Beiträge von Ewen

    Wie das war es, warum ich gerufen wurde? Ja beim Teutonies, des hätte man mir auch gleich sagen können. Gehorsam wie mit einem Seil gezogen. trat ich näher heran. Ach du grüne Neune, war mein erster Gedanke, die sieht ja sowas von Scheiße aus. So schlimm hätte ich es mir nicht vorgestellt. Ja und zum Donnerwetter was trieb mein Madamchen da? War ich jetzt gerade falsch abgebogen? Hatte sie das hier nicht veranlasst und nu streichelt sie und tut und macht. Ach ne und ich durfte nun die Drecksarbeit machen und hinter ihr herräumen. Ja und sicher ich stieg gerade total im Wert ich wurde Kindermädchen, Leibwächter und Loverboy von einer Sklavin. Mit bestimmt noch einigen Funktionen mehr. Woher wusste sie, dass ich zärtlich sein konnte. Ich blitzte das dunkelhäutige Biest an, na die würde mich kennen lernen. Wenn ich eines haste, so war es gezicke und verpetzen. Wir waren Sklaven in einem Haus und da machte man so etwas nicht. Ja, ja und wir sind immer an allem selber Schuld. Was denn, Madamchen fragte mich das jetzt allen ernstes. Das sollte jetzt kein nicht zu hinterfragender Befehl sein? Und wenn ich nein sagte oder ja und dann versagte? Ne eigentlich wollte ich nicht die Verantwortung. Die beiden hatten sich die Suppe eingebrockt, sollten sie doch sehen wie sie die ausgelöffelt bekamen. Ja verdammt dann kam noch das Ding mit der Loyalität. Aber mit Erlaubnis, eher sogar auf Befehl ein Kind machen das hatte schon was. Man stelle sich das vor, Rom viele kleine Ewens schenken. Nachdenklich nickte ich. „Ja Domina“, zögernd rang ich mich dann doch zu einer anschließenden Frage durch. „Sie wird aber doch nicht immer bei mir bleiben?“ Das Hühnchen war ja lieb, doch wir waren nicht verheiratet und um es böse auszudrücken, wer wollte denn schon immer auf dem selben Stück herumkauen.

    Da war er, der so gefürchtete Ruf meines Namens. Sieben Tage hatte ich soweit es hier möglich war mich verkrochen. Ich überlegte immer wieder, war das jetzt meine Schuld gewesen? Nur weil ich meinen Spaß mit dem Hühnchen getrieben hatte, war dieses dunkelhäutige Biest zu dem Madamchen gegangen? Wieso bestrafte sie nur den rothaarigen Lockenkopf? Sie hatte mir ihren Namen genannt, doch ich hatte ihn über mein Spiel mit ihr vergessen. Beim Teutonis ich war doch neu hier gewesen und die Regeln kannte ich noch nicht. Obwohl halt, davon dass irgendwelche Verhältnisse zwischen Sklaven verboten waren, hatte sie nichts gesagt.
    Mir kam die ganze Geschichte hier merkwürdig vor, alle Sklaven waren gut gelaunt, einige noch mehr als das und nur das Hühnchen bekam die Wut der Herrin ab. Es musste etwas persönliches sein. Lockenköpfchen stand schon sehr auf ihren Dominus. Oh mein Teutonis, die beiden hatten doch nicht etwa und das wo er gerade frisch verheiratet war. Kein Wunder wenn mein Madamchen jetzt sauer war. Ich kicherte in mich hinein, genau wie bei mir. Den Obermacker würde ich ja mal gerne kennen lernen.
    Brav trabte ich an. „Ja Domina, du hast mich rufen lassen.“

