Beiträge von Narrator

    Der Junge hatte sich auf einen Baum geflüchtet und war letztlich doch entdeckt worden. Er verfluchte sich innerlich und verfluchte die Römer. Und dann riefen sie im Lateinischen was zu ihm hoch und er verstand kein Wort.
    Also schwieg er und blieb oben, kletterte sogar noch ein Stück höher. Er hatte den Vorteil der leichten Kleidung und musste sich nicht mit der Rüstung rumschlagen.
    Es war ein recht hoher und alter Baum, wie viele hier in diesem Bereich und da er bereits voll mit jungen Blättern war, war er bald außer Sichtweite geklettert. Nun war nur die Frage, wie den Männern endgültig entkommen. Da sah er einen dicken Ast eines Nachbarbaumes in der Nähe rüberragen.
    Er würde sich strecken müssen und hoffen, dass er ihn ohne zu stürzen erreichte. All seinen Mut nahm er zusammen, oh man war das hoch, und sprang. Dabei riss er ein paar Blätter ab, die langsam zu Boden sanken. Er ergriff den Ast, rutsche mit einer Hand ab und konnte gerade noch mit der zweiten zugreifen. Endlose Sekunden hing er mehrere Meter über dem Boden nur an einer Hand und dann endlich, endlich hatte er einen festen Griff und zog sich hoch.


    Sim-Off:

    Bitte bei Latein die deutsche Übersetzung mitposten, nicht alle können Latein hier ;)

    Die Cohors brachten die wenigen gefangenen Germanen zurück in das Castellum. Alle sahen eher bemitleidesnwert aus. Aber in jedem sah man auch einen entschlossenen Blick, der klar machte, dass sie sich nicht von den Römern einschüchtern lassen würden. Die Ernüchterung an sich war jedoch schlimm gewesen und dass sie jetzt Gefangene der Verhassten waren, machte die Sache alles andere als angenehm für sie.
    Aber sie hatten sich noch in der vergangenen Nacht geschworen zu schweigen und nichts den Römern zu sagen. Nicht wer sie waren, nicht woher sie kamen und nicht, warum sie diese unkoordinierten Überfälle getan hatten.

    Ein einzelner Mann, kaum mehr als ein Junge, versuchte sich in dieser Nacht daran über den Limes zu kommen. Leise schlich er sich bis an den Wall heran und suchte dann eine Stelle in den Palisaden, wo er vielleicht durchschlüpfen konnte.
    Er hatte es satt dort zu bleiben, wo er bisher war und er hatte auch keine Lust zu kämpfen, wie einige andere auch. Aber in seinem Dorf litten sie Hunger und so hatten sie zuletzt sogar ein Schiff der Classis überfallen. Einige wenige von ihnen jedenfalls. Aber er war schon ein paar Stunden vorher mit ein paar seiner Freunde aus dem Dorf fortgezogen und wusste auch nicht, ob die Angreifer Erfolg gehabt hatten.
    Seit Tagen waren sie in einer kleinen Gruppe auf dem Weg nach Osten gewesen, um vielleicht woanders mehr Glück und Essen zu finden, aber bisher war ihnen nur etwas Essen hold gewesen, da die Natur langsam wieder genug abwarf. Doch das Glück war ihnen nicht hold gewesen, denn Zwei der Sechs, die in der Gruppe dabei waren, waren gestorben und vor einigen Stunden hatte er sich mit den restlichen gestritten udn abgesetzt. Jetzt wollte er über den Limes. Versuchen, ob er jenseits dessen mehr Glück haben würde.
    Leise kroch er weiter und hörte nicht weit von sich Stimmen, die sich auf Latein unterhielten. Das seinige war eher als schlecht zu betrachten, aber ein paar Fetzen verstand er. Er hielt inne und versuchte so wenig wie möglich zu atmen.

    Ein Bote kam aus dem Castellum der Cohors IV Gallorum miliaria und überbrachte dem LAPP einen Brief des dortigen Legatus Legionis.


