Beiträge von Ewen

    „Ja schon möglich mein Lockenköpfchen, doch sie ist bestimmt nicht nur in ihrem Cubiculum, sie wird bestimmt zu ihrem Mann gehen“. Zumindest glaubte ich das. Sie sah mir nicht so aus als wenn sie auf Kinder verzichten wollte. Ich ließ sie gewähren und zog mir erst selber etwas trockenes an, Anschließend suchte ich ein großes Tuch und ging zu meinem schlotterndem Hühnchen. Wie üblich hatte sie ihren Kopf gesenkt. „Komm rotes Lockenköpfchen, alles wird gut“, zu mindest hoffte ich was ich sagte und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Mit dem großen Tuch umwickelte ich sie vorsichtig und trug sie in meine Kammer um sie dort auf mein Bett zu legen.

    Genauestens beobachtete ich das Hühnchen, immer darauf gefasst, dass etwas passieren würde. Ich hatte doch keine Ahnung was in einem Frauenkörper vor sich ging. Manchmal dachte ich auch eine Spur von Blut im Wasser zu sehen, doch bei dem großen Becken konnte es vielleicht auch täuschen. Außerdem wie es schien, hatte das rothaarige Weibchen seine Lektion gelernt, zumindest nachdem was sie da vor sich her redete.
    Inzwischen hatte ich mich nach Handtüchern oder ähnlichem umgeschaut. „Du weißt doch, der kleine Raum direkt neben meiner Domina“, antwortet ich ich auf ihre Frage. „Sie wird also bestimmt mitbekommen was dort vor sich geht“, fügte ich noch hinzu. Sie oder ihre Zuträgerin, das dunkelhäutige Biest stand noch auf meiner Liste, kam mir dabei spontan in den Sinn.
    „Kannst du alleine dort rauskommen? Ich trockne dich dann vorsichtig ab, wenn du möchtest und bringe dich in meine Bett.“ Daran mochte ich gerade nicht weiter denken.

    In der Villa Felix angekommen ging es mir langsam ein wenig besser. Mir tat es ja um die Verabredung mit Magrus leid, doch die konnte ich ohne weiteres nacholen, schleißlich war ich bei den Claudiern kein unbekannter mehr. Mich jetzt hinzulegen nach dem Angus mich auf diese hinterlistige Art besiegt hatte, machte keinen Sinn, denn zu sehr wurmte mich das ganze.
    Das Geräusch von nahenden Schritten ließ mich aufhorchen. Angestrengt versuchten meine Augen das Dunkel zu durchbrechen, um zu erkennen wer da näher kam. Endlich konnte ich die Gestalt näher erfassen, es war Angus. Zorn kochte in mir hoch und sofort wollte ich auf ihn los stürzen, doch schon wieder hörte ich wie sich erneut Schritte näherten. Eine mir wohl bekannte Stimme erklang. Im nachhinein betrachtet, glaube ich, ich erstarrte in dem Augenblick. Mein Madamchen und Angus...mit Angus diesem...diesem Frauenflüsterer? Für mich brach eine Welt zusammen. So war das also, für ihn hatte sie Zeit, aber zu dem Fest in der Villa ihres Großvater konnte sie gehen.
    Es grollte immer mehr in mir, wer hatte mich ihr geschenkt? Kein Wunder, dass sie mir bei meiner Ankunft so viel Verachtung entgegen brachte. Sie hatte Angus gewollt, jenen armen unschuldigen Angus, der scheinbar auch ein Verhältnis mit der Morrigan hatte. Er sollte nur nicht glauben ich wäre blind und hätte die Blicke der beiden oder gar sein verschwinden nicht mit bekommen. Außerdem war ich durch die Villa gegangen und hatte ihre Stimmen hinter der verschlossenen Türe erkannt. Im nachhinein konnte ich mich Ohrfeigen, warum war ich nicht stehen geblieben und hatte gelauscht?
    Ja und da war noch die Sache mit Iduna, jetzt wusste ich, warum ich mich um sie kümmern musste. Ich sollte abgelenkt und beschäftigt werden. Aus dem Weg wäre ich und mich brauchte sie nicht mehr zu beachten.
    Langsam und leise zog ich mich ein wenig zurück und war gespannt was weiter kommen würde.