    Das will ich wohl meinen Madamchen, war meine gedankliche Antwort. Wer wenn nicht ich, hatte die Voraussetzung für den Job. Ach so vor dem Gesocks also, murmelte ich vor mir her. Natürlich mache ich wie immer meine Arbeit so gut ich kann, wenn das treu Dienen hieß, dann würde ich treu sein. Loyal? War ich bisher loyal gewesen. Nun wenn es loyal war der Frau seines Lanista ein Kind zu machen, damit dessen Nachwuchs gesichert war, dann konnte sie sich meiner Loyalität sicher sein.
    Wow, Potz, Blitz das war ja mal ein Ding, den Tag frei gestalten, dabei hatte ich schon befürchte ich müsse die ganze Zeit hier in meinem Kabuff hocken. Das ganze auch noch mit Bezahlung, ich musste sagen die Frau hatte Stil.
    Jetzt wurde es allerdings schwieriger, ich sollte also die Klappe halten und wenn ihr danach war sogar Köpfe spalten. Dat war ja man ein Ding. Wenn sie also meinte spring, dann sprang ich? Ich zuckte mit den Schultern, nicht anders viel anders als früher, nur mit dem Unterschied die Gegner waren wesentlich gefährlicher. Letztes bezweifelte ich, mein Madamchen wirkte nicht wirklich so, als ob sie auf meine Ratschläge und nötigenfalls Befehle, bedingungslos hören würde. Aber nun gut wir würden sehen. „Ja Domina das denke ich. Nur zwei Fragen noch wenn du erlaubst. Wo erhalte ich die Tagesbefehle? Ich muss meinen Körper trainieren, kann ich das hier im Garten oder muss ich dafür einen Ludi oder die Thermen aufsuchen?“

    Seufzend stand ich auf, zu blöde, dass die andere Sklavin gerade jetzt reinplatzen musste, mein Spiel war zu Ende. Ohne Abschied wollte ich das Hühnchen aber nicht verlassen. So zog ich sie zu mir hoch, küsste sie auf die Stirn, und und meinte zu ihr, „sei mir nicht böse mein Lockenköpfchen, ich wollte dich nicht reinlegen, du warst so hilfsbereit und freundlich, das wollte ich nur genießen. Mein Angebot bleibt bestehen, du kannst immer zu mir kommen, denn ich helfe gerne“. Danach erst drehte ich mich zu der Dunkelhäutigen um. „Wir können, geh bitte voraus."

    Nicht das ich erschrocken gewesen wäre. Ich fühlte mich eher gestört, schließlich konnte ich nicht wirklich wissen wie das Verhältnis meines Madamchen zu Iduna war. „Jetzt, echt soll ich kommen? Kann ich das nicht zu Ende bringen? Du kannst gerne mitmachen, zu dritt macht es auch Spaß.“ Augenzwinkernd lächelte ich die dunkelhäutige Sklavin an. Ei das wäre doch wirklich einmal etwas anderes dachte ich dabei. Ein wahrer Leckerbissen.

    „Ja selbstverständlich verstehe ich ihn, welcher Mann erfreut sich nicht an der Schönheit und Vollkommenheit seines Besitzes.“ Abermals zog ich sie ein wenig näher an mich heran, beugte meinen Kopf zu ihr hinunter und küsste sie auf die Stirn. Mit besorgter Stimme fragte ich sie, „dein Dominus praktiziert aber keine besondere Glaubenspraxis? Ich meine solche bei denen Jungfrauen geopfert werden?“ die folgende Stille ließ ich ein wenig wirken.
    „Nun zu deiner Domina, mein Lockenköpfchen, warum sollte sie das Erfahren, siehst du einen Grund, wieso einer von uns beiden ihr dies erzählen sollte. Also ich bestimmt nicht, allein der Gedanke.“ Kopfschüttelnd, fast schon angewidert schaute ich vor mich hin. „Sicherlich würde es keinem gefallen einen Gast in einer Sklavenunterkunft vor zu finden.“ Dies würde nun jeder bestätigen.
    In ihrer Haarpracht hineinein flüsternd, stellte ich dann die Frage, Möchtest du noch mehr kuscheln oder musst du schon wieder gehen? Ich für meinen Teil würde lieber hier weitermachen. Fester zog ich sie erneut an mich heran, hob mit der anderen Hand ihren Kopf an und küsste zärtlich ihre Lippen, während meine Hand von ihrer Schulter in Richtung ihrer Brust wanderte.

