Beiträge von Viniciana Thula

    „Gerne!“ Ich nickte ihm freundlich zu und mischte das Getränk für den Decimus. „Bitte sehr!“, meinte ich, als ich ihm seinen Beecher reichte.



    ~~~***~~~


    ~~ Gustatio ~~


    Eier von der Ente und der Gans
    Dicke Bohnen
    Sauer eingelegte Oliven und Zwiebeln
    Mus von der Malve und vom Sauerampfer
    Geschmorte Weinbergschnecken
    Kleine Spießchen vom Siebenschläfer
    Dazu wird frischgebackenes Brot und Mulsum gereicht



    Amir brachte auf einem Tablett eine Vielzahl kleiner Keramikschälchen herbei, die mit den Vorspeisen befüllt waren und stellte sie auf der Mensa, einem Tischchen ab, um welches die Klinen angeordnet waren.

    [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/180327/wtxhbjfw.jpgAmir


    Eine von Amirs Aufgaben während der Cena war es, sich um die Sandalen der Gäste zu kümmern, sofern diese keine eigenen Sklaven mitbrachten. Ansonsten war ihm noch aufgetragen worden, vor dem Essen die Füße der Gäste zu waschen. Da er erste Gast ohne eigenen Sklaven gekommen war, tat er beides. Er zog dem Decimus zunächst die Sandalen aus und wusch ihm dann seine Füße, so dass es sich dieser dann auf der ausgewählten Kline niederlassen konnte. Genauso verfuhr er mit den anderen Gästen, die nach und nach eintrafen.


    Ich selbst war an diesem Abend für das leibliche Wohl der Gäste zuständig. Daher wandte ich mich direkt an den Decimus, nachdem er sich einen Platz auf einer der Klinen ausgesucht hatte. "Darf ich dir etwas zu trinken anbieten, Dominus?"


    Kurz nach der Ankunft des ersten Gastes, trafen nach und nach auch die anderen ein, die ebenfalls mit Getränken versorgt wurden.


    Später, wenn das Essen begonnen hatte, würde ich mich dezent im Hintergrund postieren, um dann sofort zur Stelle zu sein, wenn jemand der Gäste einen Wunsch hatte.


    Sim-Off:

    Da war ich ein wenig zu langsam! :D

    Ich war der Kräuterfrau sehr dankbar, dass sie nicht weiter nachfragte. Für viele Frauen war es mit Sicherheit das höchste Glück, einmal Mutter zu werden - wenn sie frei waren und ihr Kind bei der Geburt nicht automatisch zum Sklave wurde.


    Sie hatte mir alles in eine handliche Kiste eingepackt, die ich gut transportieren konnte. Doch zunächst zahlte ich ihr den genannten Preis.
    "Vielen Dank für die gute Beratung! Vale bene", entgegnete ich ihr und lächelte wieder etwas. Dann verließ ich den Laden wieder und trat den Heimweg an.

    Doch die Gäste ließen nicht lange auf sich warten. Ich öffnete, als es an der Tür klopfte. Ein stattlicher Mann stand mir gegenüber, etwa im gleichen Alter wie Massa. Als er sich verstellte lächelte freundlich.
    „Willkommen, Tribun Decimus Massa! Bitte folge mir.“ Ich ging voraus und führte ihn zum triclinium, wo der Gast bereits erwartet wurde. "Dominus, Tribun Decimus Massa ist soeben eingetroffen."


    Das Triclinium der Casa des Tribun Vinicius Massa war für die erwarteten Gäste hergerichtet worden. Die letzten drei Tage hatte geschäftiges Treiben im Haus geherrscht. Die Köchin hatte sich eine besondere Abfolge der Speisen überlegt. Nur das beste vom besten sollte kredenzt werden. Die Sklaven waren mit einer schier endlosen Zutatenliste zu den Märkten geschickt worden. Frische Miesmuscheln von der Küste des mare germanicum, Weinbergschnecken und ein ganzes Wildschwein waren nur ein kleiner Teil dessen, was eingekauft worden war. Außerdem waren von einem Weinhändler mehrere Amphoren mit Falerner angeliefert worden, der von den sonnigen Hügeln Campanias stammte.
    Stunde um Stunde hatte Nelia, die Köchin in der Culina verbracht und gekocht, gebacken und vorbereitet.
    Für die Bewirtung der Gäste sollten Thula und Amir sorgen. Letzterer war zwar eigentlich der Stallbursche gewesen. Um aber die Platten mit den angerichteten Speisen herbeizuholen, sollte er durchaus von Nutzen sein.


