Beiträge von Narrator

    Fernab vom Schlachtenlärm im fernen Parthia ging im Castrum der Legio XIV Flavia jedermann seinem gewohnten Tagwerk nach, nichts ahnend von den Geschehnissen am Chaboras. Doch auch hier in Singidunum spielte sich Tragisches ab.


    Gaius Ulpius Aelianus Valerianus verließ seine Gemächer schon seit Tagen nicht mehr. Er fühlte sich schwach, zu schwach um vor seine Männer zu treten. Des Nachts hielt ihn das Fieber in seinen Klauen, von Beginn des Tages an quälten ihn der ständige Husten und Brechreiz, dazu die Schmerzen in all seinen Gliedern, so permanent, dass er sie fast schon manches mal vergessen konnte. Das schlimmste von allem jedoch war die anhaltende Appetitlosigkeit. Nur noch mit Mühe konnte sich Valerianus zwingen, überhaupt etwas zu essen und nicht selten verstrich ein Tag, an dem er jede Nahrung verschmähte. Die kläglichen Versuche der Linderung seines Leidens durch seines Leibarztes, der ihn mehrmals am Tag aufsuchte, erfüllte ihn zudem mit Sorgen. Der Arzt versuchte offensichtlich sein Bestes, doch beschlich den Caesar schon seit einiger Zeit das Gefühl, dass der Mann nicht allzu viel Ahnung von der Schwindsucht hatte. Daher ließ er Boten nach Viminacium und Sirmium schicken, die einen Spezialisten suchen sollten. Doch bisher war keiner zurück gekehrt. Valerianus dachte mittlerweile schon ernsthaft über eine Rückkehr nach Rom nach.


    Seine Frau Lucilla erahnte seine Gedanken, lange sprach sie mit ihm über das Für und Wider einer solchen beschwerlichen Reise. Valerianus entschied sich schlußendlich noch zu warten, doch wollte er in der Zwischenzeit mit dem Statthalter Illyriens, seinem Freund Potitus Vescularius Salinator, sprechen. An einem nasskalten Wintertag, der Valerianus die Schmerzen heftiger als sonst in seine Lungen trieb, ließ er nach ihm schicken und gab sich aufs Neue mit der Rolle des Wartenden zufrieden.

    Sie hatten es geschafft. Die Parther hatten eine Legion so gut wie vernichtet und ihr Plan war bisher aufgegangen und auch die Verluste waren noch im Rahmen und hinzunehmen. Die Legio X war nur noch rudimentär vorhanden. Die Prima war zu spät gekommen und noch fokussierten sich die Angriffe auf sie.


    Noch immer war die Legio XII damit beschäftigt den Weg zu räumen, der durch die eine parthische Gruppe versperrt wurde. Krieger für Krieger fiel sowie auch Römer für Römer fiel. Doch war es bei Weitem nicht so schlimm wie bei der Legio am Ende des Zuges und die Verluste würden dieser Legion nicht viel an Kampfkraft nehmen. Sie schafften es sogar, die parthische Sperre niederzureissen und jenen, die sich ihnen in den Weg gestellt hatten, endlich den Garaus zu machen. Dennoch war dem Legatus Legionis der XII nicht wohl zumute, sie waren aufgehalten worden und mittlerweile war ihnen allen längst klar, daß diese Feinde vor ihnen nur ein kleiner Teil eines größeren Planes waren.


    Doch zurück zum Ende des Zuges, zur Legio I. Ein leises Flirren war zu hören und wurde zu einem, den Römern vertrauten, Surren. Auf dem Hügelkamm schossen nun die Parther mit ihren Bögen, die vor Kurzem noch die Pechfässer den Berg hinunter gekullert hatten. Es waren nicht besonders viele Parther, die oben standen, und eigentlich sollten sie wieder zurück zu ihren Kameraden gehen, doch einige von ihnen waren dort geblieben, ihre Schadenfreude, die ihnen verhassten Römer unten leiden und brennen zu sehen, war ihnen ein Hochgenuss, dem sie nicht widerstehen konnten. Sie murrten zwar, als die Römer das Feuer nach einer Zeit löschen konnten, aber sonst war ihnen zum Feiern zumute. Erst ein paar Spiegelzeichen ihres Anführers riss sie aus ihrem Enthusiasmus. Sie dachten schon, dass sie nun endgültig zurückgehen sollten, doch gefehlt, er bedeutete ihnen etwas anderes. Eine Chance, die sie sich nicht entgehen lassen durften. Sie hatten nicht viele Pfeile mit, doch ihr Ziel war nur ein einziges. Der oberste Heerführer der Römer. Die Sehne krachte leise, so als ob sie schon genug hätte und für heute keine Kraft mehr zustande bringen würde, als einer der Parther den Pfeil einlegte, anzog und langsam und ohne Hast den Heerführer anvisierte. Seine Kameraden machten es ihm gleich und einer nach dem anderen schoss seinen Pfeil ab. Und einer traf.


