“Das ist sehr freundlich. Ich fühle mich außerordentlich geehrt. Denn ich bin ein treuer Anhänger des Princeps und seiner Familie.“
Beiträge von Narrator
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Auf Wunsch des Kaisers – das machte dann doch Eindruck, selbst im Haus eines amtierenden Consuls.
Umgehend wurde dem Senator Annaeus bedeutet, dass er doch herein kommen möge. Ein Sklave führte ihn in das Atrium, wo er sich ohne lange Wartezeit alsbald dem Consul gegenüber sah.
“Salve Senator! Ich bin Gnaeus Afranius.“, begrüßte ihn der Consul in jovialem Tonfall.
“Gnaeus Afranius Dexter, der Consul.“, bekräftigte er, nur für den Fall, dass sein Gast noch niemals zuvor von ihm gehört hatte. Denn wieder einmal hatte man einen eher unbekannten Mann zum Consul gewählt. -
Die Tür öffnete sich.
“Ja? Wer klopft?“, fragte der Ianitor.
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Wie am Ende jedes Amtsjahres, war die Ernennung der neuen Magistrate die letzte Amtshandlung der scheidenden Consuln. Noch einmal wurde das Ergebnis der vergangenen Wahlen verlesen. Dann rief man die Gewählten dazu auf, den traditionellen Eid zu sprechen...
IN NOMINE IMPERII ROMANI
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTIDIE WAHL IST GÜLTIG, ALLE VORSCHRIFTEN UND FRISTEN WURDEN BEACHTET UND HIERMIT ERFOLGT DIE ERNENNUNG DER NEUEN MAGISTRATE IN IHRE ÄMTER.
SOMIT ERNENNEN WIR DIE BÜRGER:
[...]
ZUM PRAETOR URBANUS:
Marcus Decimus Livianus[...]
- DCCCLVIII AB URBE CONDITA -
...die Eidesformel war allgemein bekannt und lautete:
- IVS IVRANDVM -
EGO, -NOMEN- HAC RE IPSA DECUS IMPERII ROMANI
ME DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE
IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE
SOLLEMNITER IURO.EGO, -NOMEN- OFFICIO -AMT- IMPERII ROMANI ACCEPTO,
DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS MEAE VITAE
PUBLICAE TEMPORIBUS ME CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS
PUBLICA PRIVATAQUE VITA ME PERSECUTURUM ESSE IURO.EGO, -NOMEN- RELIGIONI ROMANAE ME FAUTURUM ET EAM
DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM ME
ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURO.EGO, -NOMEN- OFFICIIS MUNERIS -AMT-
ME QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURO.MEO CIVIS IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE
POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, EGO
MUNUS -AMT- UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS
ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIO.Sim-Off:
ZUR INFORMATION: AMTSEIDIch, ____________________ (VL-Name), schwöre mit diesem Eid feierlich, die Ehre des Imperium Romanum zu verteidigen und immer zum Wohle des Volkes, des Senates und des Kaisers des Imperium Romanum zu handeln.
Ich, ____________________ (VL-Name) nehme das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) des Imperium Romanum an und schwöre die Götter und Göttinnen Roms, sowie den Kaiser, in meinem ganzen öffentlichen Leben und all meinen öffentlichen Handlungen zu ehren und die römischen Tugenden sowohl im privaten als auch öffentlichen Leben zu befolgen.
Ich, ____________________ (VL-Name) schwöre, dass ich die Religio Romana als Staatsreligion beschützen und befolgen werde und niemals öffentlich dagegen verstossen werde, damit sie keinen Schaden erleide.
Ich, ____________________ (VL-Name) schwöre ausserdem, das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) und alle seine Verpflichtungen mit all meiner Kraft und nach bestem Wissen und Gewissen auszuführen.
Auf meine Ehre als Bürger des Imperium Romanum, und vor allen Göttern und Göttinnen des römischen Volkes, und durch deren Willen und Güte, nehme ich das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) mit allen damit verbundenen Aufgaben, Rechten, Pflichten und Verantwortungen an.
