Beiträge von Narrator

    EDICTUM MAGISTRATI
    ANTE DIEM VII ID DEC DCCCLVIII A.U.C. (7.12.2008/105 n.Chr.)



    Gegen Arminius Secundus wird nach §3 Absatz 1 Lex Mercatus eine Geldstafe in Höhe von 104.05 Seterzen verhängt, zu zahlen an die Staatskasse II bis zum ANTE DIEM XII KAL IAN DCCCLIX A.U.C. (21.12.2008/105 n.Chr.). Bei den Angeboten von Brot, Datteln, eingelegtem Obst und Landwein handelt es sich um nicht konzessionierte Ware, womit gegen geltendes römisches Recht verstoßen wird. Der Anbieter hat das Angebot umgehend vom Markt zu nehmen.


    Beschwerde oder Einspruch gegen administrative Handlungen der Magistrate sind an die amtierenden Duumviri zu richten.





    Der junge Mann nickte und verneigte sich leicht, lief dann zum Wirt um diesem Bescheid zu geben und ging dann weiter. Es war schon ein wenig traurig zu wissen, dass diese Fremden ihm nicht glaubten und immer nur darauf aus waren irgendeinen Fehler aufzudecken, den er vielleicht tun würde. Aber er tat es nicht. Er verschwand nach wenigen Schritten in einer Tür...



    Der Wirt beendte das Gläsertrocknen und ging auf die Männer zu von denen ihm gesagt wurde, dass diese durstig seien.
    "Was ihr trinken wollt? Melonensaft, Rosenwasser oder Zitronenwasser? Wein?"
    Den hatte er importiert, denn normal gab es diese Sachen hier nicht.



    Antiochos kam etwas später mit seinem Onkel zurück. Er hatte ihm kurz seine Einschätzung der Männer dargebracht. Der Onkel hatte es zur Kenntnis genommen und ließ sich dann von seinem Neffen zu den Männern führen.
    "Mein Name ist Aradschir. Mein Neffe sagte, dass ihr Sklavenhändler seid und einen guten sucht. Wisst ihr noch etwas mehr über diesen?"

    "ja, ja. Immer neben dir. Keine Angst, ich kaufe nicht weg."
    So gingen sie durch das Straßen- und Gassengewirr nachdem man ihn hatte laufen lassen. Auf dem Weg zu einem großen Haus, das sie am Ende ihrer Tour erreichen würden, passierte nichts Außergwöhnliches. Es kamen hier und da ein paar Männer entgegen, die alle aber die Gruppe passierten ohne sich wirklich ihrer bewusst zu werden.


    Bald kamen sie zu einer mäßig besuchten Taverne, die aber nichts mit dem Eindruck der anderen gemein hatte. Sie war ordentlich und aufgeräumt, wirkte nicht so versifft.
    "Ihr wartet bitte hier, ich muss Bescheid sagen. Nichts schlimmes, ihr könnt mir glauben."
    Fragend sah er den Mann und wartete auf dessen Erlaubnis zu gehen.


    Wieder einmal standen Wahlen zum Cursus Honorum an. Heute war der Tag, an dem die Kandidaten deshalb vor dem Senat sprachen.
    Alle Kandidaten wurden von Lucius Aelius Quarto aufgerufen, einem der beiden amtierenden Consuln.


    Aber er selbst kandidierte auch wieder und als die Reihe an ihm war übernahm sein Amtskollege diese Aufgabe:


    “Lucius Aelius Quarto, Sohn von Gaius Aelius Maccalus, amtierender Consul, kandidiert mit einem Dispens des Imperators Caesar Augustus Gaius Ulpius Aelianus Valerianus erneut für das Consulat.
    Lucius Aelius Quarto, erkläre dich!“

    Camerinus las sich einige Berichte durch. Das Klopfen störte ihn natürlich erheblich in seinen Gedankengängen. Wer wohl diese Frechheit besaß und sich da einfach zwischendrängte? Nun ja, er würde es gleich erfahren und seine Verärgerung darüber, dass er gestört wurde, würde der Anklopfende bald erfahren und so hörte man draußen an der Tür nur ein sehr mürrisches "Herein."

    Er fragte sich warum diese Männer nicht verstanden, dass er ihnen so gar nicht abnahm, dass sie Sklavenhändler sind. Dafür wirkten sie einfach so anders als die anderen, aber bitte wenn sie das so wollten. Ihn störte es nicht. Sollten sie sich so fühlen als konnte keiner die Maskerade durchschauen und sie hätten alles so supertoll geplant.


