Beiträge von Narrator


    SENATUS CONSULTUM


    Anpassung des Anhangs des Codex Universalis
    Pars Secunda - Lex Mercatus


    Auf Beschluss des Senats und des Volkes von Rom wird die Lex wie folgt neu gefasst:


    Praeambel


    Der Geltungsbereich der Lex Mercatus umfasst nur Rechtsgeschäfte zwischen Menschen. Eigentumsrechte und Handel zwischen Menschen und Göttern sind explizit nicht Teil dieses Gesetzes. Rechtsgeschäfte mit Göttern werden separat in den Kultgesetzen geregelt, für deren Überwachung die Pontifices zuständig sind.
    Klagen wegen Verstoßes gegen die Lex Mercatus können vor dem Aedil erhoben werden.


    Pars Prima – De Rebus


    § 1 Sachen
    Alles, was kein freier Mensch oder eine göttliche Wesenheit ist, gilt vor dem Gesetz als Sache.


    § 2 Eigentum
    (1) Eigentümer einer Sache ist derjenige, der die rechtliche Gewalt über diese Sache ausübt. Eigentümer einer Sache kann nur ein freier Mensch sein.
    (2) Der Eigentümer einer Sache ist grundsätzlich berechtigt, mit dieser Sache zu verfahren, wie er es möchte, sofern er dadurch nicht die Rechte Dritter verletzt, andere gefährdet oder andere Rechte dieses Recht im Einzelfall einschränken.
    (3) Der Eigentümer kann eine Sache einer dritten Person zum zeitweiligen oder dauerhaften Besitz überlassen. Hierdurch verliert er nicht sein Eigentum an besagter Sache.


    [§ 3 bis 21 nachzulesen: hier]


    § 22 Weitere Konsequenzen und Regelungen
    (1) Die Ahndungen werden in einer Akte vermerkt. Zuständig für die Überwachung des Gesetzes und der nötigen Aktenvermerke sind die Aedilen. Diese können hierfür geeignete Einheiten als Unterstützung hinzuziehen.
    (2) Sollte der erste Verstoß länger zurückliegen als 2 Monate, ist ein neuerlicher Verstoß so zu ahnden, als wäre dies der erste Verstoß. Dasselbige ist auch dann durchzuführen, sollten 2 Verstöße begangen worden sein und der zweite Verstoß länger zurückliegen als 6 Monate.
    (3) Sollte ein dritter Verstoß in den Akten vermerkt sein, gilt keine Verjährungsfrist.
    (4) Die Strafen werden durch Aushang und in der Acta Diurna veröffentlicht.




    SENATUS CONSULTUM


    Anpassung des Codex Universalis
    Pars Prima - Allgemeines


    Auf Beschluss des Senats und des Volkes von Rom wird Satz 2 des §15 (Ordo Equester) des Pars Prima des Codex Universalis wie folgt neu gefasst:


    Der Censor hat alleinig das Recht, Erhebungen in den Ordo Equester vorzunehmen.


    Auf Beschluss des Senats und des Volkes von Rom wird Satz 3 des §15 (Ordo Equester) des Pars Prima des Codex Universalis wie folgt neu gefasst:


    Equites haben zum Zeitpunkt ihrer Ernennung und zu jedem beliebigen Zeitpunkt eines vom Censor angeordneten Census mindestens ein Grundstück in ihrem oder dem Eigentum ihres Pater Familias vorzuweisen. Hat der Pater Familias selbst einen gewissen Census zu erfüllen, so darf sein daran gebundenes Eigentum hierbei nicht berücksichtigt werden.


    Auf Beschluss des Senats und des Volkes von Rom wird Satz 3 des §16 (Senat und Ordo Senatorius) des Pars Prima des Codex Universalis wie folgt neu gefasst:


    Senatoren haben zum Zeitpunkt ihrer Berufung in den Senat mindestens zwei Grundstücke in ihrem oder dem Eigentum ihres Pater Familias vorzuweisen. Hat der Pater Familias selbst einen gewissen Census zu erfüllen, so darf sein daran gebundenes Eigentum hierbei nicht berücksichtigt werden.



