Beiträge von Narrator

    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg
    "Mithrenes? Wo hat der seinen Laden?" fragte die Naevierin interessiert, nachdem sie bezüglich der Augusta zustimmend genickt hatte.


    Unterdessen hob der Praefectus Urbi seinen Pokal und prostete ebenfalls in die Runde, ehe er einen Schluck nahm. Ob es ihm schmeckte, zeigte er mit keiner Regung. Vielmehr stellte er den Becher schlicht ab und wartete einen Augenblick, ob Dives irgendein Gesprächsthema vorgeben würde. Als dies nicht geschah, ergriff er die Initiative:
    "Wie gestaltet sich dein Vigintivirat, Iulius? Du bist bei den... Tresviri Capitales?" fragte er deshalb.

    Sim-Off:

    Übersehen :(


    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg
    Glücklicherweise brach das junge Paar sein Geturtel recht schnell ab, als sie sich näherten und begrüßten ihn doch ordentlich. Bisher hatte der Iulier im Senat noch kaum sein Interesse erweckt, wenn man von der Kandidaturrede absah. Aber er hatte doch einiges gehört, was wohl auch der Grund war, warum er diese doch eher weitläufige Verwandtschaft heute besuchte...


    "Nun, wenn die Verwandtschaft ruft, muss die Pflicht ruhen.", kommentierte er Faustas Begrüßung. "Aber manchmal ruft die Pflicht zu laut."
    Dann wurden sie auch schon auf die Klinen bugsiert, beziehungsweise er erhielt seinen Ehrenplatz. Die Damen nahmen auf Korbstühlen Platz. Scheinbar waren die Iulier noch ein wenig altmodisch, dass Frauen hier nicht liegen durften...


    Davon ließ seine Gattin sich allerdings nicht stören. Sie begann vielmehr sofort mit der Sergierin loszuschnattern: "Oh, vielen Dank. Die Stola ist von Calavius Paulus. Blau ist die Farbe der Saison, meinte er." Währenddessen nahm aber auch sie ihren Platz ein und ordnete die Falten der Stola ein wenig.


    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg
    Die Gäste erschienen relativ spät, aber sie kamen: Flaminius Cilo trug eine rote Paenula und hatte seine Gattin eingehängt: Naevia Bubulca war wahrlich keine Schönheit. Ihre besten Jahre hatte sie offensichtlich hinter sich gebracht, dazu war sie ein wenig dicklich, was sie allerdings unter einer voluminösen Stola verbarg.


    Als der Präfekt das Paar erblickte, das für römische Verhältnisse in einer ausgesprochen intimen Position war, schien er kurz etwas irritiert zu sein. Dann ging er aber mit festem Schritt auf die beiden zu.
    "Salve, Iulius und Sergia.", begrüßte er die beiden und drehte sich halt zu seiner Gemahlin um. "Das ist meine Gattin Naevia Bubulca."


    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg
    Vergleichsweise spät für eine Cena tauchte eine Sänfte vor der Casa Iulia auf, die von einer Schar von Milites der Cohortes Urbanae begleitet wurde. Ihr entstieg der Praefectus Urbi, danach eine dickliche, ältere Frau in der Aufmachung einer römischen Matrone.


    Während ein Sklave noch die Paenula des Flaminiers ordnete, klopfte einer der Soldaten der Eskorte bereits an die Tür und meldete: "Der ehrenwerte Praefectus Urbi Gaius Flaminius Cilo und seine Gattin sind auf Einladung der Sergia und des Iulius hier!"




    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg
    Auf die Antwort der Sergierin ließ der Präfekt ebenfalls wieder ein Antwort aufsetzen:


    G. Flaminius Cilo Sergiae Faustae s.p.d.


    Gern komme ich mit meiner Gattin ANTE DIEM XII KAL MAR DCCCLXIV A.U.C. (18.2.2014/111 n.Chr.) in der Casa Iulia zu Besuch. Mein Sohn weilt derzeit leider nicht in Rom, weshalb ich ihn auch für diesen Termin zu entschuldigen bitte.


    Ich bin sehr gespannt, deinen Angetrauten kennen zu lernen.


    Vale bene,


    G. Flaminius Cilo


    Auch für diesen eigentlich privaten Brief nutzte der Flaminier den Soldaten, der gerade Botendienst hatte.

    Sim-Off:

    CU vor!