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DECRETUM SENATUSDer Antrag wurde gemäß § 7 (4) Codex Universalis ohne Abstimmung
angenommenSomit tritt das Decretum Senatus in Kraft.
gez. Lucius Minicius Natalis [NSC]
---------------------- Consul --------------------- -
“...ja, ähm... die sind hiermit per Decretum Senatus gestrichen. Der Beschluss wird öffentlich verkündet und tritt damit in Kraft.“
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Noch immer sagte niemand etwas dagegen und so stand der Consul auf, machte eine linkische Geste die wohl Aufmerksamkeit erzeugen sollte und sagte:
“Dann ist es so beschlossen, wie Senator Tiberius Durus es beantragt hat. Die Absätze, ähm...“ -
“Primus Decimus Magnus und Herius Hadrianus Subdolus, kommt näher, stellt euch hier zu mir, damit alle euch gut sehen können. Ihr habt Rom einen großen Dienst erwiesen. Ihr habt... ähm... großen Mut und große Tapferkeit bewiesen. Der Senat erkennt, dass uns die Götter durch eure Tat ein Zeichen der Gunst ge... äh... gegeben haben.“
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“Ja, ähm... eine umfassende Bildung ist ganz bestimmt erstrebenswert, Senator Germanicus Avarus. Wenn der Kandidat wieder einmal die Schola aufsuchen würde, dann könnten solche, ähm... Zweifel gar nicht erst aufkommen, ja.“, mischte der Consul sich endlich auch ein.
Sein Blick, den man ängstlich finden konnte, ging zu Potitus Vescularius Salinator, dem mächtigen und nicht zimperlichen Praefectus Urbi.
“Aber, ähm... seine jetzige Kandidatur ist gültig. Ich habe es so entschieden.“
Wie er das sagte machte kaum den Eindruck, als würde er auch nur irgendetwas wirklich selbst entscheiden. -
Der Consul wandte sich den beiden Rettern des Senators zu.
“Decimus Magnus, Hadrianus Subdolus, ihr seid Helden. Ihr habt euch Ruhm und Ehre erworben, weil ihr diesen Mann aus den Fängen des Feindes befreit habt. Einen Senator, aus den Fängen der Feinde Roms! Der Senat dankt euch für eure mutige Tat.
Wir sollten... also... lasst uns nun alle gemeinsam in die Curia Iulia gehen, damit wir von euch hören können, wie alles geschah.“ -
Nachdem der Senat Marcus Decimus Livianus öffentlich auf dem Forum vor der Curia Iulia empfangen hatte, ging man in das Senatsgebäude hinein, mit den beiden amtierenden Consuln an der Spitze.
Livianus war ein Gefangener der Parther gewesen bis er befreit werden konnte.
Seine Befreier waren an diesem Tag auch zugegen und sie erfuhren die Ehre, vor dem Senat sprechen zu dürfen. Denn die Senatoren wollten wissen, wie sich alles zugetragen hatte.Einer der beiden Consuln, ein unsicherer Mann und schlechter Redner noch dazu, der nur gewählt worden war, weil er niemandem gefährlich werden konnte, dieser Consul ergriff das Wort:
“Senator Marcus Decimus Livianus, wir heißen dich in der geheiligten Halle der Curia Iulia willkommen. Ähm... willkommen zurück. Bitte, nimm deinen dir zustehenden Platz ein.“
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Der Consul räusperte sich, machte eine altmodisch wirkende Geste mit der er Ruhe einforderte und begann zu sprechen, natürlich zu leise.
“Marcus Decimus Livianus, Senator Marcus Decimus Livianus, wir, der Senat von Rom, wir danken den Göttern. Sie haben dich uns zurück gebracht. Sie... äh... sie haben dich auf deinem Weg begleitet. Heute bist du hier. Stehst vor mir. Ein Wunder, ein göttliches Wunder wurde uns zuteil. Ähm... und dir, natürlich.
