Beiträge von Narrator

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    FAUSTUS AEMILIUS NICANOR


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM VIII ID OCT DCCCLXIII A.U.C.
    (8.10.2013/110 n.Chr.)
    .


    ZUM
    TIRO - COHORTES URBANAE


    Gaius Flaminius Cilo

    "Dann noch einen schönen Tag, Decimus." antwortete der Consul und machte sich tatsächlich wieder an seine Amtsgeschäfte. Seine Amtszeit war ja noch lange nicht vorbei...

    Natürlich gab es weitere Bewerber, immerhin war das höchste Amt des Staates (neben dem Kaiser) überaus gefragt! "Curtilius Bubulcus und Umbonius Sentianus haben sich gemeinsam beworben. Saltius Curtianus und Granius Veiento. Und Spurius Pleminius Narcissus. Das sind alle, soviel ich weiß..." Natürlich hatte er auch noch einen Amtskollegen, der ebenfalls Kandidaturen entgegennahm. Es konnten also auch mehr sehr.

    Der Consul horchte erstaunt auf, als er hörte, wofür Livianus sich bewarb. Dann nickte er aber. "Gut, ich werde deine Kandidatur notieren. Du wirst dann Gelegenheit erhalten, dich nochmals dem Senat vorzustellen."


    Appius Obultronius Pacuvius


    “Ja, natürlich, dass werde ich machen.“, sagte der Vigintivier und zeigte wieder sein gewinnendes Lächeln.


    Dabei log er seinen Gegenüber natürlich rundheraus an.
    Denn er war nicht daran interessiert, für den Sergier als Grundstücksmakler aufzutreten und wenn jemand so dumm war, seinen Grundbesitz zum günstigen Preis abzugeben, dann wäre er selbst wohl nicht abgeneigt, die Gelegenheit beim Schopfe zu packen.
    Das die Anwesen in Rom und die Ländereien in ganz Italia reichlich teuer waren, dass stimmte. Aber es wunderte ihn auch nicht sehr. Denn wer wollte schon stattdessen im kalten und regnerischen Britannia investieren, oder in Iudaea, wo man immer mit Aufständen dieser verrückten Einheimischen rechnen musste?







    "Selbstverständlich!" bestätigte der Ianitor und führte den Decimer ins Atrium, wo er ihn einen Moment warten ließ. Kurz darauf kam ein Sklave und bot ihm einen Schluck Wein an.


    Ein wenig später war dann auch der Consul Cuspius persönlich da - ein ziemlicher Greis, der offensichtlich nicht sehr gut sah.
    "Salve, Decimus. Was führt dich zu mir?" begrüßte er ihn - er hatte Livianus schon ziemlich lange nicht mehr gesehen...

    Auch dem Decimer wurde geöffnet und auch hier zeigte sich der alte Ianitor und identifizierte ziemlich schnell den Decimer.
    "Wie kann ich behilflich sein?" fragte er, wobei sein Blick zwischen Livianus und dem Sklaven, der offensichtlich geklopft hatte, hin und her ging.

    "Du wirst das in deiner Kandidaturrede ja sicherlich genauer erläutern." stellte der Consul fest. "Ich werde dich wissen lassen, wann es soweit ist." Damit war die Audienz beendet. Der Cuspier verabschiedete sich freundlich, ehe der Tiberier gehen durfte.

    Consular? Der Cuspier lächelte bei der Anrede nur und sagte "Na, noch ist es nicht ganz so weit!"
    Dann hörte er aber geduldig zu. Beide Voraussetzungen würden sich sehr leicht prüfen lassen, weshalb er seinem Scriba einen Wink gab und sagte "Gut, dann werde ich dich auf die Liste der Kandidaten setzen lassen. Hast du denn schon eine bestimmte Tätigkeit im Auge?"

    Natürlich wurde auch ein Tiberier sofort eingelassen, immerhin konnte diese Familie ebenfalls prominente Sprösslinge vorweisen. Und deshalb stand Lepidus recht bald im Atrium vor dem alten Cuspier, der ihn mit einem freundlichen Lächeln begrüßte: "Ave, Tiberius. Es geht um die Wahlen, nehme ich an?"

