Beiträge von Titus Annaeus Trabea

    " So wie du mir die Frage stellst sind ausreichend Kräfte vorhanden. Dann danke ich dir trotzdem für deine Zeit, die dir für mich genommen hast." Titus hatte geahnt, dass ohne eine Empfehlung nichts zu erreichen war. Er war Anfänger, mit 19 hatte er keine 10 Jahre Berufserfahrung. " Vale bene." Titus stand auf und verließ das Officium.

    Keine frage, für eine Anstellung blieb er natürlich hire und wartete. Für die Stallungen war am späten Nachmittag Zeit. Nach den Pferden und dem Wagenumbau sehen. Alles kein Problem, er hatte Zeit.


    " Ich warte."

    Der zweite hörte sich spannend an. " Titus Annaeus Trabea. Empfehlung habe ich nicht direkt. Erfahrungen habe ich in unseren Stallungen gesammelt, beim Ausrichten von Wagenrennen, beim Anlegen von Bahnen und Weideflächen. Ich habe bei einem Händler als scriba und als An- und Verkäufer gearbeitet. Da hätte ich einen Nachweis." Er hielt dem Schreiber den Brief hin. " Ähm, zur Zeit bin ich bei der Factio Praesina Vicarius."


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    Titus Annaeus Trabea
    Domus Annae
    Roma


    Salve junger Freund,


    dein Weggang aus Misenum ist nicht unbemerkt geblieben.
    Ein Gespräch mit deinem Verwalter gab mir Aufschluss wohin es dich verschlagen hat.
    Wie ich sehe, hast du dein Erbe hervorragend im Griff. Die zwei Jahre bei mir haben gefruchtet und wie ich hörte willst du jetzt in Rom dein Glück versuchen. Fortuna war immer schon mit den Tüchtigen. Dein Investitionen in mein Geschäft haben sich jedenfalls bezahlt gemacht. Mit 19 kannst du stolz auf das sein, was du bisher erreicht hast. Deine Geldeinlagen haben sich auf stolze 200 000 Sesterzen erhöht, der Fiskus ist davon abgezogen. Wie du siehst, das Risiko hat sich gelohnt. Ich investiere, wie ausgemacht, die Hälfte des Geldes. Auf die andere Hälfte kannst du jederzeit zugreifen.
    Auf diesem Wege möchte ich dir den letzten Lohn, den ich dir durch meine lange Abwesenheit, Geschäfte wie du weißt, nicht auszahlen konnte, zu kommen lassen. Der Bote hat dir ein Säckchen übergeben? Hat er das? Dann sei gewiss die Summe stimmt. Was habe ich dir beigebracht, prüfe nach, man kann nie sicher sein. Es sollten bei 60 Sesterzen die Woche, 8 Monate ausstehend, 3.840 Sesterzen sein. Falls du es in Rom nicht aus hältst, ich würde dich jederzeit bei mir in Ostia einstellen.


    Alibabaris Quadraginta Praedo


    Wie mit dem Senator besprochen, geht Titus den nächsten Tag zum Curator Rei Publicae. Er hat zwar keine Empfehlungsschreiben, nur den Brief, den er dem Senator gezeigt hatte, aber seine Ausbildung und seine bisher geleistete Arbeit sollten ihm helfen, eine Anstellung zu bekommen.


