Beiträge von Narrator

    Der Praetor zog eine Augenbraue hoch, als Dives so wahnsinnig wortreich antwortete - immerhin hätte ein einfaches "Ja" genügt. Aber auch ohne dies konnte man den Sermon wohl als gültige Zustimmungserklärung auffasssen, sodass er fortfahren konnte: "So sei es hiermit. Iulia Torquata wird hiermit als Tochter des Marcus Iulius Dives anerkannt und trägt weiter den Namen, den ihr Vater ihr gab." Kurz blickte der Praetor noch auf, um die Anwesenden als Zeugen in die Pflicht zu nehmen. Damit war der Rechtsakt aber auch schon abgeschlossen.


    "Dann verbleibt mir nur, euch den Segen der Götter für eure neue Verbindung zu wünschen." verabschiedete sich der Magistrat und gab dem Scriba ein Zeichen, dass dieser das ganze in die Bücher eintragen sollte.


    Sim-Off:

    Wird im Tabularium eingetragen.


    DECRETUM CONSULUM


    Wahltermin für die Magistrate der Stadt Rom.


    Die Bestimmungen lauten:
    Der Wahltermin wird festgesetzt auf ANTE DIEM IX KAL SEP DCCCLXIV A.U.C. (24.8.2014/111 n.Chr.) und ANTE DIEM VIII KAL SEP DCCCLXIV A.U.C. (25.8.2014/111 n.Chr.).


    Kandidaten können ihr Interesse ab sofort und spätestens ANTE DIEM IV ID AUG DCCCLXIV A.U.C. (10.8.2014/111 n.Chr.) gegenüber den Consuln erklären, welche die Kandidatenlisten erstellen.


    Die Ernennung der neuen Magistrate erfolgt zum ANTE DIEM VII ID SEP DCCCLXIV A.U.C. (7.9.2014/111 n.Chr.).




    Natürlich schrieb der Scriba des Consul immer fleißig mit, sodass der Leiter der Sitzung sich nun die Tabula reichen lassen konnte, um nochmals eine Zwischenbilanz zu ziehen: "Wir haben also an Nominierungen: Manius Tiberius Durus, Marcus Vinicius Lucianus, Gaius Prudentius Commodus, Cicero Octavius Anton, Lucius Annaeus Florus, Traianus Germanicus Sedulus, Tiberia Livia Ich frage nochmals: Gibt es Kommentare oder Ergänzungen?"


    Wieder blickte der Consul in die Runde, ehe ihm noch etwas einfiel: "Zwar gibt es keine genauen Regelungen bezüglich des Nominierungsprozederes, allerdings würde ich - wenn es keine Einwände gibt - über jede Nominierung einzeln abstimmen lassen. Entsprechend sollten die, die einzelne Personen für weniger geeignet halten, ihre Gegenargumente ebenfalls vorbringen - manch einer unter uns kennt womöglich nicht mehr alle Kandidaten persönlich!" Tatsächlich waren einige der Nominierungen schon seit Jahrzehnten tot, sodass Jungsenatoren möglicherweise Schwierigkeiten mit deren Einschätzung hatten.

    "Nun gut." meinte der Praetor und richtete sich ein wenig in seiner Sella Curulis auf, denn nun begann die offizielle Amtshandlung: "Iulia Torquata, Tochter des Caius Iulius Octavenus aus Misenum, du bist also sui iuris und möchtest dich in die patria potestas des Marcus Iulius Dives, Sohn des Caius Iulius Constantius aus der Tribus Esquilina, begeben? Du bist dir daher vollkommen im Klaren, welche Rechte und Pflichten dir einerseits erwachsen und andererseits entgehen?" Er machte eine künstlerische Pause. "Besinne dich, du bist jetzt deine eigene Herrin, doch wenn du dich unter die väterliche Gewalt eines anderen stellst, bist du auch diesem deinem gewählten Vater verantwortlich und hast unserem glorreichen römischen Recht nach ihm zu gehorchen und ihm dein Leben anzuvertrauen."


    Danach wandte er sich an Dives, der diesem Geschäft natürlich ebenfalls zustimmen musste: "Marcus Iulius Dives, Sohn des Caius: Diese junge Frau hat sich dir hier angeboten und möchte sich unter deine patria potestas begeben. Möchtest du Iulia Torquata, Tochter des Caius Iulius Octavenus aus Misenum, als deine Tochter an Kindes Statt annehmen und ihr ein Vater sein?" Die Ähnlichkeit zur Eheschließung war natürlich beabsichtigt, denn Vater und Tochter konnten sich nicht wieder so leicht trennen wie Patron und Klient oder Mann und Frau!