    Nun fehlte nur noch eins: Die Gäste...

    "Ja, ich auch", entgegnete ich immer noch nachdenklich. Hoffentlich bürdete er mir damit nicht zu viel zu, denn im Grunde hatte ich bisher darin so gut wie keine Erfahrungen gesammelt. Niemand hatte in mir bisher mehr gesehen, als eine Sklavin, die in der Küche zur Hand gehen oder in einer heruntergekommenen Spelunke bedienen konnte.

    Zu der Salbe, dem Öl und den Wallnüssen, sollten sich gleich noch einige andere wichtigen Utensilien dazu gesellen. „Ja, dann nehme ich noch ein kleines Fläschchen und ein Stückchen Schwann.“ Dann konnte ja hoffentlich nichts mehr passieren. Außer ich würde nicht gewissenhaft genug dafür sorgen… Aber das war keine Option!


    Als Susina meine letzte Frage zu beantworten begann, ahnte ich bereits, worauf sie hinauswollte. Ich und eine gute Mutter? Nein, ganz bestimmt nicht! So weit durfte es nie kommen! Nie! „
    „Aber das… das geht nicht… ich kann keine Mutter werden… denn so hübsch die Kinder auch wären,… sie wären doch immer nur…“ Ich brach mitten im Satz ab und schwieg. So gut kannte ich die Kräuterfrau nicht, dass ich nun persönliche Dinge ausplauderte. Wahrscheinlich ahnte sie es eh schon, dass sie es hier mit einer Sklavin zu tun. „Was bin ich dir insgesamt schuldig?“ fragte ich sie und hatte es mit einem Mal ziemlich eilig.

    „Dein Vertrauen werde ich bestimmt nicht ausnützen, Dominus!“, versicherte ich ihm. Dass dies alles nichts mit letzter Nacht zu tun hatte, besänftigte mich wieder. Hätte ich doch nur schreiben können, dann hätte ich notieren können, wie viel ich für ausgegeben hatte. Aber vielleicht fiel mir ja noch eine andere Möglichkeit ein, wie ich mir über die Ausgaben einen Überblick verschaffen konnte.
    Dann sah er mir eine Weile in meine Augen. Seinem Bick hielt ich stand. Warum auch nicht? Ich hatte mir in der Zwischenzeit erlaubt, mich auf eine der freien Klinen zu setzen, da es sich so deutlich besser miteinander sprechen ließ.„Meinen harten Kern?“ fragte ich nachdenklich und wanderte mit meinen Gedanken zurück zu jenem Tag, an dem sich unsere Wege zum ersten Mall gekreuzt hatten. „Wenn du völlig auf Gedeih und Verderb einem anderen Menschen ausgeliefert bist, dann brauchst du ein dickes Fell und darfst ihm gegenüber nicht du selbst sein, denn das wäre eine Schwäche. Wenn du preisgibst, wo du am verwundbarsten bist, wird das früher oder später dein Untergang sein. Außer du fasst Vertrauen zu ihm...“ Mir war nicht ganz klar, ob Massa verstand, was ich sagen wollte, denn wahrscheinlich war er nie in einer Situation gewesen, wie ich sie schon fast mein ganzes Leben gewesen war.

    „Ja, genau! So werde ich es machen.“ Die Walnüsse waren eine gute Alternative. Und wenn es Massa gefiel, dann konnte ich auch dieses andere übelriechende Zeug benutzen. Und für die Spülung? Sollte ich mir das Geld sparen und weiterhin Nelias Olivenöl benutzen? „Ja gut, ich nehme das Fliederöl. Die Brennnesselsamen und Birkenblätter nehme ich vielleicht das nächste Mal mit. Ach ja, und die Salbe nicht vergessen!“ Ja, sicher würde es ein nächstes Mal geben. Denn von nun an wollte ich auf mein Aussehen achten. Und dieser Laden und diese Kräuterfrau waren die beste Quelle für allerhand Mittelchen, um seiner Schönheit noch ein wenig auf die Sprünge zu helfen.


