Die Germanin atmete erleichtert auf, als sie den lauten Schankraum hinter sich gelassen hatte. Die Stufen der Treppen bereiteten ihr einige Schwierigkeiten. Jede Stufe stellte eine Herausforderung dar, denn ihre zerschundenen Knie schmerzten unaufhörlich. Aber das alles nahm sie in Kauf, wenn sie am Ende doch endlich in Sicherheit war.
Ihr Begleiter stieß endlich eine Tür auf und vor ihr breitete sich ein möbliertes Zimmer aus. Er wies sofort auf das Bett, welches in einer Ecke des Raumes stand. Vorsichtig setzte sie ihren Fuß über die Schwelle und sah sich um. Auch ihr Begleiter schien nach etwas auf der Suche zu sein.
„Ja, ich bin hungrig und ich würde mich auch gerne waschen.“ Seit Monaten hatte sie keine richtige Gelegenheit mehr, sich ausgiebig zu waschen. Sie schämte sich für den Gestank, der von ihr ausging. Ihre Wunden mussten auch noch versorgt werden. Außerdem wollte sie endlich die Überreste ihrer Kleidung loswerden, die nur noch Fetzen waren.
Beiträge von Ygrid
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Ihr Retter hatte sie an einen sehr belebten Ort gebracht. Es musste eine Art Schänke sein, die offensichtlich gut besucht war. Das Lachen und Kreischen der Gäste war sogar gut auf der Straße zu hören. Wie es schien, war das hier seine Unterkunft. Es wurde ihr schon ein wenig mulmig, wenn sie daran dachte, dass sie nun dieses Haus betreten sollte. Was, wenn sie jemand erkannte? Doch ihr Begleiter versuchte sie zu beruhigen und zum ersten Mal seit einer Ewigkeit konnte sie wieder lächeln. Nickend stimmte sie ihm zu und wollte die Schwelle der Taberna überqueren. Doch halt! Was hatte er soeben gesagt? Sie sollte seine Sklavin sein? „Nein! Nicht Sklavin!“ Doch dann verstand sie, was er meinte. Sie sollte nur so tun, als wäre sie seine Sklavin. Wieder stellte sich die Frage, ob sie ihm wirklich trauen konnte. Doch wohl oder über musste sie ihm jetzt einfach vertrauen.
Sie folgte ihm ins Innere. Ihre Augen weiteten sich, als sie plötzlich all diese Leute sah, die scheinbar ihre Augen nur auf sie gerichtet hatten. Ygrid verspürte Angst. Sie versuchte, schneller zu laufen, immer ihrem Retter nach. Der wiederum sprach zu den Leuten an denen er vorüber ging und deutete dann auf sie. Ygrid wirkte jetzt noch eingeschüchterter als zuvor. Einige der Gäste riefen ihm etwas zu und lachten abfällig. Dies war ein wahrer Spießrutenlauf! Endlich erreichten sie eine Tür, durch die sie nun hoffentlich schritten…
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Das hörte sich nicht gut an, wenn der Soldat tatsächlich wegen ihr ihrem Helfer noch Probleme bereiten sollte. Sie wollte nicht weiter nachfragen. Lieber wollte sie das auf später verschieben, wenn sie sich endlich in Sicherheit befand.
Wie zu erwarten war, konnte sie sich nur sehr langsam fortbewegen. Bei jedem Schritt machte sich immer noch diese verfluchte Kette bemerkbar. Der Mann hatte ihr versprochen, sie davon zu befreien. Wenn es nur schon so weit wäre, dachte sie. Sie sah sich nicht noch einmal um, sondern konzentrierte sich auf ihren Weg. Damit sie nicht wieder stolperte. -
Der Blick der Chattin musste ziemlich verwirrt gewirkt haben, als ihr der Mann erklärte, der Soldat sei ein Freund und zwar einer, der sie retten wollte. Bislang hatte sie römische Soldaten ganz anders erlebt, aber niemals als Freunde. Soldaten waren es schließlich, die ihren Bruder umgebracht hatten. Daher sah sie argwöhnisch zu ihm hinüber.
Ob sie den beiden wirklich trauen sollte? Wer konnte ihr Gewissheit geben, dass die beiden sie nicht täuschten? Niemand! Sie musste einfach darauf hoffen, dass zumindest einer der beiden es ehrlich mit ihr meinte.
Was sie aber dann wieder stutzig machte, war die Tatsache, dass die beiden miteinander zu streiten schienen. Langsam wurde ihr mulmig zumute. Das Chaos schien perfekt zu sein, als der Mann behauptete, der Soldat sei doch kein Freund.