    Energisch schüttelte ich meinen Kopf. „Nein tut mir leid so hat das keinen Sinn.“ Nein wirklich, Magrus hatte nicht genügend Vorstellungskraft. „Du musst bedenken“, begann ich nochmals, „ich muss auch noch nach Hause“. Alleine diese Vorstellung ließ mich erschaudern. Nicht nur wegen dem Heimweg, nein auch wegen der nächsten Begegnung, mit den beiden Mitkonkurrenten. „Nein Magrus, hab vielen Dank für deine Hilfe, aber so geht es nicht. Ich gehe jetzt nach Hause. In den nächsten Tagen komme ich vorbei und wir bereden das in aller Ruhe. In der Verfassung wäre ich sowieso ständig abgelenkt.“ Mühsam rappelte ich mich auf und trat meinen Heimweg an.

    Dankbar und erleichtert atmete ich auf, das tat gut. Doch gleich versetzte Magrus mir den nächsten Schock, was sollte ich? In dem Zustand. Ich kramte mein bestes Stück mit aller Vorsicht hervor und betrachtete es. „Schau hast du es dir nicht angesehen? Weiß du eigentlich wie schmerzhaft ist?“ nachdenklich schaute ich ihn an. „Ne sag bloß, du hast noch nie einen tritt dahin bekommen? Bist du ein glücklicher Kerl.“

    „Oh Magrus, da bist du ja endlich, wo warst du so lange? Ich brauche doch dringend deine Hilfe.“ Mit Schmerz verzerrtem Gesicht schaute ich ihn an. Bestimmt war ich gerade ein Bild des Jammers. Ein Kerl wie ein Baum der sich gerade vor Schmerzen wand. „In den Garten?“ Entsetzt starrte ich Magrus an. „Du hast nicht meinen Kampf gesehen? Den Kampf bei dem ich so schändlich versagte. Und das nur weil dieser Angus, dieser hinterhältige Kerl mit seinem Schwert in die fast wichtigste Zone meines Körpers hieb. Bitte Magrus hol mir Eis, es eilt wirklich.“

    „Schon in Ordnung mein Lockenköpfchen, dann musst du dich jetzt aber selber reinigen. Doch später muss dir mir aber schon erlauben dich in meine Unterkunft zu bringen. Selbstverständlich werde ich nicht mit dir schlafen wenn es das ist was du meinst. Sonst tue ich mein möglichstes, damit man dich in Ruhe lässt, genau wie von der Claudia befohlen hat.“ Ich wusste nicht mehr weiter wie sollte ich ihr helfen, ich wusste ja einiges über Frauen, aber im ganz anderen Sinne. Eine wirkliche Antwort hatte ich aber nicht erhalten und das Wasser würde bald erkalten.
    Unwillig meinte ich, „bitte dann tu in Zukunft was man dir sagt, dann schimpft auch keiner mit dir.“ So ein Blödsinn jetzt an den Dominus zu denken, litt das Hühnchen an Selbstzerfleischung? Als wenn den einen Deut interessierte, was mit seiner Sklavin war, höchstens wenn er sie für etwas brauchte und was konnte das sein, was nicht eine oder ein anderer erledigen konnte? Es gab doch genug Sklaven in diesem Haus.
    „So Lockenköpfchen jetzt muss du mir aber sagen wie das hier weiter gehen soll, sonst verkühlst du dich zusätzlich noch.“

    Ich wollte nicht zuschauen, bei der ersten Paarung die angetreten war. Überhaupt, meine Lust hier an zu treten war gegen Null gezogen. Ein völlig neues Gefühl für mich, es war ein reines Pflichtprogramm was ich durchziehen wollte, dabei spielte überhaupt keine Rolle wie ich abschneiden würde. Beim Teutonis, sollte doch wer wollte oder konnte sich den Gewinn einstreichen. Es war mir egal. „Na dann komm bringen wir es hinter uns“, wandte ich mich an Angus als ich unsere Namen hörte,“ und betrat den Garten.