    Legatus Legionis des Castellum der Cohors IV Gallorum miliaria


    An den LAPP Traianus Germanicus Sedulus


    Salve LAPP Germanicus Sedulus,


    In den letzten Tagen kam es zu kleineren Angriffen am Limes, die zu einem Ausrücken der Cohors und der Ala führten. Wir konnten die Angreifer stellen und die Meisten töten oder gefangen nehmen. Die, die wir gefangen nahmen, sind nun zum Verhör im Castellum, jedoch sind sie nicht sehr gesprächig.
    Da ich von vermehrten Überfällen gehört habe, entlang der gesamten Grenzlinie, erbitte ich Anweisungen bzgl. der weiteren Vorgehensweise mit den Gefangenen. Meine Empfehlung lautet sie ihren Ahnen zu übergeben, doch erwarte ich die Deinige und werde solange weiter versuchen an Informationen zu kommen.


    Vale bene
    Manius Silius Resus
    Legatus Legionis

    Mitten in der Nacht, alles schien ruhig, verdächtig ruhig, und der Mond strahlte immer wieder hell hinter Wolken hervor, hatte einer der Legionäre das Gefühl, dass da ein Busch immer näher kommen würde. Leise, um keine zu große Aufmerksamkeit zu erregen, gab er seinem Kameraden bescheid. Dieser wiederum ging los um dem Tribun Meldung zu machen. In dem Moment, als dieser die Befehle für alle Legionäre rausgeben wollte, hörte man von den Palisaden einen erstickten Schrei. Jetzt war Geheimhaltung für die Römer nicht mehr wichtig und für den Gegner nicht mehr möglich.
    Befehle hallten den Legionären und Miles entgegen und ein wohlgeordnetes Chaos entstand, das nur für Sekunden von dem Gebrüll heranstürmender Germanen unterbrochen wurde.
    Sofort bemühten sich die Soldaten die Wälle und Türme vollständig zu besetzen und den Gegner zu erwarten. Doch dieser tat etwas Unerwartetes. Auf halber Strecke, drehte er, vielmehr drehten sie, mindestens an die 100 Germanen wieder um und rannten zu dem etwa einen halben Kilometer entfernten Waldstück zurück.
    Was bezweckten sie damit? Ratlosigkeit und Verwirrung herrschte, bis der Tribun den Befehl gab die Ala auszusenden.
    Nur wenig später stürmten die Männer auf ihren Pferden den Germanen hinterher und diese mussten feststellen, dass ihr Plan nun zum Scheitern verurteilt war. Sie hatten die Einheiten der Römer in den Wald locken wollen, aber nicht damit gerechnet, dass die Legion die Ala zu Hilfe rufen würde. Ein simpler logischer Fehler, der nun über die Hälfte der Männer das Leben kosten sollte und einem weiteren Zehntel die Gefangenschaft brachte.
    Wären es die Legionäre gewesen, die ihnen gefolgt wären, hätten die Germanen vermutlich klar gesiegt, aber so mussten sie eine verheerende Niederlage einstecken.
    Wer nicht getötet oder gefangen genommen wurde, floh tief in den Wald. Die Toten blieben auf dem „Schlachtfeld“ liegen, bis man sich ihrer am nächsten Nachmittag erbarmte und verbrannte, die Gefangenen wurden in das Castellum der Cohors IV Gallorum miliaria geführt, wo man sie verhörte. Doch die Antworten waren unzureichend und unbefriedigend.
    Der Legatus Legionis entschloss sich, eine Nachricht an den LAPP Traianus Germanicus Sedulus zu schicken, der bestimmen sollte, was weiter mit den Gefangenen geschehen sollte. Wenn es nach der Meinung des Legaten gegangen wäre, wären sie einfach, nach entsprechenden Verhören, wie Verräter getötet worden.

    Das Dorf war vernichtet und viele gestorben. Die Germanen, die überlebt hatten, hatten sich in alle Winde zerstreut, zumindest für eine Weile. Aber bald waren sie wieder aufeinander getroffen, als hätten sie sich verabredet.
    Eine Gruppe schleppte Römer mit sich mit, was bei einigen der anderen zu Gemurre und beinahe zu einem Aufstand führte. Keiner der Römer wäre lebend in den ersten Minuten davon gekommen, wäre nicht ein beherzter Germane mit Namen Richwin gewesen wäre, der sich zwischen die Römer und die aufgebrachte Menge stellte.


