Beiträge von Azita

    Azita beäugte den Griesgram nun ebenfalls mit leicht zusammengezogenen Augenbrauen. Ihre adelige Herkunft schien ihn nicht im geringsten zu interessieren, noch beeindruckte es ihn wer ihr Vater war. Schon wollte Azita es ihm nochmals erklären, aber da fing der Griesgram vor ihr schon zu sprechen an.


    Respekt! Gute Ohren hatte der Kerl. Verdammt gute sogar, dass er das Genuschel auf Anhieb verstanden hatte. Azitas Miene verfinsterte sich zusehends als sie hörte, dass sie in die Sklavenunterkunft sollte. Ach warum nur meinte es das Schicksal immer so schlecht mit ihr. Ob es hier wenigstens Einzelzimmer gäbe?


    Und nichts anstellen, Prinzessin! Jetzt veräppelte er sie auch noch! "Pfffffff .... ", schnaubte Azita und als sie an dem Ianitor vorbei ins Haus stolzierte, zischte sie ihm auf persisch zu:"Ja ja, du blöder Kerl. Keine Sorge, ich stelle schon nichts an ... " und zu ihren beiden "Bewachern" wieder auf Latein und etwas freundlicher gestimmt: "Kann einer von euch mir den Splitter aus dem Finger entfernen? Aber schön vorsichtig, ja? ... Und ein warmes entspannendes Bad wäre jetzt auch nicht schlecht. " Wenn sie schon zwei persönliche Bewacher zur Seite gestellt bekäme, dann sollten sich diese gleichmal nützlich machen. Mit dem erteilen von Befehlen kannte sich Azita schließlich aus - mit dem befolgen selbiger, eher weniger.

    Das Gefluche ließ Azita für einen Augenblick ihren Finger vergessen. Mit großen Augen starrte sie auf die sich öffnende Türe und den Griesgram, der offenbar die Quelle des Gefluches war.


    Warum hatte der so schlechte Laune? Und von einer höflichen Begrüßung hatte der Kerl wohl auch noch nichts gehört. Na der kam Azita gerade recht:


    "Hast dir wohl auch gerade einen Schiefer an der Türe eingezogen, oder warum fluchst du hier so rum? ... Hier, mein Finger! Da steckt ein Holzsplitter drinnen und der tut weh!", erwiderte Azita schnippisch, ohne auf die Frage zu antworten und keck reckte sie dem Ianitor ihren Zeigefinger vor die Nase.


    Und da der Ianitor wisen wollte wer sie war, sprach Azita ohne Pause, dafür aber mit voll Stolz geschwellter Brust weiter:"Ich bin im übrigen Prinzessin Azita, .. Tochter von König Pakoros dem Zweiten, ... Satrap über eine Provinz mit Zehntausend Untertanen! ..." und zum Ende hin immer schneller und leiser werdend:" Ich soll hier auf Aurelia Prisca warten, weil ... ich stehe momentan in ihren Diensten ... ehm, [SIZE=7]bin ihre Sklavin sozusagen[/SIZE]..."


    Seufzend zog Azita ihren Finger zurück und pustete wieder dagegen.

    Das Stadttor hatte Azita ohne Probleme passiert und bei der Gelegenheit hatte sich auch gleich ihr "Problem" in Wohlgefallen aufgelöst (oder besser gesagt in Rauch). Der tote Verwalter war auf dem Weg ins Elysium und ihre fünf Belgleiter auf dem Rückweg nach Ostia. Besser konnte es gar nicht laufen! Naja, erst einmal hatte sich Azita gehörig "verlaufen" in dem riesigen Labyrinth namens Rom. Azita nahm es aber gelassen und sie nutzte die Gegenheit um die Stadt ein wenig zu erkunden. Rom! Hier wollte sie hin und hier wollte sie sein - zumindest bis auf Weiteres.