    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg
    Der Brief kam doch ziemlich überraschend, denn von dieser Sergia hatte er noch nie gehört. Glücklicherweise erklärte sie aber auch selbst ihre Verbindung und dazu auch gleich, warum sie ihn überhaupt einladen wollten.
    "Was steht für diesen Tag in meinem Kalender?" fragte er deshalb und sein Sekretär begann zu blättern. Kurz darauf hatte er den Termin gefunden: "Da habe ich ein Gastmahl bei Fundanius Fenestella eingetragen, Praefectus."
    Einen Moment überlegte der Flaminier, dann sagte er "Der Termin beim Praetor ist wichtiger! So eng verwandt sind wir dann doch wieder nicht..."


    Kurz darauf war ein Brief aufgesetzt, der dem Domitier direkt mitgegeben wurde, um ihn zeitig zuzustellen:


    G. Flaminius Cilo Sergiae Faustae s.p.d.


    Ich danke dir sehr herzlich für deine Einladung, Sergia. Leider bin ich an eurer Hochzeit verhindert. Dennoch wünsche ich euch alles Gute und den Segen der Götter für eure Verbindung.


    Um mein Fehlen auszugleichen, würde ich euch aber gern an einem anderen Tag besuchen, um mit euch über die Zukunft deines Verlobten zu sprechen und ihn näher kennenzulernen.


    Vale bene,


    G. Flaminius Cilo



    Marcus Sabidius Collatinus


    Der gerade noch mürrische Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig auf verwundert.


    Mogontiacum? Wieso denn das?


    Collatinus wusste natürlich, dass ab einer gewissen Schneemenge in den Alpen der Nachrichtenverkehr zwischen Germania und Rom nicht gerade der schnellste war. Aber sein Nachfolger hatte es ja auch hierher geschafft.


    Von allerhöchster Stelle nehme ich an? Wenn ich das gewusst hätte, hätten wir schon Vorbereitungen treffen können.


    Marcus Sabidius Collatinus


    Der mürrische Gesichtsausdruck änderte sich nicht, als er den Marschbefehl las.


    Mhm. war seine erste Antwort, als er den Befehl an Quintilius zurückgab. Gut, Praefectus Alae. Machen wir nicht viel Federlesens aus der Geschichte. Dies ist somit ab jetzt dein Reich. Er war, das konnte man durchaus sagen, einer von der knorrigen Sorte Mensch, aber sein Ton zeugte nicht von Unfreundlichkeit.


    Hast du dich im Castellum schon umgesehen?


    Marcus Sabidius Collatinus


    Der bisherige Praefectus Alae betrat das Zimmer.


    “Salve! Ich bin Marcus Sabidius Collatinus, kommandierender Offizier der II. Ala Numidia.“, stellte er sich vor.


    Sein dunkles Haar war vom eben beendeten Bad noch feucht. Im Grunde ein gutaussehender Mann und pflichtbewusster Offizier, wurde dieser Eindruck durch seinen häufig mürrischen Gesichtsausdruck und den Umstand gemindert, dass er zuviel trank.


    Aufmerksam musterte er den Mann, den Rom geschickt hatte um ihn abzulösen.

    Alle Jahre wieder... kommen neue Magistrate. Mit etwas Verspätung, weil die Debatte zur Verteilung der Vigintiviri im Senat etwas länger gedauert hatte, war erst heute der Tag ihrer Vereidigung.



    IN NOMINE SENATUS
    POPULIQUE ROMANI


    Ernennung der Magistrate der Stadt Rom


    Hiermit ernennen wir im Namen des Senates und des Volkes von Rom folgende Bürgern zu Magistraten der Stadt Rom:


    Zu Consules
    Marcus Decimus Livianus
    [...]


    Zu Praetores Urbani
    [...]


    Zu Praetores Peregrini
    [...]


    Zu Aediles Curules
    [...]


    Zu Aediles Plebes
    [...]


    Zu Quaestores
    [...]


    Zu Vigintiviri
    Marcus Decimus Aquila
    Marcus Iulius Dives
    Lucius Tiberius Lepidus

    [...]


    Sie mögen hiermit öffentlich ihren Amtseid sprechen.




    Der Amtseid lag als Vorlage vor für jene Magistrate, die ihn noch nicht auswendig konnten.


    - IVS IVRANDVM -


    EGO, -NOMEN- HAC RE IPSA DECUS IMPERII ROMANI
    ME DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE
    IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE
    SOLLEMNITER IURO.


