich denn fett aus… oder sogar schwanger? Ach du Scheiße! Verdammt… hoffentlich nicht! Irgendwie irritierte mich das jetzt. „Ähm ja, ich bin erst seit ein paar Tagen hier… Sozusagen frisch importiert aus Roma... und du… du bist von hier, oder?“ Naja, irgendwie stellte ich mir die Germanen ja anders vor, obwohl die, die ich in Rom getroffen hatte, sahen auch nicht so aus, wie ich sie mir vorgestellt hätte.

    Sim-Off:

    Darf ich?:)


    Mit einem Lächeln auf den Lippen und einer besonders guten Laune, nicht etwa, weil das Wetter so gut war, lief ich hinunter in die Stadt. Ich hatte verschiedene Dinge zu besorgen und wollte dann auch noch nach einigen speziellen Waren Ausschau halten. Wäre ich nun noch in Rom gewesen, hätte ich gewusst, wo ich fündig werden könnte. Doch hier kannte ich mich noch nicht aus und hatte auch keine Ahnung, wie groß das Angebot war, das die Märkte hier zu bieten hatten.
    Also suchte ich den Weg zur Markthalle, um mir dort einen Überblick zu verschaffen. Vielleicht gab es ja hier auch irgendwo eine gallische Garküche, so wie in Rom. Dann hätte ich ein wenig in heimatlichen Erinnerungen schwelgen können.
    Ich schlenderte an den Markt ständen vorbei, blieb manchmal stehen und schaute. Dann ging ich weiter blieb wieder stehen und entdeckte diesen Stand mit Waren, die aus dem Umland stammten. Ehrlich gesagt, hatte ich wenig Erfahrung mit den Leuten hier und wie sie so „drauf“ waren.
    Ich bemerkte den Mann, der neben mir stand und sich anscheinend auch umsah, wahrscheinlich weniger aus der Notwendigkeit, etwas zu kaufen. Er kannte wohl den Händler, zumindest grüßte er ihn. Vielleicht fand ich ja hier, wonach ich suchte. „Ähm Salve, sag mal, hast du auch Öle und Kräuter und so´n Zeug“, fragte ich den Händler.

    Er sagte zunächst nichts darauf und mich plagten sofort wieder Zweifel, ob ich wieder etwas falsch gemacht haben könnte. Manchmal konnte das Leben ja ziemlich kompliziert sein!
    Doch dann erhob er sich und hielt dabei meine Hand. Auch er schaute mich eindringlich an, so dass all meine Zweifel mit einem Mal vergessen waren. Nun war ich mir ganz sicher, das Richtige gesagt und getan zu haben.
    Dann nahm er mich auf seine Arme und trug mich davon, hinüber zu seinem Cubiculum. Dabei schlang ich meine Arme um seinen Nacken und schmiegte mich an ihn an. Vielleicht erlebte nun zum ersten Mal in meinem Leben so etwas wie Glückseligkeit. Diesmal konnte mich auf ihn einlassen, denn jetzt wusste ich, dass ich bei ihm sicher war und er mir nichts antun würde, was ich selbst nicht wollte.
    Behutsam landete ich schließlich auf dem Bett, welches ich kurze Zeit vorher selbst hergerichtet hatte.