    Vor Einbruch der Dunkelheit hatte sich Azita schließlich bis zur villa Flavia durchgefragt und wie es sich für eine Ex-Prinzessin gehörte, maschierte sie direkt zum Haupteingang. Die Größe und der Prunk der villa beeindruckte die Perserin im übrigen kaum, obgleich das flavische Anwesen den Landsitz in Antium um ein Vielfaches übertraf. Mit einem Märchenschloss aus 1001 Nacht konnte so ein Patrizierhaushalt allerdings nicht mithalten ... aber genug genörgelt!


    An der Türe angekommen hob Azita die Hand und klopfte: *KLOPF KLOPF* an die porta. "Autsch! ... , kam es dabei leise über ihre Lippen, als sie sich an dem Holz der schweren Türe einen klitzekleinen Holzspan in die Haut einzog.


    "Bei Ahura Mazda! ... An einer Tür aus purem Gold wäre mir das nicht passiert!", fluchend betrachtete Azita am ausgestreckten Arm ihren Zeigefinger und pustete an die Stelle, wo der winzige Holzssplitter in ihre Haut piekste.

    Zitat

    Original von Ein Praetorianer
    .. „Du kannst rein, aber der Tote muss draußen bleiben.“ Er winkte zwei Leute ran. „Bringt den zum Verbrennen. An wen geht die Rechnung und die Urne?“


    Noch immer hielt Azita Ausschau nach jemandem, der ihre Frage beantworten könnte und siehe da! "Oh ...!", tat Azita überrascht, als plötzlich ein Uniformierter auf sie zukam und prompt das "Problem" für sie löste.


    "Ich ..danke dir, Herr. Das ist wirklich sehr nett, dass du mir hilfst" Mit einem dankbaren Lächeln gab Azita ihren Begleitern sogleich ein Zeichen, dass sie den Toten den beiden herbeigerufenen Leuten übergeben sollten.


    Das ging ja leichter als gedacht. Und die Rechnung? Naja, das musste wohl ihre Herrin übernehmen, schließlich hatte sie ja gewollte, dass der Verwalter hierher nach Rom gebracht wurde.


    "Ehm, der Tote hat keine Angehörigen", erklärte Azita achselzuckend, der Wahrheit entsprechend, also wohin mit der Urne: "Ich denke mal es wird das Beste sein, wenn meine Herrin, Aurelia Prisca, die Urne und die Rechnung erhält, schließlich hat der Mann jahrelang als Verwalter für sie gearbeitet. Das ist doch in Ordnung so, oder?", fragend blickte die Perserin den hilfsbereiten Soldaten an, nicht ohne dabei flüchtig seine edle Rüstung zu bewundern.

    Zitat

    Original von Azita


    Der Fremde, den Azita angesprochen hatte, drehte sich kurz um und schüttelte nur stumm mit dem Kopf. Naja, auch gut. Dann eben nicht, dachte Azita nur und ließ den Blick weiter über die Menge hinweg schweifen. Irgendwer würde ihr schon Auskunft geben können. Entweder hier vor dem Stadttor oder später in der Stadt. Lange würde es eh nicht mehr dauern - wie Azita mit einem Blick auf das näher rückende Stadttor zufrieden feststellte - denn die Schlange vor ihnen wurde stetig kürzer und kürzer ...


    Und wohin dann? Am besten wäre es wohl direkt zur villa Flavia zu gehen, denn dort würde man ihr bestimmt sagen können, was mit dem Toten weiter geschehen soll.

    Wie es ihre Herrin befohlen hatte so geschah es, … dass am übernächsten Tag, zur Mittagszeit, ein Ochsenkarren mitsamt fünf Seeleuten und einer Perserin auf die geöffneten Stadttore von Rom zu kamen. Eine siebte Person lag auf dem Karren und war vollständig bedeckt mit Leinentüchern. Es war unschwer zu erraten, dass diese Person längst nicht mehr unter den Lebenden weilte, was durch die Fliegen (die den zugedeckten Körper umkreisten) noch offensichtlicher wurde.