    Er klopft an die Tür des Officium. * Klopf* * Klopf*

    Die Factio, die Pferde, die Rennen, die wollte Titus nicht aufgeben. Dafür würde er immer Zeit finden. Es mussten nicht Stunden sein. Gut verteilt, beständig, das war besser als einen Tag und dann 4 Tage nicht. „ Senator, ich ohne die Pferde, ohne Wagenrennen ohne den Trubel auf der Bahn. Das geht gar nicht. Ich werde der Factio auf jeden Fall erhalten bleiben. Daran wird sich auch nichts bei einer Beschäftigung für Rom ändern. Die Rennen sind genauso wichtig.“ Titus trank seinen Becher aus und richtete sich auf. Es war alles gesagt und zu seiner Freude hatte er einen Patron. „ Ich danke dir Senator. Das werde ich alleine hinbekommen. Sobald fest steht, was ich als erstes im Dienste Rom‘s tun werde, melde ich mich bei dir. Eigentlich sehen wir uns häufig auf dem Trainingsgelände oder im Haus der Factio. Ein Termin wäre nicht mal von Nöten.“ Titus lachte. „ Noch einmal recht vielen Dank , dass du mich empfangen und meinen Wunsch erfüllt hast.“ Er verabschiedete sich bei Menecrates und legte die ersten Punkte fest die er zu tun gedachte. Titus hatte vor heute noch einen Schlachtplan aufzustellen. Sei erster Weg sollte morgen am Vormittag in die Amtsstuben Roms führen.


    Trainingsplan/ Bahnzeiten



    Braecus 1.Tag hora prima, 2.Tag hora tertia, 3.Tag hora quinta, 4.Tag hora septima, 5.Tag hora decima


    Syennesis 1.Tag hora tertia, 2.Tag hora quinta, 3.Tag hora septima, 4.Tag hora decima, 5.Tag hora prima


    Rianorix 1.Tag hora quinta, 2.Tag hora septima, 3.Tag hora decima, 4.Tag hora prima, 5.Tag hora tertia


    Tisander 1.Tag hora septima, 2.Tag hora decima, 3.Tag hora prima, 4.Tag hora tertia, 5.Tag hora quinta


    Marsyas 1.Tag hora decima, 2.Tag hora prima, 3.Tag hora tertia, 4.Tag hora quinta, 5.Tag hiora septima



    Am 6. Tag haben alle Fahrer zur hora tertia zu erscheinen. Zur hora quinta wird ein gemeinsames Rennen auf der Bahn stattfinden. Danach Auswertung der Trainingstage, des Rennens, allgemeine Besprechung.






    Durchführung des Trainings (Anordnung ist vorzulesen und auszuhängen)



    1. Jeder Fahrer hat ein Stunde vor Beginn des Trainings auf der Bahn anwesend zu sein.
    2. Mit dem jeweiligen Verantwortlichen sind vor dem Training zu prüfen:
    - die Pferde;
    - der Wagen;
    - das Geschirr;
    - die eigene Ausrüstung.
    3. Warmlaufen des Gespann‘s.
    4. Rennen über 2 Runden gegen den vorherigen Fahrer. Der erste und der letzte auf dem täglichen Trainingsplan haben jeweils nur ein Rennen.
    5. Individuelles Training auf der Bahn, Gespannführung, Taktik usw.
    6. Rennen über 2 Runden gegen den nachfolgenden Fahrer.
    7. Allgemeine Kenntnisse vervollkommnen. Folgende allgemeine Kenntnisse werden von unseren Fahrern gefordert.
    - Pflege und Umgang mit Pferden;
    - Pflege des Geschirr‘s;
    - Aufbau eines Wagens;
    - Pflege der eigenen Ausrüstung.


    Es ist zu eurer eigenen Sicherheit!



    Die Anerkennung ging runter wie Öl. Finanziell ging es ihm richtig gut. „ Ja, also, naja… Also ich würde den Ordo Equester anstreben und müsste demzufolge als erstes Aquarius oder Argimensor in Angriff nehmen. Es wäre egal welches von beiden. Den Aquarius würde ich dem Agrimensor vorziehen.“
    Gab es eine andere Alternative ? Hatte er was übersehen? Cursus Honorum nein, das war nichts für ihn. Mit Pferden und Rennställen gab es auch nichts offizielles aber bei den Ludi gäbe es eine Möglichkeit.
    „ Director Ludi wäre mein erstes Ziel.“

    Erfreulich für Titus war, dass seine Idee mit der Renngestaltung positiv vom Senator aufgenommen wurde. Die Auswertung nach jedem Rennen war sinnvoll und fand bei Titus Zustimmung. Nach drei Rennen wäre dann eine genauere Auswertung möglich. Er nickte.


