Beiträge von Narrator

    Helmar machte sich unterdessen an die Arbeit. Das Feuer musste heiß genug sein und den Stahl des Schwertes so erhitzen, dass die Wunden an dem Arm ihres Anführers durch die Verbrennungen verschlossen würden. Der Gedanke daran ließ ihn erschaudern, doch es gab keine Alternative.


    Als es so weit war, nahm er das Schwert aus dem Feuer und ging auf Arnulf zu.


    "Also, bist Du soweit?"


    Arnulf nickte und ein halbes Dutzend seiner Kameraden stürzte sich auf ihn, um ihn festzuhalten.


    Dann trat Helmar nach vorne und begann mit seinem Werk...

    Arnulf fluchte, als sich die Männer seines Armes annahmen. Die Schmerzen waren unerträglich und die Blutung schien kaum aufhören zu wollen.


    Der alte Helmar schüttelte den Kopf.


    "Wir müssen die Blutungen stoppen. Es gibt nur einen Weg. Die Wunden müssen verschlossen werden. Du wirst zwar einen verkrüpelten Arme haben, aber Du wirst leben."


    "Dann tu es!"


    raunzte Arnulf und blickte hasserfüllt zu der Frau, die ihm das alles angetan hatte.


    "Hure!"


    schleuderte er ihr entgegen.


    "Meine Männer werden Dich alle dran nehmen!
    Und danach werden wir Dich an die Römer verkaufen, Du Schlampe.
    Der Tod wäre noch zu gut für Dich!"

    Mit Müh und Not konnte er ihre Angriffe mit seinem linken Arm notdürftig abwehren. Der Dolch zerfleischte ihm dabei den Arm und das Blut strömte über seinen Körper. Dann endlich griffen die Männer ein. Packten die Frau an den Armen, zerrten sie zu Boden. Der rothaarige Lange hob die Axt um ihr den Schädel zu zertrümmern.


    "Halt!"


    brüllte Arnulf mit letzter Kraft und der Angerufene hielt inne.


    "Arggggggg! Ihr Vollidioten. Warum dauert das so lange?
    Arggggggggg, ahhhhhhhh, verdammt, bindet mich ab, eh ich verblute..."


    Die Männer taten, wie ihnen geheißen wurde. Die Frau indess wurde gebunden und bekam beinahe von jedem der Männer einen Tritt in die Seite. Wäre ihr Anführer Arnulf getötet worden, hätten sie sie vermutlich auf der Stelle erschlagen.

    Argggggg!


    erschrocken zuckte er zusammen. Er sah das Blitzen des Dolches, drehte sich weg, doch zu spät. Dumpf drang der Dolch in seinen ledernen Umhang ein, bohrte sich mit aller Gewalt durch das Gewebe und traf - ohne dass er es richtig realisieren konnte - auf die eiserne Brosche, welche das Gewand zusammen hielt. Mit einem Klack rutschte der Dolch seitlich ab und fuhr ihm mit einem tiefen Schnitt in die Brust. Der Treffer, der seinem Herz galt, blieb dadurch an der Oberfläche. Auch wenn er nicht tödlich war, färbte sich sein Gewand blitzschnell in einem tiefen Rot.


    "Du Schlampe!"


    spuckte er aus und verpasste ihr eine gewaltige Ohrfeige, bevor er zusammenklappte und nach hinten fiel. Einzig der Schmerz bewahrte ihn davor das Bewusstsein zu verlieren.


    Die anderen Männer zogen unterdessen ihre Schwerter, griffen nach den Äxten, nach Pfeil und Bogen.

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    (Schweig!)


    brüllte Arnulf, als er genug hatte. Er hatte sich das Gezeter lange genug angehört und die Frau konnte ihm sagen was sie wollte. Sie gehörte zu diesem verdammten Stamm der Sugambri, mit welchem sein Stamm schon immer auf Kriegsfuss gestanden hatte.


    Er trat ebenfalls auf die zu und baute sich auf.


    "Ich hab genug. Aber Du kannst uns ja auf der Reise über den Limes Gesellschaft leisten. Ich kenne einen vortrefflichen Sklavenhändler. Er wird Dich gewinnbringend nach Rom verkaufen."


    Er lachte diabolisch.

    Die Kleine hatte Mut und hielt sich nicht zurück. Die Männer gingen sofort auf Anspannung und auch Arnulf ging einen Schritt zurück. Dann jedoch lachte er lauthals auf.


    "Was? Willst Du mir mit diesem Gesülze Angst machen?"


    Er sah in die Gesichter seine Männer, welche ebenfalls in das Gelächter einfielen.


    "Siegfried, Dein Vater ist ein alter Hurenbock! Deine Mutter ist eine Schlampe, die sich schon dem halben Stamm anbot. Was wollt ihr Sugambri eigentlich immer? Ihr könnt doch eh nichts ausser Beeren lesen und Kräuter sammeln."


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    Langsam ging er auf die Frau zu.


    "Soll ich jetzt Angst haben?
    Feige Bande von Sugambri. Ich spucke auf euch!"

    Arnulf zuckte zusammen. So überraschend war plötzlich eine Frau unter die Männer getreten und zischte sie mit ihren germanischen Flüchen an. Er blickte zum Waldrand, und sie schien alleine zu sein.


    "Sie mal einer an, was wir hier haben..."


    sprach er halblaut und gab seinen Männern zu verstehen, dass sie sich besser einmal umsahen, ob noch andere anwesend waren. Drei Männer schnappten sofort ihre Schwerter, Streitäxte und Schilde und huschte in den Wald.


    Dann blickte er zu dem rothaarigen Langen.


    "Warst Du nicht auf Wache, verfluchter Hund!"


    Er spuckte aus und sah dann wieder zu der Fremden.