    An diesem sonnigen Tag schienen mehr Menschen in die Stadt zu wollen als heraus, zumindest hatte sich vor dem Tor eine kleine Schlange gebildet, in welche sich der Wagen - samt Begleitzug - einreihte.


    Azita kaute etwas nervös an ihrer Unterlippe und versuchte ansonsten aber gelassen zu wirken. Sie hatte hin und her überlegt, ob es klüger gewesen wäre den toten Verwalter einfach irgendwo auf dem Weg "zu verlieren". Dann hätte sie allerdings den Seeleuten erklären müssen, warum sie dem Toten kein anständiges Begräbnis gönnen wollte. Der Verwalter hatte zwar keine Familie mehr, aber schließlich war er ein freier Bürger gewesen und kein Sklave. Abgesehen davon war ja nichts außergewöhnliches dabei, wenn man einen Toten mit sich führte. Zumal man erklären konnte, was mit ihm geschehen war und das konnte Azita. Dabei müsse sie nicht einmal lügen - naja, nur ein klitzekleines bisschen vielleicht.


    Blieb nur noch die Frage wohin mit dem Toten. In die Stadt hinein? Oder würde man sie noch vor den Toren abweisen? Womöglich würde man sie gleich an eine Gräberstelle verweisen, was auch nicht weiter tragisch wäre. Azita´ Plan war jedenfalls mit dem Toten in die Stadt zu gelangen, um ihn nochmals von einem medicus begutachten zulassen. Dann könnte sie gegenüber der Herrin "guten Gewissens" behaupten, dass sie wirklich ALLES versucht hatte, um das Leben des Verwalters zu retten. Aber so oder so hatte sie ja die fünf Seeleute als Zeugen dabei, also warum war sie eigentlich so nervös?


    "Verzeihung, Herr", wandte sich Azita schließlich an einen Mann inmitten der Menschenmenge, der ihr "kompetent" genug erschien um Auskunft zu geben. Dabei setzte Azita natürlich ihr schönstes Lächeln und eine unschuldig drein blickende Miene auf: " Ich bin nur eine unwissende Sklavin aus Parthien und kenne leider die römischen Gepflogenheiten noch nicht so gut. Meine Herrin hat mich und meine Begleiter mit einem Verletzten voraus nach Rom geschickt, um ihn zu einem medicus zu bringen. Nur leider ist er auf dem Weg an seinen Verletzungen gestorben und nun weiß ich nicht wohin mit ihm." Soweit die Erklärung, nun hoffte Azita auf Auskunft …

    Azita war innerlich ganz schön angespannt und sie betete stumm zu ihrem Gott, dass - erstens die Geschichte glaubhaft genug wäre und - zweitens, der Verwalter nicht im ungünstigsten Moment die Augen aufschlagen würde. Und in beide Male schien Ahura Mazda ihre Gebete erhört zu haben. Die Aurelia stellte keine weiteren Fragen und der Kopfstoß des Leibwächters war im wahrsten Sinne des Wortes ein "Glückstreffer" gewesen, denn Varro schien mehr tot als lebendig zu sein. Leider reichte das aber nicht aus um ausschließen zu können, dass der Verwalter nicht irgendwann Azita´s Lügenmärchen widerlegte.


    Aber dann kam es noch besser! Viel, viel besser! Es kam so gut, dass Azita ihr Glück kaum fassen konnte. Die Herrin wollte sie nach Rom schicken. Nach Rom!!!!! - und jetzt kommt´s - Zitat Herrin:"… und dich um die Wunden des Verwalters kümmern." Dass musste Azita erstmal gedanklich nachsagen und ins Bewusstsein rufen. Ha ha!!! Am liebsten hätte Azita laut gejubelt und in die Hände geklatscht, dass sich ihr Problem auf solch einfache Weise lösen lassen würde. Oh wie dumm, jetzt ist der arme Varro auf dem Weg leider, leider, leider seinen Verletzungen erlegen. … Hätte Lyciscus einfach weniger fest zustoßen dürfen! Aber er hat es ja nicht mit Absicht getan und er wollte mir ja nur helfen.