    Ein weiteres Amtsjahr ging vorüber und die scheidenden Magistrate waren gehalten, dem Senat Bericht über ihre Taten zu erstatten. Die Tagesordnung der Curia war daher gut gefüllt mit Redebeiträgen, mit denen Magistrate eben jener Pflicht nachkommen wollten. "Ich erteile nun dem Kollegen Aurelius Lupus das Wort, um die Res Gestae für seine Amtszeit als Aedilis Curulis abzulegen."

    Nun war es der scheidende Consul, der sich auf die heutige Rednerliste hatte setzen lassen, war Herius Claudius Menecrates. Als bald ehemaliger Consul hatte er einen hohen Rang und bekam daher einen günstigen Redetermin. "Wir hören nun den Tatenbericht des Kollegen Claudius Menecrates für seine Amtszeit als Consul."

    Das Amtsjahr der amtierenden Magistrate hatte im Senat bisher eher wenig Spuren hinterlassen, aber irgendwann war es soweit, dass sich die ersten amtierenden Magistrate mit den unweigerlichen Gesetzesänderungen zu Wort meldeten, die nahezu in jeder Amtszeit von irgendeinem Magistrat vorgeschlagen wurden.
    "Als nächstes spricht der Sextus Aurelius Lupus zu uns, um seine Pläne für eine Neufassung der Lex Mercatus vorzustellen", leitete der amtierende Consul den entsprechenden Tagesordnungspunkt ein und machte eine Geste, um den Redner nach vorne zu bitten.


    DECRETUM CONSULUM


    Wahltermin für die Magistrate der Stadt Rom.


    Die Bestimmungen lauten:
    Der Wahltermin wird festgesetzt auf ANTE DIEM IV NON MAR DCCCLXVIII A.U.C. (4.3.2018/115 n.Chr.) und ANTE DIEM III NON MAR DCCCLXVIII A.U.C. (5.3.2018/115 n.Chr.).


    Kandidaten können ihr Interesse ab sofort und spätestens zum ANTE DIEM XII KAL MAR DCCCLXVIII A.U.C. (18.2.2018/115 n.Chr.) gegenüber den Consuln erklären, welche die Kandidatenlisten erstellen.


    Die Ernennung der neuen Magistrate erfolgt zum KAL APR DCCCLXVIII A.U.C. (1.4.2018/115 n.Chr.).




    Der Wahlkampf war lange vorüber, die Stimmen waren ebenfalls schon seit Tagen gezählt und nun hatte auch der Senat getagt, um über die Verteilung der Ämter und Aufgaben zwischen den gleichrangigen Magistraten zu entscheiden. Damit war es jetzt an der Zeit, in feierlicher Prozession aufs Forum hinaus zu ziehen, um von der Rostra die Namen der neuen Amtsträger offiziell zu verkünden.



    IN NOMINE SENATUS
    POPULIQUE ROMANI


    Ernennung der Magistrate der Stadt Rom


    Hiermit ernennen wir im Namen des Senates und des Volkes von Rom folgende Bürgern zu Magistraten der Stadt Rom:


    Zu Consules
    Herius Claudius Menecrates
    [...]


    Zu Praetores Urbani
    [...]


    Zu Praetores Peregrini
    [...]


    Zu Aediles Curules
    Sextus Aurelius Lupus
    [...]


    Zu Aediles Plebes
    [...]


    Zu Quaestores
    Manius Flavius Gracchus Minor
    [...]


    Zu Vigintiviri
    [...]


    Sie mögen öffentlich ihren Amtseid sprechen und damit das Amt aufnehmen.




    Der Amtseid lag als Vorlage vor für jene Magistrate, die ihn noch nicht auswendig konnten.


    - IVS IVRANDVM -


    EGO, -NOMEN- HAC RE IPSA DECUS IMPERII ROMANI
    ME DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE
    IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE
    SOLLEMNITER IURO.


    EGO, -NOMEN- OFFICIO -AMT- IMPERII ROMANI ACCEPTO,
    DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS MEAE VITAE
    PUBLICAE TEMPORIBUS ME CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS
    PUBLICA PRIVATAQUE VITA ME PERSECUTURUM ESSE IURO.