    "Ich werde euch zu ihm bringen und ich habe ganz sicher nichts im Sinn. Ich will euch nur bei eurer Suche helfen. Mehr nicht."


    Er wand sich um und ging auf zwei der Männer aus dieser Gruppe zu. Hier blieb er stehen und sah zurück.


    "Wir müssen ein wenig laufen, nicht weit.


    Dann sah er die anderen Männer an, die den Weg aus diesem Hof hianus versperrten und wartete darauf, dass sie ihn durchließen.

    "Wenn ihr meint, dann seid ihr eben Sklavenhändler. Ich weiß nichts über eine besondere Ware. Aber ich kann euch vermitteln. Ich kenne jemanden, der weiß alles. Natürlich wenn man ihn entsprechend motiviert."


    Er lächelte und ahnte nicht, dass dieser Mann mit den Gedanken spielte ihn umzubringen. Er wusste nichts. Seine einzige Aufgabe war es Leute zu finden denen er Informationen anbieten konnte und einen hoffentlich guten Preis dafür erzielen konnte. Er sollte ja nicht einmal selbst handeln, einfach nur finden und mtibringen. Abwartend sah er den Römer an und beobachtete die Regung.

    "Wenn ihr es genau wissen wollt, seid ihr mir schon am Tor aufgefallen. Ihr könnt die Wachen dort blenden aber nicht mich. Ihr habt so ausgesehen als würdet ihr etwas suchen und wenn ich mich nicht irre und ihr sucht wirklich irgendetwas oder irgendwen, kann ich euch vielleicht helfen. Ich kenne mich hier aus und ich kenne Leute, die wiederum Leute kennen, die wiederum viel hören."


    Antiochos war sich sicher, dass ihm nichts passieren würde. Diese Männer suchten und er konnte helfen und so sah er den Mann, der sprach, an ohne irgendeine Beunruhigung auszustrahlen. Wenn er das Interesse wecken konnte, dann hatte er schon gewonnen.

    Sicher fehlte dem jungen Mann, der vom Jäger zum Gejagten wurde die Abgeklärtheit eines langjährigen im Militärdienst gewesenen Mannes. So benötigte er die Zeit abzuschätzen wie seine Möglichkeiten waren, welche gut oder schlecht waren und ob er sie nutzen sollte oder nicht. So dauerte der Denkprozeß etwas an ehe er sich in Anbetracht der Situation dazu entschloß sich zu ergeben. Langsam trat er hinter seinem Busch
    "Ich müsst mich ja auch gar nicht holen,"
    sprach Antiochos während er seine Deckung preis gab, diese Verließ und auf den Mann zu ging, der mit ihm gesprochen hatte. Seine Hände hielt er so, dass sie jeder sehen konnte und er so zeigte, dass er keinem etwas tun wollte. Dies wäre in dieser Situation auch völlig blöde Absicht gewesen.
    "Was kann ich für euch tun?"
    Dies war mehr eine Frage um die Situation ein wenig zu entschärfen, um sich selbst etwas zu beruhigen und um einfach irgendetwas zu sagen. Etwa 5 Schritte entfernt blieb er von dem Hadrianer stehen und wartete ab.



    PROCURATOR AB EPISTULIS PALATII
    LEGATO LEGIONIS SENATORI Q. TIBERIO VITAMALACO


    In deiner Bitte um Bestätigung der Beförderung des Duplicarius Titus Decimus Cursor zum Decurio der Legio XXII Deiotariana teile ich dir mit, dass dein Anliegen bestätigt und eingetragen ist. Über den Decurio Gaius Tiberius Rufinus wird gesondert befunden werden.


    --PROCURATOR AB EPISTULIS--
    ADMINISTRATIO IMPERATORIS



    Ein Platz war schnell gefunden und ein unauffälliger dazu. Für Antiochos war es ein leichtes sich hier zurecht zu finden und auch als normaler Gast dieser Örtlichkeit zu folgen. Mühsam versuchte er der Unterhaltung der Männer zu folgen. Er konnte nur wenig verstehen, zwei oder drei Worte. alles andere ging im allgemeinen Tavernentrubel unter. Doch seine Vermutung wurde bestätigt. Zufrieden trank er seinen Becher aus und würde der Gruppe folgen. Diese verließen diesen Ort der Gastlichkeit sehr schnell wieder. Wahrscheinlich war ihnen aufgegangen, dass es hier nicht so ungefährlich war wie sie glaubten.


