Nachdem die Gebäckstücke verbrannt sind reinigt und trocknet der Flamen Martialis sich die Hände und greift nach einem Becher Wein. Nicht jedoch, um ihn zu trinken, sondern um ihn in die Höhe zu heben, nachdem er an den Opferstier getreten ist. "Mamarce! Dir zu Ehren dieser Stier, wie es Dir zusteht! In Deinem Namen, Dir zu Ehren, wie es Dir zusteht!" Langsam gießt er die Flüssigkeit über den Kopf des Tiers. Der Stier ist jedoch dermaßen betäubt, dass er sogar fast vergisst zu Blinzeln, als der Wein ihm über die Augen läuft. Auch als der Priester die mola salsa zwischen die Hörner des Tiers reibt, zeigt es keine Reaktion. "Mamarce! Dir zu Ehren dieser Stier, wie es Dir zusteht! In Deinem Namen, Dir zu Ehren, wie es Dir zusteht!"
Der Flamen Martialis entfernt die rote Wolldecke vom Rücken des Opfers und streicht mit seinem Messer über das mit rotem Tonstaub gefärbte Rückenfell. Dann wendet er sich zur Menge und liest das uralte Opfergebet von einer Pergamentrolle, die ein Minister ihm hinhält. Die Worte verklingen, ungehört von den hinteren Reihen, wo die Menschen nur erahnen können, dass dem Mars gerade durch den Priester die Equirria offeriert werden und er den Gott um seinen Schutz und Beistand für das Römische Imperium und seine Krieger erbittet. Dann tritt der Priester zur Seite und lässt die Opferhelfer nach vorne. Auf das 'Age?' folgt 'Agone!', auf den Hammerschlat folgt die Axt, und auf Blut folgt das zu Boden Fallen des massigen Leibes.
Ein Popa tritt zu den Opfertier und beginnt, es auszunehmen. Es dauert nicht lange, dann liegen die vitalia des Stiers in den goldenen Schalen und werden dem Flamen Martialis gereicht. In aller Ruhe begutachtet der Flamen die Innereien sorgfältig. Nicht nur das Gelingen der Equirria, sondern auch der Beginn der Kriegszeit und ein erfolgreiches Kriegsjahr hängen von der Annahme dieses Opfers ab. Doch bald legt er das letzte Stück wieder zurück in die Schale und hebt seine Arme. "Litatio!"
Die Zuschauer auf den hinteren Rängen müssen das Wort nicht hören, um zu wissen, dass das Opfer angenommen ist. Freudige Rufe hallen durch den Circus, während der Flamen unbeirrt im Ritual forfährt. "Es ist Dein Recht nun zu kommen, Mars. Deine Tage fordern ihren Platz und der Monat, der Deinen Namen trägt, ist hier. Die Krieger stehen bereit um in Deinem Namen in den Kampf zu ziehen, darum schreite ihnen voraus, Mars Gradivus! Führe Deine Söhne durch die Zeit des Krieges, Mars Pater, gewähre ihnen Deinen Schutz und Deinen Segen, Mars Invictus! Zerschmettere die Feinde Roms, Mars Ultor, und schütze die Herden seiner Einwohner, Mars Silvanus! Dir zu Ehren sollen die schnellsten Pferde am heutigen Tage ihre Bahnen über das Dir geweihte Feld ziehen, Dir zu Ehren soll dieser Tag gereichen! MARS INVICTUS! MARS GRADIVUS! MARS SILVANUS! MARS PATER! MARS ULTOR!" Während er die Worte spricht übergibt er die Eingeweide, ein Stück nach dem anderen, dem Feuer.
Im Hintergrund wird eilig der Stier in grobe Stücke zerteilt, so dass man ihn von der Bahn schaffen kann. Der dunkelrote Blutfleck, der sich im Sand ausgebereitet hat, würde am Ende des Rennens wahrscheinlich nichtmal mehr zu sehen sein.