    Nachdem der Bericht des Quatuorvirs sehr verhalten aufgenommen worden war, aber zumindest ein Antrag auf die Verleihung einer Diploma gestellt worden war, schritt der Senat zur Abstimmung:


    "Wir stimmen nun ab über den Antrag von Senator Duccius Vala betreffend die Verleihung einer Diploma an den ehemaligen Quatuorviri viis in urbe purgandis Lucius Tiberius Lepidus. Ich bitte um Handzeichen."

    Sim-Off:

    Die Abstimmung endet am 25.7.

    "Nunja, es wird sicherlich nicht sehr viele Frauen geben, auf die die Voraussetzungen des Gesetzestextes zutreffen." bemerkte der Consul etwas ratlos. Andererseits hatte Livianus' Meldung schon auch eine gewisse Berechtigung. "Allerdings sehe ich auch keinen Grund, diese prinzipiell auszuschließen. Allerdings sollten wir dies doch in Absprache mit dem Princeps festlegen, sodass ich vorschlage, auch potentielle Kandidatinnen zu benennen und dem Consilium vorzulegen. Dieses wird dann durch seine Auswahl klären, inwiefern Frauen geeignet sind oder nicht." Zumindest erschien ihm dies als die einfachste Lösung.

    Der Praetor kniff die Augen zusammen und stellte fest, dass seine Frage sich tatsächlich erübrigt hatte. Vor allem aber stellte er auch fest, dass der Mann vor ihm gekleidet war wie ein Soldat und nicht etwa im Staatskleid des römischen Bürgers erschienen war, wie es sich gehörte! Aber nun gut, es gab keine Gesetze gegen so etwas. "Wie lautet der Name ihres Vaters? Und wie der deines Vaters?" klärte er noch die Formalien ab, die für das Protokoll gebraucht wurden. Immerhin war dies hier ein hochoffizieller Rechtsakt! "Und soll sich etwas am Namen ändern?" Prinzipiell hießen ja offensichtlich beide "Iulius", aber womöglich wollte sie in Zukunft auch "Iulia Dives" oder ähnlich genannt werden?

    Mit dem Latus Clavus an der Tunica bekam Dives natürlich in gewisser Weise eine Sonderbehandlung - allerdings kamen vor ihm trotzdem noch einige andere Personen, die entweder persönliche Bekannte des Praetor waren oder eben richtige Senatoren.


    Schließlich waren die beiden Iulier aber an der Reihe und der greise Praetor blickte von seiner Sella Curulis auf sie herab: "Eine Adrogatio? Wer adrogiert hier wen?"

    An den
    Procurator a rationibus
    Iunius Silanus


    Der Senat hat keine Einwände gegen die interimistische Verwaltung des Vermögens der Schola Atheniensis durch die kaiserliche Finanzabteilung. Er gibt allerdings zu bedenken, dass diese Rücklagen unbedingt nur für die Förderung der Bildung zu verwenden sind, da sie vornehmlich aus zweckgebundenen Spenden gebildet wurden.


    Lucius Pleminius Laevus
    [Blockierte Grafik: http://dev.imperiumromanum.net/images/sigs/ch-consul.png]

    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpgDer scheidende Präfekt verfolgte die kurze Diskussion zwischen Livianus und dem Kaiser schweigend. Er hätte Palma wohl nie so direkt die Entscheidungshoheit über einige der bestbezahltesten Ämter des Reiches eingefordert - obwohl er natürlich auch stets Einfluss genommen hatte.