    EGO, -NOMEN- OFFICIO -AMT- IMPERII ROMANI ACCEPTO,
    DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS MEAE VITAE
    PUBLICAE TEMPORIBUS ME CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS
    PUBLICA PRIVATAQUE VITA ME PERSECUTURUM ESSE IURO.


    EGO, -NOMEN- RELIGIONI ROMANAE ME FAUTURUM ET EAM
    DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM ME
    ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURO.


    EGO, -NOMEN- OFFICIIS MUNERIS -AMT-
    ME QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURO.


    MEO CIVIS IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE
    POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, EGO
    MUNUS -AMT- UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS
    ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIO.


    Sim-Off:


    ZUR INFORMATION: AMTSEID


    Ich, ____________________ (VL-Name), schwöre mit diesem Eid feierlich, die Ehre des Imperium Romanum zu verteidigen und immer zum Wohle des Volkes, des Senates und des Kaisers des Imperium Romanum zu handeln.


    Ich, ____________________ (VL-Name) nehme das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) des Imperium Romanum an und schwöre die Götter und Göttinnen Roms, sowie den Kaiser, in meinem ganzen öffentlichen Leben und all meinen öffentlichen Handlungen zu ehren und die römischen Tugenden sowohl im privaten als auch öffentlichen Leben zu befolgen.


    Ich, ____________________ (VL-Name) schwöre, dass ich die Religio Romana als Staatsreligion beschützen und befolgen werde und niemals öffentlich dagegen verstossen werde, damit sie keinen Schaden erleide.


    Ich, ____________________ (VL-Name) schwöre ausserdem, das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) und alle seine Verpflichtungen mit all meiner Kraft und nach bestem Wissen und Gewissen auszuführen.


    Auf meine Ehre als Bürger des Imperium Romanum, und vor allen Göttern und Göttinnen des römischen Volkes, und durch deren Willen und Güte, nehme ich das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) mit allen damit verbundenen Aufgaben, Rechten, Pflichten und Verantwortungen an.


    Marcus Cuspius Rusticus


    Die Gelegenheit zum Widerspruch verstrich und keiner der anwesenden Senatoren erhob Einwände.
    Schließlich nickte der Consul und sagte: “Dann stelle ich fest, dass der Senat die vorgeschlagene Verteilung der Magistrate hiermit beschlossen hat. Ich danke euch und schließe damit die heutige Sitzung.“


    Marcus Cuspius Rusticus


    An dieser Stelle sah sich der noch amtierende Consul dazu aufgerufen erneut das Wort zu ergreifen. Im war daran gelegen in dieser Sitzung einen Beschluss zu erreichen. Denn durch die Vertagung war der ursprüngliche Termin zur Ernennung der Magistrate ohnehin schon überschritten worden.


    “Gibt es dazu noch Wortmeldungen? Hat jemand Einwende? Wenn nicht, dann würde ich feststellen, dass Einvernehmlichkeit hergestellt wurde und der Senat sich auf eine Ämterverteilung geeinigt hat.“


    Er nahm eine mit Notizen beschriebene Tabula zur Hand.


    “Ich darf noch einmal verlesen:
    Marcus Decimus Aquila zu den Tresviri capitales.
    Marcus Iulius Dives zu den Decemviri litibus iudicandis.
    Lucius Tiberius Lepidus zu den Quattuorviri viis in urbe purgandis...“


    Er zählte noch siebzehn weitere Namen auf und wohin die Männer geschickt werden sollten. Dann ließ er die Tabula sinken und sah erwartungsvoll in das versammelte Plenum.


    Marcus Cuspius Rusticus


    “Schön, sehr schön!“, konstatierte der Consul.
    “Lucius Tiberius Lepidus, der Senat hat bisher noch nicht entschieden in welches Collegium er dich entsenden will. In der vergangenen Sitzung wurden zwei konkurrierende Vorschläge diskutiert, die einen Dienst bei den Tresviri capitales oder bei den Quattuorviri viis in urbe purgandis vorsahen. Die Senatoren möchten dir dazu noch einige Fragen stellen und deshalb haben wir dich heute erneut in die Curia Iulia gebeten.“


    Damit endete Marcus Cuspius Rusticus und übergab das Wort dem Plenum.