    Richtig, daran müsste ich in Zukunft auch denken, vernünftiges Latein reden. Trotzdem musste ich gerade bei der Situation von Thula mit der Bedienung grinsen, denn das hätte ich glatt selber sein können. Das beste war aber hier gab es auch Cervisia, das war ja noch besser als die angekündigte Fischsuppe. Woher Thula davon nur wusste? Ich musste mir den Laden merken, für den Fall wenn ich mal Geld hätte. „Danke och, ich würde saache wenn du ke Wiv wörst, ich hau dir och mal en blau Och“ Kaum den ersten Löffel in den Mund gesteckt und gekostet. „Man eh, einfach délicieux. Ob ich sowat och ens en us Villa krech?“
    Bei Thulas erschrockenen Ausruf wäre ich fast aufgesprungen, trotzdem schaute ich mich irritiert von meinem Platz um. Ihr Dominus? Oh backe das könnte wirklich Ärger geben. „Boa joa du och mi Honigmäulchen“, rief ich noch traurig hinterher. Dabei hatte es so gut angefangen und so ganz anders als üblich. Wo sie wohnte wusste ich auch nicht. Zu meinem Trost trank ich zuerst den Cervisia aus und löffelte unserer beide Fischsuppe, schließlich sollte man nichts verkommen lassen.

    Fest schaute ich meine neue Herrin an. Was heißt neue Herrin. Zum ersten mal diente ich einer Frau, bisher war ich einer von vielen gewesen und diente einem Mann aber auch im gewissen Sinne gleichzeitig mir selber. Nur wenn ich gut war, konnte ich weiter leben. Hier musste ich auch gut sein, hatte auf viele Dinge zu achten und stand dafür mit meinem Leben ein und dies musste ich ihr jetzt glaubhaft versichern oder ich würde womöglich im Steinbruch landen.
    „Domina, du kannst gewiss sein“,begann ich, „ich werde alles was nötig ist tun, um dich zu beschützen. Wenn nötig lasse ich mein Leben für dich. Ja ich war ein recht erfolgreicher Gladiator und verstehe dementsprechend viel vom kämpfen. Auch wenn ich bisher noch nie einen Menschen beschützen musste, so habe ich ein wachsames Auge und bin schnell und wendig.“
    Vielleicht aber sollte ich auch selber einmal nachfragen, um zu erfahren womit ich rechnen musste wenn wir gemeinsam unterwegs waren. Vorsichtig begann ich. „Domina wenn ich fragen darf, da ich dich, deine Familie und Bekanntheit noch nicht kenne, habt ihr Sorge um euer Leben? Droht euch von einer gewissen Seite Gefahr? Nur damit ich vorbereite bin. Man sollte immer möglichst viel im Vorfeld über seinen Feind wissen“.

    „Ich bitte dich ich bin Gast in diesem Hause, wie sollte ich da Ärger bekommen?“ Im Grund stimmte das ja. Claudia Sassia hatte doch gesagt, “Du wirst also erst mal hier im Haus bleiben“ den zweiten Teil „und lernen, wie du dich zu verhalten hast.“, tat ja hier nichts zur Sache.
    Verständnisvoll nickte ich. „Das kann ich verstehen wer will das schon? Bestimmt kontrolliert er das auch. Davon würde ich mich, wenn ich so ein Lockenköpfchen besitzen würde auch immer wieder gerne selber überzeugen wollen.“ Verträumt schaute ich sie an, rückte näher an sie heran, legte einen Arm um ihre Schulter und zog sie näher zu mir, "wenn du mal eine starke Schulter brauchst, ich stehe dir gerne zur Verfügung.“
    Jetzt musste ich aber zu meinem Schlafprobleme zurück. „Ich sollte wegen dir Probleme bekommen? Wohl eher nicht. Die Probleme gäbe es wenn ich auf einer Kline übernachten würde. Am besten du zeigst mir den Weg und alle sind zufrieden“.

