Beiträge von Narrator

    Offenbar dachten die Septemviri genauso, es herrschte aufgeregtes Getuschel als der Magister eintrat. Sogleich richtete sich alle Aufmerksamkeit auf den alten Mann.
    Mit krächzender Stimme formulierte Opimius Naso einen Gruß. Auf die Frage, ob der Gesandte des Kaisers schon eingetroffen wäre, schüttelten die Septemviri stumm ihre Köpfe. Seufzend ließ sich der Magister auf seinem Stuhl nieder und wartete ab.


    Es vergingen bange Minuten des Zitterns, bis endlich der Gesandte eintraf. Es war nicht der ehrenwerte Henker, den sich die Septemviri erwarteten, lediglich ein Sklave, ein Mitglied der familia Caesaris. Er war der Überbringer eines Schreibens des Kaisers.


    Der Magister Septemvires nahm es in Empfang und las es. Als ob er es nicht glauben konnte, was da stand, las er das Schreiben erneut. Die Verwunderung stand ihm in sein Gesicht geschrieben, nur langsam wich sie der Erleichterung. Der Kaiser verlangte keine Rechtfertigung, er wollte keinen Bericht. Nein, das Schreiben beinhaltete einen Vorschlag.
    Der Pontifex Maximus schlug dem Collegium ein neues Mitglied vor.

    Der Augur grummelte, als er sich auf den Weg zum Auguraculum machte. Man hatte ihn förmlich aus seiner Arbeit - der Archivierung einiger vergangener Augurensprüche - gerissen, um die Zustimmung der Götter zu einem Kandidaten für das Amt eines Septimvir im Cultus Deorum zu erfragen. Er hätte gern eine einfache Variante gewählt und bei der Einführung eben dieses Kandidaten einfach die üblichen Formeln gemurmelt und dann verkündet, die Götter stimmten der Erhebung zu, doch das Amt eines Septimvir war nicht unbedeutend und gut bezahlt. Man verlangte von ihm also eine ausgiebigere Überprüfung.
    Nach einiger Zeit blinzelte der Augur auf dem Auguraculum vor dem Capitol in den Himmel und grüßte einen Kollegen, der bereits die ersten Besuche der Bürger entgegennahm und seine Ratssprüche erteilte. Er zog ein templum auf dem Boden und wurde langsam ruhig. Dies war seine Arbeit und es handelte sich allenthalben um etwas Fordernderes als die Schreibarbeit. Mit einer Hand schirmte er sein Gesicht gegen die Sonne ab und hielt richtung Süden Ausschau. Es dauerte eine Weile, bis ein Vogel auftauchte, doch dieser schien vielversprechend. Er drehte einige Kreise in einiger Entfernung, kam näher und flog dann über den Kopf des Auguren hinweg, dessen Kopf sich etwas verrenkte, der sich jedoch nicht umwandte. Das reichte ihm. Er winkte einen Boten zu sich, lies sich einen Zettel und einen Stift geben und schrieb sorgfältig, dass die Götter der Kandidatur offenbar zustimmten. Er strich seine toga praetexta, die er während der Arbeit ständig zu tragen pflegte, glatt und atmete tief durch. Er hatte seine Aufgaben wieder einmal erfüllt.


    DOMVS OPIMIA


    Hier residiert Opimius Naso, der Magister der Septemviri Epulonum. Oft finden die Sitzungen des Collegiums in diesem Haus statt. Da er jedoch gern Privates und Dienstliches trennt, bevorzugt er es, wenn dienstliche Nachrichten und Anfragen für das Collegium in der Regia abgegeben werden.



    Den Magister Septemvires zog es an diesem prächtigen Tage in sein Haus. Murrend betrat er das Gebäude, gar widerwillig suchte er den Raum des Treffens auf.
    Der Kaiser hatte vor seinem Aufbruch nach Germania ein Treffen der Septemviri gewünscht. Wer war er, der Magister Opimius Naso, denn schon, daß er dem Princeps einen Wunsch abschlagen könnte. Dennoch, er hätte es gerne getan. der Anlaß des Treffens konnte schließlich kein erfreulicher sein. Das Collegium war überaltert, es herrschte kein Elan und auch kein Wille mehr um das Collegium Pontificium ernsthaft unterstützen zu können. Wenn der Kaiser nun eine Rechtfertigung forderte, so konnte dieses Treffen sein letztes als Magister der Septemviri sein.
    Der Gedanke ließ ihn erschauern.