    „Wollt Ihr Euch dazu herablassen so barbarisch vorzugehen wie die Römer? Wollt Ihr Euch auf eine Stufe mit denen stellen, die uns als Freunde bezeichneten und dann das taten, was heute geschah? Wollt Ihr das wirklich? Seid Ihr so jämmerlich? Das ist dieser Abschaum von Verräter nicht wert! Das wisst Ihr, wie ich! Und ja, auch ich würde sie am Liebsten mit bloßen Händen erwürgen! Aber seht sie Euch an, seht ihre jämmerlichen, ungewaschenen Körper! Seht ihre Angst in den Augen! Und seht auch, dass sie sich nicht wehren können! Wollt Ihr so sein, wie sie? Die, die da wehrlose Menschen, Menschen, die ihnen nichts getan haben und die da unschuldig sind, einfach abschlachten. WOLLT IHR DAS WIRKLICH? DANN TUT ES! Aber ich glaube nicht, dass Ihr das wollt!“


    Ein Murren ging durch die Reihen. Hier und da zeigte sich Skepsis und hier und da Zustimmung.


    „Ich sage, lasst sie uns mitnehmen und ihnen, sobald sie in der Lage dazu sind sich zur Wehr zu setzen ihrer gerechten Strafe, im Angesicht der Götter, entgegenbringen! Beweisen wir diesen verweichlichten Angsthasen, was es heißt einen Gegner zu haben und nicht unschuldige Frauen und Kinder, die sie vergewaltigen und abschlachten können!“


    Je länger und heißblütiger er sprach umso mehr Zustimmung drang zu ihm. Letztlich einigte man sich und die Gefangenen wurden gefesselt und mit den nach Osten ziehenden Überlebenden, nur noch ein Drittel des Dorfes, mitgenommen, teilweise geschleift.

    Die Classis hatte große Vernichtung gebracht, doch die Germanen waren nicht kampflos geblieben. Sie waren überrascht worden, denn niemals hätte jemand in gerade diesem Dorf damit gerechnet, dass so etwas passieren könnte. Bis zu dem heutigen Tag waren sie stets die Freunde Roms gewesen, geschätzte Handelspartner und nicht wenige waren schon oft auf der anderen Seite des Limes gewesen. Rom hatten sie in all den Jahren der Freundschaft, und die waren schon viele Sommer gewesen, seit dem letzten großen Aufstand, als großen Bruder angesehen, von dem man profitierte und der von einem profitierte.
    Heute jedoch war das heiße Feuer vom Himmel gefallen und der große Bruder hatte sie verraten. Sie wussten nicht, warum er es getan hatte, denn sie hatten noch nichts von den Neuigkeiten gehört und wussten so nicht, dass Germanen ein Schiff überfallen hatte.
    Und nun griffen sie zu den Waffen, denn auch wenn es sich um den großen Bruder handelte, so konnten und wollten sie diese Tat nicht tatenlos und schon gar nicht ungestraft über sich ergehen lassen.
    Sie griffen an! Und sie waren, im Rahmen ihrer Möglichkeiten gnadenlos. Einige Männer der Classis fanden an diesem Tag den Tod und einige weitere wurden danach vermisst. Auch wenn das Feuer und der Angriff gewütet hatte unter den Germanen, so waren sie nicht geschlagen und nicht bereit aufzugeben, im Gegenteil: nun wütete auch ein Feuer in ihnen und Rom sollte es noch zu spüren bekommen.

    In der Nacht kehrte der Trupp Germanen, der sich auf römischer Seite noch ein wenig amüsiert und hier und dort gebrandschatzt hatte, zu der Stelle am Limes zurück. Es waren nicht so viele, wie man nach dem Angriff auf das Dorf hätte vermuten können, aber es waren genug um sich mutig zu fühlen, als sie wieder erwarten plötzlich Leute am Punkt ihrer Grenzwechsel antrafen. Trunken vom Met und dem Blutrausch, den sie die letzten Tage durchlebt und ausgekostet hatten und mutig durch gefüllte Beute und die Aussicht noch einmal die Euphorie des Sieges zu erleben, ließen sie alle Vorsicht fahren. Was konnte ihnen ein kleiner Trupp Römer schon anhaben. Die waren doch nichts Besseres als sie, in ihren Augen. Wenn man wild brüllend auf sie zustürmen würde, würden die schon sofort vor Schreck erstarren und in Panik davon stürmen. Oh Narretei der Jugend, Unvorsichtigkeit des sich überlegen denkenden, Dummheit des Alkohols.
    Noch ehe die Germanen, meist nur junge Männer, gerade dem Mannesalter entgegengebracht, selten die Erfahrung des Alters inne habend, ihren Plan zu Ende gedacht hatten, wurden sie von einer der Wachen entdeckt. Diese schlug Alarm und in einer Kürze, die die jungen Narren erstaunte, war der Gegner plötzlich nicht mehr eine Anzahl von dummen Römern, wie in den Dörfern, die sie so leicht hatten überfallen und abschlachten können, sondern ein kleiner aber gut ausgebildeter Trupp Milites.
    Und doch waren sich die Germanen sicher, dass sie sie, selbst im noch trunkenen Zustand würden vernichten können. Ein heißer und für beide Seiten unangenehmer Kampf entbrannte, an dessen Ende nur noch jeder fünfte Germane zurück auf den Boden Germania Libera kehrte. Die restlichen waren entweder gefangen oder tot.