    Ihr Retter! Warum nur war er so kühl und abweisend? Azita verstand zunächst nicht, bis sie sich die Szene nochmal ins Gedächtnis gerufen hatte. Lyciscus hatte gesehen, wie sie sich wie eine Furie auf Varro stürzen wollte. Na und? Schließlich wollte der Irre sie bei lebendigem Leib verbrennen! Da durfte man doch mal ausrasten oder? … Oder hatte er gar die Giftnadel bemerkt? Azita´s Augen verengten sich unmerklich und das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht als sie Lyciscus´ kühlen Blick mit gespielter Gleichgültigkeit erwiderte. Sie schuldete ihm also nichts?


    "Gut, wenn du es so willst …", entgegnete Azita schließlich schulterzuckend und ebenso kühl, ehe sie sich umdrehte und zu den drei Matrosen hinüber ging. Ihre Hilfe würde sie ihm ganz sicher nicht aufdrängen aber - wer weiß - irgendwann wäre er vielleicht froh, wenn sie es täte. Wer kann schon sagen wohin einen der Weg des Schicksals führen wird. … Azita´s Weg führte jedenfalls jetzt nach: >> ROM <<

    Zu dumm! Azita war so kurz davor, aber nein, ihr "Retter in der Not" ging in letzter Sekunde dazwischen. Dabei wäre jetzt die beste Gelegenheit gewesen, um dem Bewusstlosen die Nadel genau an der Stelle am Hals zu platzieren, wo das Gift seine volle Wirkung hätte entfalten können. Hals und Zunge wären augenblicklich angeschwollen (ähnlich wie bei allergischen Reaktionen auf Wespenstiche) und man hätte nur noch langsam bis 10 zählen müssen und dabei zusehen, wie Varro an seiner eigenen Zunge erstickt wäre. Schade! Aber was nicht ist kann ja noch werden, dachte sich Azita und deshalb ließ sie das Strampeln und Kreischen recht bald sein. Gegen die Kraft des Mannes hätte sie ohnehin keine Chance gehabt. Blieb nur die Frage, woher der Mann und seine Begleiter so plötzlich gekommen waren, doch Azita entschied, dass es besser wäre (vorerst) nichts zu sagen und genau das zu tun, was Mann von ihr verlangte.


    Die Nadel ließ Azita unbemerkt wieder in ihrem Armreif verschwinden und als Lyciscus sie erneut hoch hob und schulterte, wehrte sie sich nicht. Wenn er sie unbedingt tragen wollte, warum nicht? Etwas unbequem zwar, aber mal eine lustige Abwechslung von einem so starken Mann - naja so gut wie "auf Händen" - getragen zu werden. Von ihrem Helden sozusagen, der sie aus dem Feuer gerettet hatte und in dessen Schuld sie somit stand.


    Kurze Zeit später konnte Azita ihr Glück kaum fassen! Ihr Held hatte sie geradewegs zu der Aurelia gebracht. Ihrer Herrin! Sie war Azita´s ganze Hoffnung, endlich aus diesem Kaff weg zu kommen. "Rom ich komme! - Juchu!!!!!" Vorausgesetzt natürlich, dass es ihr gelänge die Aurelia von ihren "Qualitäten" zu überzeugen. Das hieß also zur Abwechslung mal die brave und gehorsame Sklavin spielen. Na gut - auch wenn es ihr schwer fiele - so eine Chance bekäme sie so schnell nicht wieder.