    Unten an der Straße hatte sich ein großes Heer dort zusammen gezogen wo noch vor kurzem die Decima stand. Die Legion sah sich einem Heer von Panzerreitern gegenüber, flankiert von leichter Reiterei, die verbissen am Kämpfen waren und Stück für Stück die Decima zurückdrängte, bis sie auf die Prima trafen und von ihnen auch getroffen wurden. Dennoch waren die Parther wie im Rausch, im Blutrausch. Brüllend und tobend metzelten sie weiter.

    Ein Pfeil, nur ein einziger, nur den wollte der Anführer oben am Bergkamm noch verschießen, doch Ahriman hatte seine Hände im Spiel, seine Pfeile lagen zu weit weg auf dem Boden, er würde keines davon erreichen, bevor er von den Römern eingeholt und niedergestreckt würde. Ein leichter Rinnsal Blut rannte ihm von der Schläfe, er fand gerade noch Zeit um dies zu bemerken und zu ignorieren, denn in diesen Augenblicken sah er, wie seine Männer einer nach dem anderen ihr Leben verloren. Was sollte er tun? Er wusste nur eine Lösung: es ihnen gleichtun. Seine rechte Hand griff nach einem kleinen Wurfdolch, er zog ihn heraus und liess ihn in der Sonne kurz aufblitzen, bevor er den Dolch nach jenem Soldaten warf, der gerade das Pech hatte, ihm am Nächsten zu sein. Der Parther hatte Glück, denn der Dolch steckte zwar nicht wie geplant im Hals, sondern im Oberschenkel, durchtrennte aber die Schlagader, so dass der Römer sofort wie toll zu bluten begann und schreiend vom Pferd fiel. Auch er würde den heutigen Abend nicht überleben, genausowenig wie der Werfer des Dolches, der sich in den nächsten Momenten humpelnd seinen Gegnern stellte und auf seinen Todesstoß wartete.


    Kaum einer konnte ermessen, welche Qual es für die Soldaten der Legio I war, das Feuer, welches durch die Hinterhältigkeit der Parther ausgelöst wurde, zu löschen. Die Hitze war unerträglich, der Lärm unbeschreiblich und der Gestank von brennendem Pech wäre gerade noch auszuhalten gewesen, wenn sich dazu nicht der Geruch von verbranntem Fleisch vermischt hätte, der einem jeden der Anwesenden sofort signalisierte, dass hier mehr verbrannte als nur ein paar Fässer Pech oder ein paar Lastentiere. Der auftretende Ruß, der schnell zur Kurzatmigkeit führte, wenn man zu nah an der Feuerstätte stand, tat noch ein übriges und ließ die meisten der Soldaten wünschen, dass sie gerade ganz woanders wären, nur nicht hier. Wer konnte es ihnen auch verübeln. Dennoch mussten sie ihre Pflicht erfüllen, und sie taten es. Emsig schaufelten sie Erde, trugen diese heran, löschten damit das Feuer, holten Wasser aus dem Fluss, kühlten damit ihre Kameraden oder tranken selbst davon. Doch die Zeit drängte, denn die Legio X, bereits in heftige Kämpfe verwickelt, befand sich in der Falle. Gegen die Macht der schweren parthischen Reiterei kamen sie so gut wie gar nicht an, und Rückzug war durch das Feuer unmöglich. Zudem hatten sie durch das Feuer einen Gutteil der Artillerie und etliche Offiziere verloren. Die Moral der Soldaten der Legio X lag am Boden.

