[Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img821/8803/x5z9.gif]
Cedrec´s Todesangst, die er zweifelsohne empfunden haben musste, als Aislin auf ihn zugestürmt kam, hatte sich im wahrsten Sinne des Wortes in seinen Beinkleidern niedergeschlagen. Nachdem der Legionär sein Leben gerettet hatte, indem er sich der Frau entgegengestellt hatte und sie niederstreckte, war er immer noch in einer Art Starre gefangen. Seine aufgerissenen Augen hatten die letzten Sekunden von Aislins Leben mit verfolgt, wie sie, vom Gladius des Soldaten getroffen, mit ihrem Kind im Arm leblos zusammensackte. Ob er in diesem Moment Reue verspürte, für das, was er getan hatte? Vielleicht tat es ihm leid, sie sterben sehen zu müssen. Nun lag sie kaum zwanzig Schritte von ihm entfernt im Matsch und noch immer konnte er den Blick nicht von ihr wenden. Erst die Schreie der Gefangenen, sie man nun zusammentrieb, ließ sie ihn endlich los.
Wie ein verängstigtes Kind, verließ er schnellstens diesen Ort und begab sich zu einem der Soldaten um ihn wegen Gwen, „seiner“ Frau anzusprechen. Trotz des schockierenden Erlebnisses, war er immer noch gewillt, sie zu sich holen, denn er begehrte sie schon lange. Gwen, die Frau seines Herzens, war schnell unter den Frauen gefunden und obwohl sie durch ihn von der Sklaverei verschont worden wäre, entschied sie sich lieber für die Leibeigenschaft, als an der Seite eines Verräters leben zu müssen. So blieb Cedrec nichts anderes übrig, als die anklagenden Blicke derer zu ertragen, die er verraten hatte. Zwar hatte er durch seinen Verrat seine Freiheit und seinen Besitz bewahrt, doch würde er in Zukunft ein einsames Leben fristen, denn die, die ihn einst in ihrer Mitte geschätzt hatten, wurden vor seinen Augen in die Gefangenschaft geführt.
Inzwischen hatten die Soldaten damit begonnen, die Hütten in Brand zu stecken. Einige der Gefangenen hatte man dazu herangezogen, die Toten zusammenzutragen, um sie anschließen zu verbrennen. Cedrec konnte diesem Anblick nicht länger standhalten. Den Gestank von verbranntem Fleisch hatte er noch nie lange ertragen können. Als er im Begriff war, davonzureiten, ließ ihn ein Rufen innehalten. „Die hier ist noch am Leben!“ Diese Worte arbeiteten sich durch Cedrecs Hirnwindungen hindurch, bis er schließlich begriff, was er soeben gehört hatte. Noch einmal wandte er sich um und begab sich zu den Soldaten, die sich über einem am Boden liegenden Körper beugten.
„Die Frau…“ begann er. „...ich will sie haben!“