    Nachdem man die Taverne verlassen hatte, musste er ihnen über einen der vielen Märkte folgen. Bisher hatten sie ihre vermeintliche Ware auch noch nicht zum Verkauf angeboten. Nein, sie hatten sich getrennt. Noch eine klare Bestätigung für seine Vermutung. Dann verschwanden sie westwärts in eine Gasse. Eine Fortsetzung des Marktes mit immer schlechter werdender Qualität der angebotenen Waren. Was sie wohl dort in den Hof wollten, fragte er sich. Sie würden nur hier diesen Weg wieder zurück können. Bei all seinen Überlegungen hatte er gar nicht mitbekommen, dass sich die Positionen geändert hatten. Nun war er nicht mehr der Jäger sondern jener, der gestellt werden sollte. Hier musste er diesen Männern mal ausnahmsweise Respekt zollen, aber das würde erst später kommen. Noch wusste er von diesem Schachzug nichts. An der Ecke stehen geblieben beobachtete er den einen der beiden Männer wie dieser Kisten hin und her stapelte. Vorsichtig schlich er immer weiter. Allerdings nicht mit ausreichender Achtung auf sein drum herum.


    Er war näher gekommen und zappelte nun in der gestellten Falle ohne es wirklich realisiert zu haben. Aber das würde sich sicher gleich ändern...

    [Blockierte Grafik: http://img165.imageshack.us/img165/7609/kashtarithsardarvonedesng5.jpg] | Ardeshir Kashtarith


    Stimmen drangen in den Zellentrakt. Es war nicht das übliche Krakeelen der Betrunkenen, nicht die harschen Befehle oder die zähen Gespräche der gelangweilten Wachen. Es war eine andere Art von Wortwechsel, und in der muffigen, vollkommenen Monotonie des Carcers gewann alles was anders war Bedeutung.
    Was sie sagten, verstand Kashtarith nicht. Er erhob sich, von der Pritsche wo er gesessen hatte, und wie so oft leise die Gathas vor sich hingesagt hatte. Mit zwei Schritten hatte er den Raum der Zelle durchquert. Das Licht, welches trübe durch das Fenster sickerte, fiel jetzt auf die hochgewachsene Gestalt des einstigen Reitergenerals. Lang und strähnig fiel das Haar ihm auf die Schultern, wild wucherte der Bart der früher stets sorgsam gekräuselt und geölt gewesen war, und anstelle der prunkvollen Wappnung, in der er den Römern damals entgegengetreten war, und der reichbestickten Gewänder, hatte er nun eine römische Tunika am Leib. Bleich war er; gezeichnet von den Verletzungen und der langen Haft sah Ardeshir Kashtarith in der Tat nicht gerade gesund aus. Sein Gesicht war unbewegt, verriet nicht die Regungen die dahinter vorgehen mochten. Lediglich ein etwas nachdenklicher Ausdruck war um den Parther, da er den Kopf die ganze Zeit leicht schräg hielt - das lag allerdings an den Narben am Hals.
    Vor den Gitterstäben verharrte der Gefangene ruhig, und maß mit seinem Blick die Männer die da gekommen waren. Wobei er den Praetorianer etwas länger betrachtete.

    Diese Gruppe war in ihrer versuchten Unauffälligkeit zu auffallend gewesen um nicht schon am Tor den ein oder anderen auf sich aufmerksam zu machen.


    Sanabares war ein hochgewachsener junger Mann, der mehr zufällig denn absichtlich in der Nähe des Tores gestanden hatte und diese Gruppe bemerkte. Er hatte dunkles Haar, welches er unter seiner Kopfbedeckung verbarg. Sein Gewand war schlicht. Ein durchschnittsstadtbewohner. Diesen Eindruck wollte er erwecken. Diese Gruppe zu bemerken war nicht allzuschwer gewesen. Der Wachmann hatte seinen Argwohn nur all zu deutlich gezeigt. Allerdings hatte das Trüppchen Glück. Sie hatten alles verräterisch gut versteckt gehabt. Anders konnte er sich das nicht erklären.


    Er folgte ihnen durch die Gassen, sah natürlich auch wie sie sich teilten und folgte dem Mann, der vorhin mit dem Wachposten am Tor verhandelt hatte. Er schien irgendwie wichtig. ´Von den Worten, die sie sprachen bekam er nicht viel mit. Er hatte gelernt sich in der Menge zu verstecken und unsichtbar zu sein, wenn er es das wollte. Die Männer hielten auf eine taverne zu und er folgte ihnen auch dahin.