    Eine Sitzung später konnte der Consul den Vollzug der Ablösung melden.


    "Aurelius Corvinus wurde über unsere Entscheidung informiert und nimmt das Amt an. Er ist damit ab sofort der neue Auctor der Acta Diurna. Möchte der Senat noch über eine Ehrung für die abgelöste Auctrix befinden?"

    Es ist nicht zu bemerken, dass die beiden Liktoren mit der Antwort des Hausherrn ihren Auftrag als erfolgreich erfüllt abhaken. Sie werden ihrem Dienstherrn gute Nachrichten überbringen können. Bei seiner Frage können sie dem Mann dagegen nicht weiterhelfen. "Dazu können wir leider nichts sagen. Wir werden den Consul umgehend über deine Entscheidung unterrichten und wir gehen davon aus, dass danach auch die Redaktion der Acta Diurna informiert wird. Vielleicht solltest du dich dort einfach melden."

    "Wir kommen im Auftrag des Consuls", stellte einer der beiden sich und seinen Kollegen noch einmal kurz vor. "Im Senat wurde darüber debattiert, wer die Aufgabe des Auctors der Acta Diurna wahrnehmen soll, nachdem Decima Lucilla diesen Posten verlassen hat. Du wurdest dem Senat als geeigneter Mann für diesen Posten vorgeschlagen und der Senat schenkt dir sein Vertrauen. Wir sind gekommen, um dich zu fragen, ob du diese Aufgabe annimmst."

    "Ich.. ich werde euch alles sagen, was ich weiß."


    Sie spielte kurz mit dem Gedanken, die Prätorianer um einen schnellen Tod zu bitten, aber auf deren Versicherungen würde sie sich ohnehin nicht verlassen können.


    "Er war sehr unscheinbar, war offensichtlich darauf bedacht, nicht aufzufallen. Er sprach nicht viel, sagte nur das Nötigste. Doch... wir trafen uns in der Taverna Apicia, und als er sie nach mir verlassen hatte, richtete er sich sein pallium zurecht. Da sah ich sie, die lange Narbe an seinem linken Oberarm.
    Sein Verhalten und die Narbe... es muß ein Soldat sein, oder zumindest ein Ehemaliger."


    Nicarea seufzte leise, sie hatte nun alles gesagt, was sie wusste.

    Wie man es von Liktoren erwartete, nahmen die beiden Männer natürlich nicht Platz, während sie auf die Ankunft des Hausherrn warteten. Das Atrium musterten sie, wenn überhaupt, nur unauffällig und auch über den Sklaven und seine Gedanken machten sie sich keine Gedanken.

    Zitat

    Original von Leone
    Es kam nicht alle Tage vor, dass zwei schnieke Liktoren des consul an der porta klopften und damit um Einlass baten. Dementsprechend große Augen machte der schwarze Nubier auch, als er den Riegel entfernt und die Tür aufgezogen hatte. "Salvete", grüßte er ebenso freundlich wie verwundert und sah von einem zum anderen. "Was kann ich für euch tun?"


    "Salve! Wir kommen im Auftrag des Consuls und möchten Marcus Aurelius Corvinus sprechen", trug einer der beiden Männer das Anliegen vor.

    "Ich kenne den Namen des Auftraggebers nicht, er nannte ihn nicht. Selbst wenn, hätte er mir wohl nicht die Wahrheit gesagt."


    Das war das erste Mal an diesem Tag, daß sie den Prätorianern die Wahrheit gesagt hatte. Sie werden damit nicht zufrieden sein, dessen war sie sicher.

    Zwei Liktoren des Consuls kommen die Straße entlang und suchen gezielt die Villa der Aurelier auf. Routiniert beäugen sie sich kurz kritisch, ob ihr Auftreten angemessen ist, dann klopft einer der beiden an die Türe.

    Es war vermutlich einer der einfachsten und kürzesten Aufträge, die der Liktor des Consuls hier auszuführen hatte. Er wartete, bis der Sentasschreiber den Beschluß des Senates zweimal kopiert hatte, nahm ihn dann an sich, um ihn wenige Schritte später wieder an Tiberius Durus und Flavius Gracchus auszuhändigen, die als anwesende Mitglieder des Collegium Pontificium diesen stellvertretend für das gesamte Gremium entgegen nehmen konnten. Für den Pontifex Maximus wurde natürlich eine weitere Abschrift erstellt, um auch der Form genüge zu tun.