„Äh, der Soldat ist kein Freund? Aber wieso? Und du? Bist du ein Freund?“, fragte sie vorsichtig.Nachdem der Soldat dann plötzlich beleidigt das Weite gesucht und sie nun mit dem Fremden allein war, versuchte sie mit seiner Hilfe aufzustehen. Zwar schmerzten ihre Knie, doch zum Glück schien nichts gebrochen zu sein. Wahrscheinlich hatte sie nur etliche blaue Flecken und Schürfwunden davongetragen. „Ja, es geht ein bisschen,“ meinte sie und versuchte langsam einen Fuß vor den anderen zu setzen.
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Auf diese Frage hatte Ygrid natürlich gewartet. Die Frage nach dem Warum. Der Chattin war sich sehr wohl bewusst, dass es sicher nicht klug war, die ganze Wahrheit auszuplaudern. Denn wer würde schon jemand helfen, der sich einer Horde Barbaren angeschlossen hatte, die sich den Zutritt ins Imperium mit Gewalt und Blutvergießen verschafft hatte? Und damit nicht genug, sie hatten außerdem dieses dämliche Weibstück entführt, einige Villen und Bauernhöfe überfallen, in Brand gesteckt, deren Eigentümer getötet und die Sklaven befreit. Nein, einer solchen Person würde bestimmt niemand helfen wollen. Darum überlegte Ygrid genau, was sie dem Mann antwortete. Vielleicht hatte sie einen Moment zu lange überlegt, denn als sie gerade antworten wollte, ergriff der Soldat das Wort und dies schien den anderen sehr zu empören.
Erschrocken sah sie wieder zu den beiden auf, während diese miteinander sprachen. Oder stritten sie gar? Vielleicht darum, was mit ihr geschehen sollte? Der Soldat, so vermutete sie, wollte sie sicher zurück in die Zelle bringen. Nein, da wollte sie auf keinen Fall mehr hin! Lieber wollte sie sterben! „Bitte, nicht Carcer! Sonst tot“, jammerte sie und hob bittend die Hände. -
Der Mann sprach weiter auf sie ein, doch sie verstand kein Wort.Aber dann wechselte er in eine Sprache, die ihr seltsam vertraut vorkam. So ähnlich hatten einige der Händler gesprochen, die ab und an in ihr Dorf gekommen waren, um Handel zu treiben. Auch einige der Leute, die sie diesseits und jenseits des Rhenus getroffen hatte, sprachen eine Sprache, die dieser hier ähnlich war. „Ich verstehe ein bisschen“, antwortete sie in ihrer Sprache und hoffte, dass auch er sie einigermaßen verstehen konnte. Außerdem fragte sie sich, ob sie dem Mann überhaupt trauen sollte, schließlich war er gekleidet wie ein Römer. Andererseits… vielleicht konnte er ihr doch noch helfen und sie vor dem Soldaten retten.
„Ich heiße Ygrid und bin Chattin“, begann sie. „Die Römer, sie haben mich eingesperrt. Ganz lange. Viele Monde lang. Sieh her, sie hatten mich mit einer Kette am Fuß gefesselt.“ Ygrid hob ihren Fuß an, so dass sich die Kette sofort wieder bemerkbar machte. „Mit einer Tonscherbe und meinen bloßen Fingern habe ich mich befreit!“ Sie zeigte ihm ihre zerschundenen Fingern an denen noch immer ihr getrocknetes Blut klebte. Vorsichtshalber verschwieg sie erst einmal, weshalb sie ihr Dorf verlassen hatte und wie sie in Gefangenschaft geraten war.
„Bitte, ich will nicht mehr zurück! In der Zelle wartet nur der Tod auf mich.“, flehte sie den Mann an, nachdem sich nun auch der Soldat an ihn gewandt hatte. -
Früher als sie es erwartet hatte, holte sie ihr Verfolger ein. Er ging neben ihr auf die Knie und beugte sich zu Ygrid hinunter. Sie begann zu zittern und schluchzte, als er sie berührte. Zwar versuchte sie noch zurückzuweichen, jedoch gab es diesmal keine Fluchtmöglichkeit mehr. Nun erkannte sie auch, dass es nicht der Soldat war, der sie eingeholt hatte, sondern dieser andere Mann, der ihr zuvor die Möglichkeit zur Flucht ermöglicht hatte. Ob er ihr auch diesmal helfen würde? Ein Funken Hoffnung wollte wieder in ihr aufkeimen. Aber er machte keinerlei Anstalten, etwas in dieser Richtung zu tun. Dann rief er etwas, was sie nicht verstand. Sie befürchtete inzwischen, es galt dem Soldaten.
Nur wenige Minuten später bewahrheitete sich ihre Befürchtung. Nun stand auch der Soldat samt seines Pferdes neben ihr. Jegliches Hoffen war mit einem Mal dahin. Ihr Schluchzen wurde lauter und jämmerlicher, da sie nun die bittere Wahrheit erkennen musste, dass wirklich alles umsonst gewesen war. Mit Sicherheit ahnte der Soldat, dass sie eine der germanischen Gefangenen war, die schon so lange in der Castra festgehalten wurden. „Bitte!“, flehte sie noch einmal, als er sie ansprach. Ihr Wortschatz, den sie sich in den letzten Monaten angeeignet hatte, war leider sehr begrenzt. Zumal verstand sie kaum etwas von dem, was er gesagt hatte. „Nicht Carcer… bitte…nicht Carcer“, formten schluchzend ihre Lippen.