    "Es ist schon vertraulich und sollte bestimmt nicht hier besprochen werden, sonst hätte ich das Thema doch gleich hier angesprochen. Ich verstehe aber wenn du nicht möchtest oder es dir noch überlegen muss. Solltest du dich entschieden haben, du weißt ja wo du mich findest. Jetzt muss ich aber bestimmt wartet man auf mich." Freundlich nickte ich Magrus zu und begab mich zu den anderen Kämpfer, denn ich war ja nicht zum ersten mal in der Villa.

    "Salve Magrus", lächelte ich den Burschen an. "Wie ich merke, hast du nicht mitbekommen, dass ich der Custos von Claudia Sassia bin. Macht aber nichts, warum ich hier anklopfe ist aus einem einfachen Grund ich würde dich einmal gerne alleine sprechen. Das ist doch möglich oder? Hier im Hortus der Villa oder wenn dir das lieber ist auch außerhalb der Villa." Nach meiner kleinen Ansprache lächelt ich Magrus zu, schließlich sollte er keine Angst vor mit haben.

    Ich hätte ja den Seiteneingang benutzen können, doch jetzt nutzte ich die Gelegenheit alleine hier am Vordereingang von Magrus empfangen zu werden, zumindest hoffte ich es. Nicht zu leise aber auch nicht zu laut und aufdringlich klopfte ich an.

    Eigentlich hatte ich für den heutigen Tag geplant, möglichst früh zur Villa Claudia zu gehen. Mit ein wenig Glück würde ich dort einen Übungspartner für die Gladiatorenspiele finden, aber was war, mein Madamchen ruhte noch. Eigentlich mussten auf dem Boden vor ihrem Cubiculum schon Spuren zu sehen sein, so oft wie ich da schon hin und her gerannt war. Am Abend vorher hatte ich sie nicht mehr gesehen, somit wusste ich auch nicht was für den heutigen Tag geplant war. Doch die schlief und schlief. Ich fragte mich wovon die überhaupt so müde war, dass sie so viel Schlaf brauchte.
    Überhaupt hatte ich das Gefühl sie würde jeden Tag später aufstehen, in ein paar Wochen, würde sich das Aufstehen gar nicht mehr lohnen, dann konnte sie gleich im Bett bleiben. Nija ihre Sklavin war auch nicht zu sehen. Vermutlich lag sie vor ihrem Bett oder sogar drin. Ich hatte die Nase voll sucht mir einen Slaven, dem ich auftrug, meinem Madamchen auszurichten ich wäre in der Villa Claudia. Sollte sie doch maulen, das Ausgerechnet ich bei den Spielen schlecht abschnitt würde sie bestimmt auch nicht wollen. Die beiden anderen Sklaven der Flavier hatten sich schon mit Frauen eingedeckt also blieb für mich nur noch einer und den wollte ich bald einmal testen.

    Verstehend nickte ich zu Morrigans Erklärungen und war schon ein bisschen baff. „Du verstehst viel von Gladiatorenkämpfen, standest du schon einmal in der Arena. Ich mein ja nur, ich hätte hier eigentlich einen Mann erwartete. Zu dem Training hätte ich auch noch eine Frage, muss das hier abgehalten werden? Ich weiß nicht was meine Domina für die nächsten Tage geplant hat.“ Dann trat ich näher an sie heran und fragte sie leise, was denkst du, wenn ich hier fertig bin ob ich danach Magrus aufsuchen kann?“