    Während vorne bei der Legio XII die Situation vollkommen unverändert war und quasi ein Patt zwischen Römer und Parther herrschte, war die Legio I hoch alarmiert und gefechtsbereit. Nur oben, am Bergkamm, kam es jedoch für Angehörige der Prima in diesem Moment tatsächlich zu einem Gefecht, denn die Equites waren nun bei dem "dreckigen Dutzend" angelangt. Die, zwar an sich lebensmüde, aber nicht vollkommen idiotisch, hörten nun mit dem Beschuß der Legio unter ihnen auf und ergaben sich in ihr Schicksal. Vorher aber wollten sie noch so viele Römer wie möglich an ihrem Schicksal teilhaben lassen. Soviel und so schnell es nur irgend möglich war, schossen die parthischen Schützen Pfeile ab, manche verfehlten, manche trafen ihr Ziel, dennoch waren die Römer weit in der Überzahl. "Für Ahura Mazdaaaa!" brüllten sie, zogen ihre Schwerter und stürzten sich in die Schlacht.


    Es dröhnte in den Ohren. Metall auf Metall ertönte, Schreie durchdrangen die Luft und schon bildeten sich die ersten Blutlachen auf dem Boden, in welchen sich die Lebenssäfte der Römer wie der Parther vermischten. Doch dies verursachte nicht das Dröhnen. Es war hingegen die schwere Reiterei der Parther, die im vollen Galopp anpreschten und ohne Rücksicht auf Verluste auf die Legio X hinsteuerte. Durch den Lärm aufmerksam geworden, hatten sich die Soldaten sogleich bereitgemacht auf einen Angriff. Ein Schilderwall, gespickt mit Speeren, sollte die Feinde abwehrend, eine Mauer, an der die feindlichen Reiter ihr Ende finden sollten. Mutige und grimmige Männer hatten sich dahinter verschanzt, sich dabei geschworen, nicht nachzugeben und eher zu sterben, als nur einen Fußbreit zu weichen. Einige von ihnen hielten diesen Schwur auch. Als die Reiterei auf den Schildwall der Römer auftraf, war es um einige Pferde inklusive Reiter geschehen, doch der Schwung, die die Tiere gegen die Römer aufbrachten, reichte um vielen römischen Männern das Leben zu nehmen. Viele Knochen zerbarsten oder wurden von den Hufen der Pferde zermalmt, andere Männer wurden die Luft geschleudert, wiederum andere waren schon in einem erbitterten Kampf verwickelt.


    In höchstem Maße erfreut blickte Tirén, der Anführer der parthischen Bogenschützen, auf das Schauspiel unter seinen Füßen hinunter. Doch nicht lange hielt er sich mit der Beobachtung auf, er hatte ja selber eine Aufgabe und die sollte nun erledigt werden. Zuerst gab er ein Zeichen an seine Männer, die Pfeile auf die Feinde zu richten und abzuschießen. Doch es gab noch etwas anderes, viel perfideres, welches ihm vom Feldherrn aufgetragen wurde. "Los, los, los!" brüllte er zu einer kleinen Truppe Schützen, die am Anfang des Zuges der dritten Legio auf ihren Einsatz warteten. Zwei von dieser kleinen Truppe hatten bereits ein Feuer entfacht und hielten es am Leben, die anderen hingegen schnappten sich die kleinen Fässer, die sie mit hinaufgebracht hatten und warfen diese mit Pech gefüllten Holzgefäße hinunter. Einige zerschellten schon an den schroffen Bergwänden, noch bevor sie die Römer unten erreichten, doch die meisten verfehlten nicht ihr Ziel. Wohl dem, der das Glück hatte, schon durch den Sturz der Fässer erschlagen worden zu sein, denn nicht lange, nachdem die ersten Fässer am Boden gelangten, waren die beiden, die das Feuer gehütet haben, schon dabei, brennende Pfeile hinunter zu schießen. Das Chaos, das dadurch entstand, war kaum zu beschreiben. Hilflos verbrannten viele Männer und genauso hilflos mußten andere dabei zusehen, wie ihre Kameraden durch das Feuer ums Leben kamen. Es wurde unerträglich heiß, die Luft wurde immer stickiger und der Rauch verpestete die Lungen. Dieser von den Parthern gewünschte Vorgang hatte noch einen anderen Effekt: durch den Feuerwall war es den anderen Römern unmöglich geworden, der Legio X sofort zu Hilfe zu eilen.