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´Tschuldigung, ich wollte euch ja nicht den Spaß verderben... aber gab es in den Thermen keine Geschlechtertrennung?
Meines Wissens badeten Männlein und Weiblein zu unterschiedlichen Zeiten. -
Während sie sich weiter mehr schlecht als recht fortbewegte, drang vom anderen Ende der Gasse Pferdegeklapper an ihr Ohr. Sie hielt kurz inne, schaute, ob sie jemand entdecken konnte. Doch die Gasse war inzwischen so dunkel, dass sie nichts erkennen konnte. Doch sie wusste, der Soldat war ihr auf den Fersen.
Ygrid versuchte daraufhin schneller voranzukommen. Die pure Angst trieb sie. Aber da sie kaum noch die Hand vor Augen sah und die Gasse zu allem übel auch abschüssiger wurde, verlor sie auf einmal die Balance und stürzte kopfüber auf das Pflaster. Ihre Fußkette machte sich mit einem hämisch klirrenden Geräusch wieder bemerkbar. Irgendetwas hatte ihr die Füße unter sich weggezogen. Wahrscheinlich war es eine Rinne oder ein kleiner Absatz, den sie unmöglich hätte sehen können. Sie hatte auch keine Chance sich auch nur ein bisschen mit ihren Händen abzufangen, da diese ja die vermaledeite Kette gehalten hatten. Nun lag sie erst einmal benommen auf dem Boden. An der linken Schläfe hatte sie sich eine üble Schramme zugezogen.
Ihr geschundener Körper wäre sicher liebend gerne einfach liegen geblieben. Doch in ihrem Kopf pochte nur ein Gedanke unvermindert weiter: Ich muss weg von hier!
Als sie endlich versuchte sich aufzurappeln, hörte sie Schritte, die immer näher kamen. Gleich würden sie hier sein. Dann war alles umsonst gewesen. Ygrids Knie schmerzten so sehr, dass sie sogleich beim Versuch, aufzustehen einfach wieder zusammensackte. Tränen spritzten ihr aus den Augen, zum einen vor Schmerz und zum anderen aus der Gewissheit, dass ihr Verfolger sie sich gleich greifen konnte. Die Chattin musste einsehen, dass sie verloren hatte. -
Auf keinen Fall wollte Ygrid wieder in diese Zelle zurück! Den Atem anhaltend presste sich gegen die Hauswand. Ihr Herz raste vor Angst. Es wollte ihr fast aus der Brust springen. Trotz der Kälte, die inzwischen herrschte, nachdem die Sonne nun endgültig verschwunden war, standen Schweißperlen auf ihrer Stirn. Waren da Schritte? Hatte sie wirklich Schritte gehört, oder bildete sie sich das nur ein? Sie musste unbedingt weiter, sonst saß sie hier in der Falle. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Soldat hier war. Ganz bestimmt würde er ihr folgen. Inzwischen wusste sie, wie diese Römer tickten. Sie waren gnadenlos!
Hätte sie doch nur nicht die Kette an ihrem Fußgelenk ständig verraten! Sobald sie nur ein wenig ihren Fuß bewegte, klimperte es. Wenn sie sich bückte und dann die Kette mit der Hand umfasste, hörte man zwar die Kette nicht, jedoch war ihre Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Doch diese Alternative war im Moment sicher die Beste. Die Frage war nur, wohin sollte flüchten? Sie kannte sich in Mogontiacum doch überhaupt nicht aus! Außerdem musste sie davon ausgehen, dass die Bewohner dieser Stadt ihr wenig freundlich gesinnt waren. Ihr zu helfen bedeutete Ärger. Also lief sie gebückt die Gasse weiter ins Ungewisse. Diese unorthodoxe Fortbewegungsweise musste schon irgendwie lächerlich wirken.
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Noch wog sich Ygrid in Sicherheit. Zusammengekauert blieb sie liegen. Wenigstens noch eine Weile wollte sie hier bleiben. Bevor es aber richtig dunkel wurde, musste sie sich unbedingt noch nach etwas Essen und neuer Kleidung umschauen. Ihre eigene Kleidung bestand nur noch aus Fetzen. Schuhe hatte sie schon lange nicht mehr. Außerdem war sie vollkommen verdreckt und stank fürchterlich. Vielleicht würde sie auch jemand finden, der sie endlich von dieser verdammten Fußkette befreien konnte.