    „Der Umbau? Zusammen mit einem Wagenbauer wäre das in 4 Tagen machbar.“ Das war Titus vorsichtige Schätzung. Er kannte zwar den Aufbau eines Wagen‘s, aber nicht bei allen Teilen, wie viel Zeit für eine Änderung daran nötig wäre. Ein Rad oder eine Deichsel war schnell gewechselt.


    Die factionslosen Fahrer stimmt. Die waren ja ganz gut bei einem Trainingsrennen. Tamos? Titus musste rekapitulieren. Der war in seinem Alter, warum nicht? War für ihn und die Factio eine Erfahrung mehr. „ Nimm Tamos, wir haben nichts zu verlieren und er kann nur gewinnen. Da wäre noch Archytas, ein ganz junger, vielleicht bei einem der nächsten Trainingsrennen.“ Trainingsrennen war das Stichwort. „ Ich habe den Trainingsplan und die Rennbahnbelegung fertig. Vielleicht kannst du sie dir morgen einmal ansehen. Ich lasse sie dir in die Villa bringen.“

    Zitat

    von Caius Duccius Callistus
    Aus Neugier schob Caius sodann eine Frage hinterher: "Wohin soll dich dein Weg denn führen, sobald du einen Patron gefunden hast?"




    Sich einer Factio anzuschließen war bei ihm mehr wegen der Pferderennen weniger der Hintergedanke dort einflussreiche Leute zu treffen. Ein gute Idee, die er im Hinterkopf behielt. „ Kultverein. Daran habe ich schon gedacht. Nur bin ich mir nicht sicher ob das von der Zeit her nicht zu viel wird.“ Ein Kultverein, die tagten sicher nicht jeden Tag und jede Woche. Er musste sich nur mehr informieren was es alles gab und wo er es interessant fand.


    „ Naja, wenn ich einen Patron habe, wollte ich wenigstens den Ordo Equester erreichen. Mit dem wird es bei meiner Familie nicht einfach. Kein Ritter, kein Senator. Das wird schwer, aber ich versuch mich dran.“

    Gut das der Senator auf das Training zu sprechen kam. Titus hatte sich bereits Gedanken darüber gemacht. Nur stupide Trainingsrennen auf der eigenen Bahn ohne Vergleich zu anderen Rennställen , wäre eine Möglichkeit. Würde vielleicht die Einschätzungen der Leistungen der Fahrer verfälschen. „ Man könnte vielleicht drei Trainingsrennen im eigenen Stall und das vierte mit der Aurata durchführen.“ Da fiel Titus ein, dass er Senator nach dem weiteren Vorgehen bei Tisander gefragt hatte. „ Sollten wir die Trainingsrennen so durchführen, würde ich die folgenden drei Rennen abwarten und danach entscheiden was wir weiter bei Tisandern tun."


    Titus sah den Gespannen nach. Es war erfreulich, dass es keine Zusammenstöße und allgemein Unfälle gegeben hatte. Da schwang die Angst beim Rennen immmer mit, es könnten Tiere und Fahrer zu Schaden kommen.


    „ Dein Sohn hat die Aurata im Griff und ein gutes Händchen bei Ross und Fahrer. Von ihren Fahrern können unsere einiges Lernen. Ich hab die Wägen gesehen. Sie sind zwar im wesentlichen von gleicher Bauart, aber ich habe zwei kleine Unterschiede bemerkt. Wie es sich auf auf das Fahrverhalten auswirkt, wäre einen Test wert. “
    Titus wollte selbst einen Umbau vornehmen. Er tüftelte gern und wusste mit Werkzeug umzugehen. Außerdem bekam er so direkt einen Einblick auf Funktion und Auswirkung.