    Auch in Sachen Verhütung konnte sie mir richtig gut weiterhelfen! Denn ich war immer noch hin und hergerissen, wofür ich mich entscheiden sollte. Doch Susina machte mir einen Vorschlag, der sich gut anhörte.
    „Ja, meinen Zyklus kenne ich. Das hört sich doch gut an! Dann werde ich das so machen. Gibt es diese Alaunlösung auch in kleineren Fläschchen? Und das Schwämmchen, bekomme ich auch ein Schwämmchen bei dir?“ Essig gab es auch in Nelias Küche. Das konnte ich mir sparen. Doch dann fiel mir noch etwas ein. „Ähm, ich hätte noch eine Frage… was ist eigentlich, wenn doch mal schwanger werde… Was kann ich da tun?“ Fragen über Fragen, aber bei Susina hatte ich das Gefühl, dass sie mir auch dabei helfen könnte.

    Jetzt hätte ich auch einen Schluck Wein brauchen können, denn damit hatte ich am wenigsten gerechnet. „Ich so die Finanzen verwalten, Dominus? Danke für dein Vertrauen. Das bedeutet mir sehr viel, Dominus!“ , antwortete ich lächelnd doch auch sehr berührt. Denn so viel Verantwortung hatte mir bis dahin noch niemand zugetraut. Zwar konnte ich nicht lesen, doch dafür beherrschte ich das Rechnen ziemlich gut. Und natürlich war mir klar, wie groß sein Vertrauen mir gegenüber war. Aber dass er mir nun auch noch Geld für mich selbst geben wollte, ehrte mich zwar auf der einen Seite. Allerdings fragte ich mich, warum er das gerade nun nach der letzten Nacht machte… „Etwas für mich? … Das ist sehr freundlich von dir, Dominus. Doch du brauchst mir doch kein Geld zu geben. Ich habe doch alles, was ich brauche… und was ich dir letzte Nacht gab und dir in Zukunft noch geben werde, das gab und gebe ich aus freien Stücken.“ Zwar lächelte ich, aber irgendwie lag mir dieses Lächeln schwer im Magen.
    Ja, Nelia hatte sich selbst übertroffen. Die kleinen Speisen sahen alle sehr verlockend aus und nörmalerweise wäre mir bei diesem herrllichen Duft das Wasser im Munde zusammengellaufen. Doch ich sinnierte noch immer darüber nach, was es bedeutete, von nun an für sich selbst Geld zur Verfügung zu haben.
    "Dafür werde ich sorgen, dass es so ist, Dominus!", meinte ich dann etwas abwesend.

    Ich hörte weiterhin Susinas fachmännischen Ausführungen an. Es war sehr beeindruckend, was sie alles wusste! Andriscus hatte vollkommen recht gehabt. Sie war tatsächlich eine Koryphäe auf ihrem Gebiet.„Naja, vielleicht wären Walnüsse für mich doch besser. Wenn die Wirkung, wie du gesagt hast, nicht so lange anhält…“ sinnierte ich laut. Ich konnte ja nicht ahnen, wie Massa auf die gefärbten Haare reagieren würde. Wenn er das nicht mochte, dann hatte ich ein großes Problem. Mit den Walnüssen wäre die Farbe nach mehrmaligem Waschen wieder raus aus den Haaren. „Ein gutes Duftöl? Kann man da auch das Fliederöl benutzen? Und eine Spülung? Ähm, was ist eigentlich mit Olivenöl? Darauf schwört unsere Köchin.“


    Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, als würde Susina mich plötzlich etwas komisch beäugen. Ob sie mich für eine Lupa hielt, weil ich mich mit dieser Sache an sie gewandt hatte? Und wenn schon, ich wollte auf keinen Fall schwanger! Was sie sich zusammenreimte, war mir gleich.„Granatapfel und Alaunlösung sind wirksamer? Ähm… was passiert denn eigentlich, wenn es nicht dazu kommt… äh also, wenn ich das Schwämmchen eingeführt habe und es kommt nicht dazu… also… dass ich bei einem Mann liege… ist das dann schädlich?“