    Lachend kam von mir die Antwort, „Dat jefällt mir, der Spruch kannt ich noch net. Doch wie du dat jetzt su säß, et könnt stimme. Ich bin nur der Meinung me sollt seng Junst gleichmäßig verdele.“ Neugierig schaute ich zu der Garküche. „Do es joa wirklich wat los, dann muss et joa jot schmecke.“ Fischsuppe ob die wirlich so gut wie zu Hause war? Schon möglich eins würde ihr aber sicher fehlen, der Geruch des Nahen Meeres. Aber nun war ich nun mal in Rom und musste hier leben, ohne Meergeruch und mit dem Gestank der Stadt.
    „Joa echt abjenippelt? Einfach so oder met nochhelfe? Ewe sach ens Honigschnäuzchen wat dät denge Dominus arbede? Menge hät irjet son Amt wat jet met Wasser zu don hät“.

    „Ach ja danke, weeste ich kann ja nur von Glück sagen, die meisten von uns send met Narben reich gesegnet. Ich han och welche, meine sind nur dem Teutonis sei gedankt mit von der Toga verdeckt. Joa und Training von Kraft, Schnelligkeit und Geschick ist wichtig für ons. En jut jebaute Körper dazu un du wirst zum Jott in der Arena. Wenn du do bes, jet et dir jot. Nur darfste net wie ich der Fehler mache und der Frau von dengem Chef eh Kink mache.“ Trotz allem Elend über meine Dummheit musste ich darüber immer wieder lachen. Mich hätte es ja auch übel erwischen können und ich wäre in einer Raubtiernummer gelandet. „Eve alles jut und nu han ich ehrlich jesat Honge. Und du wieso komst du noch Rom?“ Also wer meinte Sklaven ging es dreckig hier, dem musste so wie ich mich gerade fühlte eindeutig widersprechen.

    Oh oh schlechte Laune oder wat? Nicht bang oder mit niedergeschlagenem Blick, denn wie hätte sonst ihr Gesicht oder ihre Stimmung sehen und deuten können, spazierte ich rein. Siehste war doch doch nicht so wild, redete ich mir selber ein. „Aber sicher doch Ma...ehm Domina, wann immer du mich rufst bin ich da.“ Mit einem strahlenden Frauen einnehmenden Lächeln setzte ich mich, wie verlangt auf den Stuhl. Alles was du willst Domina, wollte ich sagen, zog es dann aber vor die Klappe zu halten, da ich ihre Miene nicht so richtig deuten konnte und nickte nur.
    War ich jetzt wichtig für sie oder eher ein lästiges Insekt mit dem sie sich gezwungener Maßen abgeben musste?

    „Du bist doch viel zu Schade um all die Arbeiten alleine zu verrichten, mein kleines Lockenköpfchen. Darf ich mal?“ Spielend strich ich über ihren Kopf und wickelte mir eine Locke um den Finger. „Hach ich mag das. Jetzt würde ich dir liebend gerne durch deine Haare wuscheln." Die Claudia wollte ich jetzt wirklich nicht sehen und antwortete deshalb nur ausweichend. "Ach nein, lass mal, sie schien etwas in Eile zu sein und gab nur kurze Anweisung. Vielleicht hat sie das mit dem Zimmer auch vergessen. Nichts ist unbeliebter, als ein Gast der dauernd stört.“ Verträumt schaute ich sie an. "Darf ich dich etwas intimes fragen? Hast du an...na du weiß schon... auch so eine rote Haarpracht? Nein, nein hab keine Sorge ich will das jetzt nicht sehen, mich interessiert nur ob du das weißt, weil es die einer sagte oder naja selber festgestellt hast.“