Ein Pferd nahte plötzlich heran. Wieder versteifte sich ihr Körper. ‚Nur nicht atmen!‘, sagte sie zu sich selbst. Doch sie begann vor Angst zu zittern, als sie feststellte, dass das Pferd in ihrer unmittelbaren Nähe zum Stehen kam. Der Reiter stieg ab und trat näher. Er musste sie beobachtet haben. Vielleicht als sie von dem Karren gefallen war. Dann traf sie sein Fuß, zum Glück nicht mit voller Wucht, in der Seite. Ygrid versuchte zurückzuweichen. Sie richtete ihre Augen nach oben und erkannte in dem Reiter einen Soldaten. Ängstlich begann sie zu schluchzen. War der Traum von der Freiheit bereits schon ausgeträumt? Der Kerl würde sie garantiert wieder zurückbringen, wo man sie vielleicht „nur“ wieder in die Zelle zu den anderen Gefangenen zurücksperrte. „Bitte!“, flehte sie mit zitternder Stimme. Dies war eines der wenigen Worte, die sie während ihrer Gefangenschaft gelernt hatte.
Nicht weniger überrascht als der Soldat war die Chattin, als ein weiterer junger Mann auf der Bildfläche erschien. Ygrid glaubte kaum, dass er ihr zur Hilfe eilen wollte. Wenn er schlau war, legte er sich besser nicht mit dem Soldaten an! Doch das Erscheinen des Fremden hatte zur Folge, dass der Soldat sich von ihr abwandte und sich ihm beschäftigte. Das war Ygrids einzige Chance, dem Soldaten doch noch zu entkommen. So sehr ihre Beine auch schmerzten, spritzte sie auf und rannte so schnell sie konnte los. Weiter hinein in die dunkle Gasse. Die elende Fußkette klimperte ihr hinterher. In einer Nische blieb sie schließlich stehen und schnaufte nach Luft. Hatte sie den Soldaten abgeschüttelt?
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Einige Male war der Karren zum Stehen gekommen, um kurz darauf seine holprige Fahrt wieder aufzunehmen. Irgendwann traute sich die Chattin, sich vorsichtig unter dem Tuch zu bewegen. Noch vorsichtiger versuchte sie sich freie Sicht zu verschaffen, um herauszufinden, wo sie überhaupt war und wohin der Karren fuhr.
Zu ihrer Erleichterung stellte sie fest, dass sie inzwischen außerhalb des Lagers sein musste. Die Abenddämmerung hatte bereits eingesetzt und es waren nur noch wenige Menschen unterwegs. Der Karren, der von einem Ochsen gezogen wurde, rollte krachend langsam über das Pflaster der Stadt, hin zu seinem Bestimmungsort jenseits der Stadtmauer, um sich dort seiner Ladung zu entledigen.
Sollte Ygrid wirklich das Risiko eingehen, noch länger auf dem Wagen zu bleiben oder sich innerhalb der Mauern vom Wagen zu stehlen? Beides konnte gefährlich sein. Doch die Stadt bot gewiss mehr Versteckmöglichkeiten. So entschied sie sich für das Letztere.Der Wagen fuhr nicht schnell, sie konnte es also riskieren, sich einfach vom Wagen fallen zu lassen. Keiner würde etwas davon bemerken. Am wenigsten der Kerl, der den Karren lenkte und der auch kaum damit rechnete, dass seine „Passagiere“ noch irgendetwas taten.
Ygrid wand sich vorsichtig aus dem Tuch und rutschte immer weiter auf den Rand der Ladefläche zu. Nun sah sie auch endlich, worauf sie gelegen hatte. Es hatten noch zwei weitere leblose Körper, die ebenso in Tragetücher eingewickelt waren, auf dem Wagen gelegen. Schließlich ließ sie sich einfach vom Karren fallen, so dass sie mit ihren Knien auf das harte Straßenpflaster aufschlug. Sie vermied es, auch nur einen Mucks von sich zu geben, denn am liebsten hätte sie vor Schmerz laut aufgeschrien. Wenigstens hatte sie sich gerade noch rechtzeitig mit ihren Händen abstützen können, um schlimmere Verletzungen zu vermeiden.Ihre Knie waren blutig und die Handgelenke schmerzten. Schnell versuchte sie auf allen vieren von der Straße zu kommen. Die Kette, die sich immer noch an ihrem Fußgelenk befand, klimperte dabei verräterisch. Sie schleppte sich in eine dunkle Gasse, wo sie vorerst hoffentlich niemand entdeckte und blieb zusammengerollt liegen. Sie fror, sie war hungrig und ihr ganzer Körper schmerzte. So fühlte sich also ihre neugewonnene Freiheit an…
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Die Ernüchterung jedoch folgte recht schnell. Nachdem die Kette an ihrem Fußgelenk sie monatelang sehr eingeschränkt hatte und sie daher kaum Bewegungsfreiheit gehabt hatte, versagten Ygrids Beine ihren Dienst, als sie aufstehen wollte. Stattdessen verspürte sie unsägliche Schmerzen. Sie verfügte einfach nicht mehr über die nötige Kraft. Wut und Enttäuschung darüber taten ihr Übriges. Sie verlor die Balance und sackte in sich zusammen. Auf dem Stroh blieb sie liegen und Tränen quollen aus ihren Augen. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Das war´s dann wohl, dachte sie. All die Anstrengungen waren umsonst gewesen. Sie würde niemals hier raus kommen! Letztendlich blieben ihr nun noch zwei Optionen: Entweder blieb sie einfach hier liegen, bis zum Ende aller Tage oder sie war von nun an wachsam. Denn mal ganz ehrlich, hatte sie tatsächlich geglaubt, sie könne jetzt einfach so aus der Zelle hinausspazieren? Vorbei an den Wachen? Vollkommen unbemerkt?