    Erleichterung stand in Titus Gesicht geschrieben. Der Senator nahm ihn als Klienten. „ Ich danke dir Senator. Du wirst es nicht bereuen. Das verspreche ich dir.“ Titus bekam den Becher, mit dem von ihm gewünschten Wasser, nach geschenkt und trank einen Schluck davon. „ Was kann ich anderes tun? Mir bleibt gar nichts anderes übrig, ohne einen direkten Vorfahren im Ordo Equester oder Cursus Honorum, das angestrebte Ziel, den Ordo Equester zu erreichen. Vom Cursus Honorum ganz zu schweigen.“ Er ging seinen Stammbaum nochmals durch. Es sah mau aus. „ Von dir kann ich heute nicht verlangen, dass du für mich ein Worte einlegst. Du weißt so gut wie nichts über mich. Du kennst mich kaum. Was ich in Misenum getan habe ist nirgendwo festgehalten. Außer...“ Titus holte eine Schriftrolle hervor. „ Das hier ist der einzige Beweis eines Teils meiner Arbeit.“ Er reichte sie dem Senator.





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    Titus Annaeus Trabea
    Domus Annae
    Roma


    Salve junger Freund,


    dein Weggang aus Misenum ist nicht unbemerkt geblieben.
    Ein Gespräch mit deinem Verwalter gab mir Aufschluss wohin es dich verschlagen hat.
    Wie ich sehe, hast du dein Erbe hervorragend im Griff. Die zwei Jahre bei mir haben gefruchtet und wie ich hörte willst du jetzt in Rom dein Glück versuchen. Fortuna war immer schon mit den Tüchtigen. Dein Investitionen in mein Geschäft haben sich jedenfalls bezahlt gemacht. Mit 19 kannst du stolz auf das sein, was du bisher erreicht hast. Deine Geldeinlagen haben sich auf stolze 200 000 Sesterzen erhöht, der Fiskus ist davon abgezogen. Wie du siehst, das Risiko hat sich gelohnt. Ich investiere, wie ausgemacht, die Hälfte des Geldes. Auf die andere Hälfte kannst du jederzeit zugreifen.
    Auf diesem Wege möchte ich dir den letzten Lohn, den ich dir durch meine lange Abwesenheit, Geschäfte wie du weißt, nicht auszahlen konnte, zu kommen lassen. Der Bote hat dir ein Säckchen übergeben? Hat er das? Dann sei gewiss die Summe stimmt. Was habe ich dir beigebracht, prüfe nach, man kann nie sicher sein. Es sollten bei 60 Sesterzen die Woche, 8 Monate ausstehend, 3.840 Sesterzen sein. Falls du es in Rom nicht aus hältst, ich würde dich jederzeit bei mir in Ostia einstellen.


    Alibabaris Quadraginta Praedo


    " Die Politik kann ich mir nicht leisten. Da muss man in anderen Gefilden aufgewachsen sein, die ich nie zu sehen bekommen habe. Meine Eltern waren grundsolide. Gutes Auskommen für die Familie." So war das. Ein Grundstück mit einer Villa Rustica, die sich selber trägt. Das Geld was er selbst besaß war überschaubar. " Militär gibt es in der Nähe Rom's nicht und 20 Jahre in der Legion, das überlasse ich anderen. Für die Ritterkarriere fehlt mir alles. Kein Ritter in der Familie, dementsprechend keine Empfehlung, nicht das nötige Kleingeld." Er war halt ein kleiner Mann aus der Provinz. Vielleicht hätte er dort bleiben sollen. " Mit der Religion, ja durchaus opfere ich wie meine Ahnen. Ich gehöre trotzdem nur zur breiten Masse, die bei den Göttern nicht auffällt." Bisher hat sich keiner der Götter bei ihm bemerkbar gemacht, weder im Guten noch im Bösen und so durfte es aus der Sicht Titus bleiben. " Bleiben die Verwaltungen. Als Agrimensor oder Aquarius das wäre für mich kein Problem. " Viel war nicht übrig geblieben. Ohne Moos nichts los. Es ging nicht nach Leistung, es ging nach Empfehlungen, Befürwortungen und viel Geld.