    „Ach kicke mal an, Madamchen geruht sich an mich zu erinnern“, brummelte Ewen vor sich hin und ging gemächlich los. Es hatte keiner gesagt er solle sich beeilen, außerdem hatte sie ihn auch hängen lassen. Einfach nicht beachtet oder sogar vergessen. Schließlich war er auch ein Mensch, sogar ein Mann. Ewen stand vor ihrer Türe und überlegte. Anklopfen oder einfach rein gehen. Gut ich klopfe beantwortete er sein Frage. Falsch ist es bestimmt nicht. Er hob seine Hand und ballte wie gewöhnlich seine Faust zum anklopfen. Ne nicht zu dolle, du verschreckst sie noch. Für seine Verhältnisse pochte er recht sanft und wartete auf eine Reaktion.

    „Ich weiß mein kleiner Rotschopf“, tröstete ich sie. „Dir steht es nicht frei dich selber zu entscheiden, doch sei ehrlich wenn du es könntest, hätte ich eine Chance? Ich spür doch wie sehr du ihn magst.“ Jetzt erst schenkte ich den Fleischspießen meine Aufmerksamkeit und kaute zufrieden auf dem Fleisch herum und genehmigte mir zwischendurch ein Schluck Wein. „Einfach köstlich“, warf ich zwischen durch genauso ein wie die Frage, "sag jetzt nur nicht du würdest auch noch hier kochen?“ In solch einem großen Haus gibt es bestimmt eine Köchin und zahlreiche Sklaven. „Kleiner Rotschopf und weißt du schon in welch einem Zimmer du mich unterbringst? Du bist doch bestimmt die Verantwortliche dafür? Hoffentlich eins mit Blick auf den Hortus? Ihr habt doch sicher einen großen gepflegten? Ich würde mich nämlich gerne noch ein wenig ausruhen vor dem Gespräch mit deiner Domina. Was du sicher verstehen wirst, denn du kennst sie ja schon.“

    Ich schmunzelte, "da hats mich besser erwischt, da ist son kleines liebes hungriges Hühnchen, was verzweifelt umherflattert, wenn du wees was ich meine? Aber im vertrauen jesacht ich mags och mit Stiel. Du wes was ich meine?“ Erstaunt schaute ich, „Du hast dein eijenes Jeld. Wie haste das denn jemacht? Bezahlt er dich für besondere Dienste? Aber der kann es doch wann immer er will einfordern.“ Ach war das schön, einfach plappernd fröhlich herum rennen, Rom die große Welt genießen. „Ne echt?“ Fast schon entsetzt war ich stehen geblieben. "Ik bin aber och so was von enem Depp. Natürlich in Condate da kannt mich doch fast jeder. Ik bin der Ewen seines Zeichen Gladiator jewesen?“ Eine kleine Enttäuschung machte sich in mir breit. „Und du kennst mir wirklich net?“ Das man mich in Rom nicht kannte konnte ich ja noch verstehen, doch bei Thula was das ein anderes Ding.

    „Das wäre wunderbar mein kleiner Rotschopf, um so schneller sitzen wir hier zusammen und genießen gemeinsam, was du uns hergerichtet hast.“ Kopf wiegend betrachtete ich sie und fuhr dabei sanft über ihre Haare. „Das geht so nicht, ich bin zu groß. Wie willst du mir die Tunika über meine Arme und den Kopf ziehen? Ich werde es alleine schaffen, während du es uns bequem machst. Ein großer Leibsklave wäre dabei hilfreicher. Ich aber, würde sehr ungerne davon Gebrauch machen, wo ich mich doch in deiner Umgebung so Wohl fühle“. Dabei zwinkerte ich ihr zu.
    Mit meinem ankleiden war ich fertig, strahlte das Hühnchen an, hob sie einfach hoch und drückte ihr einen Kuss auf ihre Lippen. „Und nun lass uns essen“. Interessiert betrachtete ich das Tablett. „Was magst du besonders gerne und was dein Domino? Vielleicht mag ich es auch und würde es gerne kosten?“ Aufmunternd schaute ich sie an. „Da fällt mir ein, wie würde es dir gefallen, wenn du in der Zeit, in der ich hier verweile, auch für mich zuständig wärst? Wo wir beide doch so gut miteinander auskommen.“ Der Gedanke gefiel mir eine Sklavin, die mich umsorgte. Bisher hatte ich nur die für alle zuständigen Sklaven, aber eine persönliche das hatte echt was.