    Zwei Liebende spazierten die Straße hinunter, verliebt, neckend, närrisch vor Glück. Die Hände suchte einander und fanden - immer wieder und wieder einander. Schalkhaft lachte Amor und versprühte seinen Zauber. War es gut, war es schlecht? Man konnte es nicht wissen. Zu nahe lagen Glück und Leid, Leidenschaft und lautere Liebe. Freude und Trauer waren an dem selben Ufer gelegen. Die Passanten indess drehten sich nach dem Paare um. Einige erfreut und belustigt, andere kopfschüttelnd...

    Der Rückmarsch der Legionen verlief ohne Schwierigkeiten. Von Uttarae nach Septimanca, von Septimanca nach Numantia, von Numantia nach Celsa. Was sich in den Wintermonaten und unter den Bedingungen des Krieges unendlich in die Länge zu ziehen schien, wurde von den Legionen diesmal mit Leichtigkeit geschafft.


    Wege und Straßen waren frei und in tadellosem Zustand, Lager und Versorgungsstationen in ausreichender Zahl vorhanden und das frühlingshafte Wetter tat sein Übriges.


    So kam es, dass die Legionen sehr bald sehr kurz vor Tarraco standen...

    Der Bote kam nach Castra Regina und erstattete dem Legatus Legionis Bericht. Dieser grübelte nicht lange und gab sofort Befehl die erste und zweite Cohorte auszusenden und auch bei der Ala II Unterstützung anzufordern. Ein entsprechender Bote mit der Anfrage und dem Befehl eilte sofort los.
    Währenddessen wurden die beiden Cohorten im Castellum in Alarmbereitschaft gesetzt und rückten nach Abschluss der Vorbereitungen Richtung Limes aus. Dort angekommen wurden zunächst die vorhandenen Wachen unterstützt und ersetzt, ehe der Tribunus Angusticlavius Oppius Silurius Petellius sich mit den Centurionen und den Decurionen der Alaeinheit, die mittlerweile angekommen war, zu einer Besprechung zusammenfand. Schnell waren die nächsten Schritte besprochen und zwei Turma so wie diverse Centurionen brachen auf um im Hinterland nach den möglichen Angreifern zu suchen. Indizien hatten im Laufe des Tages gezeigt, dass der Angreifertrupp nicht allzu groß sein konnte. Dadurch würde eine Suche nach ihnen erschwert, sofern sie sich im Hinterland aufhielten und nicht wieder nach Germania Libera zurück gekehrt waren, aber die Gefahr eines erneuten Angriffes, bei der derzeitigen Truppengröße auch unwahrscheinlich. So die Meinung des Tribunus und seines Stabs.
    Die Stimmung war nervös und besonders die jungen Probati waren angespannt und erwarteten an jeder Ecke einen Gegner. Für sie war es die erste Feuertaufe, sofern es überhaupt soweit kommen würde.
    Die Wachen wurden verdoppelt, zusätzliche Patroullien eingesetzt und der Wachturnus verkürzt. Mehrere kleine Erkundungstrupps wurden nach Germania Libera entsandt und für die Männer am Limes begann das Warten.


    Die Zerstörung und Auslöschung von Uttarae war - wie von Decimus Meridius erwartet - für die restlichen Aufständischen Signal genug gewesen. Sertorius galt als tot und an seinem Tod hatte niemand mehr Zweifel. Die dunklen Rauchsäulen über der ehemals blühenden Stadt Uttarae war meilenweit zu sehen, und die Nachricht von ihrem Fall zog in Windeseile durch die gesamte Region Nordhispaniens.