    Einziges Problem: Der alte Bock! Nur Varro könnte in der in letzter Sekunde alle Hoffnung zunichte machen, wenn er der Aurelia seine Version der Geschichte erzählen würde und ihr von den zahllosen Eskapaden berichten würde, die sich Azita geleistet hatte. Würde die Aurelia ihm mehr Glauben schenken? Besser wäre es wohl, wenn es gar nicht mehr dazu käme, nur wie sollte sie as verhindern? Azita warf flüchtig einen vernichtenden Blick auf den Bewusstlosen und vertagte die Lösungsfindung auf später.


    Zuerst galt es die Aurelia um den Finger zu wickeln und wie Azita es von Zuhause her gewohnt war, knieten Sklaven üblicherweise in Gegenwart der Herrschaften, wenn sie ihnen Rede und Antwort stehen mussten. Und genau das tat Azita nun, als die Aurelia das Wort an sie richtete:


    "Edle Herrin … mein Name ist Azita … Ich …ich bin eure ergebene Sklavin!" Mit diesen Worten warf sich Azita regelrecht vor der Aurelia in den Staub, nur um sich gleich wieder aufzurappeln. Die Herrin wollte zum Haus gehen? Gut! Besser gehen als knien - gehen und berichten:


    "Ich … ich gehöre gewissermaßen dir, Herrin, denn vor zwei Monaten kaufte dein Verwalter mich in Ostia einem Sklavenhändler ab. Mit deinem Geld! … Und er ist auch für alles verantwortlich, was hier passiert ist!", wies Azita schnell die ganze Schuld dem Verwalter zu, während sie der Aurelia folgte und mit treuherzigen Augen anhimmelte. So ganz unwahr war das Gesagte ja nicht, nur eben ein wenig "beschönigt" in Bezug auf ihre Person - aber weiter im Text:


    "Er erklärte mir, dass ich formell zwar dir gehöre, weil er mich mit deinem Geld bezahlt hat, aber eigentlich gehöre ich ihm. Als Bezahlung sozusagen für seine Arbeit hier und weil er hier allein das Sagen habe" Naja so ähnlich, denn Varro hatte sie als Haushaltssklavin erworben. Für Putzen, kochen, Gartenarbeit - alles Dinge, die Azita niemals freiwillig tun würde: "Er spielte sich auf wie ein König und ständig musste ich ihm zu Willen sein."In Wahrheit hatte vielmehr Azita den Verwalter ständig bezirzt und schöne Augen gemacht, um sich vor den lästigen Arbeiten zu drücken. Nun war Varro grundsätzlich empfänglich für ihre Verführungskünste, aber bei weitem nicht gänzlich erlegen, also musste Azita eben nachhelfen. Hierbei achtete sie weniger auf die Verträglichkeit der regelmäßig verabreichten Drogen sondern allein auf den Effekt - kein Wunder also, dass das Gehirn des armen Verwalters irgendwann völlig vom Wahn und von Halluzinationen "zerfressen" war:


    "Von Tag zu Tag nahm sein Verhalten sonderbarere Züge an und er forderte immer mehr von uns Sklaven. Die anderen Sklaven sind einfach geflohen. Auch ich wollte fliehen, doch er fing mich wieder ein …", kurz stockte Azita und seufzte, als würden die schlimmen Erinnerungen sie plagen. Schlimm war nur gewesen, als Varro zufällig mit bekam was Azita mit ihm angestellt hatte:"Tja und dann ist er irgendwann völlig durch gedreht und faselte etwas von … er wäre Jupiter und ich seine Göttin und alles müsse brennen, damit er und ich endlich erlöst wären … Bei Ahura Madza …ich ich dachte wirklich ich werde heute sterben, doch zum Glück hat dieser Mann da mich aus dem Feuer gerettet" So geschehen - wie gesehen.