    Marcus Cuspius Rusticus


    Nachdem die erste Anhörung zur kommenden Ämtervergabe im Cursus Honorum (zumindest teilweise) ergebnislos geblieben war und der Senat sich vertragt hatte, eröffnete der noch amtierende Consul die nächste Sitzung mit den Worten:
    “Wir wollen heute die Anhörung zur Vergabe der Ämter an die gewählten Magistrate im Cursus Honorum fortsetzen. In der letzten Sitzung hat der Senat beschlossen, zu diesem Zweck noch einmal den designierten Vigintivir Tiberius Lepidus vorzuladen.“
    Der Consul sah sich in der Curia Iulia um.
    “Ist er hier, ist Lucius Tiberius Lepidus anwesend?“

    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img607/8381/i5i.gif]


    Tage, Wochen und schließlich Monate waren inzwischen vergangen. Aislins äußerliche Wunden waren verheilt. Nachdem das Fieber gewichen war und sie das Krankenbett verlassen konnte, hatte sie ihre Umgebung erkundet und sich in einem römischen Haus mitten in Lugvalium wiedergefunden. Dorthin hatte Cedrec sie gebracht und hier sollte sie nun fortan als seine Gefährtin bei ihm leben. Keine Frage, das Haus verfügte über alle Annehmlichkeiten, wie es für etwas vornehmere römische Häuser in den Provinzen üblich war. Aber ganz offenbar war dies der Lohn für seinen Verrat gewesen, den er, ohne mit der Wimper zu zucken, begangen hatte.
    Eine kleine Schar von Dienern sorgte für das leibliche Wohl ihres Herrn und auch für das seiner Beute. Genau als solches sah sich Aislin an, als eine Art Trophäe, mit der er sich fortan schmücken wollte. Nie im Leben wäre sie ihm freiwillig gefolgt! Es bereitete ihr jedes Mal Übelkeit, wenn sie gezwungen war, sich in Cedrecs Gegenwart aufzuhalten. Und auch Cedrec hatte schnell begriffen, dass sich seine „Auserwählte“ so schnell nicht fügen würde. So war schließlich recht bald aus der ersehnten „Gefährtin“ nichts anderes als eine Sklavin geworden, die sich, wie die anderen Unfreien im Haus, dem Willen ihres Herrn unterwerfen mussten.
    Aislin jedoch hatte niemals die Hoffnung aufgegeben, ihren geliebten Mann wiederzusehen. Selbst dann, wenn man ihn in eines der Zinnbergwerke im Süden der Insel verschleppt hatte, glaubte sie fest daran, dass sie sich eines Tages wiederfinden würden. Genau dieser Glaube trieb sie täglich an, allen Demütigungen zum Trotz durchzuhalten. Eines Tages würde ihr Stündchen schlagen. Sie musste nur Geduld haben und warten… auf die richtige Gelegenheit.
    Und diese Gelegenheit sollte kommen!
    Es war bereits Herbst geworden. Die Blätter der Bäume hatten sich bunt gefärbt und die ersten heftigen Stürme waren übers Land gezogen. Oben im Norden war bereits der erste Schnee gefallen, so hatten es einige Händler berichtet, die sich auf ihren Reisen bis in das Gebiet der wilden piktischen Stämme vorwagten.
    Nachdem nun Aislin einige Monate schon unter seinem Dach lebte, hatte Cedrec noch nicht vollständig die Hoffnung aufgegeben, die Frau seines ehemaligen Mitstreiters könne sich vielleicht doch mit ihrem Schicksal arrangieren. Letztendlich war sie in den letzten Wochen g ihm egenüber nicht mehr so abweisend gewesen. Diesen Sinneswandel, so hatte es Cedrec formuliert, wollte er ihr nun vergelten, indem er sie mit zum Markt nahm. Ein paar schöne Kleider wollte er ihr kaufen und vielleicht ein Geschmeide, so wie es die Frauen in Rom zu tragen pflegten.
    Vielleicht hatte Aislin bereits schon die sich bietende Gelegenheit gewittert, als sie mit ihm zum ersten Mal das Haus verließ. Falls dem so war, ließ sie sich nichts davon anmerken und mimte die dankbare Begleiterin an Cedrecs Seite. Vollkommen geblendet von diesem Wandel, der in ihr vorzugehen schien, las er ihr jeden noch so kleinen Wunsch von den Lippen ab.
    Neu ausgestattet mit Kleidern, Schmuck und einigen Leckerbissen, die fremde Händler von weit her auch in die letzte Ecke des Imperiums gekarrt hatten, war es nun Aislin, die endlich die Gelegenheit nutzen wollte. Mit ihrem Charme, ihren Augen und der süßlichen Stimme lockte sie Cedrec geradewegs in die Falle. Sie hatte ihm schöne Augen gemacht und Cedrec, der die Signale richtig zu deuten wusste, wollte sie nach einer so langen Zeit des Wartens endlich in seine Arme schließen, um sie zu küssen. Genau in diesem Moment begann sie wild um Hilfe zu schreien. In der Gasse, die zu dieser Tageszeit mehr als überfüllt war, brach ein Tumult aus. Noch bevor sich Cedrec gegenüber den Passanten rechtfertigen konnte, die den Hilfeschrei der Frau gehört hatten und nun handeln wollten, hatte sich bereits ein ziemlich düster dreinblickender Mann auf ihn gestürzt und begann, auf ihn einzuschlagen.
    Jetzt oder nie, dachte sich Aislin und nutzte diesen Augenblick. Es gelang ihr, ganz einfach zwischen der zusammenstehenden Menge zu entwischen.