Ich, als Consul und Mitglied des Senats, heiße dich willkommen und mit mir alle hier versammelten Senatoren. Du sollst wieder deinen Platz einnehmen, in unserer Mitte.“Er sah unsicher zu den Männern, die mit Livianus gekommen waren.
“Deine Befreier, sind sie das?“
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Der amtierende Consul konnte seine zunehmende Nervosität kaum noch verbergen, was für einen Mann seiner Stellung geradezu erbärmlich war. Der beleibte Mann trat von einem Fuß auf den anderen. Wenn er ein Grieche gewesen wäre, dann hätte man annehmen können, er würde sich an neuen Tanzschritten versuchen. Wenn er ein Grieche gewesen wäre, doch war er ein Römer und die tanzten bekanntermaßen für gewöhnlich nicht.
Es war nur zu offensichtlich, dass dem Consul die Situation mit Livianus' unerwarteter Brotspende schon jetzt entglitten war.
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“Ja, natürlich, nach dem Empfang. Alles andere wäre merkwürdig, da hast du ganz bestimmt recht.“, bestätigte der Konsul.
“Aber bald danach, denn die Wahlen sind schon in wenigen Wochen.
Wenn das dann alles wäre...?“ -
Wieder einmal standen Wahlen zum Cursus Honorum an und wieder einmal war der Senat deshalb zusammengekommen, um sich die Bewerbungsreden der Kandidaten anzuhören und die Männer zu befragen, die ein öffentliches Wahlamt anstrebten.
Einer der beiden amtierenden Consuln rief sie auf und unter den Kandidaten war auch:
“Marcus Decimus Livianus, Sohn von Quintus Decimus Mercator, Senator und ehemaliger Legatus Legionis der Legio I Traiana, geehrt mit der Corona Obsidionalis und erst vor kurzem nach Rom zurückgekehrt, wie ihr alle wisst.
Marcus Decimus Livianus kandidiert als Praetor und wird jetzt zu euch sprechen.“ -
...und schon zwei Tage später war es soweit: Acceptio Liviani – Öffentlicher Empfang des Senats für einen lange Vermissten
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“Ja, der wird auf dem Forum stattfinden, der Empfang, auf dem Forum Romanum, ja. Deine Retter sollen auch kommen und anschließend finden wir uns in der Curia Iulia ein, um euren gemeinsamen Bericht zu hören. In sieben Tagen.
Und wann du vor dem Senat über deine Kandidatur sprechen kannst, dass... lasse ich dich noch wissen. Ein Liktor wird zu dir kommen.“ -
In Rom waren Geschichten wie diese sehr beliebt: ein Römer, vornehm von Geburt und in bedeutender Stellung, gerät in Gefangenschaft. Der Feind ist natürlich verschlagen, heimtückisch und für seine Brutalität bekannt. Schon hält man ihn, den vermissten Römer, für tot, da kann er fliehen oder wird ausgelöst, kehrt zurück und wird gefeiert. Ein Beispiel für römische Willenskraft und Unverwüstlichkeit ist er dann.
Unvergessen war zum Beispiel, wie der junge Gaius Iulius Caesar einst in die Hände von Piraten gefallen war, frei kam, und anschließend blutige Rache nahm. Das war eine Geschichte, so ganz nach dem Herzen der Römer.
Es gab dabei aber noch einen anderen Reiz, nämlich sich vorzustellen, was für Qualen und Demütigungen so ein feiner Herr in Gefangenschaft wohl hatte erleiden müssen. Auch darüber spekulierte das einfache Volk sehr gerne unter mehr oder weniger vorgehaltener Hand und mit unterschwelliger Häme. Das es eine Schande war, sich gefangen nehmen zu lassen und mehr noch, eine solche Gefangenschaft zu überleben, auch diese Meinung gab es natürlich.Marcus Decimus Livianus, dass war der Name des Mannes, der dieser Tage den Anlass für solch Gerede bot. Ein Niemand war er nun wahrhaftig nicht. Ein Senator. Mehr noch, er war Legat der I. Legion gewesen und einer der Heerführer beim Iulianischen Feldzug gegen die Parther. Der war, nach einigen anfänglichen Erfolgen, vor inzwischen fast eineinhalb Jahren mit dem Tod des Kaisers recht kläglich gescheitert. Allerdings wagte noch immer kaum jemand offen das Wort 'Niederlage' auszusprechen.