    Als dann Reiter der Römer vor den Toren der letzten Bergsiedlungen auftauchten, herrschte Gewissheit. Die Asche der Stadt, die abgeschlagenen Köpfe der Stadtältesten taten ein übriges. Die Androhung, dass die Legionen auch jede noch so kleine Siedlung dem Erdboden gleichmache und die Bevölkerung ausradiere, ließ die Ältesten einknicken.


    Sie kapitulierten, unterwarfen sich und ihre Familien der Gnade Roms und lieferten die letzten Rädelsführer aus.


    In den folgenden Tagen zogen römische Truppen durch die Bergregion und sammelten die Geiseln ein. Nicht wenige Stadtälteste stellten sich selbst zu Verfügung, sie zogen das Leben im Exil der Schande zu Hause vor. Söhne verließen ihre Familien und die Bewohner der Dörfer wussten, dass Rom nur dann gnädig sein würde, sollten sie sich der großen Stadt am Tiber völlig unterwerfen.


    Mauern und Türme der Städte wurden eingerissen, die Waffen eingesammelt und noch an Ort und Stelle eingeschmolzen. Mehrere Siedlungen wurden niedergebrannt, die Bewohner hatten sich für die Umsiedlung in die Gegend um Tarraco vorzubereiten.


    Die Legionen indess zeigten Präsenz und waren allgegenwärtig. Die Turmae der Ala patroullierten beinahe täglich durch die Ortschaften, kleinere Kontingente der Legionen tauchten mal hier und mal dort auf, um die Macht Rom zu demonstrieren.

    Der Rhenus lag am nächsten Tag wieder ruhig da. Keiner, der am vorherigen Nachmittag das Schauspiel mitbekommen hatte, hätte gedacht, dass hier zuvor noch Mord und Totschlag stattgefunden hatte. Die Angreifer waren längst weit weg, denn sie wussten, dass die Classis den Überfall auf eines ihrer Schiffe nicht einfach tatenlos hinnehmen oder die Angreifer gar großartig für loben würden. Ihr Dorf, dass bereits im Winter immer verwaister wurde, weil die Menschen entweder wie die Fliegen starben oder einfach fort gingen um zu versuchen woanders zu überleben, war nun völlig leer. Keine Menschenseele war mehr zu sehen, nur noch leere Gebäude und die eindeutigen Anzeichen von vielen Toten im Laufe des Winters.
    Wo die Überlebenden sich hingewandt hatten, konnte niemand sagen. Der starke Platzregen an diesem Morgen, in dieser Region, hatte alles im Umkreis der Lichtung in ein einziges Matschreservoir verwandelt.

    Sim-Off:

    Du setzt mit deinem Verhalten Sachen voraus von denen du nicht wissen kannst ob es so ist.
    Wer sagt dir, daß der Präfekt nicht schon seit langem plant alle Mitglieder der kaiserlichen Familie umzubringen? Woher willst du wissen, daß er nicht Laeca huldigte und über dessen Niederlage wütend ist?


    Du kannst es nicht, es geht gar nicht. Daher kannst du dich auch nicht einfach aus der Castra rausschreiben.
    Dein Verhalten hier ist miserables RPG. Und wenn sich das so fortsetzt, dann zwingst du uns zu handeln.


    /edit: Nein, Helena, darfst du nicht. Dein Post wird entfernt. Antwortposts auf deinen Beitrag werden auch entfernt, das hat hier nix zu suchen.

    Sim-Off:

    Das hat absolut gar nichts mit realistischem Spiel zu tun. Wenn du in einer Zwickmühle bist, dann bist du dort. Du kannst dich nicht rausbeamen, nicht rausteleportieren, nicht rauskämpfen und nicht rauszaubern.
    Du bist in der Castra Praetoria. Allein. Umzingelt von schwerbewaffneten Prätorianern. Der Präfekt hinter dir könnte mit den Fingern schnipsen und du bist tot, würdest einfach aus den Annalen der Geschichte eliminiert werden, weil alle Anwesenden dem Präfekten hörig sind. Du hast dich seiner Macht ausgesetzt, das war allein deine Idee.
    Die einzige Möglichkeit rauszukommen ist mit dem Mann vernünftig zu reden.
    Das ist die Situation, spiel sie.