    Massa erhob sich von seinem Stuhl. Er hatte noch immer den Becher mit Wein in der Hand. Daher griff ich mir die beiden Kannen und folgte ihm mit etwas Abstand. Während er das Impluvium halb umrundete, fuhr er fort in seinem Redefluss und teilte mir mit, dass in hier eine Cena geben sollte… in drei Tagen schon. Dann musste ich bereits morgen schon mit den Vorbereitungen beginnen!„Ja, Dominus, das werde ich. Gleich morgen werde ich mich mit Nelia beraten, was alles gebraucht wird. Soviel ich weiß, ist Übermorgen auch Markttag. Dann werde ich mit Amir in die Stadt gehen, um alles zu besorgen.“
    Schließlich betrat er das triclinium, wo bereits alles bereitstand. Nelia hatte zunächst kleine warme und kalte Vorspeisenhäppchen aufgetischt, die typisch waren für ihre hispanische Heimat. So hatte sie es mir zumindest erzählt. Ich wartete ein bis zwei Schritte hinter seiner Kline und wartete, bis er seinen Platz eingenommen hatte.

    „Aha,“ meinte ich während meine Finger sanft seine Fußsohlen massierten. Langsam fragte ich mich wirklich, ob die Götter nicht doch ihre Hände im Spiel hatten. Dem einen schadeten sie, dem anderen halfen sie. Und Massa gehörte eindeutig zur zweiten Variante, denn natürlich hatte ich mit meiner Antwort richtig gelegen. Er war richtig stolz darauf, auch wenn es eigentlich nicht sein eigener Verdienst war. Doch ein wenig Bedenken schien in seinen Worten mitzuschwingen. „Du wirst das bestimmt schaffen, Dominus“, antwortete ich ihmbeschwichtigend und blickte wieder zu ihm hinauf.
    Dann begann ich seine Füße mit dem Tuch abzutrocknen. Nelia hatte inzwischen ein paar Sandalen herbeigebracht und legte sie neben mir ab, so dass ich sie ihm anziehen konnte. Im Gegenzug nahm sie die Wasserschüssel wieder mit. Schließlich erhob ich mich wieder und wartete ab, was Massa nun vorhatte.

    Ich freute mich sehr, dass die Salbe nicht allzu teuer war. Die würde ich auf jeden Fall mitnehmen. Damit konnte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, da dadurch meine trockene Haut etwas geschmeidiger wurde und sie zusätzlich noch angenehm duftete.


    Susina konnte mir tatsächlich auch mit meinen Haaren weiterhelfen. Ich hatte wirklich Glück gehabt, hier in Mogontiacum eine so kompetente Kräuterfrau zu finden. „Walnüsse?“, fragte ich interessiert. Mir war ja bekannt, dass die Schalen von Wallnüssen die Finger dunkel färben konnten. Dass dies aber auch mit den Haaren funktionierte, hatte ich nicht gewusst. Aber als sie noch von einem anderen Mittel sprach, schaute ich interessiert und roch an der Phiole. Der Duft, oder sollte ich besser der Gestank sagen, hätte mich schier umgehauen. „Oh, das riecht ja furchtbar!“, meinte ich mit verzogenem Gesicht. „Und das ist noch besser, als Wallnüsse? Aber die Haare stinken dann nicht danach, oder?“


    Bei meiner delikaten Frage konnte sie mir auch weiterhelfen. Ich hatte ja gehört, dass sie auch Hebamme war. Aber in Kind zu bekommen, das stand ganz außer Frage. Denn dieses Kind würde dann auch als Sklave zur Welt kommen. Mal ganz abgesehen davon, was mein Dominus dazu sagte, wenn ich eines Tages ankam, um ihm die ‚frohe Botschaft‘ zu verkünden. „Das mit dem Schwämmchen hört sich gut an,“ antwortete ich. „Womit wird es getränkt? Ist das teuer?“

    Er war richtig durstig gewesen. Ich nahm den Becher entgegen und füllte ihn sofort wieder mit Wein. Dann reichte ich Massa ihn wieder. Der hatte inzwischen begonnen, von seinem Tag zu erzählen. So wie ich heraushören konnte, war nicht alles so gelaufen wie er gedacht hatte.
    Während ich ihm weiter zuhörte, ging ich vor ihm in die Hocke, um ihm seine Schuhe auszuziehen. Da es heute regnerisch gewesen war, waren sie dementsprechend schmutzig. „Ein Unfall? Hoffentlich nichts Schlimmes,“ warf ich ein und wandte mich dann in Richtung Küche, um die Köchen zu rufen. „Nelia, bring mir bitte warmes Wasser und ein Tuch!“
    Die Köchin kam herbeigeeilt. Sie brachte eine halbvolle Schüssel mit handwarmem Wasser und ein sauberes Tuch. Ich wies sie an, wo sie sie hinstellen sollte. Dann begann ich, seine Füße zu waschen, währen er immer noch ganz überschwänglich weitererzählte. Als er mir eine Frage stellte, sah ich auf zu ihm. „Du, Dominus?“, fragte ich lächelnd, obschon ich mir die Antwort schon denken konnte. Wenn er so schon fragte...