    Nach Lucius' Geständnis hatte sich Nicarea schon aufgegeben. Teilnahmslos beobachtete sie die weiteren Geschehnisse, schenkte aber dem Folterknecht und seinem Werkzeug keine Beachtung. Erst als der sich an ihren Füßen zu schaffen machte, regte sie sich wieder. Sie schrie kurz auf und versuchte sich der Zange zu entziehen. Keuchend versuchte sie, die Aufmerksamkeit des Centurio zu erlangen.


    "Was wollt ihr von mir? Was wollt ihr?"

    Die scheidenden Consuln waren auf dem Forum Romanum gekommen, um die neuen Magistrate zum Cursus Honorum bekanntzugeben. Ein Schreiber las folgenden Papyrus vor, auf welchem unter anderem folgende Namen zu finden waren:


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI



    DIE WAHL IST BEENDET UND HIERMIT ERFOLGT DIE ERNENNUNG DER NEUEN MAGISTRATE IN IHRE ÄMTER.



    SOMIT ERNENNEN WIR DIE BÜRGER:


    ZUM VIGINTIVIR,
    Tresvir capitales:

    Caius Flavius Aquilius
    Decemvir litibus iudicandus:
    Titus Aurelius Ursus
    Quattuorvir viis in urbe purgandis:
    Titus Octavius Marsus
    Tresvir aere argento auro flando ferunde:
    Kaeso Annaeus Modestus


    ZUM AEDILIS PLEBEI:
    Medicus Germanicus Avarus


    ZUM PRAETOR URBANUS:
    Manius Tiberius Durus



    - DCCCLVII AB URBE CONDITA -



    Alle genannten Magistrate wurden aufgefordert entsprechend ihrer Nennung vorzutreten und ihren Eid zu leisten. Für diejenigen, die den Eid nicht auswendig kannten, hielt ein Scriba eine entsprechende Vorlage bereit.


    - IVS IVRANDVM -


    EGO, -NOMEN- HAC RE IPSA DECUS IMPERII ROMANI
    ME DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE
    IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE
    SOLLEMNITER IURO.


    EGO, -NOMEN- OFFICIO -AMT- IMPERII ROMANI ACCEPTO,
    DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS MEAE VITAE
    PUBLICAE TEMPORIBUS ME CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS
    PUBLICA PRIVATAQUE VITA ME PERSECUTURUM ESSE IURO.


    EGO, -NOMEN- RELIGIONI ROMANAE ME FAUTURUM ET EAM
    DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM ME
    ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURO.


    EGO, -NOMEN- OFFICIIS MUNERIS -AMT-
    ME QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURO.


    MEO CIVIS IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE
    POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, EGO
    MUNUS -AMT- UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS
    ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIO.


    Sim-Off:


    ZUR INFORMATION: AMTSEID


    Ich, ____________________ (VL-Name), schwöre mit diesem Eid feierlich, die Ehre des Imperium Romanum zu verteidigen und immer zum Wohle des Volkes, des Senates und des Kaisers des Imperium Romanum zu handeln.


    Ich, ____________________ (VL-Name) nehme das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) des Imperium Romanum an und schwöre die Götter und Göttinnen Roms, sowie den Kaiser, in meinem ganzen öffentlichen Leben und all meinen öffentlichen Handlungen zu ehren und die römischen Tugenden sowohl im privaten als auch öffentlichen Leben zu befolgen.


    Ich, ____________________ (VL-Name) schwöre, dass ich die Religio Romana als Staatsreligion beschützen und befolgen werde und niemals öffentlich dagegen verstossen werde, damit sie keinen Schaden erleide.