    Sim-Off:

    Das wurde es in der Tat.


    Die Schmeicheleien... nunja, schmeichelten dem Consul natürlich. Trotzdem sagte ihm der Name des Vaters nichts und das war auch klar, denn wie sich herausstellte, hatte dieser Dives seinen Stand nicht ererbt.
    "Nun, wenn Vinicius Hungaricus dich unterstützt, stehen deine Chancen sicherlich nicht schlecht, junger Iulius. Ich werde dich auf die Liste setzen und dich informieren, wenn du dem Senat deine Kandidatur bekannt geben kannst." sagte er schließlich nach einigem Nachdenken.

    "Das ist durchaus ein ehrenvolles Anliegen. Ich werde deine Kandidatur notieren und dir Bescheid geben, sobald du deine Kandidaturrede vor dem Senat halten kannst." erklärte der Consul. Weitere Anweisungen gab er nicht, denn immerhin stammte Massa aus einer Familie mit gleich zwei Consularen, sodass er sicherlich über die weiteren Schritte bestens informiert war.

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    Wie durch ein Wunder war noch nicht alles Leben aus Aislins Körper geschwunden. Schwerverletzt harrte sie darauf, auf dass der Tod auch endlich zu ihr kam. Der leblose Körper ihres Kindes lag noch in ihren Armen. Ihre Schmerzen waren so stark, so dass sie immer wieder das Bewusstsein verlor.
    Von ganz weit weg, wie durch einen dichten Vorhang, drangen Stimmenfetzen zu ihr durch. Doch wenn Aislin tatsächlich etwas wahrnahm, dann war es nur sehr schemenhaft. Erst dann, als sie spürte, wie man ihr den toten Sohn aus den Armen riss uns sie selbst von dem Platz, an dem sie lag, fortziehen wollte, begann sie leise zu stöhnen. Ganz unvermutet hielten diejenigen, die sie zu den anderen Toten bringen wollten, inne. Von da an verlor sie wieder das Bewusstsein und glaubte, schon hinüber in die andere Welt zu schweben.


    ~~~


    Ob es nun Fluch oder Segen war, als sie nach Tagen für einen kurzen Augenblick erwachte, konnte niemand sagen. Am wenigsten wohl Aislin selbst. Sie fand sich in einer ganz fremden Umgebung wieder. Ein Haus aus Stein, hell getünchte Wände, Möbel im römischen Stil, fremde Menschen, die besorgt zu ihr herabschauten. Das war nur ein Traum, glaubte sie. Das konnte nicht real sein. Doch der Schmerz, der in ihrem ganzen Körper tobte und sie wieder zu überfluten drohte, fühlte sich ganz real an.