    Nun war es so weit. Die Ränge waren gefüllt, der Imperator ebenfalls anwesend. Alle sahen gespannt den Rennen entgegen! Nach der Eröffnungsfeier würden die Pferderennen stattfinden und die Frage, ob die Römer oder die Germanen bessere Reiter waren, wurde bereits heiss diskutiert. Nicht wenige Germanen, selbst von der anderen Seite des Limes, waren erschienen um diesem Schauspiel ebenfalls beizuwohnen.


    Die Verantwortlichen für die Spiele standen vor Ort und warteten darauf, dass der Aufmarsch der Reiter und der Factiones beendet war.


    Die Zuschauer sollten schon heute sehen, was es alles zu sehen geben würde in den nächsten Tagen. Nachdem alle einmal das Rund gemacht hätten, wäre es an der Zeit für die Princeps die Spiele in einer kleinen Rede zu eröffnen. Im Anschluß daran würden dann endlich die ersten Rennen beginnen.


    Sim-Off:

    WISIM zur Eröffnung

    Es war eine ruhige und problemlose Reise, die der Kaiser und sein Gefolge von Mantua nach Augusta Treverorum nun hinter sich hatten.
    Man wurde in die Stadt eingelassen und wartete auf eine Begrüßung durch die Stadt- oder Provinzverwaltung.
    Schnell verbreitete sich die Nachricht von der Ankunft des Kaisers und es würde sicherlich nicht lange dauern, bis er empfangen und zu den Spielen geleitet wird.

    Es war der PRIDIE KAL MAI DCCCLVI A.U.C. (30.4.2006/103 n.Chr.) und somit der Tag der Entscheidung! Heute begannen die Spiele in dieser Stadt und keinen hiet es zu Hause. Die Straßen waren gesäumt und die Nachricht, dass der Kaiser höchstpersönlich unterwegs war, hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Der große Markt, in diesen Ausmaßen seit dem Krieg nirgendwo in dieser Provinz mehr gesehen, war mit vielen Händlern bestückt. Die Rennarenen bereit, die Bürger gespannt, die Unterkünfte zum größten Teil überbucht und nicht selten nahmen Privatleute Gäste auf.
    Das Wetter zeigte sich von seiner strahlendsten Seite! Es war ein warmer Frühlingstag und die Germanen in der Provinz meinten, dass sich so etwas auch für Beltane gehörte! Die Sonne strahlte von einem fast wolkenlosen Himmel und wie das Wetter war, war auch die Stimmung.
    Als der Einzug zu den Spielorten begann, standen die Zuschauer dicht in den Straßen gesäumt und warteten auf ihren Einlaß und den Aufmarsch von hohen Gästen.

    Langsam aber sicher nimmt das Durcheinander aus Wägen, Gepäck, Pferden, Zugtieren, Reitern und anderen Personen Ordnung an. Selbst die Mitteilung, dass eine weitere Person auf Einladung des Kaisers im Tross mitreisen wird, bringt die erfahrenen Reiseplaner nicht nachhaltig durcheinander. Nach einem harten Tag können sie am Abend melden, dass für die Abreise des Kaisers am nächsten Tag alles bereit steht.


    Sim-Off:

    Hinweis für alle, die noch mit dem Kaiser in laufenden Threads agieren, in kommenden Threads auf ihn warten oder sich zeitgleich mit ihm ummelden wollen:
    Der Kaiser wird am 30.4. noch in Italia sein und sich dann nach Germania ummelden, um dort ab dem 1.5. zu posten.

    "Haltet den Dieb!"


    ertönte der Ruf aus einem Laden und wenig später stolperte auch schon ein schlacksiger Bursche zur Türe heraus, stolperte über einen am Boden platzierten Korb und schlug mit den Knien hart auf dem Pflaster auf. Mit blitzenden Augen sah er einem Raubtier gleich um sich, rappelte sich blitzschnell auf, packte das Bündel, presste es an sich und spurtete in Richtung einer Seitengasse davon...