    Aislin war es tatsächlich gelungen, aus Lugvalium zu fliehen. Ausgestattet mit der neuen warmen Kleidung, dem Schmuck und einigen Essensvorräten, die Cedrec gekauft hatte, begann sie ihre Suche. Von Stadt zu Stadt schlug sie sich durch, selbst als sich der Winter nun auch schon in den südlicheren Gefilden der Insel bemerkbar machte, gab sie nicht auf. Überall wohin sie auch kam, erkundigte sie sich nach den Sklavenhändlern, die vor vielen Monaten hier vorbeigekommen waren.
    Als sie aber endlich unten im Süden Britannias angekommen war, hatte sie ernüchternd einsehen müssen, dass sie Angus nicht finden würde. Doch in dem Moment, als sie enttäuscht aufgeben wollte, hatte sie von einem gewissen Mitros gehört, seines Zeichens Sklavenhändler, der vor Monaten mit einer großen Ladung Ware, die aus dem Norden stammen sollte, die Insel verlassen hatte. Daraufhin bestieg auch sie ein Schiff, um Britannia den Rücken zu kehren…


    Marcus Cuspius Rusticus


    Nachdem die Wahl vollzogen und alle Stimmen gezählt waren, konnte in der nächsten Senatssitzung über die Ämtervergabe diskutiert werden. Dazu verlas der noch amtierende Consul zunächst die Liste der Candidati Principis, beginnend mit Marcus Decimus Livianus, der seine Wahl zum Consulat gewonnen hatte.


    Über die weiteren, designierten Magistrate kam er schließlich...
    „zu den Vigintiviri: Es wurden gewählt [...],
    Marcus Decimus Aquila, der erbeten hat, als Tresvir capitalis dienen zu dürfen […],
    Marcus Iulius Dives, er möchte den Decemviri litibus iudicandis zugeordnet werden […],
    Lucius Tiberius Lepidus, auch er präferiert das Amt eines Tresviri capitales.


    Der Senat hat jetzt zu entscheiden, wer welcher Aufgabe und damit welchen Magistraten zugeteilt wird."



    Sim-Off:

    Die SPIELLEITUNG bittet darum, künftig auf „gedachte“ Argumentationen zu verzichten.


    Das ließ der Bote sich nicht zweimal sagen. Rasch nahm er die Beine in die Hand und verdrückte sich, froh, endlich hier raus zu kommen. Mir einem Stoßgebet flehte er die Götter an, dass ihm solche Aufträge künftig erspart blieben.


    Der Bote hätte sich jetzt am liebsten in Luft aufgelöst. Wer wusste schon, ob dieser grobe Kerl nicht im nächsten Moment wieder einen Tobsuchtsanfall bekam und ihm an die Kehle ging. Aber so einfach verschwinden, das war vermutlich auch keine gute Idee.
    Also verhielt er sich still, sagte nichts und wartete halb ängstlich, halb lauernd ab.


    Marcus Cuspius Rusticus


    Nachdem der amtierende Consul Cuspius Rusticus die Kandidaten der kommenden Wahlen anhand einer wunderbar, weil alphabetisch geordneten Liste und ihres nomen gentile aufgerufen hatte, endete diese Ordnung bei den Anwärtern zum Consulat.


    So kam es, dass er bereits Curtilius Bubulcus, Umbonius Sentianus, Saltius Curtianus, Granius Veiento und Pleminius Narcissus aufgerufen hatte, bevor er endlich zum letzten Kandidaten kam:
    “Marcus Decimus Livianus – er kandidiert als Consul!“