    Sim-Off:

    Und du bist dir hoffentlich bewußt, daß es überaus unrealistisch ist einfach so zum Prätorianerpräfekten zu spazieren ohne jemals aufgehalten zu werden und dann einfach so zu verschwinden.
    Das kannst du ganz schnell vergessen, so läuft das nicht.


    Also faß dich an der eigenen Nase und spiel realistisch. Andernfalls führst du nur deinen eigenen SimOff Thread ad absurdum und machst dich zur Witzfigur hier.


    Ich hoffe, DAS ist dir bewusst.

    Weit kam Hadrianus nicht. Eine Mauer skorpionverzierter scuti versperrte ihm den Weg. Die Prätorianer waren nicht willens den Mann gehen zu lassen, wer auch immer er war.
    Hadrianus saß fest, es blieb ihm nichts anderes übrig als die Reaktion des Prätorianerpräfekten abzuwarten



    Sim-Off:

    btw.: Narrator = Spielleitung. Es gibt kein Entkommen für Hadrianus, die Szene wird zu Ende gespielt.

    Die Männer sahen sich um. Der Winter war hart gewesen. Sehr hart. Und viele hatten ihn nicht überstanden. Irgendwie hatten sie ihn überlebt, aber auch wenn der Frühling nun endlich voll da war, litten sie noch immer Hunger. Das waren sie leid. Sie hatten eine Idee, der sie nun folgten. Schon Tage saßen sie in ihren Verstecken und beobachteten nur. Auch wenn der Hunger sie trieb endlich zu handeln, wussten sie, dass ein überstürztes Handeln ihnen nur den sofortigen Tod oder die Sklaverei einbringen würde. Also übten sie sich in Geduld, was ihnen nicht leicht fiel. Aber heute, heute waren sie sich sicher das richtige Ziel gefunden zu haben. Ein kleines Frachtschiff der Classis, nicht zu schwer bewacht und garantiert mit genügend Waren für sie bestückt. Der Zeitpunkt war nicht so günstig, die Sonne stand hoch am Himmel, aber sie wollten, sie mussten es wagen.
    Minuten später stürmten sie auf das Schiff zu, dass an der Stelle geankert hatte. Warum, war ihnen egal, hauptsache es war da. Die Männer auf dem Schiff waren überrascht, aber nur für einen Moment. Sie griffen zu ihren Waffen und setzten sich zur Wehr, doch war die Überzahl des Gegners, trotz seiner Schwäche zu hoch und sie hatten keine Chance. Das Schiff wurde geplündert. Jeder der überlebenden Angreifer nahm mit, was er tragen konnte und eilte wieder zurück in den Schutz der freien Lande. Die letzten jedoch entzündeten Fackeln und steckten das Schiff in Brand. Wer nicht als Leiche über Bord gegangen war und nun den Rhenus hinuntertrieb, ging zusammen mit dem Schiff in Flammen auf.
    Eine Stunde später erinnerte nur noch das ausgebrannte Gerippe, dass langsam den Fluss hinuntertrieb an ein Schiff der Classis und dessen Männer darauf. Von den Angreifern war schon lange nichts mehr zu sehen.