    „Ach reden wir jetzt nicht von mir, wichtiger ist wie wir dich jetzt wieder hergerichtet bekommen. Möchtest du dich selber waschen, denn ich weiß nicht ob meine Männerhand sanft genug mit dir in diesem Zustand umgeht?“
    Ich schaute mir erstmal die Die Badezusätze an die so rumstanden an, bezweifelte dann aber ob die wirklich das Richtige für das Hühnchen waren. Ein Heiler war ich nicht, doch Duftzusätze für Wunden, schienen selbst mir ungeeignet. Mein Blick ruhte eine ganze Weile auf Iduna. Merkwürdig war das schon mit ihr. Hatte sie sich selbst vergessen und sich in sich selber zurückgezogen? Gut manche sagte zwar Frauen könnten mehr Schmerzen aushalten, doch ich lebte vorher in einem Ludi. Ich wusste genau wie brutal manche von uns mit den Weibern umgingen, wie diese dann in ihre Unterkunft zurück krochen und tagelang bei der kleinsten Bewegung winselten. Unser Hühnchen hier hatte ich selber hierher getragen, sie musste mir nichts vormachen.
    Ich versuchte es noch einmal. „Lockenköpfchen hör zu, ich weiß wie man dich behandelte, wie man deine Öffnungen nutzte, bitte sag mir ich soll einen Chirurgicus rufen, damit er dich nähen kann.“

    „Genau demoiselle, ich meinte natürlich Morrigan, ich sehe ich habe einen bleibenden Eindruck hinterlassen.“ Ich warf mal wieder mein Lächeln in die Runde, bevor ich mich suchend umschaute. Die Türe bewegte und herein kamen gleich drei Mann hoch. Eigentlich hatte er gedacht das der Türsklave Magrus kommen würde. Doch dabei war der dritte im Bunde, aus dem Hause der Flavier. Der Jungfrauenbesteiger Angus, pah.

    Gerade schaffte ich es noch Lyciscus zu antworten, "die Sklaven in unserem Haus machten mich auf dich aufmerksam und nannten mir deinen Namen. Leider schaffte ich es nicht dich an zu sprechen. Ich bin Even der Custor von Claudia Saskia, der Gemachlin von Caius Flavius Scato", ehe die Tü+re geöffnet wurde.

    Ich hatte den Aushang an einer wand gesehen, als sich Männer darum scharten und darüber diskutierten. Interessant dachte ich, bei den Claudiern, dem Zuhause von meinem Madamchen also. Und wen traft ich vor dem Eingang? Lyciscus den Custos von der Aurelia. "Salve Lyciscus, auch hier um anzutreten? Macht keiner auf?" Schon hämmerte ich nochmals gegen die Türe.

    Schmunzelnd nickte ich verstehend, dachte aber dabei, oho mein Madamchen scheint einiges zu wissen, ob sie auch Kennerin von gewissen Spielchen und Praktiken ist? Sie scheint aber auch ein kleiner Feger zu sein. Ob ihr Mann sie verdient hat? Ja das Leben hier in Rom konnte schön werden stellte ich fest, wenn man nicht gerade so ein Problem, wie Iduna, an der Backe hatte. Mir tat das Häufchen Elend da unten vor mir ja wirklich leid, aber jeder ist nun mal seines Glückes Schmied. Das hier würde ein Stück Arbeit werden, zwischendurch brauchte ich mal einen richtigen Kerl. Sanft strich ich ihr über den Kopf, „komm mein Lockenköpfchen wir beide gehen jetzt ins Bad und dieses mal werde ich dich baden,“ damit hob ich sie auf und trug sie zum Bad

    Gab es in dem Haus doch jemand der Mitleid mit der Kleinen hatte, denn irgendwer hatte schon Wasser ein gelassen. Sanft ließ ich sie auf eine der Bänke ab und entkleidete mich zuerst einmal selber. Danach trug ich sie ins Becken und setzte sie in einer Ecke so ab, das ihr Rücken und eine Seite jeweils von einer Wand abgestützt wurde. Mit einem Schwamm wusch ich ihr Verschmutztes und Tränen verschmiertes Gesicht. Küsste ihre Stirn und meinte, „so nun da ich jetzt deine Schönheit wieder klarer sehe, lass uns beginnen dich zu säubern. Tu mir bitte die Lieb und sage mir gleich wenn dich eine Stelle besonders schmerzt, damit wir dich richtig behandeln können.“