    In den Gebäuden des Palatin herrscht etwas mehr Unruhe als sonst. Das verwundert nicht, denn der Kaiser möchte auf Reisen gehen und dazu sind allerlei Vorbereitungen nötig. Bedienstete packen das Gepäck zusammen, die Wagenmeister beginnen damit, den Tross zusammen zu stellen. Die Stationen, die der Zug nehmen wird, sind längst geplant, die ersten Boten bereits unterwegs. Es wird keine lange Reise werden, nur ein kurzer Besuch in Germania anlässlich der Spiele in Augusta Treverorum. Und weil es auf dem Weg liegt, wird der Kaiser auch die Ludi Florales in Mantua aufsuchen.


    Seit Wochen schon war die Stadt in heller Aufregung. Spiele kannte man, aber es war selten, dass man auch den Kaiser zu Besuch erhoffte. In diesem Sinne sollte die Stadt in hellem Glanz erscheinen und sich von der besten Seite zeigen.
    Nach dem erstaunlich langen Winter dieses Jahr wurde alles in den letzten Wochen untersucht, ob nirgendwo Schäden waren und wenn doch, dann wurde möglichst sofort daran gearbeitet. Die Tavernen, Gasthäuser und viele andere, ganz besonders die Händler, freuten sich darauf bald viele Gäste beherbergen und bewirten zu dürfen. Seit zwei oder drei Wochen waren die Spiele so ziemlich das einzige Gesprächsthema in der Stadt und im Umland und schon zwei Tage vor dem eigentlichen Beginn wurde der Markt aufgebaut, der parallel im großen Stil stattfinden sollte.
    Nun mussten, neben letzten Vorbereitungen, nur noch die Wagen und die Gäste kommen.

    Mitten in der tiefsten Nacht wenn kein anständiger Bürger sich auf die Straßen der Urbs traut, tauchten zwei Gestalten am Forum Romanum auf. Ganz in den Mantel der Nacht gehüllt, die Kapuzen über ihren Kopf gezogen, machten sie sich dran, ihren Auftrag zu erfüllen. Eine gespenstische Stille herrscht, nur gestört von dem leisen Zirpen der Grillen.
    Im Schatten des altehrwürdigen Senatsgebäudes, der Curia Iulia, verrichten sie ihr Werk.
    Mit aller Vorsicht agierten sie, daß sie sicher waren, niemand würde sie beobachten. Immer wieder verstohlen blickten sie um sich, das kleinste Anzeichen von Bewegung bemerkend.


    Ihr Auftrag ist riskant. Ihre Überzeugung ist entschlossen. Ihr Mut ist waghalsig.


    So rasch wie sie kamen, entschwunden sie wieder. Bei der Flucht riss einem der beiden die Tunika und ein Fetzen Stoff fiel auf die Erde, wo es in einer Ritze zwischen zwei Gehsteigplatten liegen blieb.
    Als die Nacht dem Tag wich und bereits der Beginn der zweiten Stunde die Betriebsamkeit auf dem Forum wieder erhöhte, erregte das in der Nacht vollbrachte die Aufmerksamkeit zahlreicher Passanten.
    In feurig roten Lettern war an der Seitenwand der Curia folgendes zu lesen



    Die Farbe war bereits getrocknet und prangerte unverwüstlich auf dem weißen Gemäuer.

    Ein seltsames Bild bot sich am Forum in der Stadt. Eine Gruppe von Sklaven geführt von einigen Aufsehern erreichte das Forum und hielt. Die Sklaven ließen sich erschöpft nieder.


    Einer der Aufseher machte sich auf den Weg in die Curia der Stadt.

    Der Aufseher überflog den Brief. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse.


    "Ich komme schon so kaum mit der Förderung nach und dann richtet man so eine Bitte an mich! Steht hier irgendwo ein Schild mit der Aufschrift: Sklavenverleih?"


    Dann wurde sein Ausdruck wieder milder. Immerhin war es für einen guten Zweck.