    Vibius Furus schreckte aus tiefem Schlaf auf, als er Geschepper hörte. er sprang alarmiert auf und zog sich schnell etwas über, als er den entsetzten Schrei der Nachbarin hörte. Er griff nach einer Holzscheite und rannte auf die Straße, wo sich ihm ein entsetzliches Bild bot. Überall rannten Fremde rum und schlugen wild und wahllos um sich. Plötzlich stand ihm ein großer, bärtiger Kerl gegenüber, der ihn böse angrinste und dann mit einem Schwert auf ihn einhieb. Furus hob abwehrend die Hand mit dem Holzscheit und spürte den Aufprall des Schwertes. Der Holzscheit wurde ihm aus der Hand geschlagen und ihm blieb gerade noch genug Zeit um vor dem zweiten Schlag zurückzuspringen. Als ein weiterer Schlag, auf seinen Kopf gezielt, auf ihn hinabsauste, hob er erneut aus einem Reflex heraus den Arm und duckte sich. Ein Schmerz jagte durch seinen Körper und aus seinem Mund hörte man einen fürchterlichen Schrei. Sekunden später sah er nur noch Schwärze um sich herum.
    Als die Fremden mit ihrem Werk fertig waren, blieb nichts als Chaos, Tod und Zerstörung in dem kleinen Ort nahe des Limes übrig. Die Schreie waren verstummt und das Prasseln des Feuers genauso wie die Tiere um diesen Ort herum und doch hätte ein aufmerksamer Beobachter etwas rascheln gehört und nach einer Weile eine Bewegung ausmachen können.
    Ein Junge, fast noch ein Kind, blut- und dreckverschmiert krabbelte aus einem Trümmerhaufen heraus und sah sich voller Entsetzen und Angst um. Als er begriff, dass er der einzige Überlebende dieses kleinen germanischen Dörfchens auf römischen Boden war, wurde sein Blick leer und sein Gesicht, unter der Schmutzschicht blass. Er wusste, wer die Angreifer waren und was sie gewollt hatten, denn sie hatten keinen Hehl daraus gemacht und niemand, fast niemand war verschont geblieben, außer ihm. Fortuna hatte es wohl gut mit ihm gemeint, wenn er dies in diesem Moment auch nicht so sah.
    Stundenlang saß er neben der geschändeten und verstümmelten Leiche seiner Schwester. Erst als die Sonne längst hinter dem Horizont verschwunden war, die Natur sich zur Ruhe begeben hatte und ein leichter Wind den Gestank des Rauchs und des Todes langsam vertrieb, erhob er sich und machte sich auf einen langen Weg nach Confluentes. Es musste jemand gewarnt werden, denn der Limes schien nicht mehr sicher zu sein und da Confluentes, angesichts der Abwesenheit der Legio II am nächsten war, wandte er sich in diese Richtung, um Hilfe zu holen.

    Leichter Frühnebel lag über den Feldern. Um sie herum hörte man die ersten Vögel den Morgen begrüßen und im Nebel konnte man vereinzelt dem Wildwechsel folgen. Stille herrschte am Limes. Die Männer der letzten Nachtwache der Cohors IV Gallorum miliaria waren müde und rieben sich die kalten Hände. Auch wenn tagsüber die Sonne bereits für angenehme Temperaturen sorgte, war es Nachts noch sehr kalt. Zwei der Wachen unterhielten sich leise über eine der Sklavinnen in der Taverne, die sie noch in der Woche zuvor besucht und um einige Sesterzen ärmer wieder verlassen hatten.
    Ein leises Surren war in der Luft zu hören und dann brachen beide mit einem stummen Schrei, erstauntem Gesichtsausdruck und jeweils einem Pfeil im Körper zusammen. Zunächst fiel niemanden etwas auf, denn ihr Tod war recht leise gewesen. Bis eine Patrouille, einige Minuten später an der Stelle vorbei kam und die Leichen liegen sah. Sofort wurde Alarm geschlagen, aber es war bereits zu spät. Die Männer hier und an den nächsten Wachtürmen hatten kaum eine Chance. Zu überraschend war der Angriff gekommen, zu schnell und gezielt ausgeführt. Und doch nicht überraschend genug. Das ausgeklügelte Alarmsystem der Römer sorgte dafür, dass die, den überfallenen am Nächsten stehenden, Türme informiert wurden und sich Verstärkung auf den Weg machte. Doch die fanden nichts weiter als römische Leichen. Viele von ihnen im Schlaf überrascht und gemeuchelt, aber keine Spur von den Angreifern.
    Das sie aus Germania Libera gekommen waren, stand ausser Frage, aber ob und in wie weit sie auf römisches Gebiet vorgedrungen waren, konnte nicht gesagt werden. Noch nicht.
    Centurio Marcus Gnesus Parvus entsandt sofort Boten nach Castra Regina um seinem Vorgesetzten Meldung zu machen. Dann befahl er die Leichen zu bergen und die verwaisten Türme neu zu besetzen. Die Wachen wurden verdoppelt und Nervosität machte sich unter den Männern breit. Einen solch gezielten und lautlosen Angriff hatte es in dieser Gegend schon lange nicht mehr gegeben. Und sie fragten sich, waren das wirklich Germanen gewesen? Das einzige Indiz waren die Pfeile und die Richtung. Doch reichte das?