Ygrid konzentrierte sich von nun an ganz darauf, einen Weg zu finden, wie sie aus der Zelle herauskommen konnte. Tagtäglich beobachtete sie unauffällig die Wachen, die die Gefangenen mit Essen versorgten. Meist kamen sie zu zweit. Sie konnte nicht verstehen, was die Männer miteinander sprachen, doch an ihren Gesichtern spiegelte sich der Ekel, den sie empfinden mussten, wenn sie die Zelle betraten. Alleine schon der Gestank, der von den Gefangenen ausging, war ein Grund dafür, weswegen dieser Dienst mit Sicherheit nicht der Beliebteste war.
Wieder vergingen Tage und vielleicht sogar Wochen, in denen sich alles gleich blieb. Tag für Tag die gleichen Abläufe, die keinerlei Möglichkeiten boten, an eine Flucht nur zu denken. Ygrid verließ langsam der Mut.
Doch dann, eines Morgens, als die Gefangenen wieder mit Essen versorgt werden sollten, wurde die immer wiederkehrende Aneinanderreihung der täglichen Abläufe empfindlich gestört.
Der leblose Körper der Gefangenen war den beiden Männern erst auf den zweiten Blick aufgefallen. Bei näherer Betrachtung stellten sie fest, dass die Gefangene bereits seit einigen Stunden tot sein musste. Sie war schon ganz kalt und steif. Wahrscheinlich war sie am Abend oder irgendwann in der Nacht gestorben. ‚Sich einfach so aus dem Staub gemacht‘, dachte Ygrid, die alles beobachtet hatte.
Die Männer verließen die Zelle, um kurze Zeit später mit einem grobgewebten Leinentuch wiederzukommen. Die beiden lösten die Fußkette der Toten und legten sie in das Tuch. Statt sie jedoch sofort aus der Zelle hinauszutragen, ließen sie die Tote liegen, da offenbar jemand nach ihnen gerufen hatte.
Ygrid hatte aus dem Augenwinkel alles beobachten können. Für die Tote hatte sie nichts empfinden können, denn im Grunde würden sie alle früher oder später das gleiche Schicksal erleiden, wenn nicht… Ja, genau… wenn sich nicht eine Gelegenheit wie diese bot!
Die Chattin zögerte nicht lange und raffte sich auf um sich der Toten zu nähern. Noch einmal vergewisserte sie sich, dass sich keine Schritte der Zelle näherten. Dann zerrte sie den toten Körper aus dem Tuch heraus, schleppte ihn an ihren Platz und wickelte sich schnell selbst in das Tuch hinein. Das war ihre einzige Chance! Entweder die beiden Männer durchschauten ihren Plan und entdeckten sie, so dass ihr Versuch zu fliehen kläglich scheiterte, oder sie würde heute noch aus dieser Zelle herauskommen. Sie setzte alles auf eine Karte. Denn was hatte sie schon groß zu verlieren?Nach einer Weile hörte sie Schritte. Das Geräusch von genagelten Sohlen der Caligae kannte Ygrid inzwischen besser, als ihr lieb sein mochte. Ihr Körper versteifte sich, sie traute sich kaum mehr zu atmen, ihr Herz schlug wie wild in ihrer Brust. Sie hörte das Öffnen der Tür und wie zwei Gestalten nähertraten. Die beiden griffen das Tuch mit der vermeintlich Toten an den beiden Enden, um sie hochzuheben. Dann trugen sie sie fort. Hinter ihnen schloss sich die Tür wieder. Noch mehr Schritte waren zu hören. Man trug sie nach draußen, bis sie letztendlich mit einem Schwung höchst unsanft auf einem seltsamen Untergrund landete. Immer noch traute sich Ygrid kaum zu atmen, geschweige denn sich zu bewegen. Obwohl sie zu gerne gewusst hätte, wohin man sie gebracht hatte. Eines war sicher, sie befand sich nicht mehr in der Zelle mit all den anderen Gefangenen. Ein leichter kühler Wind drang durch den groben festen Stoff, in den sie gewickelt war. Sie war irgendwo draußen. Der Sommer musste inzwischen längst vorbei gewesen sein. Nur die Götter wussten, wie lange sie in der Zelle gefangen gewesen war.