    Aber scheinbar einigten die beiden sich doch recht schnell, sodass sie zu den nächsten Punkten der präfektischen Verwaltungsaufgaben übergehen konnten: "Im Allgemeinen arbeitet die Stadtverwaltung ruhig. Ich hatte den Zuständigen in ihren Amtsbereichen relativ große Freiheit gegeben, sodass ich nur bei Störungen informiert wurde. Zu denen kam es in letzter Zeit nicht." Zumindest hatte niemand niemand etwas gemeldet. Aber die alltäglichen Probleme von Abwasserkanälen und Bauruinen hatte ihn sowieso nie so richtig interessiert. "Als wichtigstes städtischen Bauprojekt ist wohl das Ulpianum zu sehen, das aber bekanntlich fertig ist. Es wäre höchstens zu bedenken, inwiefern du noch Änderungen in der Innenausstattung wünscht. Die übrigen öffentlichen Bauten könnten auch wieder einmal einer Inspektion unterzogen werden, wozu insbesondere mit dem Collegium Pontificium Rücksprache gehalten werden müsste." So weit zu den Bauprojekten. "Die Annona funktioniert seit deiner Machtübernahme auch wieder relativ reibungslos. Aegyptus liefert wieder. Der neue Praefectus Aegypti hat hier ganze Arbeit geleistet." Blieben die Wasserleitungen und die Straßen: "Für Straßen und Wasserleitungen ist mir ebenfalls kein unmittelbarer Handlungsbedarf bekannt." Mit dieser Aussage stand er auf jeden Fall auf der richtigen Seite - letztlich würden die neuen Curatoren sich hier intensiver beschäftigen müssen.


    "Offenbar bist du sehr gut vorbereitet, Consular Decimus!" lobte der Consul seinen indirekten Amtsvorgänger. "Könntest du bitte noch erläutern, aus welchem Grund du deine Kandidaten jeweils nomierst? Leider sind mir nicht alle von ihnen bekannt..." Das musste nicht bedeuten, dass sie es nicht wert waren, ins Ulpianum einzuziehen - dennoch wollte der Consul schon ein paar Gründe haben, wenn der Kaiser ihn fragte.

    Noch ein weiteres kaiserliches Schreiben hatte den Consul in den letzten Tagen erreicht und so wurde erneut das Ulpianum auf die Tagesordnung gesetzt: "Als weiteren Punkt haben noch die Nominierung von Kandidaten für die Aufnahme in das Ulpianum. Das Recht zur Nominierung dieser Kandidaten haben gleichwertig der Senat und der Princeps.


    Zur Erinnerung nenne ich nochmals kurz die Voraussetzungen zu einer Aufnahme aus den Richtlinien des Ulpianum, Pars Septima, Codex Universalis: Aufgenommen werden sollen siegreiche Feldherren, die einen Triumphzug zuerkannt bekommen haben, darüber hinaus römische Politiker, die sich in Ausübung seines Amtes im besonderen Maße für das römische Volk eingesetzt haben und einen entscheidenden Impuls in der Geschichte des Imperium Romanum leisten konnten, sowie jeder römische Bürger, der einen nachhaltigen Beitrag zur Kultur und Geschichte des römischen Volkes beigetragen hat.


    Ausgenommen sind sämtliche vorbestraften und alle noch lebenden römischen Bürger. Gibt es also Vorschläge?" Er blickte suchend in die Runde.

    Nachdem der Consul von der kaiserlichen Finanzabteilung gehört hatte, setzte er die Abschaffung der Schola Atheniensis noch einmal unter "Vermischtes" auf die Tagesordnung.


    Nachdem die Sitzung beinahe zu Ende war, sprach er das Thema dann an: "Zuletzt habe ich noch ein Schreiben der Scrinium a rationibus bezüglich des Stiftungsvermögens der Schola Atheniensis. Der Fiscus beansprucht das Vermögen der Schola für sich und bietet an, es zu betreuen und lediglich zweckgebunden einsetzt - was immer das heißen mag.


    Gibt es Einwände, respektive Vorschläge für eine bessere Nutzung des Vermögens? Ich gebe zu bedenken, dass ein gewisser Teil davon aus Spenden besteht, die natürlich einem bestimmten Zweck, nämlich der Förderung der Bildung gewidmet waren."

    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpgEigentlich fühlte Cilo sich überhaupt nicht angesprochen, aber nachdem sein Nachfolger ihn nun so ansah und der Kaiser vorerst schwieg, beschloss er doch, auch etwas dazu zu sagen:


    "Ich kann Decimus Axius Peducaeanus Scarpus als Curator Operum Publicorum empfehlen. Er hat vor kurzem das Aedilat hinter sich gebracht und ist ein fähiger Mann." Natürlich war er außerdem ein Klient des Flaminiers! Sonst hatte er allerdings gerade niemanden auf der Liste - außerdem wollte er natürlich die kaiserliche Gunst nicht überstrapazieren!