    "Wo kommst Du her, Frau?"

    Der Lärm den sie hörte, kam nicht von ungefähr. Etwa zwei Stadien entfernt hatte sich Arnulf, der alte Cherusker mit seinen Komplizen niedergelassen. Das kleine Lagerfeuer stob Funken in die Höhe und wärmte die Männer, welche sich zusätzlich mit Wein vollschütteten. Das Mädchen, welches sie mit sich führten zickte herum und schrie, doch es hinderte alles nichts, dass sie letztlich doch einem jeden von ihnen zu Diensten sein musste.


    "Halt die Schnauze, Du Schlampe."


    schrie der lange rothaarige.


    "Deine Mutter hat schon rumgehurt, also kriegst Du das auch hin. Hier! Hast Du so einen schon mal gesehen?"


    Er packte ihn aus und hielt ihn ihr vor das Gesicht.
    Die anderen Kerle lachten.


    "Es ist gut!"


    brüllte Arnulf.


    "Pack das Teil weg. Und Schluss mit lustig. Wir sind in Verzug!
    Du weißt das, ich weiß es, jeder weiß es!
    Unser Händler verlangt WARE!"

    Die Tage wurden spürbar länger, die grauen Wolken des Winters zeigten immer häufiger Lücken und gaben den Blick auf einen blauen Himmel frei. Die Sonne spendete wärmende Strahlen und Schnee fiel keiner mehr vom Himmel.


    Es herrschte Tauwetter in Germanien und der Frühling konnte nicht mehr weit sein.

    Die Tage wurden spürbar länger, die grauen Wolken des Winters zeigten immer häufiger Lücken und gaben den Blick auf einen blauen Himmel frei. Die Sonne spendete wärmende Strahlen und Schnee fiel keiner mehr vom Himmel.


    Es herrschte Tauwetter in Germanien und der Frühling konnte nicht mehr weit sein.


    Mars schien es an dem Tag nicht besonderns gut zu gehen. Doch wen wunderte es, wurden ihm doch in allen Teilen des Reiches Opfer gebracht, so dass Gebete und Rauchsäulen zu Tausenden bis zu ihm stiegen und die Sinne benebelten.


    Der Erzähler dieser Geschichte indess, möchte sich für heute verabschieden und mit einer Leerstelle verbleiben, die ein jeder ausfüllen mag, wie es ihm beliebt. ;)

    Nyla stand gerade in der Küche und bereitete die Speisen für die Bewohner des Hauses vor. Es gab viel zu tun, wegen der anstehenden Bestattung des Decimus Mercator hatte sich die ganze Verwandtschaft angemeldet. Folglich dirigierte sie die anderen Sklaven und scheuchte sie durch die Küche. So vieles sollte noch erledigt werden.



    Schwer atmend gönnte sie sich endlich eine Pause. Das heiße Feuer, der Dampf, sie schnappte nach Luft. Schwitzte sie wirklich so stark? Lag es nur an der Arbeit? War es ihr in den letzten Tagen nicht häufiger schlecht gegangen? Sie lächelte und legte dabei ihre Hand auf ihren Bauch. Irgendwann würde sie es Gallus erzählen müssen. Ihrem lieben Gallus.


    Sie riß sich aus den Gedanken. Griff nach dem Topf - nein - WOLLTE nach dem Topf greifen, kam jedoch nicht mehr dazu, da sich die Welt um sie herum zu drehen begann. Panisch versuchte sie Halt zu gewinnen. Sie stürzte. Gallus, dachte sie. Dann war alles schwarz.


    Gallus würde nie erfahren, dass er hätte Vater werden sollen...

    Der Kommandant nickte und ging mit seinem Kameraden nach draußen zum Furhwerk. Zusammen mit den anderen trugen sie zu viert den Sarg ins Gebäude und folgten dem Duumvir. Das ganz sah etwas mehr nach Möbelpacker als nach dem letzten bzw. vorletzten Weg eines Senators aus, aber was konnte man von einfachen Soldaten auch erwarten.

    Die beiden Männer reagierten auf die Mitteilung, dass die Gens Tiberia ihren Sitz offenbar nicht mehr in Hispania hatte, deutlich überrascht und blickten sich fragend an.


    "Niemand mehr oder zumindest nicht für den Moment? Bis wann hätten wir denn jemanden angetroffen? Und pflegt diese Gens häufiger ihren Stammsitz zu wechseln?" Vor seinem geistigen Auge sah der eine der beiden Soldaten sie schon endlos mit dem Fuhrwerk durch das Reich hetzen, um ständig vor sich die Gens Tiberia heimlich um die nächste Ecke verschwinden zu sehen...



    Dass ihr Gesprächspartner allerdings eine offenbar recht wichtige Person war, kam ihnen ganz recht.


    "Ja, also es geht darum, dass wir aus Germania kommen, um den Leichnam des dort verstorbenen Senators Publius Tiberius Maximus an seine Familie zu übergeben. Aber als Sohn des Proconsuls kannst Du uns wahrscheinlich noch besser sagen, wie man mit toten Senatoren umzugehen pflegt."


    Die direkte Frage, ob er nicht einfach den weiteren Transport in die Hand nehmen wollte, verkniff sich der Kommandant aber vorerst.

    Die kleine Gruppe hatte sich in den Wäldern versteckt. Der Winter war lang und hart gewesen. Man hatte ja gehofft bei dem kleinen Überfall vor ein paar Tagen ein paar Sesterzen einzukassieren, aber leider hatte es letztlich nur einen Toten gegeben, mehr nicht. Nicht mal ein Ass hatte der in der Tasche gehabt, geschweige denn was zu Essen. Hungrig und wütend saßen sie wieder in ihrem Versteck und baldowerten aus, was sie als Nächstes tun sollten.