Lange Zeit passierte gar nichts. Nicht das geringste! Von weitem drangen Stimmen an ihr Ohr. Sie verstand nicht, was gesprochen wurde, obwohl ihr der Klang mancher Wörter inzwischen vertraut war. Vorsichtig versuchte sie zu ertasten, wohin man sie geworfen hatte. Sie lag auf etwas länglichem. Vielleicht auf Holzstämmen. Aber nein! Das, was sie fühlte war kein Holz. Es war nicht so fest und hart. Vielmehr erinnerte es sie an Gliedmaßen - Beine… Arme… menschliche Körper, die sich auf seltsame Weise kalt und erstarrt anfühlten. Langsam festigte sich die Vorstellung in ihrem Kopf, dass sie auf einer unbestimmten Zahl von Leichen lag. Sie wollte diesen Gedanken nicht zu Ende denken, denn sonst hätte sie das Grauen erfasst. Im schlimmsten Fall hätte man sie entdeckt. Nein, sie zwang sich, einfach weiter ruhig liegen zu bleiben und keinen Mucks von sich zu geben.
Die Zeit schien stillzustehen. Wahrscheinlich lag Ygrid inzwischen schon Stunden auf einem Berg voller Leichen. Sie fragte sich, was mit den Toten (und letztlich auch mit ihr) geschehen würde. Ganz bestimmt würde man die Toten nicht im Lager belassen. Irgendwann musste doch nun endlich etwas geschehen!
‚Verbrennen! ‘, kam ihr plötzlich in den Sinn. Bestimmt werden sie ihre toten Gefangenen irgendwo verbrennen. Aber wo nur? ‚Bestimmt nicht im Lager‘, versuchte sie sich selbst zu beruhigen.Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit spürte sie eine Bewegung. Es war, als setze sich ein Karren in Bewegung und glücklicherweise befand sie sich auf jenem Karren! Wohin würde man sie nun bringen? ‚Ganz gleich, wohin‘, dachte sie. Hauptsache, es gelang ihr auf diese Weise aus dem Lager zu kommen!
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Zeit war zu einem vagen Begriff geworden. Inzwischen mussten bereits Monate vergangen sein. Bei vielen war es inzwischen zur Gewissheit geworden: man hatte sie vergessen. Oder wollte man das Problem einfach nur auf natürliche Weise lösen? Um sie herum begannen die ersten Gefangenen zu sterben. Rona und ihr kleines Söhnchen hatten den Anfang gemacht. Manch andere, die eh schon durch Verletzungen geschwächt war, hatte begonnen, die Nahrung zu verweigern.
Und Ygrid? Etwas in ihr war noch nicht bereit, aufzugeben. Dabei wäre es doch so einfach gewesen, sich fallen zu lassen. Eines Tage überkam sie sogar die fixe Idee, sie müsse nur die Verankerung ihrer Kette aus der Wand herausbekommen und schon könne sie frei sein. Vielleicht war dies einfach nur der letzte Versuch, um sich nicht endgültig aufzugeben. Ein letztes Aufbäumen sozusagen. Der Auslöser dafür war eine spitzkantige Tonscherbe, die sie unter dem Stroh, auf dem sie lag, gefunden hatte. Stundenlang hatte sie nun fortan damit verbracht, den Mörtel zwischen den Steinen in der Wand herauszukratzen. Dazwischen zog sie immer wieder an der Kette, versuchte sie in irgendeiner Weise zu lockern, doch lange Zeit geschah nichts. Lediglich ihr Werkzeug begann langsam zu schwinden. Die Scherbe löste sich buchstäblich in ihrer Hand auf. Doch statt aufzugeben machte sie weiter mit ihren bloßen Händen. Ihre Finger wurden ganz blutig und jede Bewegung begann zu schmerzen. Täglich zerrte sie an der Kette, in der Hoffnung, dass sie endlich nachgab und sich aus dem Gemäuer löste. Ohne Erfolg! Manch andere hätte sich nun damit abgefunden und sich ihrem Schicksal ergeben. Ygrid jedoch war wie besessen und eines Tages war es tatsächlich so weit. Die Verankerung ihrer Kette gab nach. Dieser kleine Lichtblick spornte sie nur noch weiter an, nicht aufzugeben. Irgendwann zwischen Tag und Nacht, Monate mussten inzwischen vergangen sein, hatte sich endlich die Verankerung aus der Mauer gelöst. Die Freude über die neugewonnene Freiheit war groß. Jedoch war sie schlau genug, um zu wissen, dass die Freiheit nur außerhalb dieser Mauern auf sie wartete. Doch sie war sich sicher, nachdem sie so weit gekommen war, den Rest würde sie bestimmt auch noch schaffen!Sim-Off: Liebe Mitspieler, nachdem ich hier schon seit über vier Monaten festsitze, da alle möglichen Spielpartner, die daran etwas ändern könnten, sich scheinbar aus dem Staub gemacht haben, fange ich nun an, es selbst in die Hand zu nehmen, hier herauszukommen. Falls sich doch jemand finden sollte, der mitspielen möchte, ist derjenige natürlich herzlich willkommen. Falls nicht, ist es mir inzwischen auch egal.