    Azita warf Lyciscus ein dankbares Lächeln zu, welches zur Abwechslung tatsächlich ehrlich gemeint war. "Ich stehe tief in deiner Schuld, ...ehm wie heißt du überhaupt?" Durfte sie in Gegenwart der Herrin mit ihm reden? Schnell blickte Azita wieder gespielt unterwürfig und ängstlich zu der Aurelia und hoffte, dass diese die Geschichte für bare Münze nehmen würde. Und wenn nicht? Zwischenzeitlich hatten sie das Haus erreicht und angesichts des Schriftzuges neben der porta würde sich zumindest die letzte Aussage von ihr mit dem decken, was Varro eigenhändig an die Wand gekritzelt hatte.

    DAS war SO NICHT geplant gewesen! Azita hätte sich am liebsten die Haare gerauft (wäre sie nicht gefesselt gewesen), dass sie so dumm gewesen war, den Verwalter nicht schon vor Wochen mit einer Überdosis Gift ins Jenseits befördert zu haben. Dabei hatte es so viel versprechend ausgesehen, ihn schön langsam in den Wahnsinn zu treiben, damit er sie wie eine Göttin verehren und ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen würde. Ach was hatte Azita den Verwalter nicht bezirzt und mit halluzinogenen Mittelchen "abgefüllt", nur damit er sie einfach gehen ließe. Niemand hätte sterben müssen - und nun DAS! Tja, für Selbstvorwürfe und Selbstmitleid war es jetzt definitiv zu spät. Nun konnte Azita nur noch auf ein Wunder hoffen und zu ihrem Gott Ahura Madza beten, dass die Flammen als erstes die Seile durchbrennen würden und sie so vielleicht noch eine Chance hätte.


    Doch es nahte unerwartet Hilfe und Azita konnte ihr Glück kaum fassen, als jemand ihre Fesseln durch trennte und sie huckepack ins Freie trug. Jetzt musste nur noch dieser blöde Sack runter, den der Verwalter ihr über den Kopf gestülpt und zugebunden hatte. Warum half der unbekannte Retter ihr denn nicht dabei? Anscheinend hatte er etwas bessere zu tun. Ach ja, der Schwachkopf von Verwalter lief ja noch frei herum:


    "Dieser Sohn einer elenden Hündin! … Ich kratze ihm die Augen aus und verfüttere sie an die Schweine!", fluchte und schimpfte Azita auf persisch (otc: persisch in blau - mangels echter Sprachkenntnisse ^^) während sie zappelnd versuchte den Sack vom Kopf herunter zu bekommen.


    Als sie es endlich geschafft hatte, fiel Azita´s erster erschrockener Blick auf die beiden Männer, die neben ihr am Boden lagen. War das Freund oder Feind? Egal, bei dem Einen rauchte die Hose und beide blickten mindestens ebenso erschrocken zu ihr herüber.


    Wie eine akute Bedrohung sahen die Zwei nicht wirklich aus."Was? Was klotzt ihr so?", zischte Azita die Beiden mit nunmehr grimmig zusammen gezogenen Augenbrauen auf lateinisch an, dann sprang sie sie mit erstaunlicher Gelenkigkeit auf die Füße. Aus ihrem linken Armreif zauberte Azita gleichzeitig eine dünne Nadel, die sie stoßbereit zwischen die Finger der Rechten nahm. Kaum länger als ihr kleiner Finger, aber tödlich dank des Giftgemisches, das Azita aufgetragen hatte.


    "Wo, wo bist du? ... Komm nur, ich habe keine Angst vor dir!", knurrend blickte Azita in alle Richtungen und schließlich erkannte sie die hässliche Visage des Alten durch die Türöffnung hindurch. Anscheinend hatte er sie auch gesehen. Na Wiedersehen macht Freude!


    Mit einem schrill klingendem Trällern spurte Azita in Richtung porta los und sie war wild entschlossen, dem Verwalter die Nadel zu Gänze in den Hals zu rammen …

    ... hier mitspielen. :)


    Name: Azita
    Ort: Rom
    Stand: Sklavin :fad:
    Besitzer: Aurelia Prisca


    Ich werde von meiner Besitzerin bereits erwartet. Sie weiß nur noch nicht was sie erwartet. :P