    Ich, ____________________ (VL-Name) schwöre ausserdem, das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) und alle seine Verpflichtungen mit all meiner Kraft und nach bestem Wissen und Gewissen auszuführen.


    Auf meine Ehre als Bürger des Imperium Romanum, und vor allen Göttern und Göttinnen des römischen Volkes, und durch deren Willen und Güte, nehme ich das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) mit allen damit verbundenen Aufgaben, Rechten, Pflichten und Verantwortungen an.

    Der Consul räusperte sich.


    "Auch ich bin der Meinung von Senator Purgitius. Eine Ausgabe allein wird wenig über die Fähigkeiten des Aurelius besagen. Anscheinend gibt es auch keine Stimmen gegen ihn, also würde ich sagen, er soll es versuchen."

    Der Consul liess die Stimmen auszählen.


    "Der Senat hat sich dafür entschieden, Octavius Marsus das Amt des Quattuorvir viis in urbe purgandis und Annaeus Modestus das Amt des Tresvir aere argento auro flando ferunde zu geben. Somit können die Amtsernennungen vorgenommen werden."

    Von weitem sah das hin und her und her und hin doch ziemlich ungeordnet aus und man konnte meinen, dass die Römer ein wenig chaotisch waren. Doch dies stellte sich nur dem ungeübten Betrachter so dar. In Wirklichkeit konnte man in diesem Gewirr doch so etwas wie eine Gradlinigkeit erkennen. Die beiden Tribunen der Legio XII, die dem Kaiser entgegen gekommen waren, konnten dem Kaiser keine wirklich guten Nachrichten erstatten. An einer Biegung, die zu dem noch recht eng waren, hatten sich ihnen einige Parther entgegengestellt. Die Zahl schätzte man auf etwas zweitausend Mann. Es waren auch auch recht gut gerüstete Mannen, die ihnen den Weg versperrten und den Weiterzug doch erheblich beeinträchtigten. Man konnte sie schon noch umgehen, aber der Weg führte fort von der Handelsstraße in unwegsames Gelände. Man wusste nicht wie weit der Umweg sein würde und ob dies nicht gar ein Hinterhalt war. Der Legatus der Legio XII hat daher vorgeschlagen, vorerst den Status quo zu halten und nur einige Kundschafter loszuschicken um zu sehen, wie die Lage sich gestaltete. Damit endete der Bericht der Tribuni und beide sahen den Kaiser fragend an, abwartend, was der Imperator dazu sagen würde.


    Wie erging es den Parthern, dort oben am Berg? Ihnen war im Grunde eine ziemlich einfache Aufgabe auferlegt worden. Sie hatten einen Pfeilhagel auf die Legion in der Mitte aufrecht zu erhalten und taten dies mit großem Eifer. Leider spielten die Römer der Legio I in diesem Plan nicht ganz mit. Die neun Parther wurden von der Legionsrreiterei und den Batavern aufs Korn genommen. Während die verbliebenen Bogenschützen weiterhin die Männer unten auf dem Pfad mit ihren Pfeilen beschossen, widmete sich der Anführer der Parther und zwei weitere Männer sich de anreitenden Römern. Ihre Geschosse suchten sich ihren Weg, doch setzten die Pferde schnell auf sie zu und die Speere, welche die Römer und Bataver schleuderten, kamen immer näher. Einer traf den parthischen Anführer am Bein und die Wucht riß ihn von den Füßen. Gerade so konnte er sich noch zur Seite rollen um nicht unter dem zu Boden stürzenden begraben werden. Den Mann, der noch gerade neben ihm stand, trafen zwei weitere Wurfspeere und nahmen ihm das Leben.


    Während man vorn bei der Legio XII davon ausging, dass man schon große Probleme hatte, so stellte es sich bei der Legio X schon ganz anders dar. Von den, zu den Flanken und nach hinten, ausgesandten Spähern kehrten nur etwa die Hälfte zurück. Einige von ihnen berichteten von kleineren Gruppen von Parthern, die den drei Legionen in keiner Weise wirklich gefährlich werden konnten. Würden sie es wirklich wagen die Legion anzugreifen so war man schnell mit ihnen fertig. Andere wiederum berichteten von keinem Feindkontakt. Die Parther waren wirklich geschickt in der Verhandlungskunst und hatten den Spähern, die ein wenig die Wahrheit verbogen, reiche Belohnungen versprochen. Jene, die nicht zurückkehrten, würden es auch nie tun. Sie waren nicht mehr in dieser Welt und hatten eine andere Reise angetreten, jene in das Reich der Toten. Eine wirkliche Bedrohung für das römische Heer war also nicht auszumachen. Selbst wenn sich diese Gruppen zusammen taten, würde keine Gefahr von ihnen ausgehen.