    EGO, -NOMEN- RELIGIONI ROMANAE ME FAUTURUM ET EAM
    DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM ME
    ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURO.


    EGO, -NOMEN- OFFICIIS MUNERIS -AMT-
    ME QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURO.


    MEO CIVIS IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE
    POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, EGO
    MUNUS -AMT- UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS
    ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIO.


    Sim-Off:

    ÜBERSETZUNG DES AMTSEIDS:
    Ich, ____________________ (VL-Name), schwöre mit diesem Eid feierlich, die Ehre des Imperium Romanum zu verteidigen und immer zum Wohle des Volkes, des Senates und des Kaisers des Imperium Romanum zu handeln.


    Ich, ____________________ (VL-Name) nehme das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) des Imperium Romanum an und schwöre die Götter und Göttinnen Roms, sowie den Kaiser, in meinem ganzen öffentlichen Leben und all meinen öffentlichen Handlungen zu ehren und die römischen Tugenden sowohl im privaten als auch öffentlichen Leben zu befolgen.


    Ich, ____________________ (VL-Name) schwöre, dass ich die Religio Romana als Staatsreligion beschützen und befolgen werde und niemals öffentlich dagegen verstossen werde, damit sie keinen Schaden erleide.


    Ich, ____________________ (VL-Name) schwöre ausserdem, das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) und alle seine Verpflichtungen mit all meiner Kraft und nach bestem Wissen und Gewissen auszuführen.


    Auf meine Ehre als Bürger des Imperium Romanum, und vor allen Göttern und Göttinnen des römischen Volkes, und durch deren Willen und Güte, nehme ich das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) mit allen damit verbundenen Aufgaben, Rechten, Pflichten und Verantwortungen an.

    Es dauerte einige Tage, bis die scheidenden Consuln endlich einen wichtigen Punkt auf die Tagesordnung setzten, der beinahe vergessen worden wäre: Die Zuweisung der Magistrati Minores zu ihren Ämtern!


    Begonnen wurde traditionell mit den Quaestoren. Das war in diesem Jahr nicht anders: "Flavius Gracchus Minor wurde zum Quaestor gewählt", begann er mit dem Kandidaten mit den meisten Stimmen. "Er hat in seiner Wahlrede eine Präferenz als Quaestor Consulum angegeben. Aber es obliegt natürlich uns, ihn zu einem Amt zuzuweisen." Er blickte in die Runde, vor allem zu dem Consul designatus Claudius Menecrates. Seine Stimme war sicherlich eine gewichtige, immerhin würde er ja mit ihm zusammenarbeiten müssen!

    Sim-Off:

    Ganz übersehen - in einer Woche ist ja schon Ernennung der Magistrate! 8o

    Der Consul schüttelte den Kopf, denn so kompliziert war die Geschäftsordnung gar nicht. "Nein, das ist keineswegs nötig. Vielmehr ist es so, dass die Abstimmung ohnehin frühestens in zwei Tagen stattfinden dürfte. So will es der Codex Universalis. Bis dahin kann also ohnehin noch diskutiert werden und es gibt auch keinen Grund, warum die Abstimmung nicht auf einen späteren Termin festgelegt werden sollte. Und selbstverständlich steht es dir auch frei, den Antrag wieder zurück zu ziehen."

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    "Oh", entfuhr es Menecrates und er musste über sich selbst schmunzeln, als er den Hinweis des Consuls hörte. "Ja, richtig. Sogar noch eine ganze Weile", bestätigte er, danach hörte er weiter zu. Als Rabuleius schließlich mit einer Frage endete, blickte Menecrates ihn einige Augenblicke wortlos an. Er überlegte währenddessen, ob er gerade wieder etwas Falsches gesagt hatte. Es klang so, als wäre eine Einladung zum Essen keineswegs angebracht bei einem Wunsch wie dem von ihm geäußerten.
    "Was müsste es denn stattdessen sein", fragte er in einer Naivität, die wohl nur einem aufrechten Mann zueigen sein kann oder einem Träumer oder einem Kind.