Damals war Decimus Livianus in Gefangenschaft geraten und Ulpius Iulianus hatte nichts unternommen. Einige glaubten, damit hätte er Schuld auf sich geladen und genau deshalb hatte ihn wenig später ein verirrter parthischer Pfeil getroffen und tödlich verwundet. Wie dem auch sei, Livianus blieb verschwunden. War er tot? Lebte er noch? Das wusste keiner so ganz genau. Viele, wenn auch nicht alle, hatten ihn bald aufgegeben. Doch er lebte und durchlitt das Martyrium seiner Gefangenschaft.
Wer hätte zu hoffen gewagt, dass er nicht nur am Leben war, sondern das es gelingen würde, ihn aus den Fängen der Parther zu befreien? Aber genau das war geschehen und so kehrte er Heim.Das war nun der Anlass, weswegen sich die Senatoren vor der Curia Iulia auf dem Forum Romanum versammelt hatten. Zuvor hatten sie lange darüber beraten und sich am Ende schließlich dazu entschlossen, obwohl nicht alle so ganz einverstanden damit waren. Sie wollten den glücklich Heimgekehrten öffentlich empfangen und sie wollten hören, wie es ihm ergangen war. Denn auch Senatoren sind neugierig und mögen Abenteuergeschichten. Ihr Interesse galt aber nicht nur ihm, sondern auch seinen Befreiern.
Das war also die Vorgeschichte.
Der amtierende Consul – ein Mann von vergleichsweise geringer Bedeutung und Popularität – stand nun auf dem Forum, umringt von den Senatoren, die ebenfalls gekommen waren, und gemeinsam warteten sie auf Marcus Decimus Livianus und seine Befreier. Mit ihnen warteten viele Schaulustige. Unruhig nestelte der Consul an seiner Toga herum. Er war kein Mann von sicherem Auftreten.
“Mandeln! Gesalzen und in Honig gesotten! Maaandeln, wer will Mandeln?“, rief jemand in der Menge, der sich scheinbar ein gutes Geschäft versprach.
/edit: Noch ein paar Links hinzugefügt
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“Als Praetor? Ach...! Ähm... ja, gut.“
Mit einer so baldigen Kandidatur des Rückkehrers hatte der Consul offensichtlich nicht gerechnet, obwohl er zugeben musste, dass der Zeitpunkt gut gewählt war.
“Ich werde dich auf die Kandidatenliste setzen. Du kannst dann vor den Wahlen vor dem Senat über deine Kandidatur sprechen.
Ähm... wo kann man dich für gewöhnlich antreffen, um dir eine Nachricht zukommen zu lassen?“ -
An dieser Stelle griff der Consul in die Debatte ein.
"Ich denke, dass es Konsens ist, dass Decimus Livianus und seine Befreier hier in der Curia Iulia auf unsere Ladung hin Bericht erstatten werden. Ebenso scheint es der Wille einiger Senatoren zu sein, den Kollegen bereits auf dem Forum zu begrüßen und gemeinsam zurück zu seinem Platz hier in der Curia Iulia zu begleiten. Ich halte dies für eine gute Idee und werde mich dem anschließen. Über ein Dankesopfer an die Götter werden wir nach der Rückkehr des Kollegen entscheiden, so dass dieser am Opfer dann auch teilnehmen kann. Ich ermuntere euch jedoch, schon jetzt den Göttern für die glückliche Rückkehr zu danken, wenn sich euch eine Gelegenheit bietet. Jeder von uns kann in eine ähnliche Situation geraten, wenn er seine Pflichten erfüllt."