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Stumpfsinnig starrte sie in die Dunkelheit. Die Germanin hatte es schon vor einer Weile aufgegeben, darüber nachzugrübeln, wie lange sie und die anderen hier schon in diesem dreckigen feuchten Loch gefangen gehalten wurden. Es musste schon Tage, wenn nicht sogar Wochen vergangen sein, seit das Wimmern des kleinen Jungen verstummt war. Jener Junge, der den Frauen einen kurzen Moment der Hoffnung geschenkt hatte, als er hier an diesem, von allen Göttern verlassenen Ort geboren worden war. Die Hebamme, die man geschickt hatte, hatte ihr Werk gut vollbracht. Jedoch hatte sie nichts ausrichten können, um den Jungen und letztlich auch seine Mutter zu retten. Nur einige Stunden hatte sein Leben gedauert. Rona, seine Mutter, war ihrem kleinen Sohn einige Tage später gefolgt, als das Fieber ihrem Körper die letzten Kräfte geraubt hatte.
Das Klirren der Ketten, das leise Stöhnen und Jammern derer, die mit Ygrid hier eingesperrt waren, deutete daraufhin, dass noch etwas Leben in dieser Zelle war.
Aber was war schlimmer? Hier in diesem Loch langsam aber sicher zu verrotten oder der Tod am Kreuz, dessen Martyrium absehbar war? Ygrid hoffte, wenn der Tod käme, dann hoffentlich bald.
Vielleicht noch einmal die Sonne sehen, bevor es so weit war – das war ihr einziger Wunsch. Doch der würde wahrscheinlich auch, wie alles andere vergehen… -
Aus einiger Entfernung hatte Ygrid alles mitverfolgt, was dort vor sich ging. Sie hatte sich sogar dabei ertappt, wie sie mit Alrun, Rona und der Hebamme mitgefiebert hatte, als die Frauen darum kämpften, das Kind zur Welt zu bringen. Das kaum hörbare Wimmern schließlich, ließ sie vermuten, dass Alrun ihr Kind zwar geboren hatte, im Grund aber war es doch Hel geweiht. Wenn der Hunger der Göttin groß genug war, würde sie sich vielleicht auch noch die Mutter holen. Um dies zu verhindern wollte die Hebamme immer noch weiterkämpfen. Sie rief nach dem Zuständigen, der entscheiden sollte, was mit ihnen hier passierte. Anscheinend hatte sie es noch nicht kapiert, dachte Ygrid bei sich. Sie waren Verdammte. Für all diese Gefangenen hier (und dazu gehörte nun auch das Neugeborene) gab es keine Hoffnung mehr. Rona hatte es ihr doch erklärt! Für Aufständische und entflohene Sklaven hatte niemand Verständnis. Wen juckte es, was aus Alruns Kind wurde?
Ygrid wandte sich von dem Geschehen ab. Es fröstelte sie ein wenig. Sie versuchte, ein wenig Stroh zusammenzuraffen, um sich dann darauf niederzulegen. Wer wusste schon, wie lange sie noch hier drin noch gefangen waren…
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Ronas Gebet schien Erhörung zu finden, denn es gelang der Hebamme das Kind zur Welt zu bringen. Sie konnte kaum ihre Freude darüber verbergen und für kurze Zeit konnte sie sogar ihre ausweglose Lage vergessen. Doch die Ernüchterung folgte, als sie den kleinen neugeborenen Jungen erblickte. Statt eines kräftigen Schreiens war da nur ein leises Wimmern zu hören. Der kleine Körper wirkte so hilflos und verletzlich. Die Chancen standen schlecht für ihn. Das wusste Rona. Die Sklavin versuchte sich aber nichts anmerken zu lassen, als ihr Blick wieder zu der frischgebackenen Mutter ging, die völlig erschöpft da lag. Zuversichtlich lächelte sie ihr zu.
Die schweißgebadete Alrun hatte mit letzter Kraft noch einmal gepresst. Dann kam endlich das Kind. Schnaufend entspannten sich langsam ihre Glieder. Sie richtete ihre fragenden Blicke an Rona und schließlich zur Hebamme. Was war mit dem Kind? Es war so schrecklich still, nur dieses leise Wimmern.