    Sextus Rabuleius Strabo nickte lächelnd. Noch war seine Amtszeit nicht beendet. Die Reaktion des Claudiers auf seine zweifelnde Frage machte den Consul dann doch etwas ratlos. Menecrates machte einen ziemlich naiven Eindruck auf ihn, so viel musste er für sich einmal festhalten. Stirnrunzelnd erwiderte der Consul den Blick des Kandidaten und rieb sich nachdenklich das Kinn.


    "Nun, ich hatte eher gedacht, du würdest mich argumentativ von deiner Eignung zum Consulat überzeugen", erläuterte er dann. Rabuleius hatte sich dagegen entschieden, dem Claudier ganz offen zu sagen, ob er käuflich war oder nicht. Aber so einfach würde Rabuleius seine Unterstützung jedenfalls nicht versprechen. Er war immerhin Consul und kein junger Quaestorius, dessen Stimme nicht ganz so viel Gewicht hatte!

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Während der Wartezeit legte sich Menecrates die Worte zurecht, verwarf sie wieder und formulierte neu. Sein Anliegen fiel ihm keineswegs leicht, weil er gewöhnt war, alles aus eigener Anstrengung heraus zu schaffen, aber er ahnte, dass diese Kandidatur neue Regeln aufstellte, auch für ihn.
    "Salve, Consular Sextus Rabuleius Strabo!". Seine Anspannung sank wegen der wohltuend einladenden Worte. Sie veranlassten ihn, sofort auf den Punkt zu kommen. "Ich möchte deine Zeit nicht unnötig strapazieren und hoffe, du gestattest mir eine Antwort ohne Umschweife." Er blickte fragend, glaubte keinen Einwand zu erkennen und sprach weiter. "Mir würde sehr viel daran gelegen sein, deine Unterstützung bei meiner Kandidatur zu bekommen. Dabei erscheint es mir fast schon zu simpel, wenn ich als Gegenwert - es ist kein Gegenwert, aber ich denke, du weißt, wie ich das meine - dich zu einem Essen lade. Vielleicht ist es auch so, dass ich bereits dein Wohlwollen genieße, vielleicht müsste ich es aber erst noch erwerben. Ich bin heute gekommen, um dich zu fragen, was ich tun kann, um dich als öffentlichen Unterstützer für meinen Wahlkampf zu gewinnen."


    Sextus Rabuleius Strabo zog kurz überrascht die Augenbrauen hoch, dann schmunzelte er über den Versprecher des Claudiers. "Noch bin ich Consul, Claudius", bemerkte er amüsiert.


    Dass der Senator derart eilig auf den Grund seines Besuchs zu sprechen kam, überraschte den Consul sodann nochmals. Er war es gewöhnt, dass Besucher ihm erstmal Honig ums Maul schmierten, um sich sein Wohlwollen für ihr Anliegen zu erkaufen. Andererseits befand Rabuleius es für vernünftig, dass Claudius ihm so weniger Zeit stehlen wollte. Das nun vorgetragene Anliegen verwirrte Rabuleius dann allerdings etwas. Er entgegnete: "Verstehe ich dich richtig, Claudius? Du wünschst meine Unterstützung im Wahlkampf und bietest mir dafür ... eine Einladung zur Cena?" Das klang doch sehr ungewöhnlich.

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Menecrates hörte gut zu, wiegte aber anschließend den Kopf. "Das klingt so einfach, dabei erscheint mir der Wahlkampf für dieses Amt keineswegs leicht. Er stellt alles bisher Gewesene in den Schatten. Mich plagt die Sorge, dass ich etwas Wichtiges versäume. Vielleicht", er wies die leeren Handflächen vor, "schüttele ich im Nachhinein über mich den Kopf, weil ich mir all zu viele Gedanken mache. Wer weiß." Die Antwort des Consuls beruhigte Menecrates ein wenig, wenn auch nicht viel. "Könnte ich dich zu meinen Verbündeten zählen, würde ich der Wahl sicherlich beruhigter entgegensehen. Was müsste ich dafür tun? Würde es reichen, wenn ich dich zum Essen in mein Haus lade?"