    Wie immer, wenn mir ein Lapsus unterlaufen war, zeigte er sich sehr versöhnlich. So wie er sagte, hatte er mich absichtlich einfach weiter schlafen lassen. Warum er das getan hatte, erschloss sich mir nicht. Er war in vielerlei Hinsicht anders als Glaucus oder Callinax.
    Relativ schnell hatte ich dann auch wieder mein Lächeln gefunden. Ich griff nach einem Becher und füllte ihn mit dem Wein aus der Kanne. Dann reichte ich ihm sein Getränk. "Möchtest du dich nicht setzen, Dominus?" Dabei deutete ich auf einen Stuhl, der in der Nähe stand. "Oder möchtest du dir es lieber schon einmal im Triclinium bequem machen?"
    Ich war mir nicht sicher, ob es mir zustand, genau nachzufragen, was so anstrengend und aufregend geesen war. Wenn er wollte, konnte er ja davon erzählen, wenn nicht, war es auch gut.

    Offenbar war das eine Wissenschaft für sich. Die Phiolen mit dem Öl und die Tiegel mit den Salben schaute ich mir ganz fasziniert an. Manchmal roch ich auch daran. Susina hatte recht, das Nardenöl roch sehr gut. Aber auch das Fliederöl gefiel mir. "Die Salbe gegen trockene und rissige Haut.. was kostet die, wenn sie mit dem Fliederöl versetzt ist?" Wenn die Salbe nicht ganz so teuer war, wollte ich sie gerne kaufen. Aber es gab ja noch mehr, was ich benötigte.


    Komisch, anscheinend war ich die Einzige, der meine Haare nicht gefiel. Allerdings noch heller sollten sie auch nicht sein.
    "Ach echt? Ich mag das Rote darin nicht so sehr. Gibt es etwas, womit man die Haare auch dunkler färben kann?"


    Nach einer Weile kam ich dann mit der Sprache heraus, was ich außerdem auf dem Herzen hatte. "Ähm ja, und dann suche ich auch noch etwas, um ähm... naja, wie soll ich sagen? Also, äh, damit man nicht schwanger wird."

    Ich war ja schon vieles gewöhnt, aus meiner Zeit in Glaucus‘ Hafenspelunke. Typen, die mich blöd von der Seite angemacht hatten oder sich manchmal auch noch mehr herausgenommen hatten. Da hatten ziemlich raue Verhältnisse geherrscht. Allerdings merkte ich auch schnell, dass Andriscus es nicht wirklich ernst meinte und als er dann breit grinste, zog ich nur meine Augenbrauen hoch. „Ach echt!“ , fragte ich schnippisch. Dann aber begann ich aber auch zu grinsen. „Na dann! Wenn dein Leben davon abhängt. Dann tu, was du nicht lassen kannst!“ Tja, nach was stand mir heute der Sinn… Gute Frage, keine Ahnung! „Ach weißt du was, ich lasse mich überraschen!“

    Endlich registrierte er mich und entgegnete mein Lächeln. Mein Lächeln wich allerdings sofort wieder bei seiner Frage und ich blickte betroffen zu Boden. Natürlich würde es ein Nachspiel haben, war gleich mein erster Gedanke. „Bitte verzeih mir Dominus. Das wird bestimmt nicht wieder vorkommen!“, versicherte ich ihm gleich, um so das Schlimmste abzuwenden.
    „Du hattest bestimmt einen anstrengenden Tag, Dominus. Möchtest du zuerst etwas trinken oder sofort die Cena einnehmen?“ Ich hatte bereits eine Kanne mit Wein und eine mit Wasser gerichtet, so dass er nicht lange warten musste.


    In der Tat hatte ich etwas an mir verändert. Und zwar an meinen Haaren. Die Köchin hatte mir etwas Olivenöl überlassen und ich hatte es in mein Haar einmassiert und es für eine Stunde einwirken lassen. Das verlieh meinem Haar wieder mehr Glanz. Vielleicht war es das, was Massa an mir bemerkte.