    Das Angebot war reichlich, Titus bediente sich, nahm eine Kleinigkeit. Der Senator erklärte den den früheren Zweck der Rennställe. Darüber wusste Titus nichts, fand es sehr interessant. Das war anscheinend der Grund, warum sich Florus Minor zu Hause Unterhaltungen über Rennen verweigerte. Bei ihm hatten die Wagenrennen nie einen politischen Hintergrund gehabt. Das der Senator sich darauf eingestellt hatte fand Titus gut. Er sah zum Senator und pflichte ihm mit einem Nicken bei.
    Titus spülte die letzten Krümel mit einem Schluck verdünntem Wein herunter. Beim Finger abwischen an der Serviette überlegte er, wie er am besten anfing.


    "Es ist gar nicht so einfach. Meine Stärken liegen im Organisieren, so schätze ich mich ein. Wie siehst du das? Wo fängt man da am besten an? In einer civitas, bei den Urbanern oder im Verwaltungsbereich Rom‘s? Zur Politik fehlt mir das Geschick. Ich fühle mich eher als helfende Hand im Hintergrund. Was würdest du mir raten?“

    Für Titus war es nicht so extrem wichtig wo er sich mit jemandem unterhielt oder mit ihm eine cena abhielt. Ein schöner Flecken, angenehmes Klima man konnte sich in der kleinsten Hütte wohl fühlen. Der Wohlfühlfaktor spielte bei ihm eine Rolle. Hier auf den Klinen mit dem Blick, das reichte vollkommen aus.
    Der Senator lag richtig mit seinen Erinnerungen. Zu Titus Leidwesen hatte er den Annaer nie kennengelernt. Er war sein Vorbild und sein Vater erzählte häufig von seinem Bruder aber zu Gesicht bekommen hatte er ihn nie.


    „ Das Wissen um meinen Onkel habe ich nur aus Erzählungen meines Vaters. Ich habe ihn nie kennengelernt. Er könnte ausschlaggebend für die Bildung sein, die mein Vater mir angedeihen ließ. Ich habe mich in Politik und Religion belesen und geübt, die militärischen Studien gingen etwas tiefer. Der Ausgleich zu den Studien waren die Pferde. Sie waren seit ich denken kann eine bestimmende Größe in meinem Leben. Mit 14 holte mein Vater mich ins Geschäft. Ab da meine Hauptaufgabe. Wir haben Pferd bei uns gepflegt und trainiert, für Besitzer die sich keine eigenen Stallungen leisten konnten oder bauen wollten. Meine Begeisterung lag von Anfang an bei den Gespannen. Sie zusammenstellen, trainieren, die Schirrung, den Wagen verbessern.“ Titus steigerte sich geradewegs in sein Lieblingsthema hinein. Als er es merkte brach er ab. „ Entschuldige, da sind glatt die Pferde mit mir durchgegangen.“ Er lachte verlegen. Nach der kleinen Pause setzte Titus fort.


    „ Nach drei Jahren entschied mein Vater ich müsse auch bei anderen lernen. Es würde mir in meiner Zukunft helfen. Also arbeitete ich 2 Jahre bei einem Geschäftsfreund eines anderen Onkels. Ich führte in Misenum seine Bücher, half ihm beim Warenumschlag, investierte Geld, knüpfte Kontakte, tätigte erste eigene kleine Geschäfte unter seiner Aufsicht.“ Der Mund wurde trocken, der gewünschte verdünnte Wein war ein gutes Mittel dagegen.


    „ Jetzt bin ich 19, habe die erste kleine Brise Luft von der Welt schnuppern dürfen. Möchte aber mehr. Vielleicht nicht ganz so hoch hinaus, wie mein Onkel. Aber so, dass ich, wenn ich in deinem Alter bin, sagen kann. Man hat mich gebraucht und ich habe etwas bewegt. Man wird mich nicht vergessen.“ Titus hatte seinen bisherigen Wertegang offen gelegt. Was ihm fehlte waren schriftliche Zeugnisse seiner Arbeit. Der Brief, den er kürzlich erhalten hatte, war zwar ein Beweis seiner Arbeit, aber keine direkte Empfehlung.