    Der Consul winkte gelassen ab. "Ach, mach dir nicht zu viele Sorgen. Du musst ja nicht ganz Rom für dich gewinnen! Es reicht, wenn die Mehrheit des Senates dir deine Stimme gibt." Sein eigenes Ergebnis hatte zwar auch höher gelegen als nur bei den mindestens nötigen Stimmen, aber tatsächlich war er die Sache auch relativ entspannt angegangen. "Du hast doch Wagenrennen angekündigt, nicht wahr? Damit hast du das Volk doch schon auf deiner Seite. Die Götter dürften dir auch wohlgesonnen sein, würde ich vermuten. Und den Senat überzeugst du am ehesten mit einer guten Rede. Und naja, sicher, Zeit für ein Abendessen könnte ich einrichten, aber meine Stimme ist auch nur eine." Sicher wäre es interessant, die Ideen seines potenziellen Nachfolgers zu hören, aber das würde er auch im Senat können. Und er hatte andere aussichtsreiche Kandidaten im Rennen, die er noch eher in seinem Sinne beeinflussen konnte.

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Einer der einflussreichsten Senatoren stand heute auf Menecrates' Besuchsliste. Von Sextus Rabuleius Strabo erhoffte sich der Claudier wertvolle Hinweise für den Wahlkampf und - wenn es besonders gut lief - dessen Unterstützung. Mit großen Erwartungen und noch größeren Hoffnungen beschritt Menecrates, wie immer am liebsten zu Fuß, das nächste Wegstück zu seinem Ziel: der eigenen erfolgreichen Kandidatur.


    Er ließ anklopfen und nach den Öffnen für sich um ein Gespräch bitten.


    Ähnlich wie bei seinem Amtskollegen befand sich das Haus des Consuls Rabuleius in einem ständigen Belagerungszustand. So wurde Senator Claudius hereingebeten, bekam eine bequeme Sitzgelegenheit angeboten und eine Erfrischung, musste aber auch hier einige Zeit warten. Als dann der vorherige Besucher den Consul verließ, wurde Menecrates ins Tablinum gebeten.
    "Salve Senator Claudius", grüßte der Consul seinen Kollegen freundlich. "Sei willkommen in meinem bescheidenen Heim. Was kann ich für dich tun?"

    "Das... ist eine ungewöhnliche Frage", stellte der Consul mit leichtem Zögern fest. Zumindest war er ziemlich überrascht, dass Claudius Menecrates ihn einfach so besuchen kam und geradewegs nach Tipps fragte. "Ich glaube nicht, dass es da ein Geheimrezept gibt. Reden halten, Spiele und Spenden und Opfer veranstalten, potenzielle Verbündete zum Essen einladen, was man eben so macht." Die Frage hatte ihn tatsächlich ziemlich überrumpelt und er hatte auch keine Idee, was Claudius Menecrates vielleicht im Speziellen erwartet.

    Es war eher eine Formalität, dass die Haustür von Consul Quintus Ninnius Hasta geschlossen wurde, wenn gerade keiner hindurch ging, nur um sie kurze Zeit später wieder zu öffnen, sobald es klopfte. Zu Wahlkampfzeiten war viel Los im Haus eines amtierenden Consuls. Daher musste Claudius Menecrates zwar nicht auf der Straße, wohl aber im Atrium eine Zeit lang warten, bevor ein anderer Senator das Arbeitszimmer des Consuls verließ und er vorgelassen wurde. "Ah, Claudius Menecrates, sei gegrüßt", grüßte der Hausherr, als er den Senatskollegen erkannte. "Was führt dich zu mir?"

    Auch für die Praetur gab es genug Kandidaten, um einen Tag für deren Reden zu reservieren, zumal viele gestandene Senatoren die Angewohnheit hatten, etwas länger zu sprechen. Wieder hatten die Consuln die Reihenfolge ausgelost und machten die entsprechenden Ankündigungen. "Der nächste Kandidat ist Lucius Iulius Centho."

    Am heutigen Tag standen die Kandidaturreden der Kandidaten für die Quaestur auf der Tagesordnung des Senates. Die Consuln hatten die Reihenfolge auslosen lassen, damit sich niemand durch einen ungünstigen Redetermin benachteiligt fühlen musste. Viele Kandidaten hatten schon gesprochen, als der nächste Aufruf erfolgte. "Nun spricht Manius Flavius Gracchus Minor vor."