Die Hebamme erklärte ihr daraufhin, das sie Mutter eines kleinen Jungen geworden war. Arun durchströmte ein Gefühl des vollkommenen Glückes. Das Kind lebte. Es war alles, was ihr von ihrem Mann geblieben war. Was die Frau sonst noch sagte, versuchte sie auszublenden. Das Kind wird sterben, wenn es mit seiner Mutter hierbleiben muss. Davon wollte Alrun nichts wissen. Für sie war nur wichtig, endlich ihr Kind in Händen halten zu können. Die Hebamme beeilte sich und legte ihr das Neugeborene in die Arme. Mit Tränen in den Augen begutachtete die junge Mutter das kleine Geschöpf.Rona nickte. Unter anderen Umständen war das die Lösung, um das Kind zu retten. Aber das Kind hatte hier drinnen keine Zukunft. Niemand hatte hier drinnen eine Zukunft!
"Wir wurden heute alle hierhergebracht. Die Männer dieser Frauen waren aufständische Germanen, die einige römische Gutshöfe überfallen haben. Sie haben mit den Römern kurzen Prozess gemacht. Ich war Sklavin auf einem dieser Gutshöfe. Sie haben unseren Dominus uns seine ganze Familie massakriert. Uns haben sie befreit. Du kannst dir sicher vorstellen, was mich und all die anderen hier drinnen erwartet!" -
So gut es die eiserne Kette an Ronas Fuß eben zuließ, beugte sie sich über Alrun und presste deren Knie an ihren Bauch.
Zuvor hatte sie Alrun erklärt, dass es nicht mehr lange dauerte, bis das Kind kam, da die Fruchtblase geplatzt war. Sie hatte auch die Anweisungen der Hebamme weitergegeben, dass sie jetzt fest pressen sollte, solange sie konnte. Alrun nahm noch einmal all ihre Kräfte zusammen und presste so fest sie konnte. Rona ermunterte sie lautstark, ohne Unterlass zu pressen. Sie betete dafür, dass es der Hebamme gelang, das Kind zu ergreifen und herauszuziehen. -
Ein wenig nachdenklich sah die Sklavin nun doch drein. Vielleicht hatte sie sich nicht richtig ausgedrückt oder einfach nur undeutlich gesprochen… "Alrun! Ihr Name ist Alrun!," wiederholte sie. "Mich ruft man Veleda, doch mein richtiger Name ist Rona. Und ja, ich verstehe ihre Sprache und kann auch übersetzen."
Rona beobachtete die Hebamme, die Alrun nun untersuchte. Dabei hielt sie die Hand der werdenden Mutter und beruhigte sie, indem sie ihr übersetzte, was die Hebamme sagte und ihr erklärte, was sie tat. Auch lächelte sie ihr hoffnungsvoll zu, als sie die Worte der Hebamme ins germanische übersetzte, die erklärt hatte, das Kind werde heute noch geboren werden. Aber auch Rona konnte sich gut vorstellen, wie gering die Chancen des Neugeborenen standen, nach der Geburt zu überleben. Dies ließ sie Alrun aber nicht wissen.
Alruns Schrei nahmen nicht ab. Woher sollte sie nur die nötige Kraft nehmen, dies zu überstehen? Sie betete zu ihren Göttern, sie mögen ihr doch beistehen. Schließlich sprütre sie zwischen ihren Beinen etwas Warmes, Flüssiges. "Was ist das, Rona?", fragte sie die Sklavin, die sogleich übersetzte. Rona konnte erkenne, dass soeben die Fruchtblase geplatzt war.
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Zitat
Original von Susina Alpina
ZitatOriginal von Appius Decimus Massa
Eine Frau war mit dem Römer gekommen. Von den gefangenen Frauen misstrauisch beäugt, trat sie an Alrun heran. Die Sklavin, die sich bis dahin um die Schwangere gekümmert hatte, sah erleichtert auf, als sie die Frau bemerkte und erwiderte ihren Gruß.
"Ihr Name ist Alrun. Sie versteht leider deine Sprache nicht. Mir hat sie jedoch gesagt, ihre Wehen hätten auf dem Weg hierher frühzeitig begonnen und sind seitdem immer stärker geworden. Sie meinte, ihr Kind sei viel zu früh. Eine weise Frau habe ihr gesagt, ihr Kind käme frühestens in etwa zwei Monaten. Ich habe versucht, ihr zu helfen. Aber wie du siehst, sind meine Mittel sehr begrenzt. Beim Abtasten ihres Unterleibs kam ich zu der Vermutung, dass sich das Kind vielleicht noch in einer falschen Lage befindet."
Die Sklavin machte der Hebamme Platz, damit sie sich selbst ein Bild machen konnte. Die schweißgebadete Alrun, sah die Frau mit schmerzverzerrtem Gesicht an und nickte ihr zu, auch wenn sie kein Wort verstanden hatte. Vielleicht konnte sie nun wieder ein wenig Hoffnung schöpfen.