    Antiochos bedachte den Fremden mit einem Blick, der töten hätte können. Seine Augen musterten den Hadriani stechend und durchdringend. Die Kontrolle der Taschen und Beutel stimmte ihn auch alles andere als zufrieden. Bisher hatte er wirklich nur einen langweiligen Dienst abgeleistet und diese Männer schienen ihm die Möglichkeuit zu geben eben jene Langeweile zu vertreiben und nun entpuppten sie sich auch als unspektakulär. Seine ohnehin schlechte Laune sank noch weiter. Man sah es ihm deutlich in seinem Gesicht an. Nachdem seine Helfer ihm signalisierten, dass sie auch nichts gefunden hatten. ließ er noch einmal seinen stechenden Blick über alle schweifen und nickte knapp.


    "Nun geht und verlasst das Tor und sorgt dafür, dass eure Ware bald mal Wasser sieht. Sie stinkt zum Göttererbarmen. "


    Die Worte knurrte er mehr als dass er sie sprach und mit einem hastigen Wink deutete er der Gruppe nun zügig das Tor zu passieren und zu räumen ehe er es sich noch anders überlegte. Er vermutete noch immer etwas, aber ohne Beweise konnte er sie auch nicht länger festhalten. Dennoch würde sie die Gruppe aufmerksam beobachten. Dafür würde er sorgen.

    Sekptisch musterte er Mann, Sklaven und Taschen. Irgendwie wollte er dem mann keinen Glauben schenken. Hier stank etwas und das waren nicht nur die Sklaven.


    "Die Sklaven interessieren mich nicht. Ihr könnt gern versuchen sie zu verkaufen. Eure taschen interessieren mich. Zeigt mir was ihr dort drin habt."


    Sicher keine großen Schätze, aber er wollte etwas finden. Diese Leute kamen ihm verdächtig vor. Doch so lange er nichts wirklich Verdächtiges gefunden hatte, konnte er nichts dagegen unternehmen. Also war die letzte Hoffnung eben etwas in den Sachen dieser Leute zu finden.

    Die Wache musterte die Männer sehr genau und ebenso die "Ware". Irgendetwas war hier faul und das war nicht der Gestank der Sklaven. Die Männer waren stehen geblieben und er hatte zu ihnen aufgeschlossen. Gefolgt und flankiert von zwei weiteren Wachposten. Für einen Moment schwieg Antiochos und sah den Sprecher genau an. Sehr genau. Erst nach dem Moment brach die Wache das Schweigen. Er befahl den beiden Wachen die Sklaven genauer zu begutachten und er selbst besah sich die kleine Gruppe etwas genauer.


    "Was habt ihr sonst noch so dabei?"


    Neugierig glitt der Blick über alles und suchte nach verräterischen Dingen, die ihm sofort ins Auge stechen würden, sollte was zu sehen sein. Wenn nicht würden die Taschen etwas inspiziert werden. Zu finden würde sicher etwas sein.

    Es war kein besonderer Tag, eher einer wie immer. Stinkendes Getier, ganz egal ob zwei- oder vierbeinig versuchte durch das Tor in die Stadt zu gelangen. Dabei war es normal, dass der Aufenthalt hier am Tor etwas länger ausfiel. Genauestens wurde nachgeschaut, wer hier versuchte herein zukommen. Bekannte Gesichter hatten es da natürlich einfacher. Sie durften einfach durchgehen und schlängelten sich zwischen den stehenden, die kontrolloiert wurden hinein.


    Antiochos war für die langweilige Seite eingeteilt. Er nickte nur immer und ließ die Leute passieren. Ein Parfümhändler, Männer mit zwei Sklaven, die erbärmlich stanken. Moment....Männer? Die kannte er doch gar nicht. Quälend langsam arbeiteten seine Gedanken bis einige Worte endlich seinen Mund verließen.


    "Halt, ihr da. Stehen bleiben."


    Laut halte der Befehl in dem Durchgang wieder und schien durch das Echo noch verstärkt zu werden.


    "Wer seid ihr und was wollt ihr hier."


    Wenn man ihn fragen würde, waren diese Männer sehr verdächtig. Irgendetwas an ihnen kam ihm eigenartig vor. Dies würde er sich genauer ansehen. So viel war sicher.