    Surenas hatte die ersten Ablenkungsmanöver nicht mitverfolgen können. Nur seine Boten berichteten ihm von den Geschehnissen dort auf dem Weg und es hätte ihm ein breites Grinsen entlockt, wenn er sich solch eine Regung erlaubt hätte. Nun war es jedoch an der Zeit den Plan in die Tat umzusetzen. Surenas wusste, wie sehr es auf den genauen zeitlichen Ablauf ankam. Es war wie ein wohl komponiertes Lied, das nur gut klang wenn alles genau auf einander abgestimmt war. Ein Fingerzeig später wurden unhörbare Nachrichten übermittelt. Lange Zeit hatten die Parther zusammen gesessen und überlegt wie man sich am günstigsten über die großen Strecken verständigen konnte und am geräuscharmsten. Ahura Mazda hatte mit Surenas und seinen Truppen ein Einsehen und ließ ihnen die Sonne scheinen. So konnten sie über Spiegel Zeichen geben. Der Alternativplan hätte den Einsatz von Hörnern vorgesehen, die den Römern ihre Anwesenheit natürlich verraten und das Überraschungsmoment wäre dahin gewesen.


    Geduckt und fast kriechend kletterten Männer einen Hügel hinauf und nahmen auf dem Kamm Aufstellung. Sie richteten ihre Bögen aus und warteten auf ihren Befehl. Ihre Ausrüstung bestand nicht nur aus den Pfeilen. Sie schichteten auch kleine Fässer neben sich auf, die mit Pech gefüllt waren. Andere hatten die Lücke zwischen den Legionen genutzt um ihr Versteck in den Höhlen zu verlassen und es gegen eines am Flussbett einzutauschen. Es war ein Selbstmordkommando und es bestand aus zu Tode verurteilten Männern. Sie waren vor die Wahl gestellt worden sich hier einzubringen und dem Heer zu helfen und ihr Leben wieder zu erlangen. Gesetzt dem Fall, sie sollten diese Schlacht überleben. Sie wussten, dass sie dies nicht tun würden. Doch das Ende hier auf dem Feld war ehrenhafter und auch schneller als der Tod, der ihnen in der Gefangenschaft drohte. So hatten sie sich gemeldet und waren nun hier. Aus anderen Verstecken kamen nun Reiter hervor und leicht ausgerüstetes Fußvolk. Ihr Auftrag war es die Auxilia zu beseitigen und den Weg für den nächsten Schritt zu bahnen. Wenn die Hilfstruppen die Legion nicht mehr schützen konnten, würden die schweren Panzerreiter auf den Plan gerufen werden und sich die Legionäre vornehmen. Auch sie wurden von leichten Fußtruppen unterstützt und begleitet.


    Bis jetzt jedoch war alles gut gelaufen. Unbehelligt hatten sie Aufstellung nehmen können und nachdem das kurze Aufblitzen der Spiegel, die Bereitschaft der einzelnen Truppen signalisierte, gab Surenas nun das Zeichen für den Beginn. Mit unwesentlicher Verzögerung begannen die Bogenschützen ihr Werk und ließen ihre Pfeile gezielt auf die Auxilia niederregnen. Durch den Pfeilhagel gedeckt, begann die leichte Reiterei und die Fußtruppen die Hilfstruppen direkt anzugreifen. Diese wurde dadurch soweit beschäftigt, dass die Panzerreiter die Legion ungehindert angreifen konnten. Ein großes Gemetzel begann.

    Hier war eine Auszählung der Stimmen nicht vonnöten.


    "Die Senatoren haben diesen Antrag einstimmig beschlossen. Man möge das Collegium Pontificium von dieser Entscheidung in Kenntnis setzen."