    Schritte kamen näher. Der Senator in Persona. „ Salve Senator Claudius. Ja der Ianitor hatte mich gebeten im Atrium zu warten.“ Das war nicht weiter schlimm. Titus ging es weniger um die Cena, er wollte den Senator um etwas Bitten.
    Zuerst folgte er einmal dem Senator zu den zwei Clinen. Eine wunderschöne Aussicht. Die ließ ihn beinahe vergessen weswegen er eigentlich her gekommen war. Titus wartete bis sich der Senator auf einer der Clinen platzierte. Erst dann nahm er ebenfalls Platz. „ Hier ist es angenehm kühl, es wird einem ein wundervoller Ausblick in den Garten geboten. Der beste Platz um zwischendurch zu pausieren oder eine Gast zu empfangen, der ein kleines Anliegen hat.“ Das war hoffentlich die passende Überleitung zu seinem eigentlichen Wunsch hier erscheinen zu dürfen. „ Senator, ich danke dir erst einmal, dass du mich empfangen hast. In meinem Terminwunsch habe ich ja mitgeteilt um was es mir geht.“ Titus hatte noch nie zuvor so etwas alleine in Angriff genommen. Dementsprechend aufgeregt war er. „ Ich wollte dich fragen ob du mich als Klienten nehmen würdest.“ Sicherlich wollte der Senator erst einmal die Lage sondieren. Darauf war Titus gefasst. Wer kaufte schon die Katze im Sack, wenn er sie vorher unter die Lupe nehmen konnte.

    Das stand er nun im Atrium. Der Sklave war weg. Zeit die Toga nochmals in Form zu bringen. Die Falten waren kaum zu bändigen. Titus war froh, die Toga nicht jeden Tag anziehen zu müssen.

    Ein Bote für ihn. Sein Aussehen verriet, woher er kam. Diese Bekleidung kannte Titus. beschämend musste er feststellen, dass er seinem ehemaligen Arbeitgeber und gutem Freund keine Nachricht hinterlassen hatte. Wie auch, er wusste nicht wo sich dieser die letzen 8 Monate aufhielt.
    Ein Säckchen, dessen Inhalt verräterisch klimperte und ein Brief. Er warf sich auf sein Bett brach das Siegel und las.




    Ad
    Titus Annaeus Trabea
    Domus Annae
    Roma


    Salve junger Freund,


    dein Weggang aus Misenum ist nicht unbemerkt geblieben.
    Ein Gespräch mit deinem Verwalter gab mir Aufschluss wohin es dich verschlagen hat.
    Wie ich sehe, hast du dein Erbe hervorragend im Griff. Die zwei Jahre bei mir haben gefruchtet und wie ich hörte willst du jetzt in Rom dein Glück versuchen. Fortuna war immer schon mit den Tüchtigen. Dein Investitionen in mein Geschäft haben sich jedenfalls bezahlt gemacht. Mit 19 kannst du stolz auf das sein, was du bisher erreicht hast. Deine Geldeinlagen haben sich auf stolze 200 000 Sesterzen erhöht, der Fiskus ist davon abgezogen. Wie du siehst, das Risiko hat sich gelohnt. Ich investiere, wie ausgemacht, die Hälfte des Geldes. Auf die andere Hälfte kannst du jederzeit zugreifen.
    Auf diesem Wege möchte ich dir den letzten Lohn, den ich dir durch meine lange Abwesenheit, Geschäfte wie du weißt, nicht auszahlen konnte, zu kommen lassen. Der Bote hat dir ein Säckchen übergeben? Hat er das? Dann sei gewiss die Summe stimmt. Was habe ich dir beigebracht, prüfe nach, man kann nie sicher sein. Es sollten bei 60 Sesterzen die Woche, 8 Monate ausstehend, 3.840 Sesterzen sein. Falls du es in Rom nicht aus hältst, ich würde dich jederzeit bei mir in Ostia einstellen.


    Alibabaris Quadraginta Praedo