    „Wunderbar, einfach wunderbar mein kleiner Rotschopf, besser hätte es kein Barbier machen können.“ Ich strich mir über mein Gesicht und nickte zufrieden. Den gefüllten Weinkelch in der Hand schaute ich das Hühnchen fragend an. „Bevor wir jetzt den Weinbecher gemeinsam leeren, was denkst du ob du in den nächsten Tagen bei mir eine Ganzkörperrasur machen könntest? Also den Rest von Bauchnabel abwärts? So geschickt wie du bist schaffst du das bestimmt. Aber nun lass uns auf dein spezielles Wohl trinken. Danach habe ich noch ein ganz anderes Anliegen. Meine Reisetruhe ist noch nicht geliefert worden und nach deiner sorgfältigen Reinigung meines Körpers kann ich doch nicht in den verdreckten Kleidern herumlaufen. Ob ihr für Notfälle eine Toga, es reicht natürlich auch eine Tunika, für eure Gäste habt? Anschließend könnte ich eine Kleinigkeit zur Stärkung vertragen“. Nach dem ich meine Wünsche geäußert hatte, zog ich das Hühnchen näher an mich heran und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange.

    Ich war aber auch sowas von, was tat ich mir da gerade selber an? Naja, ich wollte ja nich, heute noch nicht....aaaber wenn sie? Sie wusste bestimmt worauf sie sich gerade einließ und wer sich da prächtig aufplusterte. Ich kannte doch den scharfen Lumpi, der würde gleich heftig anstoßen.
    „Mein kleiner Rotschopf, ich danke dir und nun trinken wir auf Bachus, den meist gut gelaunten Gott. Danach geht es frohgemut ans Werk. Es sei denn du wüsstest eine andere Beschäftigung als mich zu rasieren.“
    Schwupp da waren sie dahin, meine Vorsätze, wer konnte es auch ahnen so ein kleines Hühnchen hier zu finden. Da sage ich doch, Rom will mir wohl gerade ein willkommen Geschenk präsentieren.

    Echtmal die Thula war sowas von jut drauf. Kein Ewin tu das, Ewin nein nicht, Ewin das gehört sich nicht, Ewin pass auf und mit was die da in der Villa noch so um sich warfen. „Bist du da auch in son pikfeinen Laden gelandet?“
    Öhm wat war das grade? Eine Einladung? „Duu, Thula ich hab kein Geklimpere in der Tasche, Du hast schon was nebenher verdient? Echt jetzt, dat is mir jrade sowat von peinlich, bin sowat ja noch jarnet jewöhnt. Ich und ohne Zaster und dann mit Frauen unterwegs, dat wäre bisher unvorstellbar vor mich.“
    Das entsprach durchaus der Wirklichkeit, wenn die Damenwelt mir auch zu Füssen lag und mich mit netten mehr oder wenig großen Kleinigkeiten überraschten und sich bei mir ein ansehnliches Vermögen angesammelt hatte, so lud ich aber immer noch zu einer Cena ein. Dank meines Lanista hatte ich jetzt nichts mehr an Eigentum, er hatte mir alles genommen und auch noch an mir verdient.
    Allerdings trotzdem, es wäre doch ein gutes Gefühl wieder mal außer Haus etwas zu sich zu nehmen.