Offenbar dachten die Septemviri genauso, es herrschte aufgeregtes Getuschel als der Magister eintrat. Sogleich richtete sich alle Aufmerksamkeit auf den alten Mann.
Mit krächzender Stimme formulierte Opimius Naso einen Gruß. Auf die Frage, ob der Gesandte des Kaisers schon eingetroffen wäre, schüttelten die Septemviri stumm ihre Köpfe. Seufzend ließ sich der Magister auf seinem Stuhl nieder und wartete ab.
Es vergingen bange Minuten des Zitterns, bis endlich der Gesandte eintraf. Es war nicht der ehrenwerte Henker, den sich die Septemviri erwarteten, lediglich ein Sklave, ein Mitglied der familia Caesaris. Er war der Überbringer eines Schreibens des Kaisers.
Der Magister Septemvires nahm es in Empfang und las es. Als ob er es nicht glauben konnte, was da stand, las er das Schreiben erneut. Die Verwunderung stand ihm in sein Gesicht geschrieben, nur langsam wich sie der Erleichterung. Der Kaiser verlangte keine Rechtfertigung, er wollte keinen Bericht. Nein, das Schreiben beinhaltete einen Vorschlag.
Der Pontifex Maximus schlug dem Collegium ein neues Mitglied vor.