    "Gut, sag deinem Duumvir, er bekommt die Sklaven! Aber ich will sie unversehrt zurück! Und er soll nicht zu gut mit ihnen sein denn sonst erbringen sie keine gute Leistung mehr, wenn sie ersteinmal wieder in der Mine sind!"


    Noch am selben Tage machte sich ein großer Trupp von Sklaven auf den Weg nach Tarraco um bei dem Bau zu helfen. Die Aufseher trieben sie wie Vieh mit ihren Peitschen an, denn sie wollten nur solange fort bleiben wie es nötig war.

    Der Aushang war unübersehbar. Der Reiter hatte auch durch das an die Wand schreiben der Worte dafür gesorgt, dass das Wetter nichts den Lettern abhaben konnte. Nicht wenige gingen daran vorbei, hielten inne, betrachteten die Buchstaben und fragten sich, was das ganze sollte.
    Zu ihnen zählte auch Nuntius, ein junger Römer, der jedoch ganz genau wusste, worum es ging. Möglichst teilnahmslos betrachtete er die Worte, kratzte sich am Kopf, zuckte mit den Schultern und ging seiner Wege. Er wirkte, wie jemand, der damit nichts anfangen konnte. Innerlich jedoch grinste er breit. Hatte der olle Sacke also wirklich vor zu zahlen. Nun denn, auf nach Tarraco, mit einem kleinen Umweg in den gallischen Süden.
    Am Abend, als er sicher sein konnte, dass ihn niemand mit den Worten in Verbindung bringen würde, brach er auf.

    Der Reiter war die ganze Strecke am Stück geritten, hatte das Pferd mehrmals gewechselt. Als er die Stadt erreichte, das Stadttor passierte, den Weg zum Forum nahm, dort abstieg, sich ein Zimmer nahm, und dann endlich seinen Auftrag ausführte, wusste er, dass irgendetwas passieren würde. Man hatte ihn nicht davon in Kenntnis gesetzt um was es ging, er führte einzig seinen Auftrag aus. Und dennoch ahnte er, dass es sich um etwas wichtiges handeln musste.


    Der Adler ist gelandet!


    Noch einmal überprüfte er, ob der Zettel auch tatsächlich hielt. Um auf Nummer sicher zu gehen, sah er sich kurz um, griff dann nach einem Kohlestift und schrieb die lateinischen Buchstaben noch einmal auf die Hauswand. So mussten sie auf alle Fälle gefunden werden und konnten nicht abgerissen werden.


    Angespannt, machte er sich wieder auf den Weg zu seinem Pferd und verschwand.

    Sim-Off:

    Mmpf. Also offensichtlich läuft hier etwas ziemlich komisch. Adelheit wurde in Germania Libera durch einen Sklavenfänger (ich hab mit meiner Narrator-ID gepostet) gefangen. Gedacht war eigentlich dass sie sich dann bei unserer Sklavenhändler-ID


    http://www.imperiumromanum.net…s/avatars/avatar-2265.jpg


    meldet und dieser sie dann an ihren Besitzer MARCUS CLAUDIUS CONSTANTIUS verkauft. So zumindest hatte ich es ihr per PN mitgeteilt, weil es am einfachsten und elegantesten gewesen wäre. Hätte sie das so gemacht, könnte schon alles über der Bühne sein. Statt dessen dieses Gewürge hier. Daher ein kleiner Tipp an die Wache. Wink sie durch und gut ist.

    Helmar wandte sich um und blickte zu den beiden Frauen.


    [Blockierte Grafik: http://img67.imageshack.us/img67/6693/futhark9yh5ag.gif]
    ("Wollte sie weg?)


    Die Frau nickte.


    Mit einem Kopfschütteln trat er hinzu, packte die am Boden liegende und zog sie zum Lagerfeuer.


    "Vergiss es! Du hättest ihn fast umgebracht.
    Du kannst froh sein, wenn wir Dich am Leben lassen!"


    Dann schnürte er die Seile fester und gab zwei Männern den Auftrag auf sie aufzupassen. Einen Tag würden sie hier noch rasten, dann musste die Reise weitergehen. Schon bald würden sie den Limes am Kontrollposten passieren und den Sklavenhändler aufsuchen. Die Aussicht auf eine gute Bezahlung ließ ihn lachen...