    Die Tage vergingen und es hatte den Anschein, als hatten die Götter sich entschieden, Aislins weitergehen zu lassen. Vielleicht war es aber auch nur den Künsten des griechischen Arztes zu verdanken, der sein Menschenmöglichstes versucht hatte und am Ende damit erfolgreich gewesen das Leben war.
    Aislin erkannte die Umrisse eines Mannes als sie wieder die Augen öffnete. „Angus…“ hauchte sie. Alles war nur ein böser Traum gewesen. Er war hier bei ihr, hier in ihrer Hütte am Rande des Dorfes und kümmerte sich im sie, so wie er es immer getan hatte, wenn sie krank war. Suchend griff sie nach seiner Hand und fand sie auch. Alles schien so vertraut…
    „Wie schön, dass du wieder unter uns weilst, Aislin. Ich glaubte schon, ich hätte dich verloren.“
    Diese Stimme, sie klang so anders. Zwar nicht gänzlich fremd, doch irgendwie... ungewohnt. „Angus!“
    Aislins Ton klang nun etwas bestimmter. Langsam gewöhnten sich ihre Augen an die herrschenden Lichtverhältnisse und so wurde aus dem Umriss allmählich ein fassbares Gesicht. Die Stimme und dieses Gesicht… Langsam verknüpfte sie beides miteinander und dann begriff sie, wer da an der Seite ihres Bettes saß und ihre Hand hielt.
    „Angus ist tot!“, antwortete Cedrec und lächelte dabei mitleidig.
    In Aislin erwachte langsam die Erinnerung wieder und sie musste einsehen, dass es kein böser Traum gewesen war. Dies war nicht ihr geliebter Mann und sie waren auch nicht in ihrer Hütte in ihrem Dorf. Dieser Mann, der bei ihr saß, war der Verräter! Er hatte sie alle ins Unglück gestürzt. Und je mehr ihr Bewusstsein wiederkehrte umso stärker bäumte sich wieder die Ablehnung gegen ihn auf. Alles in ihr, jede einzelne Faser sträubte sich gegen ihn, gegen Cedrec, den Verräter. Dies gipfelte schließlich darin, dass sie sich mit all ihrer Kraft, die ihr zur Verfügung stand, aufstütze und ihm ins Gesicht spuckte. „Du lügst… du elender Verräter! Angus ist nicht tot… Ich weiß es!“ Erschöpft ließ sie sich in ihr Kissen zurückfallen und begann in Tränen auszubrechen. Cedrec hingegen blieb von solcherlei Gefühlsausbrüchen recht unbeeindruckt. Früher oder später würde sie es ja sowieso erfahren, wie die Dinge nun lagen und wo von nun an ihr Platz war. Also, warum dann nicht auch schon früher?
    „Nun, wenn du meinst… wenn er nicht schon tot ist, dann verrottet er langsam in einem der Bergwerke unten im Süden. Und du, liebste Aislin gehörst nun mir. Mir ganz allein!“


    Der Bote blutete aus der Nase.


    “Herr, ich sage die Wahrheit!“, beteuerte er, der Verzweiflung nahe. Sein Auftraggeber hatte ihn vor Corvus' Jähzorn gewarnt und wie es aussah, war dies wohlbegründet gewesen. Warum nur, war die Wahl auf ihn gefallen?


    “Es ist wie ich sage: dein Verwalter schickt mich. Deine Frau ist gestorben. Eine Krankheit, rätselhaft, hatte sie befallen. Keiner konnte ihr helfen. Man hat nach dem besten Medicus in Misenum geschickt. Aber auch er konnte nichts ausrichten. Am Ende ging alles ganz schnell. Der Medicus sagte so etwas wie, dass es grassierende Lectionitis wäre, gegen die er kein Mittel hat. Es wäre der Wille der Götter und er könne nichts tun, dass sagte er.“


    Der aufgerissene Kragen hing herab. Der entsetzte Blick des Boten galt dem wütenden Gesicht seines Gegenüber.


    “Ich kann nichts dafür, Herr. Es tut mir leid, es tut mir so leid. Ich beschwöre dich. Glaube mir, ich lüge dich nicht an.“

    Zitat

    Original von Lucius Vinicius Massa
    Massa war etwas überrascht ob des rüden Verhaltens des Sklaven, behielt aber seine Fassung und sprach mit ernster Stimme


    "Mein Name ist Lucius Vinicius Massa und ich möchte zum Konsul, mich für die Kandidatur anmelden!"


    Der Groschen fiel beim Ianitor erst, als er den Namen "Vinicius" hörte. Der Gast gehörte also zu einer der angesehensten Familien Roms - sofort war er weitaus freundlicher.
    "Der Consul wird Dich sicherlich gern empfangen!" sagte er deshalb ehrerbietig und öffnete die Tür.


    Kurz darauf stand Massa im Atrium einem Greisen gegenüber, der offensichtlich nicht besonders gut sah.
    "Salve, Vinicius Massa! Ich kannte deinen Vater... sehr tragisch, sein Schicksal. Und das so kurz vor der Befreiung..." begrüßte der Consul seinen Gast auf etwas ungewöhnliche Weise - das musste am Alter liegen. "Und nun möchtest du in seine Fußstapfen treten?"